Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 19

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Edlengut Selkethal, 22. Rahja 1043 BF, früh am Morgen[Quelltext bearbeiten]

Autor: Jott

Im ersten dämmrigen Licht des Tages erreichte Ta’iro das Feld, auf dem Algerio allmorgendlich mit seinem Pagen das Fechten übte. Doch außer ihm war noch niemand zu sehen. Auch wenn Algerio stets früh aufstand, würde es wohl auch noch eine ganze Weile dauern, bis er mit seinem Pagen auftauchte. Algerio, oder einer seiner neuen Gäste. Ta’iro hoffte inständig, dass er sie eingeladen hatte. Und dass sie kommen würde. Er brauchte die Ablenkung. Sie würde ihn für einen Moment vergessen lassen, was ihm die Nacht offenbart hatte.

Zu gern hätte er die Last des Wissens mit seinen Freunden geteilt. Ihnen von den Dingen erzählt, die passieren würden. Von den Veränderungen erzählt, die sie bringen würden. Wäre es ihm nur möglich sie davor zu bewahren.

Aber er konnte ihnen nichts davon sagen. Er hatte es ihr geschworen. Der Drachin, der das Schicksal nur einem Flügel gelassen hatte. Ihre Stimme hatte ihn mitten in der Nacht geweckt: “Keinen Laut, Rumtreiber!” Im Dunkeln sah er ihre Mandelaugen, die so selten glücklich schauten.

Sie war in Schutz der Dunkelheit zu ihm gekommen, um ihn in ihr Schicksal blicken zu lassen. Er hatte versucht es ihr auszureden, denn er wusste, welche Qualen im Wissen um das eigene Schicksal liegen konnten. Aber dumm wie er war, hatte er ihren Bitten nicht widerstehen können.

Er hatte das Lager verlassen und war bis zur Müdigkeit gelaufen, dann hatte er gebetet, bis er ins Reich der Träume geglitten war, wo sich ihm ihre Zukunft offenbart hatte: Sie würde erfolgreich sein. Der, wegen dem sie hier war, würde ihr dieses Mal nicht entkommen. Sie würde die Anerkennung bekommen, die ihr so lange verwehrt gewesen war und die sie so dringend meinte zu brauchen. Er gönnte es ihr von Herzen. Doch hatten seine Träume nicht nur sie gezeigt. Farfanyas Schicksal war mit dem ihren und dem des Mannes, den sie suchte, verwoben. Farfanya würde es sein, die, ihm zum Verhängnis werdend, ihren Erfolg erst sichern würde. Unbeabsichtigt und ohne zu ahnen, welche Trauer, Wut und Verzweiflung daraus für sie folgen würde.

Und es gab nichts, dass sie daran ändern konnte.

Und nichts, dass er selbst daran hätte ändern können.

Erschöpft lehnte er sich an einen Baum und starrte mit müden Augen über das Feld.