Chronik.Ereignis1043 Die Immanmeisterschaft 1043 BF 01
Punin, Zweite Perainewoche 1043 BF[Quelltext bearbeiten]
Caralus-Arena, Pendulum[Quelltext bearbeiten]
Autor: Der Sinnreiche Junker
Bei den Göttern, wie er Imman hasste! Ein primitives Pläsier für grobe Raufbolde. Statt seine offensichtlich überschüssigen Energien für etwas Sinnvolles einzusetzen, verlustierte sich der Rustikal lieber bei derlei geistlosem Zeitvertreib. Kein Wunder, dass das Spiel seine Wurzeln in Thorwal hatte. Gut, bei seinen Mercenarios duldete er das derbe Spiel durchaus, nachdem Thorwal'sche Söldner es über die Albernische Companie mitgebracht hatten. Aber von seinen Landsknechten erwartete er auch andere Dinge als von seinen Fellachen und Handwerkern.
So hatte er in seinen Ländereien mehrere großzügig dotierte Bogenwettkämpfe gestiftet und während dies auf den Dörfern durchaus gut angenommen wurde, ließen die ewig renitenten Heldorer die Wettkämpfe links liegen und übten sich lieber im Immanspiel. Sein Übriges tat das Engagement der Stellmacherei Berenguer, welches aus der dereinst als Pfeilfutter verlachten Truppe der Heldor Drachen eine Mannschaft mit zumindest Chancen auf den einen oder anderen guten Auftritt gemacht hatte. Hernán von Aranjuez seufzte, wechselte die Sitzposition in seinem Stuhl auf der Ehrenloge der Caralus-Arena ein wenig und nippte am Wein.
Ganz anders sein Sitznachbar, Graf Brandil von Ehrenstein: der Tobrier war zwar nun ebenfalls kein ausgewiesener Immankenner, jedoch wie stets bestrebt es möglichst allen seinen ragatischen Untertanen recht zu machen, in diesem Falle eben den Immananhängern. Daher galt er durchaus als Freund und Förderer der Ritter von Ragath und hatte angeblich vor vielen Jahren gar versucht den Puniner Publikumsliebling Fuís Ligo abzuwerben - was zu gewalttäigen Ausschreitungen in der Capitale geführt hatte. Dieses Jahr nun hatte er sich aus berufenem Munde erklären lassen, dass seine Ritter zwar nicht unbedingt besser waren als in den Vorjahren, der ansonsten stets turmhohe Favorit Skorpion Punin allerdings mit der schwächsten Equipo seit Menschengedenken antreten würde.
Seine Tochter, Romina von Ehrenstein-Streitzig, die zu seiner Rechten Platz genommen hatte, bemerkte schmunzelnd wie ihr gräflicher Vater aufgeregt auf seinem Sitz hin und her rutschte, zog es aber dennoch vor ihren Schwager freundlich zu tadeln: "Ach, Hernán, Ihr alter Griesgram! Nun zieht mal nicht so ein Gesicht, es kann nicht jede Woche Grafenturnier sein."
In der Tat hätte der Baron und Junker einiges dafür gegeben, wenn sie gerade zu Ragath auf die erste Djosta warten würden. Selbstverständlich zog er den edlen Wettstreit hoch zu Ross diesem nahe an organisierter Tavernenschlägerei rangierenden Zeitvertreib vor. Was gäbe er gerade für ein anständiges Lanzengestech gegen einen würdigen Gegner. Oder selbst für einen wilden Buhurt, wo man irgendwelche dahergelaufenen Rescendientes aus dem Sattel prügeln konnte. Eigentlich waren ihm schon die letzten Tage zu viel gewesen, als sein Page, Firumir vom Silbernen Tann, in Aussicht auf die bald beginnende Meisterschaft von wenig anderem geredet hatte, als den sportiven Großtaten von Adler Greifenfurt und insbesondere Wildsau Eslamsroden. Wildsau Eslamsroden!
Sein Blick schweifte über die Ränge der Arena, ob er irgendwo den Caldabreser seines Waffenmeisters ausmachen konnte. Anzures Ballan hatte sich mit dem Pagen unters einfache Volk gemischt - und zweifellos bereits wieder erkleckliche Sümmchen bei den Buchmachern laufen. "Ein Silberstück für jeden Taugenichts, der heut' ohne Arbeit ist. Und ich wär' ein gemachter Mann." Er schnitt eine Grimasse um der Schwägerin zu verdeutlichen, dass er seine Abneigung gegen das bunte Treiben längst nicht zuletzt auch um der Abneigung willen dergestalt zur Schau trug. Domna Rominas Antwort indes ging im Jubel des Publikums unter, als unten auf dem Spielfeld die Auftaktpartie der Skorpione gegen Turmfalken Taladur begonnen hatte...
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