Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 15
Edlengut Selkethal, 21. Rahja 1043 BF
Autoren: Jott und Von Scheffelstein
Während sie sich vom Zelt entfernten, fiel Farfanyas Blick erneut auf Ta’iro, der zu ihrem Erstaunen weiterhin nur beobachtete. Sie blickte ihn fragend an und ließ ihre Finger zu ihm sprechen: “So schüchtern?” Ta’iro machte ein gespielt banges Gesicht und seine Finger antworteten ihr: “Fremde Menschen machen mir Angst” Farfanya musste kurz leise kichern. Das wäre wohl das erste Mal. “Dann gutes Benehmen?”, schlugen seine Hände vor. “Edle Zurückhaltung?” Farfanya lächelte amüsiert. “Lass mich raten, du willst beim Rennen mitreiten?” Ihre Frage beantwortete Ta’iro mit einem Grinsen während seine Hände “Ich bin ein offenes Buch für dich.” in die Luft schrieben. Auch wenn ihr die wirkliche Antwort eigentlich klar war, ließ sie ihre Finger dennoch fragen: “Wieso auf einmal?” Ta’iro zuckte mit den Schultern und grinste noch breiter. “Die Sonne scheint hell und das Leben kann schön sein, wenn man es lässt” “Warte, ich komme wieder.”
Sie waren ein Stück weitergegangen und hatten den Zahori hinter sich gelassen, als Rondrigo sich der jungen Dame an seiner Seite mit einem wohlwollenden Lächeln zuwandte. “Ihr beeindruckt mich immer mehr, Domnatella Farfanya”, erklärte er. “Nicht nur, dass Ihr das Atak beherrscht, offenbar steht Ihr den Fahrenden näher als wohl jede und jeder andere im Hause Taladur. Es scheint mir, Ihr seid beinahe so umtriebig wie meine Nichte, oh holde Tante Seiner Exzellenz.” Nun grinste er.
Ein Vergleich mit Domna Richeza? Farfanya spürte wie ihre Wangen sich röteten in einer Mischung aus Verlegenheit und Stolz. Sie mit Domna Richeza zu vergleichen, selbst wenn der Vergleich ein “beinahe” enthielt… hätte sie Dom Rondrigo nicht ohnehin schon gemocht, dies hätte ihm wohl ihre Zuneigung gesichert. Wie oft hatte sie seit ihrer Kindheit Geschichten über Domna Richeza gehört… gute und schlechte, lobende und abwertende, je nachdem, wer sie erzählte. Doch bei jeder hatte sie sich gewünscht zumindest ein bisschen zu sein wie sie. Auch wenn die Geschichten wohl nicht alle wahr und teils stark übertrieben gewesen sein mochten, sie hatten sie stets mit einer Sehnsucht nach Abenteuern erfüllt, während sie ihnen hinter den dicken Mauern des Streitturms ihrer Famila gelauscht hatte. Eingesperrt. Ferngehalten vom Leben. Aber nun war sie frei. Zumindest für den Moment… und beinahe so umtriebig wie Domna Richeza! Die wirklich zu ihrem Rennen gekommen war!
Übermütig und mit einem kecken Lächeln hakte sie sich bei Dom Rondrigo ein, beugte sich ein wenig zu ihm und sprach mit leicht gesenkter Stimme: “Ihr wäret verzückt, wüsstet ihr um das Ausmaß meiner Umtriebigkeit!” Sie lachte. “Vorausgesetzt natürlich, Ihr seid wahrhaftig beeindruckt und suchtet nicht nur eine galante Umschreibung für Euer Entsetzen.”
Er lachte erstaunt, als sie sich bei ihm einhakte und schenkte ihr ein Lächeln. "Soso, wäre ich das?" Er hielt ihren Blick einige Herzschläge lang, dann grinste er und sah hinaus auf den sonnenbeschienenen Weg.
Sie musterte Dom Rondrigo, versuchte sein Grinsen zu deuten. Doch schien er wirklich nicht befremdet oder gar schockiert. Dennoch musste sie sich fortan unbedingt besser zusammenreißen! Besonders wenn die restlichen Teilnehmer im Selkethal ankommen würden. Mit Ta’iro offen sichtbar Atak zu nutzen, während sie in Begleitung eines Mannes von Stand war… das war zu unbeherrscht. Wieder einmal. Vor Algerio war es etwas anderes, aber vor den Augen eines Fremden? Doch auch wenn sie außer dem, was er selbst in ihrem kurzen Gespräch über sich erzählt hatte, so gut wie nichts über Dom Rondrigo wusste, fühlte er sich nicht so fremd an, wie viele andere ihres Standes auch noch lange Zeit nachdem man alles über sie wusste. Vielleicht war es nur den Umständen ihres Zusammentreffens geschuldet, schließlich war dies ein Rennen zu Ehren der heiteren Göttin, doch strahlte Dom Rondrigo die gleiche Lebensfreude aus, die sie an allen ihren Freunden so schätzte.
“Nun, ich will Euch mal glauben. Doch ob “umtriebig” zu sein, eine erstrebenswerte Tugend für eine Dame ist? Aber da Ihr diese Beschreibung in diesem Vergleich auch für Eure Nichte wähltet, werde ich sie als Kompliment auffassen.”
Er lachte erneut. "Ihr könnt Euch gewiss sein, dass ein Teil meiner Familie das Wort umtriebig nicht gar so schmeichelhaft auslegen würde, wie ich es gemeint habe." Wieder suchte er ihren Blick, wieder lag dieses fröhliche Grinsen auf seinem Gesicht. Er senkte verschwörerisch die Stimme. "Doch aus jemandes Mund, für den eine entsprechende Bezeichnung zu finden die eigene Familie längst aufgegeben hat, ist es durchaus so zu verstehen." Und sein Blick hielt den ihren ein wenig länger als zuvor, und für einen Lidschlag war es, als suche er etwas in ihren Augen.
Farfanya lächelte ihn an, wurde dann aber ernst. “Bitte entschuldigt meine Unhöflichkeit! In Eurem Beisein ein Gespräch zu beginnen, von dem ich ausgehen musste, dass Ihr es nicht versteht … ich habe mich hinreißen lassen …” Sie seufzte innerlich und setzte in Gedanken ein ‘wie so oft’ hinzu.
Aber Dom Rondrigo hatte die Zeichen als Atak erkannt. Neugierig blickte sie ihn an. “Habt Ihr unserer Unterhaltung folgen können?”
Statt ihr zu antworten, löste er sich sacht aus ihrem Griff, um die zweite Hand frei zu haben. Seine Finger flogen durch die Luft. Die Sonne scheint hell und das Leben kann schön sein, wenn man es lässt, sprachen seine Hände, während er sie beinahe herausfordernd anblickte.
Farfanya schüttelte vergnügt lächelnd den Kopf. “Ihr zitiert einen Aves geweihten Zahori in Atak!” Und ihre Hände ergänzten: Ihr müsst wahrlich das schwarze Schaf Eurer Familia sein!
Er lachte. Nein, das ist meine Nichte. Er bot ihr wieder seinen Arm. "Aber lasst sie das nicht hören, sonst hat eine oder einer von uns den Fehdehandschuh im Gesicht!"
Farfanya nahm den ihr gebotenen Arm und warf dann einen kurzen, nachdenklichen Blick zurück zu Domna Richeza. “Hätte Eure Nichte Eure Zeichen verstanden, hätte sie sie gesehen?”
"Das ist eine gute Frage, teuerste Domnatella", erwiderte Rondrigo. "Und ich kann sie Euch nicht beantworten. Aber ich bin mir sicher, dass meine Nichte nicht alle ihre Geheimnisse mit mir geteilt hat. Oder teilen würde. Und vielleicht wird sie manche von ihnen mit ins Grab nehmen." Er sah Farfanya wieder an. "Warum fragt Ihr?"
Trotz der heißen Sonnenstrahlen, die auf sie herab schienen, ließen Dom Rondrigos Worte Farfanya frösteln. Ihr eigener Vater hatte so viele seiner Geheimnisse mit ins Grab genommen. Und sie selbst würde wohl keinen Frieden finden, bis sie einige davon gelüftet hatte. Wenn sie denn jemals die Gelegenheit dafür bekommen würde…
Farfanyas freie Hand ging zum Amulett mit dem Almadin, den ihr Vater ihr vererbt hatte. Sanft strichen ihre Finger über den dunkelrot funkelden Stein.
“Mit ins Grab? Welch traurige Aussicht!” Farfanya wandte den Blick ab, denn wie so oft, wenn sie an den Tod ihres Vaters dachte, fühlte sie Tränen in ihren Augen aufsteigen. Aber dies war weder der richtige Ort, noch der richtige Anlass für Trauer! Ärgerlich mit sich selbst blinzelte sie die Tränen fort, dann setzte sie ein Lächeln auf und blickte wieder zu Dom Rondrigo. Doch blieb Traurigkeit in ihrem Lächeln.
“Ich wünsche Eurer Nichte, dass sie für jedes ihrer Geheimnisse jemanden findet, mit dem sie es teilen möchte! Kein Geheimnis sollte mit ins Grab genommen werden, dort werden sie zu einem Wispern, dass einen keine Ruhe finden lässt.”
Rondrigo lächelte leicht. "Ich denke, im Grab kann einem das egal sein. Aber Ihr meint: Die Geheimnisse plagen dann andere? Ich hoffe, ich bin Euch mit meinen Worten nicht zu nahe getreten, Domnatella?"
Farfanya betrachtete Rondrigo einen kurzen Moment, bevor sie ihm mit einem entschuldigenden Lächeln antwortete: “Ich bin wohl das schwarze Schaf meiner Familia, wenn es um Passion geht. Und das, wo doch unser geliebter Soberan stets lieber Contenance von uns sehen würde. Nunja, ich bin noch jung, vielleicht lerne ich es ja noch.” Ihr Blick verriet, dass sie selbst nicht daran glaubte. “Aber nein, Dom Rondrigo, ihr seid mir nicht zu nahe getreten… nur das Leben war in den letzten Jahren nicht immer gut zu mir… und Eure Worte erinnerten mich daran, dass ich bislang Ablenkung gesucht habe, wo ich nach der Wahrheit hätte suchen sollen. Auch wenn niemand außer mir sie finden will.”
Farfanya schwor sich einmal mehr, dass sie herausfinden würde was vor dem Tod ihres Vaters geschehen war. Was zu seinem Tod geführt hatte. Und wenn es auch noch so unmöglich schien. Die Götter würden ihr helfen. Vielleicht hatte Aves Domna Richeza deshalb hierher gelenkt. Vielleicht war sie der erste Schritt zu den Geheimnissen ihres Vaters.
Rondrigo betrachtete die junge Dame mit einem mitfühlenden Lächeln. "Die Wahrheit, Domnatella, ist oft auch nur ein Standpunkt. Und Ablenkung … tja, letztlich ist alles eine Ablenkung. Aber nun sollten wir nicht Trübsal blasen an diesem schönen Tag. Welche Wahrheiten Ihr auch immer zu finden gedenkt: Niemand verwehrt Euch, sie mit einem Lächeln zu suchen. Welche Passion würde einem schwarzen Schaf wohl ein Lächeln ins Gesicht zeichnen?" Er zwinkerte ihr zu.
“Ihr habt Recht, Dom Rondrigo! Der Tag ist wahrlich zu schön für Trübsal! Und wie sagte unlängst ein weiser Mann zu mir? ‘Das Leben kann schön sein, wenn man es lässt!’ Wollen wir es für die nächsten Tage also schön sein lassen!” Farfanya schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. “Was also bringt mich schwarzes Schaf zum Lächeln? Kurzweilige Gespräche mit interessanten Menschen ganz offensichtlich! Aber was noch?” Farfanya legte ihre freie Hand an ihren Mund und tippte sich nachdenklich an ihre noch immer lächelnden Lippen. ”Welche Passion, die sich für eine Konversation zweier Unbekannter eignen würde?”
Was er wohl von dem von ihr wieder ins Leben gerufenen nächtlichen Lamentotreffen der Taladurer Magnatentöchter und -söhne hielte? Von ihren Reisen als Zahori? Ihren Zielen mit den ‘Erben des Almadin’ Almada wieder seinem rechtmäßigen Platz näher zu bringen? Sie betrachtete sein hübsches Gesicht eingehend. Wie stand er wohl zur Reconquista, wie zur Unabhängigkeit Almadas? Sie würde es herausfinden. Doch waren all diese Themen wohl etwas für einen anderen Tag. Und eine ruhigere Umgebung.
Farfanya deutete zum Haus, das sie gerade erreichten. “Da wir nun an unserem ersten Ziel angekommen sind, würde ich vorschlagen, Ihr erkundet diesen Euch noch unbekannten Ort, bis er Euch langweilig ist.” Sie zwinkerte Rondrigo vergnügt zu. “Und ich setze mich für einen Moment in die Sonne und versuche unter all meinen Passionen eine zu finden, die für ein Gespräch auf dem Weg zu Eurer geheimnisumwitterten Nichte schicklich genug ist.” Farfanya bedachte ihn mit einem gewinnenden Lächeln. “Und denke darüber nach, wie ich Euch um eine Gefälligkeit bitten kann, ohne dass Ihr sie refüsiert.”
"Eine Gefälligkeit?" Rondrigo grinste. "Na, da bin ich mal gespannt." Er verabschiedete sich kurz, um im Gasthaus sein Zimmer in Augenschein zu nehmen. Einen Moment lang setzte er sich auf das Bett und schaute aus dem Fenster über die sonnenbeschienene Landschaft. Er schüttelte den Kopf.
Nachdem er die Wirtin gebeten hatte, seine wenigen Sachen aufs Zimmer bringen zu lassen, trat er wieder hinaus. "Nun, Domnatella, welche Gefälligkeit darf ich Euch erweisen?"
Farfanya, die sich auf einer der Bänke vor dem Gasthaus niedergelassen und die geschäftigen Fellachen beobachtet hatte, blickte vergnügt lächelnd zu Rondrigo und erhob sich. “Ihr scheint ein Mann zu sein, der nicht lange um die Dinge herum redet, wenn etwas sein Interesse geweckt hat. Habe ich Euch mit meiner Ankündigung einer Bitte so neugierig gemacht?”
"Das habt Ihr", erwiderte er lächelnd. "Soll ich mich setzen oder wollt Ihr es mir unterwegs erzählen?"
Farfanya trat zu ihm und deutete in die Richtung, in der die Hacienda Algerios lag. “Sollen wir?” Er nickte.
“Ich hoffe Euch sagt das Zimmer zu? Dom Algerio und ich wollen, dass sich jeder Teilnehmer so wohl fühlt, wie nur irgend möglich. Es sind ja doch überraschend viele Teilnehmer geworden. Und überraschend hochrangige… Aus ganz verschiedenen Regionen, mit ganz verschiedenen Traditionen. Und wahrscheinlich auch ganz verschiedenen Ehrvorstellungen … die jedoch alle wohl ein … harmonisches Beisammensein erwarten.”
"Domnatella: Wenn Ihr mir einen Platz angeboten hättet in dem Wagen eines Eurer Zahoris, so hätte mir das vollkommen genügt", verkündete Rondrigo von Kornhammer. "So aber muss ich mich weniger vor meiner eigenen Familie rechtfertigen, daher seid unbesorgt!"
“Oh, bitte nennt sie nicht meine Zahoris! Das wird weder ihrem Freiheitsbedürfnis gerecht, noch dürfte es meiner Reputation zuträglich sein. Doch es ist gut zu wissen, dass ich Euch auch bei meinem geistlichen Beistand unterbringen könnte, solltet Ihr nochmal an einem meiner Rennen teilnehmen!” Farfanya grinste verschmitzt. “Aber auch wenn mich natürlich freut, dass Ihr nicht unzufrieden seid, so wollte ich mit meinen Worten über die anderen Teilnehmer doch etwas gänzlich anderes hinaus. Lasst es mich also noch einmal anders versuchen… Ich…”
Farfanya blieb stehen, drehte sich zu Dom Rondrigo und blickte ihm fest in die Augen: ”Lasst mich zunächst klarstellen, dass für mich als Almadanerin mit Leib und Seele und nochmehr als Kind Taladurs Streitbarkeit nichts Ablehnenswertes ist! Auch wenn die … Erziehung meiner Mutter dafür gesorgt hat, dass ich gezwungen bin, gewisse … Situationen im Voraus auf … diplomatischem Wege zu regeln, die andere im Nachhinein einfach mit ihrem Säbel korrigiert hätten … “
Rondrigo betrachtete die junge Dame lächelnd und hörte ihr zu. Sie fuhr fort:
“Dennnoch … Ich stimme dem vormaligen Baron von Schelak vollauf zu, dass ein Duell als Widerschein der Freiheit gesehen werden sollte. Und damit eine der herrlichsten Seiten des Adels! Ehre und Mut als zu verteidigendes und zu bestätigendes, unverletzliches Eigentum des Adligen, wie Dom Ramiro es so elegant beschrieb. Unverletzliches Eigentum, mit dem der einzelne Adlige seinen Anspruch, für sich selbst etwas zu gelten, manifestiert. Überhaupt stimme ich dem Baron in allen fünf von ihm so wundervoll wortgewandt ausgeführten Punkten in seiner Streitschrift zur Revision des Landfriedens zu!”
"Ach, Ramiro!", seufzte Rondrigo, aber seine Aufmerksamkeit galt noch immer der jungen Taladurerin.
“Glaubt mir daher, dass mir nichts ferner läge, als jemandem dieses Privileg abzusprechen … zumal ich alles dafür geben würde, Eure Nichte mit der Waffe in der Hand zu erleben!” Ein kurzes Lächeln huschte über Farfanyas Gesicht. “Gerade da ich meine Familia weit weg weiß!"
Er hob die Augenbrauen.
“Es ist nur …” Farfanya seufzte und begann ihren Weg fortzusetzen. “Da dieses Rennen nun so viel Aufmerksamkeit erfährt …”
Rondrigo sah sie von der Seite an. "Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, Domnatella. Wollt Ihr meine Nichte fordern? Aber weshalb? Und weshalb zitiert Ihr dazu meinen Vetter, Boron hab ihn selig?" Er blieb stehen. "Nun, rund heraus, Ihr drückt Euch doch um Eure eigentliche Frage herum, bezaubernde Domnatella! Was wollt Ihr mich fragen?"
Auch wenn Rondrigos Kompliment Farfanya den Bruchteil eines Augenblickes die Augen mit einem koketten Lächeln niederschlagen ließ, so kehrte, als sie erneut zu ihm aufsah, doch sofort die Mischung aus Schrecken und Unglauben zurück, die sich bei seiner Vermutung, sie könne Domna Richeza fordern wollen, in ihr Antlitz getreten war.
“Oh, nein, edler Dom! Habe ich mich wirklich so missverständlich ausgedrückt? Dann verzeiht mir! Keinesfalls will ich Eure Nichte in einem Duell gegen mich wissen! Ich hoffe, dass Ich Euch nicht wirklich den Eindruck von mir vermittelt habe, ich wäre so von mir selbst eingenommen, zu denken, dass mir eine solche Torheit in irgendeiner Weise zur Ehre gereichen könne! Zumal, wie Ihr ja schon bemerktet, ohne gerechtfertigten Anlass.” Farfanya spürte, wie während sie sprach der anfängliche Schreck und Unglaube über seine Vermutung langsam in Empörung über die Unterstellung solch kindlicher Unvernunft wandelte. Sie war schließlich nicht einer ihrer jüngeren Brüder! “Und wäre diese Dummheit mein Ansinnen, dann würde ich Euch als ihren Verwandten gewiss nicht auch noch um Gefälligkeiten bitten!”
Er lachte fröhlich, ehe er sie mit einem amüsierten Kopfschütteln bedachte.
Für einen Moment blickte Farfanya ihn aufgebracht an, dann senkte sie den Blick und ein verlegenes Lächeln begann ihre Lippen zu umspielen. “Entschuldigt. Aber ich muss eingestehen, dass Ihr bereits nach so kurzer Zeit einen so schlechten Eindruck von mir bekommen haben könntet… stört mich.”
"Wer sagt, dass es ein schlechter Eindruck ist, Domnatella?", fragte er.
Farfanya wandte ihren Blick wieder Rondrigo zu und holte kurz Luft, wie um sich Mut zu machen, bevor sie weitersprach: “Also jetzt frei heraus, ohne Raum für Missverständnisse: Ich möchte Euch bitten, mir zu helfen, Eure Nichte für die Zeit, die sie hier ist, von allem fernzuhalten, was zu… unschönen Zwischenfällen führen könnte. Und der Worte Eures von mir hoch geachteten Vetters bediente ich mich nur, um Euch zu zeigen, dass ich mir der Wichtigkeit des Rechtes auf Ehrverteidigung sehr wohl bewusst bin. Eines Rechtes, von dem ja gerade Eure Nichte oft Gebrauch gemacht hat… nur möchte ich gerne, dass sie gar keine Notwendigkeit sieht, hier bei diesem Rennen Gebrauch davon zu machen.”
Jetzt lachte er schallend, den Kopf in den Nacken geworfen. "Entschuldigt, Domnatella, aber Ihr macht mir Spaß!" Er schüttelte den Kopf. "Ich soll also Euer Fest vor meiner Nichte schützen und ihre Ehre vor jedweden Angriffen, die sie verleiten könnten, sich … oder sie … zu verteidigen? Eine delikate Aufgabe."
Farfanya betrachtete ihn mit leicht verdrossener Miene: “Es freut mich, dass ich Euch mit meinem Ansinnen in eine so rahjagefällig heitere Stimmung versetzen konnte! Wie passend für dieses Fest! Doch sollt ihr nicht unser Fest vor Eurer Nichte schützen. Ich bitte Euch, mir zu helfen, mich zu schützen. Mich und meine politische Zukunft innerhalb meiner Familia. Ich werde für alles, was hier geschieht meinem Soberan Rechenschaft ablegen müssen. Selbst wenn es nicht mein Verschulden sein sollte… immerhin habe ich durch meine Nennung als Mitveranstalterin den Namen der Familia und damit nicht nur den unseres Soberans, sondern auch gleich den Namen des almadanischen Kanzlers, in Verbindung mit alldem hier gebracht. Und was immer hier geschehen wird, durch unsere Gäste wird die Kunde davon dieses Tal verlassen. Und sehr weit getragen werden! So könnt ihr mir wohl kaum verdenken, dass ich ein wenig besorgt bin. Schließlich werden mir die möglichen Folgen eines Duelles Eurer Nichte fast jeden Tag seit meiner Geburt vor Augen geführt. Jedesmal sobald mein Neffe die Bediensteten braucht, um in einen anderen Raum unseres Streitturms zu gelangen.”
Rondrigo musterte die junge von Taladur nachdenklich. "Domnatella, lasst mich Euch sagen: Meine Nichte ist keine zwanzig mehr, als sie mit Eurem halben Hause im Hader lag. Sie gebietet über eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Ländereien und hat zumindest, so scheint es, einen gewissen politischen Ehrgeiz entwickelt, der ihr früher vollkommen fremd war. Ja, mein von Euch zitierter Vetter hätte vermutlich seine Freude daran, hätte er das noch erleben dürfen, dass seine kleine Falkin ihn dieserart überflügelt."
Er schwieg kurz, dann betrachtete er Farfanya einige Augenblicke lang. Schließlich lächelte er, und dieses Lächeln hatte beinahe etwas Verschlagenes. "Gewiss, ich werde mein Bestes für Euch geben, Domnatella, dass dieses Fest allein unter dem Zeichen Rahjas stehen möge und Rondra ihm fern bleibe, zumindest aber jeglicher Zwist, der mein Haus betrifft. Unter einer kleinen … klitzekleinen Bedingung."
Farfanya hob eine Braue, doch sah man ihr ihre Erleichterung an: “Klitzeklein, ja? Nun seid ihr es, der mich neugierig macht. Aber bitte, sagt Eure Bedingung. Solange Ihr nicht von mir einfordern wollt, Euch beim Rennen gewinnen zu lassen, bin ich zu jeglicher Schandtat bereit. Jeglicher, die sich schickt." Und mit einem kecken Lächeln auf den Lippen ließ sie ihre Finger für ein schwarzes Schaf ergänzen.
"Ihr wollt, dass dieses Fest unter dem Segen der Schönen steht", sagte er und beugte sich ein wenig vor. "Dann tanzt einen Lamento mit mir!", raunte er an ihrem Ohr. "Zumindest einen. Auch wenn ich kein Meister bin wie meine Nichte. Aber der Almadaner Lebensart sollte man auch im Adel nachkommen, meint Ihr nicht?" Er trat ein wenig zurück, und seine Finger ergänzten: zwei schwarze Schafe. Dann sah er sie ernst an. "Wenn Ihr der Meinung seid, ein solcher Tanz in aller Öffentlichkeit würde Eurem Rufe schaden, so lasst mich Euch versichern, dass dies nicht in meinem Sinne wäre. Aber dann, fürchte ich", ergänzte er mit einem verschmitzten Lächeln, "müsst Ihr auf die Verschwiegenheit Eurer Zahori-Freunde trauen, während sie in der Stille des Madascheins auf einer Waldlichtung zum Tanze aufspielen."
Rondrigos Nähe ließ Farfanya kokett die Augen niederschlagen, sein Ansinnen entlockte ihr ein leichtherziges Kichern. Nachdem er geendet hatte, betrachtete sie ihn für einen Moment schmunzelnd, bevor sie sich erneut bei ihm einhakte und ihren Weg mit ihm fortsetzte.
“Was lässt Euch nur glauben, dass ich derartig liederliche Tänze beherrschen könnte?” Sie grinste spitzbübisch. “Und habt Ihr nicht vorhin noch beteuert, Eure Nichte sei das schwarze Schaf? Vielleicht sollte ich mit ihr tanzen?”
"Wenn Ihr mit meiner Nichte tanzen würdet, so würde sie unweigerlich aller Blicke auf sich ziehen", erklärte Rondrigo. "Doch die meinen gälten noch immer Euch und ich würde weiter hoffen, dass Ihr Euch Eures Versprechens erinnern wolltet, Domnatella."
Während er sprach, verhärteten sich Farfanyas eben noch sanfte Gesichtszüge und sie löste ihren Arm von dem seinen. “Noch habt ihr mein Versprechen aber nicht! Aber ich sollte es Euch wohl so schnell wie möglich geben und dem Schicksal auf ewig dankbar sein, dass es Euch zu mir geführt hat! Den einzigen Mann, der mich noch wahrnimmt, wenn die unvergleichliche Domna Richeza anwesend ist!”
Ärgerlich wandte sich Farfanya ab und mühte sich um Contenance…vergeblich, zu tief saß der Stachel… und so drehte sie sich mit flammenden Blick wieder zu ihm. “Alle hätten also unweigerlich nur Augen für sie, ja? Wieso? Weil sie besser aussieht?” Farfanya funkelte ihn aus ihren zu wütenden Schlitzen verengen Augen heißblütig an: “Wenn ihr nur ein bisschen Ahnung vom Lamento hättet, dann wüsstet Ihr, dass es dabei keinesfalls nur auf das Aussehen ankommt! Es ist die Leidenschaft, die den Tänzer unwiderstehlich werden lässt!” Farfanya hob kämpferisch das Kinn. “Lamento ist getanzte Passion! Und darin sticht sie mich nicht aus! Niemals!”
Mit diesen Worten wandte sie sich erneut von ihm ab und entfernte sich ein Stück von ihm, ehe sie kurz fluchte und stürmischen Schrittes zu ihm zurückkam.
“Und nur falls ihr das glaubt, ich bin kein gelangweiltes Adelstöchterchen, das bei irgendeinem beliebigen dahergelaufenen Zahori mal etwas aufgeschnappt hat: Mein Lehrer ist einer der begnadetsten Hazaqi, die Ihr finden könnt!”
Farfanya biss sich wütend auf die Unterlippe.
“Eure Nichte ist mit Sicherheit gut, sie hatte ja auch lange genug Zeit gut zu werden! Aber auch ich tanze den Lamento seit über zehn Jahren! Und das nicht nur ab und zu, wenn ich zwischen Stickerei und Tee Langeweile empfinde. Nein, wann immer mich das mir aufgezwungene Leben einsperrt!” Farfanya ballte wütend die Hände. ”Also fast jeden einzelnen Tag meines bisherigen Lebens!” “Und ich kann Euch versichern, dass bei keinem meiner Auftritte, deren Anzahl inzwischen höher sein dürfte, als die Eurer Lebensjahre, irgendein Mann Eure Nichte herbeigewünscht hätte! Ihr mögt sie also für unvergleichlich halten, aber maßt Euch nicht an, sie zur Siegerin eines Duelles zu küren, das niemals stattgefunden hat!”
Ihre grauen Augen schienen sich funkelnd in seine zu bohren, als sie ihn mit geröteten Wangen für einen Moment lang aufgewühlt anblickte, während sich ihre Brust in schnellem Rhythmus hob und senkte.
Rondrigo schwieg. Auch wenn seinem Gesicht seine Gedanken nicht zu entnehmen waren, hob er nach einer Weile die Hände, und diese baten: Vergebt einem alten Narren!
"Ich hatte kein Recht", sagte er langsam, "anzunehmen, dass Eure Jugend Euch zum Nachteil gereichen könnte. Und seid Euch gewiss, dass ich einen solchen in keiner Weise auf Euer Äußeres bezöge, Domnatella, sondern allein auf die Tatsache, dass meine Nichte ebenfalls eine Hazaqi zu ihren Lehrerinnen zählte."
Er seufzte. "Domnatella, vergebt meine Worte, sie waren voreilig und unbedacht! Meine Nichte ist eine alte Frau. Ihr aber steht in der Blüte Eurer Jugend, doch ist es nicht Verdienst Eurer Jugend allein, die Euren Zauber ausmacht, sondern … Eure Passion, von der Ihr spracht, die mich alten Narren - vermutlich vergeblich - hoffen ließe, dass nicht allzu viele andere Eurem Zauber verfielen."
Sein Blick und seine Worte waren ernst, als er fortfuhr. "Vielleicht ist Euch bekannt, dass mein Onkel, Domna Richezas Großvater, sein Erbe riskierte, als er sich über alle Gebote des Blutes hinweg setzte und eine Fahrende, eine Hazaqi, ehelichte, heimlich und nur seinem Herzen und dem Ruf der Schönen folgend. Sie war es, Richeza Caldivan von Kornhammer-Scheffelstein, die meine Nichte das Tanzen lehrte. Und wahrlich, ihr Tanz, auch wenn sie ihn lange nicht mehr zeigte, ist atemberaubend."
Rondrigo betrachtete die junge Dame. "In keiner Weise lag es mir nahe, Euch beleidigen zu wollen. Doch wie hätte ich ahnen können, dass eine Dame aus dem altehrwürdigen Hause von Taladur der selben Leidenschaft folgt wie eine Viertel-Zahori von meinem Blute? Ihr seht mich verwundert, Domnatella Farfanya, und in höchstem Maße bezaubert, denn Eure Passion, die aus Eurem ganzen Wesen spricht und Euren Liebreiz zu einem Meisterwerk der Holden komplettiert, bedarf keines Tanzes, um Euch …", sacht strich er eine Locke ihres Haares, die wild in ihr Gesicht gefallen war, hinter ihr Ohr zurück, "unwiderstehlich sein zu lassen."
Farfanyas schneidender Blick hatte mit jedem von Rondrigos Worten etwas an Schärfe verloren. Und so ließ sie ihn, als seine Hand sich ihrem Gesicht näherte, gewähren. Für einen Moment blickte sie ihm wortlos in die Augen. Dann seufzte sie leise und drehte sich zum Gehen. Als Farfanya merkte, dass er zurückblieb, blickte sie zart lächelnd über ihre Schulter zu ihm zurück. “Kommt!”
Sie wartete bis er an ihrer Seite war. “Einen Tanz. Am Abend des ersten Rennens. Dort oben bei den Burgruinen.” Farfanya deutete in die Richtung eines der umliegenden Berge.
“Und auch ich stelle Bedingungen: Ihr werdet Eure Nichte bitten Euch zu begleiten. Und Ihr werdet nicht versuchen, mich mit ihr zu vergleichen. Und mich nicht dazu bringen. Ich möchte sie und ihr Können mit unvoreingenommener Bewunderung erleben können, ohne jegliches Gefühl der Rivalität und ohne mir, Euch oder ihr etwas beweisen zu müssen. Zu oft gab es in der Vergangenheit schon böses Blut deshalb.”
Rondrigo schwieg, während er neben ihr her ging. "Ihr stellt mir also eine zweite Aufgabe, die noch weitaus herausfordernder ist als die erste." Sein Blick wanderte über die Felder. "Denn seit ihrer Jugend, die schon länger her ist, als Ihr Jahre auf Deren weilt, gab es überhaupt nur wenige, die meine Nichte tanzen sahen. Und ich zumindest weiß von keiner Gelegenheit, bei der sie tanzte, weil irgendwer sie darum bat."
Ihre Schritte knirschten auf dem Weg, während sie schweigend nebeneinander her gingen. "Ihr habt wohl recht, es war vermessen von mir anzunehmen, sie könne noch immer eine Meisterin des Tanzes sein, wenn sie sich offenbar so selten darin übt. Nun denn, für Euch will ich das Unmögliche versuchen, Domnatella."
“Ich bin mir sicher, wenn sie so gut war, wie Eure Erinnerung es Euch glauben macht, dann ist sie es noch heute. Seid Ihr erst einmal so weit, dass Ihr beginnt den Tanz zu fühlen, und nicht nur die vorgegebenen Bewegungen zu tanzen, dann ist es als öffnete die Musik eine Türe in die Freiheit und trüge Euch hinein… Ich glaube nicht, dass man dieses Gefühl je wieder verlieren kann. Und dass man je aufhören kann, sich nach eben dieser Freiheit, die die Musik verspricht, zu sehnen.”
Über Farfanyas Gesicht huschte ein listenreiches Lächeln. Rondrigo betrachtete sie aufmerksam von der Seite
“Aber möglicherweise sind die Götter ja auf Eurer Seite und sie möchte mal wieder tanzen… Wer weiß, vielleicht erkundet Ihr ja gemeinsam mit Eurer Nichte am morgigen Abend ein bisschen das Dorf. Vielleicht speist ihr an den Tischen vor dem Gasthaus. Und möglicherweise übt sich eben dann der angekündigte Hazaqi in seiner Kunst auf dem Feld, das man von dort einsehen kann. Vielleicht weht der Wind die Klänge der Vihuelas seiner Musiker herüber. Möglicherweise tanzt er irgendwann eben den Lamento, den Eure Nichte stets am meisten geliebt hat, falls ihr einen solchen kennt. Vielleicht übt er aber auch einen ihr gänzlich unbekannten Tanz. Wäre ich in einem solchen Falle an ihrer Stelle… ich würde beginnen die Sehnsucht zu spüren.”
“Über die Sehnsüchte meiner Nichte kann ich Euch wenig berichten, Domnatella, die sind wohl eines der Geheimnisse, die sie mit ins Grab nehmen wird”, sagte Rondrigo.
“Nun, selbst wenn Ihr es könntet, Dom Rondrigo, es stünde Euch auch nicht zu, die Sehnsüchte einer Dame an eine andere zu verraten!” Farfanya betrachtete ihn mit einem gespielt tadelnden Blick. Dann lächelte sie.
“Aber vielleicht habe ich mit dem Wort Sehnsucht, gerade im Zusammenhang mit seiner Gnaden, ein ungünstiges Wort gewählt. Lasst mich ein für Euch besser nachempfindbares Bild zeichnen, um Euch verständlich zu machen, was ich meinte: Stellt Euch vor, Ihr hättet Euch wochenlang in der stickigen Studierstube durch Nemrods ‘Vom Wesen des Staates, seiner Erhaltung und Förderung’ gearbeitet, dann hört Ihr eines Tages auf der Straße aufgeregte Stimmen. Ihr seht, wie einige Caballeros auf ihre Pferde springen und sich anschicken davon zu reiten. Würdet ihr nicht den Drang spüren ebenfalls aufzusitzen und Euch im gestreckten Galopp mit ihnen davontragen zu lassen? Diese Art der Sehnsucht meinte ich.”
Sie waren inzwischen bei der Hacienda angekommen. Auf der Treppe, die zur Eingangstüre hinauf führte, drehte sich Farfanya mit einem verlockenden Lächeln zu Rondrigo.
“Ihr habt Recht: Ich habe Euch zwei schwierige Aufgaben gestellt, so ist es nur gerecht, wenn ich Euch auch eine zweite Belohnung verspreche: Wie von Euch gefordert einen Tanz mit Euch, für die von mir von Euch erbetene Hilfe, und einen Tanz allein für Euch getanzt, sollte Euch das Unmögliche gelingen.” Keck grinsend beugte Farfanya sich zu ihm: “Allein für Euch, nicht allein mit Euch, wohlgemerkt!”
Er verneigte sich leicht vor ihr. “Domnatella, die größten Herausforderungen erwarten uns mitunter nicht in der Ferne, sondern in unserer eigenen Familia. Doch es liegt in der Natur des Mannes, für die in Aussicht gestellten Belohnungen durch eine bezaubernde Dame die größten Wagnisse einzugehen und den größten Gefahren zu trotzen, seien es Drachen, Oger oder streitlustige Nichten.” Er grinste selbstironisch und machte sich dann auf die Suche nach ebenjener.
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