LaVanguardia.Dâler Patt
Dieses im Boron 1036 BF insbesondere in Punin, Ragath und Taladur kursierende Flugblatt von La Vanguardia. thematisiert thematisiert das sog. Dâler Patt, den Auftakt des Feldzuges der neubestallten Marschallin Gerone vom Bergs zur Befreiung der Südpforte von der Taifas-Herrschaft.
LA VANGUARDIA.
Fiasko zum Auftakt der Befreiung der Südpforte!
Nach Jahren des wohlfeilen Müßigganges hat sich Almadas Adel endlich aufgerafft, den schändlichen Zuständen in der Südpforte ein Ende zu bereiten. Doch oh weh, bereits am ersten ernsthaften Hindernis zeigte die verlotterte Bande, dass die Tage ruhmreicher Reconquistadores wie Ramiro von Alcorta, Gonzalo di Madjani oder Sumudan von Viryamun allzu fern sind.
Kein Jahrzwölft ist es her, dass sie und eine Handvoll tapfere Magnaten Omlad stürmten, und die Zitadelle von San Telo mondelang ganz auf sich alleine gestellt gegen die Horden des zwölfmal verfluchten Kalifen verteidigten. Damals wie heute versagte Gareth und die falsche Kaiserin einmal mehr jedwede Unterstützung, doch immerhin schien der Adel dieses Mal einmütig in seinem Ansinnen.
Heidenliebchen und Rohalsjünger hatten dieses Mal keine Möglichkeit zum Drückebergertum, und doch gelang es der zur Marschallin erhobenen Gerone vom Berg, Abkömmling eines Geschlechts von Ultramontanisten und Verrätern an Reich und Almadanertum, selbst mit der geballten Macht des Königreiches nicht, zum Auftakt des Feldzuges auch nur den ersten befestigten Platz zu nehmen.
Ließ sich die Unternehmung Ende Travia noch halbwegs erfolgreich an, indem man im ersten Sturm die Stadtmauern nahm – kaum eine Ruhmestat freilich, versteht sich der gemeine Wüstenräuber doch am besten darauf, beim ersten ernstlichen Widerstand flink das Hasenpanier zu ergreifen – mangelte es den hochadeligen Waschlappen hernach an der nötigen Entschlossenheit, die verlausten Wickelköpfe endgültig aus der Stadt zu werfen.
Beim Erklettern der Leitern hatten sich die noblen Dämchen und Herrlein wohl zu sehr verausgabt, sodass nach tagelanger Saumseligkeit ein schändlicher Waffenstillstand ausgehandelt wurde, der den Götzenanbetern weiterhin die Kontrolle über die wichtigsten Teile Dâls erlaubt. Soviel Feigheit und Inkompetenz legte zu früheren Zeiten den Gedanken an Verrat nahe, doch bedürfte es dazu einer Eigenschaft, welche den handelnden Personen dieser Tage gänzlich abgeht: Rückgrat.
So muss es jedem braven Almadaner Angst und Bange werden, in welcher Katastrophe der Feldzug zur Befreiung der Südpforte enden muss, wenn man schon bei erstbester Gelegenheit auf solch ganzer Linie versagt. Die Campanya muss bereits jetzt als gescheitert betrachtet werden, wenn man sie weiterhin in den unfähigen Händen dieser Salonlöwen und Weinköniginnen lässt.
Denn dies sind doch die einzigen Schlachtfelder, auf welchen sich die Anführer des Heerbannes bislang ausgezeichnet haben. Defätisten, die seinerzeit ihr Lehen bei erstbester Gelegenheit im Stich gelassen haben, um sich seither in Punin als Bittsteller durch zu schmarotzt. Gecken, die jahrelang die Hände in den Schoß gelegt haben, denn etwas für die Rettung der geschundenen Lande jenseits der Brigella zu unternehmen. Allesamt Helden nur dann, wenn es um den Kampf um die besten Stücke beim Buffet der puniner Bal parés geht.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Fürst seine Marschallin und ihre Handlanger rasch ablöst, bevor sie das Königreich in ein zweites Morte Folnor führen, auf dass wir zuversichtlich ausrufen können:
Vivat Almada!