Chronik.Ereignis1033 LSV 84
Ragath, 3. Praios 1033 BF[Quelltext bearbeiten]
In einem Hinterzimmer des Castillo Ragath (nachmittags)[Quelltext bearbeiten]
Autor: Von Scheffelstein
Langsam, Stufe um Stufe, schreitet die Edle von Scheffelstein die Treppe hinunter und verweilt an ihrem Absatz, als ein junger Mann vor ihr aus einem Zimmer tritt und eilig den Gang hinuntergeht. Gedankenverloren folgen ihm die Augen Domna Richezas, verweilen weiter auf seinem Rücken, als Dom Hernán zu dem Fremden tritt und mit ihm spricht, und verlieren ihn aus dem Blick, als die beiden Männer sich verabschieden. Noch immer in ihrer eigenen Welt versunken, beobachtet die Edle, wie Dom León an den Junker von Aranjuez - nein, Baron ist er jetzt, Baron von Dubios - herantritt. Ausdruckslos wandern ihre Augen über den herausgeputzten Vivar - auch der Anblick des ihr so verhassten Jünglings vermag sie nicht aus ihren Sorgen zu reißen.
Als die beiden Männer sich entfernen, gibt die Edle sich einen Ruck, hebt seufzend den Kopf - und bemerkt, dass die Tür in ihrem Rücken offensteht. "Dom Gendahar", sagt sie, als sie dessen Blick begegnet. Für einen Moment wirkt sie unentschlossen, ob sie ihren Weg fortsetzen soll oder nicht, doch sie verweilt im Türrahmen und nickt dem Vogt mit leichtem Lächeln zu. "Wahrlich, eine schwere Bürde ist es, die Almada nun zu tragen hat. Ihr habt ganz recht: Das Einzige, was uns nun hilft, ist Einigkeit unter den Magnaten." Sie sieht den Vogt einen Moment lang schweigend an. "Doch was gibt es, das allen Magnaten gleichermaßen am Herzen liegt? Wie, glaubt Ihr, können wir diese Einigkeit erreichen?"
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