Chronik.Ereignis1044 Eine Weinprobe 02
Punin, Peraine 1044 BF[Quelltext bearbeiten]
Anwesen der Familia Al‘Morsqueta, am Abend[Quelltext bearbeiten]
Autor: Eliane
Keshlan klopfte. „Ja?“, klang es durch die Tür. Das Tablett mit dem Tee balancierend öffnete er und trat ein. Fabiola stand am Fenster und blickte auf den Innenhof, ein Schreiben in der Hand. Sie warf ihm über die Schulter einen kurzen Blick zu. Ihr Lächeln wirkte müde.
„Bereust du deine Entscheidung etwa schon, Azîla?“ Sie schüttelte den Kopf und nahm einen Tee entgegen. „Nein. Ich überlege nur, was ich mit Tsacceo mache. Er hat meine Anweisung missachtet. Und mir gleichzeitig einen interessanten neuen Kontakt verschafft. Früher wäre es einfach gewesen. Erst eine ordentliche Tracht Prügel, und wenn alle Unklarheiten beseitigt sind ein anständiges Besäufnis.“ Sie seufzte und trank einen Schluck. Gelber Tee aus Dhargun, mit vollendeter Kunstfertigkeit zubereitet. Göttlich. „Beides nicht mehr standesgemäß.“ Der Aranier trat neben sie, einen eigenen Tee in der Hand. Im Hof entzündete ein Bediensteter die Laternen. „Deswegen sitzt er seit Stunden leichenblass bei den Pferden, als warte er auf sein Todesurteil. Was für ein Kontakt?“ Fabiola sah auf das Schreiben in ihrer Hand. „Domna Fabia Marcella de Vega y Urrego y Cordellesa. Sie lädt mich und Begleitung zu einer Verkostung der Weine der Familia Cordellesa auf der Hacienda Caballata ein. Hat sogar vier Flaschen Wein mitgeschickt.“
„Cordellesa. Alte Familia aus Taladur, der Soberan Guillermo ist außerdem gräflicher Administrator der Stadt, ungewöhnliche Kombination. Der Mundillo der Familia, Emiglio, war Knappe deines Vaters. Hast du das vergessen? Fabia müsste die Frau des Soberans sein, eine Edle. Tatsächlich ein interessanter Kontakt. Wirst du annehmen?“ „ Ach, Emiglio, stimmt, ich erinnere mich an ihn. Natürlich nehme ich an. Der erste vorgeschlagen Termin in sechs Tagen sollte mir ausreichend Zeit lassen, meine Geschäfte in Punin zu Ende zu bringen, Taladur zu erreichen und etwas mehr über meine Gastgeber zu erfahren. Das macht die Sache mit Tsacceo ja so kompliziert.“ „Ich kümmere mich, wenn du willst. Um beides.“ „Gerne. Danke.“ „Azîla, du weißt, dass diese Lösung nur eine vorübergehende ist, oder?“ „Natürlich. Setzt dich, während ich die Antwort verfasse.“
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