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Den Rotpüschel an den Hinterläufen vor sich her tragend, schob sie sich an den Amazonen und Moritatio vorbei und spähte vorsichtig in die Höhle hinein. Ein Blick auf Tsacharias, der sich tröstend um den Jungen kümmerte, überzeugte sie davon, jetzt besser nicht zu stören. Stattdessen versuchte sie vorsichtig, mit wenigen Handzeichen wenigstens Richeza kurz auf sich aufmerksam zu machen. Roher Hase erschien ihr wahrlich nicht sehr appetitlich ... aber stören wollte sie auch nicht. | Den Rotpüschel an den Hinterläufen vor sich her tragend, schob sie sich an den Amazonen und Moritatio vorbei und spähte vorsichtig in die Höhle hinein. Ein Blick auf Tsacharias, der sich tröstend um den Jungen kümmerte, überzeugte sie davon, jetzt besser nicht zu stören. Stattdessen versuchte sie vorsichtig, mit wenigen Handzeichen wenigstens Richeza kurz auf sich aufmerksam zu machen. Roher Hase erschien ihr wahrlich nicht sehr appetitlich ... aber stören wollte sie auch nicht. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | |||
Romina hatte indes ihr Gebet beendet. Sie sah auf. | |||
"Onkel Gendahar", sie wartete, bis er sich ihr zuwandte. "Ich würde gerne noch ...", sie brach ab, forschte in der Miene des geliebten Oheima. Er hatte immer Zeit für sie gehabt, war ihr erster Fechtlehrer gewesen, und sie hatte gedacht, dass sie auch als Knappin bei ihm lernen dürfte, doch Vater ... oder Mutter ... oder Großvater ... hatten das nicht gewollt. Sie hatte nie ernsthaft nachgeforscht, warum. | |||
Da war der Verdacht, dass man dachte, der Lebemann könne sie auf dumme Gedanken bringen. Dabei war er es immer gewesen, der sie vor dem Gehabe der Männer gewarnt hatte, er hatte ihr beigebracht, wo und wann sie den Riegel vorschieben musste. In der Knappenschaft hatte sie ihn neben ihrer ältesten Schwester am Schmerzlichsten vermisst. Aber auch danach hatte man nur wenig Zeit miteinander verbracht. | |||
Sie nahm seine Hand und lächelte zu ihm hoch. | |||
"Danke, dass du nach mir gesucht hast, ''Tiolito''", sie wurde leise, wie immer, wenn sie die Etikette fallen ließ. "Danke, dass du noch lebst, ich werde der kleinen Zaida jeden Gefallen erweisen, den sie haben will, egal, was ich dafür tun muss. Sie hat mir einen der wertvollsten Menschen erhalten, die ich habe." Ihre Augen glänzten feucht, doch ihr Lächeln war strahlend, dem selten gewordenen Lächeln ihrer Mutter so ähnlich. Früher wäre sie ihm bei solchen Worten noch um den Hals gefallen, doch seit der Knappenschaft war sie zurückhaltend geworden, ja, fast zu beherrscht für eine Streitzig. Ihre Mutter war so stolz auf die Lobesworte der Südpforter Gräfin gewesen, doch Romina hatte an Lebensfreude verloren. Sie legte den Kopf schief, ihr Lächeln wurde verlegen. | |||
"Vielleicht sollten wir auch zurückgehen und schauen, ob der Hase schon brät." Sie ließ seine Hand los und strich sich unwohl das verfilzte Haar zurück. Sie musste schrecklich aussehen und plötzlich war es ihr nicht mehr egal. | |||
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