Chronik.Ereignis1033 LSV 99

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Ragath, 6. Praios 1033 BF[Quelltext bearbeiten]

Im Rittersaal des Castillo Ragath (vormittags)[Quelltext bearbeiten]

Autor: Lindholz

Noch während die Procuradores mit der Feinauszählung beschäftigt sind, ist von den Reihen der Yaquirtaler Adligen ein dunkles, rauhes Lachen zu vernehmen ist. "Es ist wirklich ein Glück", hört man den alten Junker von Lindholz verkünden, "dass meine Enkeltöchter hier in Ragath einen guten Schneider gefunden haben."

Verwirrt schauen sich einige der ihn umgebenden Blaublütigen an. Hat es nun doch den greisenhaft wirkenden Mann den Verstand gekostet, was ihm in all den Jahren widerfahren ist und was er selbst andere hat widerfahren lassen? Doch dann setzt Dom Sarebun mit spöttischem Unterton nach, während er sich auf seines Gehstock gestützt erhebt: "So war die anstrengende Reise hierher wenigstens nicht völlig verschwendete Zeit." Überraschend schnell fährt der anklagende Finger des betagten Mannes nach vorne und beschreibt einen Bogen über die Bänke der Anwesenden. "Wir sind keine einfachen Bauern, die unterwürfig ihre Bitten vortragen, sondern ein Gremium mit uralter Tradition und Bedeutung."

Fast beschwörend reckt sich die zittrige Hand nach oben, bevor sie ebenfalls stützend auf dem Knauf des Gehstockes zur Ruhe kommt. "Ich bin hierher gekommen, um meiner Pflicht nachzukommen und dem Herrscher Almadas beratend zur Seite zu stehen. Nicht um dem rechtmäßigen Träger der Eslamskrone einen Treueeid zu leisten, den dieser weder eingefordert noch erbeten hat und mangels Anwesenheit nicht einmal entgegen nehmen kann. Lachhaft! Nie hätte ich erwartet, dass dieser Vorschlag solch breite Zustimmung finden würde." Kopfschüttelnd und seine Stimme nun väterlich verstehend, setzt der Junker fort: "Es erschließt sich mir durchaus das Feuer, das viele dazu veranlasst haben mag, diesem Antrag positiv gegenüber zu stehen, versteht mich nicht falsch. Doch ist dies weder der richtige Anlass noch der richtige Rahmen." Dann fällt der Blick des von den Jahren gezeichneten Mannes auf Gualdo Lumino di Dalias und sein nächster Satz gerät vor unterdrücktem Hass fast zu einem Zischen. "Ich lasse mich nicht zum Werkzeug eines kriecherischen Lakaien machen." Mit aller Würde, die ihm sein gebrechlich werdender Leib gestattet, wendet sich der Nachfahre eines fast vergessenen Fürsten zur Seite, um die Versammlung zu verlassen.

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 99