Klagelied

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auch wenn die Almadaner ein lebenslustiges Volk sind, welches Boron als Teil des Lebens annimmt, geht natürlich auch ihnen der Tod eines geliebten Menschen nahe; besonders wenn sie einen Verwandten aus der diesseitigen Welt in das Reich jenseits des Nirgendmeers ziehen lassen müssen.

Um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen, ist gerade auf dem Lande das so genannte Klagelied weit verbreitet, welches ursprünglich der zahorischen Tradition entstammt und während der eigentlichen Beisetzung angestimmt wird. Typisch für diese Liedgattung sind die über weite Teile dominierenden düsteren Bilder, welche mit fast schon übertriebener Melancholie vorgetragen werden. Durch den Gesang können die Hinterbliebenen ihren Schmerz hinauslassen, um während des anschließenden Leichenschmauses unbelastet über all das reden und lachen können, was sie mit dem Verstorbenen verbunden und Stolz gemacht hat.

Es gibt zahlreiche überlieferte Klagelieder, wie So gehst Du nun, doch werden diese je nach Bedarf durch weitere Strophen ergänzt, die auf die Persönlichkeit des Betrauerten eingehen. Traditionelle Klagelieder werden alleine durch den Gesang getragen und kommen ohne instrumentale Begleitung aus. Darüber hinaus besitzen sie niemals einen Refrain. Dieser würde durch seine ständige Wiederholung, so die Überzeugung der Almadaner, die Trauer immer wiederkehren lassen, anstatt sie aus den Herzen zu verbannen.

Wie bei einer Tradition, die der zahorischen Kultur entstammt, nicht anders zu erwarten, gibt es so manchen Aberglauben, der sich um die Lieder rankt. So soll es großes Unglück bringen, ein Klagelied für jemanden zu singen, der noch am Leben sein könnte. Man wird es also nie erleben, dass ein solcher Gesang für einen Vermissten angestimmt wird. Auch dürfen dementsprechend die Melodien nur ohne Text geübt werden, um Golgari nicht versehentlich anzulocken. Sollte man ein Klagelied in seinen Träumen hören, so ist dem Träumer nach seinem Erwachen dringend dazu zu raten, durch lautes Klatschen, Lachen oder Stampfen deutlich darauf aufmerksam zu machen, dass er dem Tode nicht nahe ist.