Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 11: Unterschied zwischen den Versionen

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"Den Weg kenne ich sehr wohl", antwortete der Junkersohn.
"Den Weg kenne ich sehr wohl", antwortete der Junkersohn.


"Dann können wir ja morgen früh aufbrechen. Gute Nacht!" Der Thangolforster streckte sich auf dem Boden aus und schien schon bald eingeschlafen zu sein. Richeza und Moritatio warfen sich noch einen fragenden Blick zu, spürten aber bald ebenfalls die Müdigkeit über sie herein brechen. Bald waren auch sie eingeschlafen.
"Dann können wir ja morgen früh aufbrechen. Gute Nacht!" Der Thangolforster streckte sich auf dem Boden aus und schien schon bald eingeschlafen zu sein. Richeza und Moritatio warfen sich noch einen fragenden Blick zu, spürten aber bald ebenfalls die Müdigkeit über sie hereinbrechen. Bald waren auch sie eingeschlafen.


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====23. Praios====
'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]   
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Ächzend erhob sich Moritatio von dem harten Küchentisch, der ihm als provisorisches Nachtlager gedient hatte, damit er nicht auf dem feuchten Lehmboden der Steinbrecher-Hütte hatte nächtigen müssen, die ihnen seit zwei Tagen als Quartier diente. Richeza schlief noch, zusammengekauert wie ein Säugling unter seinem Umhang als zusätzlicher Decke, den er - wie schon in den Nächten zuvor - nachts über sie gebreitet hatte. Abends weigerte sich seine Cousine immer, diese kleine Annehmlichkeit anzunehmen - wahrscheinlich, um nicht vor dem Streitziger oder auch vor ihm selbst als verweichlichtes Püppchen dazustehen. Aber es war ihr und auch dem Thangolforster anzusehen, daß es ihnen nicht allzu gut ging - auch wenn die Gesichtsfarbe bei beiden bereits deutlich besser war wie noch vor zwei Tagen. Moritatio tastete prüfend nach seiner eigenen Wunde, die ihm der für Richeza bestimmte Pfeil im Burghof geschlagen hatte. Fürwahr - sie waren schon ein arger Invalidentrupp und ohne seine unerschütterliche Mutter als Wortführerin oder auch den stets besonnen Dom Hernán fühlte er ihre Kampfkraft nicht nur numerisch arg dezimiert. Er strich Richeza liebevoll einige Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht - schon weil er es liebte, wie seidenweich sich ihr Haar anfühlte - aber er zog die Hand dann lieber schnell wieder zurück, da Dom Gendahar blinzelnd die Augen aufschlug. Moritatio blickte zum Fenster hinaus, wo es dem blauen Himmel und dem Vogelgezwitscher nach einen schönen Tag zu geben schien. "Wie fühlt Ihr Euch heute, Dom Gendahar?" trat er zu dessen Bettstatt hinüber. "Erholt genug, um zum Djer Kalkarif aufzubrechen? Ihr werdet verstehen, daß ich ob der Sorge um meine Mutter andernfalls auch alleine oder nur mit Richeza aufbrechen müsste - ich kann keinen weiteren Tag mehr warten, um Hilfe herbeizuholen."
Ächzend erhob sich Moritatio von dem harten Küchentisch, der ihm als provisorisches Nachtlager gedient hatte, damit er nicht auf dem feuchten Lehmboden der Steinbrecher-Hütte hatte nächtigen müssen, die ihnen seit zwei Tagen als Quartier diente. Richeza schlief noch, zusammengekauert wie ein Säugling unter seinem Umhang als zusätzlicher Decke, den er - wie schon in den Nächten zuvor - nachts über sie gebreitet hatte. Abends weigerte sich seine Cousine immer, diese kleine Annehmlichkeit anzunehmen - wahrscheinlich, um nicht vor dem Streitziger oder auch vor ihm selbst als verweichlichtes Püppchen dazustehen. Aber es war ihr und auch dem Thangolforster anzusehen, daß es ihnen nicht allzu gut ging - auch wenn die Gesichtsfarbe bei beiden bereits deutlich besser war wie noch vor zwei Tagen.  
 
Moritatio tastete prüfend nach seiner eigenen Wunde, die ihm der für Richeza bestimmte Pfeil im Burghof geschlagen hatte. Fürwahr - sie waren schon ein arger Invalidentrupp und ohne seine unerschütterliche Mutter als Wortführerin oder auch den stets besonnenen Dom Hernán fühlte er ihre Kampfkraft nicht nur numerisch arg dezimiert. Er strich Richeza liebevoll einige Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht - schon weil er es liebte, wie seidenweich sich ihr Haar anfühlte - aber er zog die Hand dann lieber schnell wieder zurück, da Dom Gendahar blinzelnd die Augen aufschlug.  
 
Moritatio blickte zum Fenster hinaus, wo es dem blauen Himmel und dem Vogelgezwitscher nach einen schönen Tag zu geben schien. "Wie fühlt Ihr Euch heute, Dom Gendahar?", trat er zu dessen Bettstatt hinüber. "Erholt genug, um zum Djer Kalkarif aufzubrechen? Ihr werdet verstehen, dass ich ob der Sorge um meine Mutter andernfalls auch alleine oder nur mit Richeza aufbrechen müsste - ich kann keinen weiteren Tag mehr warten, um Hilfe herbeizuholen."


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'''Autor:''' [[Benutzer: Ancuiras|Ancuiras]]
'''Autor:''' [[Benutzer: Ancuiras|Ancuiras]]


"Meint Ihr, ich könnte oder wollte noch länger warten? Romina ist irgendwo da draußen bei den Blutsäufern. Ich wäre ohnehin gleich von der Hütte Udinias aufgebrochen, wen Eure Mutter nicht diesen verhängnisvollen Umweg über das Castello hätte nehmen wollen." Noch immer etwas mühsam, aber ohne das schmerverzerrte Gesicht, das er in den Tagen zuvor gezeigt hatte, richtete er sich auf. "Obwohl ich vermutlich nicht weit gekommen wäre." Er betastete vorsichtig seine Schulter und bewegte sich leicht vor und zurück. Abermals waren ihm keine Schmerzen anzusehen. "Wie dem auch sei, jetzt fühle ich mich schon deutlich besser und es ist ja schon taghell. Wir sollten in der Tat aufbrechen. Schläft die holde Dame noch?" Er beugte sich zu Richeza hinüber und zog sanft an dem Umhang, der über ihr ausgebreitet lag. "Domna Richeza, aufgewacht, heute geht es zur Sache." Als sie sich noch immer nicht regte, rief er zu Dom Moritatio: "Was sagt Ihr, Tsacharias Krähenfreund steht vor der Hütte?"
"Meint Ihr, ich könnte oder wollte noch länger warten? Romina ist irgendwo da draußen bei den Blutsäufern. Ich wäre ohnehin gleich von der Hütte Udinias aufgebrochen, wenn Eure Mutter nicht diesen verhängnisvollen Umweg über das Castillo hätte nehmen wollen." Noch immer etwas mühsam, aber ohne das schmerverzerrte Gesicht, das er in den Tagen zuvor gezeigt hatte, richtete er sich auf. "Obwohl ich vermutlich nicht weit gekommen wäre." Er betastete vorsichtig seine Schulter und bewegte sich leicht vor und zurück. Abermals waren ihm keine Schmerzen anzusehen. "Wie dem auch sei, jetzt fühle ich mich schon deutlich besser und es ist ja schon taghell. Wir sollten in der Tat aufbrechen. Schläft die holde Dame noch?" Er beugte sich zu Richeza hinüber und zog sanft an dem Umhang, der über ihr ausgebreitet lag. "Domna Richeza, aufgewacht, heute geht es zur Sache." Als sie sich noch immer nicht regte, rief er zu Dom Moritatio: "Was sagt Ihr, Tsacharias Krähenfreund steht vor der Hütte?"
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
 
Die Edle öffnete blinzelnd die Augen. Im ersten Moment konnte sie gegen das zur Tür hereinfallende Licht nichts erkennen als den Umriss des Thangolforsters, der vor ihrem Bett stand. "Morgen", brummte sie, während sie sich aufsetzte und die Stiefel anzog. Die Sonne war bereits hinter den Gipfeln der Berge hervorgekrochen - wieder hatte man sie nicht früh geweckt. Erst langsam drangen die Worte Dom Gendahars in ihr Bewusstsein. Waren es seine Worte gewesen oder hatte sie noch geträumt?
 
Richeza warf dem Mann einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts, sondern trat vor die Tür. Hier war niemand. Sie musste geträumt haben. Der Wind pfiff zwischen den Hütten hindurch und wehte einen Zinnbecher durch die Straße, der scheppernd vorwärts rollte und schließlich im gegenüberliegenden Hauseingang hängen blieb. Es war kühl hier oben, und dort, wo sie hingingen, würde es noch kälter werden. Die Edle blickte hinüber zum Djer Kalkarif. Anders als am Vortag war der Gipfel nicht von Wolken verhangen. Die Gletscher leuchteten im Sonnenlicht. Von dem heftigen Regen, der sie zu einem weiteren Tag der Rast gezwungen hatte, waren nur Pfützen geblieben. Aber wer wusste schon, wie es am Abend oder erst dem nächsten Tag aussähe? Das Wetter änderte sich rasch in den Bergen.
 
Fröstelnd zog sich Richeza den Umhang fester um die Schultern und merkte erst jetzt, dass es nicht ihrer war. Ein letztes Mal sah die Edle zu den majestätischen Bergen hinauf, dann trat sie zurück in die Hütte. Wortlos legte sie Moritatio seinen Umhang um die Schultern und packte ihre Sachen zusammen. Ihr Blick fiel auf die kleine Zaida. Seit sie Vanyadâl verlassen hatten, war das Mädchen ungewöhnlich still. Ob es der abweisende Raschtulswall war, der sie einschüchterte, oder die hinter ihnen liegenden Gefahren und Verluste sie nachdenklich stimmten, vermochte die Edle nicht zu sagen. Aber jetzt hatten sie keine andere Wahl, als sie mitzunehmen.
 
"Kommt!", sagte Richeza von Scheffelstein, während sie sich den Rucksack über die Schulter hängte. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Im Hinausgehen schob sie sich ein Stück Brot in den Mund. Die anderen sollten nicht noch länger auf sie warten müssen.
 
 


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