Chronik.Ereignis1040 Der Kult des gehörnten Herren 01
Junkergut Tyras, Anfang/Mitte Efferd 1040 BF[Quelltext bearbeiten]
In der Arena des Gutshofes Al'Tyras[Quelltext bearbeiten]
Autor: Jan
Hart kam der breite Kopf des Jungtiers auf, so tief dass sich die Hörner fast in den Boden der Arena gebohrt hätten. Doch Dom Rasdan riss den Schädel des jungen, schwarzen Stiers wieder hoch, so dass sich dieser nicht übermäßig verletzen konnte.
Wild aber erschöpft atmeten Tier wie auch der Junker, der mit schweißglänzenden, nackten Oberkörper neben dem Stier kniete und ihn fest im Griff hielt. „Siehst du, ich bin dir überlegen, ich bin dein Herr!“, stieß Rasdan prustend aus, während er innerlich seinem Herren für die Kraft dankte die er ihm gab.
Er war alleine hier, erst vor kurzem war er vom Feldzug der Kaiserin zurückgekehrt und musste hier, im Staub der Arena, die dortigen Geschehnisse niederringen und sie so hinter sich bringen.
Hier gelang es ihm. Zuvor hatte er es bei Morena versucht, die er einige Zeit nicht gesehen hatte. Dementsprechend hatte sie ihn auch empfangen, stürmisch und zügellos. Seinem Wesen gleich hatte er dies erwidert, härter als er gewollt hatte, der Krieg hatte seine Spuren hinterlassen, der zornige Stier hatte ihn gefordert. Und sein Gram darüber dass er wusste das Morena ebenso eine „Amorette“ mit Rafik von Taladur hatte tat seinen übrigen Teil dazu, weil es die Eifersucht in ihm hochschäumen ließ und er sich fragte ob sie darüber hinaus noch weitere solcher politischen Liebeleinen pflegte. Er sollte der Einzige sein. Das hatte sein Temperament böse überkochen lassen.
Er hatte sich danach für seine Ungestümtheit bei ihr entschuldigen wollen, doch sie hatte nur gelächelt und ihm dies ausgeredet. Er sei ein Stier, ein Krieger, ein Herrscher, dessen wütende Leidenschaft ihn leitete, ganz so wie es dem Gewaltigen gefällig sei. Er hätte ihr ein Geschenk gereicht, waren ihre Worte. Dafür wolle sie ihm ein Geschenk zurückgeben. Sie wäre sich bewusst, hatte sie weiterausgeführt dass Weg über die Große Politik nichts für ihn sei, dass hätte die Vergangenheit gezeigt, dazu war er zu sehr von der Wildheit seines Herren erfüllt. Doch ein anderer Weg sollte ihm beschieden sein, er war ein strahlend-starkes Vorbild des Kultes, er sollte ihm als solches dienen. Morenas Mutter hatte sie nie in Gänze eingeführt, so waren mit dem Tod Aldeas von Harmamunds auch einige der Kontakte abgerissen oder mit ihr ins Grab genommen worden. Von einigen wusste Morena, viele waren aber bereits zu Boron gegangen, andere wiederum erahnte sie nur. Dom Rasdans Aufgabe sollte es nun sein, die alten Fäden wieder aufzunehmen und sie vorsichtig zusammen zu führen, während sie dem Kult den Boden bereiten würde. Sein Hauptaugenmerk sollte Ragatien sein und er hatte begeistert und stolz eingewilligt, auch wenn ihm bewusst war dass er wohl nicht der einzige Gesandte des Kultes wäre. Aber diese Aufgabe schien mehr die seine zu sein.
Er fiel aus den Gedanken, als sich der Stier unter ihm noch einmal aufbäumen wollte, doch Dom Rasdan stieß ihn ein weiteres Mal zu Boden, er würde diese Aufgabe bei den Hörnern packen und ein Prediger der Gewalt seines Herren sein.
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