Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 20: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
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Romina war schlagartig wach. Stimmen draussen vor der Höhle. Golshan, die hinter ihr geschlafen hatte, war schon wieder irgendwo unterwegs, die kleine Zaida schlief noch, ebenso wie Onkel Gendahar. Romina kletterte über das schlafende Mädchen und berührte den Onkel an der Schulter.
Romina war schlagartig wach. Stimmen draussen vor der Höhle. Golshan, die hinter ihr geschlafen hatte, war schon wieder irgendwo unterwegs, die kleine Zaida schlief noch, ebenso wie Onkel Gendahar. Romina kletterte über das schlafende Mädchen und berührte den Onkel an der Schulter.
"Onkel Gendahar, wach auf, ich glaube, Domna da Vanya ist zurück! Wir sollten so schnell es geht aufbrechen." Sie schaute sich um. Am glimmenden Feuer lag Praiodor und schlief ebenfalls noch. Vom Richeza und Tsacharias war nichts zu sehen. Sie wandte sich um und schüttelte Zaida.
"Onkel Gendahar, wach auf, ich glaube, Domna da Vanya ist zurück! Wir sollten so schnell es geht aufbrechen." Sie schaute sich um. Am glimmenden Feuer lag Praiodor und schlief ebenfalls noch. Vom Richeza und Tsacharias war nichts zu sehen. Sie wandte sich um und schüttelte Zaida.
"Kleine Waldwachterin, wach auf, es ist helllichter Tag." Sie musste schmunzeln, als sich aus dem Wuschelhaar ein verschlafenes Gesicht schälte.


"Kleine Waldwachterin, wach auf, es wird bald Tag." Sie musste schmunzeln, als sich aus dem Wuschelhaar ein verschlafenes Gesicht schälte.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
"Was ist los?" Der Thangolforster schrak hoch, der Griff ging zum Degen. Erst langsam wurde sein Blick klar. In der Tat, es dämmerte bereits. Da Vanya? Domna Rifada war zurück? Gendahar stand mit steifen Gliedern auf und ging gemächlichen Schrittes zum Ausgang der Höhle. Die Rückkehr der Junkerin war ein gutes Zeichen - hoffte er.
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Rifada führte den kräftigen Hengst von Raul de Vargas am Zügel vor die Höhle, vor der sie die Gruppe gestern verlassen hatte. Landolo, Zicardo und Gilano folgten ihr mit einer provisorisch aus einer Decke und zwei Stangen gezimmerten Tragbahre mit wenigen Schritten Abstand.
Gujadanya kam ihr aus der Höhle entgegen und grüßte ihre Mutter ganz formell mit dem Schwertgruß, dann aber begann sie doch zu grinsen und drückte Rifada kurz an sich: "Unkraut vergeht nicht, wie Ihr immer sagt, Mutter. Ich war mir gewiß, daß Euch die Elentinerin nicht kleinkriegen würde!"
"Ich fürchte, darüber haben die Götter noch nicht entschieden, Kind!", antwortete ihr Rifada nachdenklich mit gerunzelter Stirne. "Ich hätte mir gewünscht, mehr Schwestern vorzufinden als bloß Jelissa und dich." Sie zuckte mit den Achseln. "Aber sei's drum! Du wirst nach Schrotenstein reiten und dort alle Gefolgschaft sammeln, die Lucrann auftreiben kann. Ist er nicht da, so nimmst du das selbst in die Hand!"
Jetzt erst bemerkte sie auch Richeza, die offenbar gleich nach ihrer Tochter aus der Höhle getreten war. Über ihren hässlichen Lumpen trug sie nun immerhin einen roten Kapuzenumhang, wie ihn normalerweise die Achmad'sunni bei schlechter Witterung trugen - offenbar stammte er von Gujadanya, denn er reichte bei Richezas geringer Körpergröße fast bis auf den Boden. "Alveran sei dank! Du siehst wieder wie ein götterfürchtiger Mensch aus!", schmunzelte Rifada und wank Richeza,, vor der sie - wie Gujadanya sofort auffiel - offenbar keine Geheimnisse hegte, zu ihrer Unterhaltung hinzu. "Wie du siehst, haben meine Knechte die versprochene Trage für den Jungen dabei, um ihn zunächst einmal nach Grezzano zu schaffen. Du musst ihn und die anderen aus Selaque herausbringen - am besten erst einmal nach Kornhammer zum alten Hesindian! Ich kann euch nicht begleiten, weil drunten in Grezzano ein Haufen Kriegsknechte des falschen Grafen liegt, der Aranjuezer ist ebenfalls dort! Sie werden angeführt von einem Strohkopf namens Rondrigo vom Eisenwalde - ein verbitterter, alter Verräterhund, der zu Lebzeiten deiner Großmutter gegen uns und für die Harmamunds kämpfte. Deshalb - mach dich nicht mit ihm und seinesgleichen gemein und ziehe ihn niemals ins Vetrauen!"
"Statt rachsüchtig alte Feindschaften zu pflegen, sollte dein Fokus lieber auf den gegenwärtigen liegen!", korrigierte sie Jelissa Al'Abastra und legte Rifada vertraut die Hand auf den Rücken. "Deine Nichte ist eine erwachsene Frau und weiß lange selbst, was sie zu tun und zu lassen hat."
Rifada nickte mißmutig. "Ja, Jelissa hat recht! Bring' also den Jungen in Sicherheit, dorthin wo es dir am klügsten erscheint, und reite dann auf dem Rückweg nach Quazzano in der Ragathsqueller Mark, wenn du unserer Sache weiter dienen willst. Sag' Amando, dass sie ihm seine güldene Monstranz gestohlen hat - ja, seine Musterschülerin höchstpersönlich - und dass sie dir, mir und Moritatio nach dem Leben trachtete. Wenn er Praiosmin dann noch immer schützen will - dann... dann zum Namenlosen mit ihm!"
"Mutter!", rief Gujadanya entsetzt und blickte zum Himmel.
"Ist doch wahr!", fauchte Rifada und wandte sich dann der Höhle zu. "Moritatio war schon immer ein Langschläfer. Aber wo steckt das restliche Gesindel überhaupt? Wegen seinem flachsköpfigen Töchterlein hat der Tobrier eine halbe Heerschar auf unseren Grund und Boden entsandt, was mir gar nicht schmeckt! Zeit, dass sie mit ihr wieder von hier verschwinden - wenn ich sie auch nur zu gerne geradewegs zu den Ferkinas geschickt hätte, damit sie dort nach ihr suchen ...."
Die Frauen grinsten und lachten verschwörerisch, hörten aber augenblicklich damit auf, als die zerzausten Köpfe der besagten Comtessa und der unvermeidlichen kleinen Waldwachterin Zaida am Höhleneingang auftauchten.
"Da ist sie ja! Frisch auf, mein Kind - Ihr werdet erwartet!", lächelte Rifada falsch und deutete den Weg in Richtung Grezzano hinab. "Euer treusorgender Herr Papa hat reichlich schlechte Gesellschaft zu Eurer Errettung entsandt!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
Das 'Kind' drückte den Rücken durch und zog die Augenbrauen zusammen.
"Habt Dank, Domna da Vanya und seid Euch gewiss, dass ich dafür Sorge trage, dass die schlechte Gesellschaft, so schnell es nur geht, Eure praiotisch beschaulichen Ländereien verlässt." Sie lächelte böse. "Nicht, dass irgend jemand in Almada noch denkt, Ihr hättet die Hilfe von Eurem Grafen in Anspruch genommen, und natürlich bitte ich nachträglich um Verzeihung, dass der Rossbannerorden in Eurer Provinz niedergemacht und ich entführt wurde." Sie machte eine höfische Verbeugung. "Es wird gewisslich nicht wieder vorkommen."
Sie verzog bitter den Mund und drehte sich Gendahar zu, der sie überrascht anschaute. Ihre Hand tastete zu dem Banner, das immer noch in ihrem Brusttuch ruhte. Mit einigen leisen Worten schickte sie Zaida, die wenigen Sachen zu packen, und machte sich auf, nach Golshan und dem alten Heiler zu sehen. Sie fand Tsacharias und ließ sich von ihm nochmal den Weg nach Grezzano erklären.
Golshan kam wenig später zurück, leider nur mit einem kleinen Löffler und einigen Wurzeln und Beeren als Beute. Sie schnatterte etwas, was sich wie einen Entschuldigung anhörte. Romina legte ihr die Hand auf die Schulter und packte alles ein. Sie hatte großen Hunger, doch es drängte sie, von hier weg und zu den Truppen ihres Vaters, wo es richtiges Essen, Kleidung und vielleicht ein Bad gab. Kurz suchte ihr Blick Moritatio, und ihre Hand strich über den schon recht geschundene Umhang, wenigstens einer in dieser komischen Familia, der ein Herz hatte. Als er herübersah, nickte sie höflich und schenkte ihm ein offenes Lächeln.
Dann nahm sie das alte Kurzschwert und den Umhang auf, wünschte allgemein bei Rondra alles Gute und wandte sich dem Weg nach Grezzano zu. 


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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]


'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
Richezas Augen wanderten von ihrer Tante zu der Comtessa und dann zu der älteren Amazone, die so unerwartet mit der Stimme der Vernunft gesprochen hatte. Neugierig musterte sie die kampfgestählte Frau - die Geliebte ihrer Tante!, die doch so anders schien als diese. Als Jelissa Al'Abastra ihrem Blick begegnete, lächelte sie, dann wandte sie sich Rifada da Vanya zu, nachdenklich, ernst.
 
"Kornhammer ist nicht sicher. Ich werde den Jungen nicht dorthin bringen, denn derzeit kann ich nicht für seine Sicherheit einstehen, und ich möchte ihn nicht in Gefahr bringen. Ich werde nach Ragath gehen und den Jungen und den Alten dorthin mitnehmen, denn der hat versprochen, Praiodor zu helfen." Sie sah zu [[Tsacharias Krähenfreund]] hinüber, der sich soeben von der Comtessa verabschiedete.
 
Richeza seufzte leise und wandte sich wieder ihrer Tante zu. "Ich werde ... äh ... Euren Oheim von den Vorfällen in Selaque in Kenntnis setzen. Ich werde auch meinem Großvater Nachricht senden müssen, gewiss ist er in Sorge, und ich weiß nicht, wie es um Kornhammer dieser Tage steht." Ihre Pflicht, das wusste sie, wäre es, umgehend nach Kornhammer zurückzukehren, den Jungen gar in die Obhut anderer zu geben, die ihn nach Ragath geleiten würden. Doch nach allem, was gehschen war, wollte sie sich selbst überzeugen, dass er in Sicherheit war, ehe sie ihn verließ. Und nicht zuletzt stand sie in der Schuld Domna Rifadas.


"Was ist los?" Der Thangolforster schrak hoch, der Griff ging zum Degen. Erst langsam wurde sein Blick klar. In der Tat, die Sonne schien. Da Vanya? Domna Rifada war zurück? Gendahar stand mit steifen Gliedern auf und ging gemächlichen Schrittes zum Ausgang der Höhle. Die Rückkehr der Junkerin war ein gutes Zeichen - hoffte er.
"Was werdet Ihr nun tun, Tante?", fragte sie deshalb. "Wohin werdet Ihr Euch wenden? Und was werdet Ihr tun? Mit Söldnern und Eurer Garde Euer Castillo zurückerobern? Domna Praiosmin auf Albacim heimsuchen?" Beides erschien ihr wenig erfolgversprechend, denn das eine Castillo war so wehrhaft und uneinnehmbar wie das andere. "Vielleicht solltet Ihr warten, bis Dom Hernán die Briefe in Punin abgegeben hat und man die alte Vettel für ihren Verrat büßen lässt." Doch im selben Moment, da sie es  ausgesprochen hatte, wusste sie, dass ihre Tante sich niemals auf diesen Vorschlag einlassen würde. Warten, bis die zähen Mühlen höfischer Ämter sich in Gang setzten, um ihrer Familia Gerechtigkeit widerfahren zu lassen? Das konnte Jahre dauern! Und sie hatte Rifada da Vanya nicht eben als geduldige Frau kennengelernt. Nein, zweifellos würde ihre Tante die Sache selbst in die Hand nehmen. Richeza ertappte sich dabei, dass sie Domna Jelissa einen besorgten Blick zuwarf.




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