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Die '''Baronie Jennbach''' | Die '''Baronie Jennbach''', das flächenmäßig größte Lehen in der [[Grafschaft Waldwacht]], ist seit wohl 1.000 Götterläufen der reichsweit bekannten [[Familia vom Berg]] zu Eigen. Mit dem Abzug des Barons [[Konnar vom Berg]] im Jahre [[Annalen:1029|1029]] BF haben einstweilen die [[Descendiente]]s die Regierungsgeschäfte übernommen, bis ein rechtmäßiger Erbe der Familia vom Berg seine Ansprüche geltend macht. | ||
==Derographie== | ==Derographie== | ||
Wie die gesamte [[Grafschaft Waldwacht]], so ist auch die Baronie Jennbach nicht gerade das, was sich der gewöhnliche Reisende vorstellt, wenn er den Namen des Königreiches Almada hört. Gehen dem Wandersmann ein stets warmes Lüftchen, erquickliche Weinhügel, weite Weizenfelder und überhaupt allerlei Liebliches durch den Sinn, so mag er, wenn er Jennbach erreicht, nun doch ein wenig enttäuscht sein, wird die Baronie doch von den bewaldeten Ausläufern des [[Amboss]]gebirges dominiert. Einzig im Süden der Baronie findet der Reisende das Almada vor, wie er es aus vielerlei Erzählungen kennen mag. | |||
===Lage=== | ===Lage=== | ||
Die Grenzen der Baronie sind recht deutlich an geographischen Gegebenheiten nachzuzeichnen: Am Flusse ''Cresval'', just auf halbem Wege zwischen den Dörfern Natym (in der [[Baronie Cres]]) und Barras (in Jennbach), befindet sich der rahjawärtigste Punkt Jennbachs. Der von Nordwesten kommende Cresval bildet so die rahjawärtige Grenze der Ländereien des Hauses vom Berg zu den Lehen Cres, [[Baronie Rosenteich|Rosenteich]] und [[Kaiserlich Molay]]. Der namensgebende ''Jennbach'' liegt kurioserweise bereits zur Gänze in der Baronie Rosenteich. | |||
Wenn man seine gluckernde Quelle am Fuß der gewaltigen Ambossberge ereicht hat, so muss man der Linie, die der Fluss zuvor angedeutet hat, nur wenige Meilen gen Firun den Passweg hinauf folgen, bis man schließlich mit dem Zeigefinger der rechten Hand die Baronie- und Landesgrenze zum [[kos:Kosch|Fürstentum Kosch]] erreicht. Ist man nicht auf einer Karte, sondern als Reisender mit dem Rucksack unterwegs, so stößt man an dieser Stelle auf den alten Turm '''[[Ambosswacht]]''', dem letzten almadanischen Grenzposten am [[Roterzpass]]. Von dort geht es (wieder auf der Karte) stracks südwestwärts, bis der Finger auf den tosenden Wildbach ''Cherval'' trifft. Die schnurgerade Grenzlinie weist bereits darauf hin, dass es sich bei ihr um eine lediglich theoretische Markierung handelt, da sie in den zerklüfteten Tälern und Schluchten des Amboss ohnehin nicht nachvollziehbar ist. | |||
Wo der | Wo der Bach auf der Höhe von Tolshidur einen Bogen gen Mittag macht, da geht der grenzkundige Wandersmann weiter gen Südosten, wo ein Vorgebirgskamm die natürliche Grenze der Baronie zum [[Berggau Waldwacht]] darstellt. Vom Ende dieser Gebirgskette wendet sich der Reisende dann gen Rahja, ein Tal durch-, und eine weitere Hügelkette überquerend, bis er südlich von '''[[Pundred]]''' auf die Königliche Landstraße aus [[Taladur]] stößt. Von dort reist er schnurstracks entlang der Grenze zur [[Baronie Hérisson]] durch die [[Valguzia]] in Richtung Nordosten, bis er zu jenem Punkt gelangt, an welchem seine Reise begonnen, und er hat so die Grenzen der Baronie einmal ganz abgeschritten. | ||
===Örtlichkeiten=== | ===Örtlichkeiten=== | ||
Wenden wir uns also nun den einzelnen Teilen der Baronie zu, die wir zuvor umrundet haben. | Wenden wir uns also nun den einzelnen Teilen der Baronie zu, die wir zuvor umrundet haben. Südlich von [[Pundred]] sowie an den Auen des Cresval findet man einige Weizenfelder, Rosskoppeln und an den efferdwärts gelegenen Hügeln auch einige Weinhänge. Hier gemahnen die Landschaft und die Gehöfte also am ehesten an das gewöhnliche Almadabild, doch nimmt dieser Teil wohl flächenmäßig nur ein Zehntel Jennbachs ein. | ||
Ein recht großen Teil der Baronie bedeckt dagegen der sogenannte '''[[Königlich Jennbach|Königsforst]]''', der sich von den Ausläufern des Amboss im Westen in einer Art Dreieck bis fast nach Barras erstreckt, wobei die Ortschaften '''[[Jennbach]]''' und Pundred am nördlichen, respektive am südlichen Schenkel dieses Dreiecks gelegen sind. Der Königsforst ist ein dichtes Waldgebiet, dessen komplette Durchquerung ein schwieriges Unterfangen ist, handelt es sich doch keineswegs um ein flaches Ebenengebiet, sondern um die teilweise arg beschwerlichen Ostausläufer des Amboss, die man zwar nicht als Gebirgsriesen, dennoch aber als gestandene Berge bezeichnen kann. | |||
Sein Name rührt von der Tatsache her, dass der Königsforst das favorisierte Jagdgebiet der Almadanerkönige und -fürsten darstellt, und einmal im Jahr, am 1. Firun, pflegt sich hier die Jagdgesellschaft des almadanischen Herrschers einzufinden, um der firungefälligen Tätigkeit mit allem Eifer nachzugehen. Das jagbare Wild im Königsforst ist von vielfältiger Art, beginnend bei den berühmten Jennbacher Fasanen über Rotpüschel und Wildschweinen bis hin zu kapitalen Gebirgs- und Rehböcken, die der Waidmann vor seine Armbrust oder den Bogen bekommt. Auch Rot- und Raschtulsluchse kreuzen bisweilen den Weg des Jägers, ganz zu schweigen von einigen Waldwölfen, die sich in der gegend herumtreiben und zuweilen zu einer echten Gefahr werden können. Blickt das Auge des Reisenden durch das Dach der Bäume gen Himmel, so vermag er allerlei Raubvögel, wie zum Beispiel Bussarde, Habichte und gar den einen oder anderen Sturmfalken zu erkennen. Auch eine Trollfamilie sei hier dem vorsichtigen Wandersamann ins Gedächtnis gerufen, die irgendwo im Königsforst hausen soll. | Sein Name rührt von der Tatsache her, dass der Königsforst das favorisierte Jagdgebiet der Almadanerkönige und -fürsten darstellt, und einmal im Jahr, am 1. Firun, pflegt sich hier die Jagdgesellschaft des almadanischen Herrschers einzufinden, um der firungefälligen Tätigkeit mit allem Eifer nachzugehen. Das jagbare Wild im Königsforst ist von vielfältiger Art, beginnend bei den berühmten Jennbacher Fasanen über Rotpüschel und Wildschweinen bis hin zu kapitalen Gebirgs- und Rehböcken, die der Waidmann vor seine Armbrust oder den Bogen bekommt. Auch Rot- und Raschtulsluchse kreuzen bisweilen den Weg des Jägers, ganz zu schweigen von einigen Waldwölfen, die sich in der gegend herumtreiben und zuweilen zu einer echten Gefahr werden können. Blickt das Auge des Reisenden durch das Dach der Bäume gen Himmel, so vermag er allerlei Raubvögel, wie zum Beispiel Bussarde, Habichte und gar den einen oder anderen Sturmfalken zu erkennen. Auch eine Trollfamilie sei hier dem vorsichtigen Wandersamann ins Gedächtnis gerufen, die irgendwo im Königsforst hausen soll. | ||
Den | Den einzigen relativ gut ausgebauten Weg durch den Königsforst stellt die Königliche Landstraße von Jennbach, dem Hauptort der Baronie, nach Pundred dar, die durch seinen rahjawärtigen Teil führt. An dieser Straße, nur wenige Meilen firunwärts von Pundred, befindet sich auch die '''Königlich-großfürstliche Fasanerie''', die seit unzähligen Generationen von denen vom Berg geführt wird. Hier werden die Jennbacher Fasane gezüchtet, ein beliebtes Jagd- (und Speise)wild des Almadaner Adels. | ||
Trotz seines Namens ist der Königsforst nicht komplett in Hand der Eslamskrone. Mit [[Gräflich Tolshidur]] befinden sich an seinem Südostrande auch die ausgedehnten Latifundien der Waldwachter Gräfin [[Groschka Tochter der Bulgi]]. Ihr Vater [[Rabosch Sohn des Reschmin]] pflegte sich hierhin zurückzuziehen, um gemeinsam mit Baron [[Konnar vom Berg|Konnar]] Geschäftliches zu besprechen oder sich einfach nur bei einer Partie Boltan den Jennbacher Wein schmecken zu lassen. Der Grund, warum das Dorf irgendwann im IX. nachbosparanischen Jahrhundert von dem Zwergengrafen gekauft wurde, ist recht offensichtlich: Zum einen findet sich in '''Tolshidur''' eine einträgliche Alaunmine, zum anderen stehen hier die Ruinen einer mächtigen Zwergenfeste aus der mythischen Zeit der [[avwik:Drachenkriege|Drachenkriege]], in denen Graf Rabosch einst nach Erleuchtung suchte. Seinem gegenwärtigen Geisteszustand nach zu schließen, war die Lektüre der Angramstelen in den Gewölben Tolshidurs allerdings eher der Beginn seiner Umnachtung. Der Karrenweg von Pundred nach Tolshidur stellt gleichzeitig die südliche Begrenzung des königlichen Jagdgebiets dar. | |||
Im Westen und Nordwesten wird der Königsforst durch einen weiteren Weg begrenzt, den [[avwik:Haus Weyringer vom Berg|Horasio Weyringer]] in seinem Tagebuch beschreibt, und der von Tolshidur über das (dem Baron gehörende) Erzminendorf '''Cerna''' zum Turm '''Ambosswacht''' führt. Von dieser Route ist dem Reisenden allerdings dringend abzuraten, denn allzuhäufig kann es zur Begegnung mit wildem Getier kommen und nötige Hilfe ist für einen Verletzten wohl nicht in erreichbarer Nähe. Und wenn man doch diesen Weg nehmen will oder muss, so sollte man sich tunlichst am östlichen Ufer des Cherval entlangbewegen. Was menschliche Behausungen angeht, so stößt der Reisende im Königsforst auf einige Waldbauernhöfe und Holzfällerhütten, deren Bewohnern ein bestimmter Teil des Waldes zur Rohdung und anschließenden Wiederaufforstung überantwortet wurde. Diese Familien sind nicht besonders gesprächig, scheinen meist unfreundlich und sind überaus misstrauisch, doch ist dies wohl verständlich, bedenkt man, dass sie sich mit der Wildnis hier arrangieren müssen. | |||
Einzig die Ambosszwerge der Waldwacht, die hier einige Eingänge in ihr Stollensystem haben, wagen sich teilweise sogar recht frohen Mutes durch dies Gebiet. | Weitaus unwirtlicher noch als der Königsforst bieten sich die Ambossausläufer im Norden und Nordwesten der Baronie dar, der so genannte '''[[Kupfertann]]'''. Keinesfalls sollte es der Reisende wagen sich vom eng am Cresval entlangführenden Roterzpass nach [[kos:Eisenhuett|Eisenhuett]] zu entfernen. Dieses Gebiet besteht nämlich aus gewaltigen mit Tannen bewachsenen Bergen, in denen sogar Berglöwen, Fischerspinnen und die kleinen Saguraspinnen leben, allesamt Getier, mit dem eine Begegnung nicht selten tödlich verläuft. Einzig die Ambosszwerge der Waldwacht, die hier einige Eingänge in ihr Stollensystem haben, wagen sich teilweise sogar recht frohen Mutes durch dies Gebiet. Der Cresval nimmt seinen Lauf als tosendes Wildwasser über stürzende Wasserfälle durch enge Klammwände, zerklüftete Schluchten und dunkle Täler, über denen die Berg- und Königsadler majestätisch ihre Kreise ziehen. Wahrlich kein wirtlicher Ort für den Reisenden, wenn auch die Landschaft und der Ausblick von unbeschreiblicher Schönheit sein mögen. | ||
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