Chronik.Ereignis1033 LSV 45

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Ragath, 3. Praios 1033 BF[Quelltext bearbeiten]

Im Rittersaal des Castillo Ragath[Quelltext bearbeiten]

Autor: Jan Ida

Trutz Ida wirkt, gelinde gesagt, ein wenig angestrengt. Er hat die Diskussion in den letzten Stunden mit wachsendem Unbehagen verfolgt. Wenn nur sein Bruder da wäre! Doch Jandur Nandurion Ida, der Herr von Yasamir, hat sich durch ihn entschuldigen lassen. Ein kleines Missgeschick bei einem Ausritt...

Nun - Trutz ist klar, dass sein Bruder keine Wahl gehabt hat. Hier hätte er seine Meinung äußern müssen, etwas dass er in den letzten Jahren tunlichst vermieden hat. Dom Jan ist nicht an Krieg interessiert mit dem Reich und das Schicksal ihres albernischen Vetters Reto Helman, einst Baron von Lyngwyn, zeigt ihnen gut genug, dass man sich mit der Kaiserin nicht ungestraft anlegt. Reto hat seine Treue zu Königin Invher teuer bezahlt. Nun tut er, der die Albernischen Deserteure geführt hat, vermutlich als einfacher Soldat Buße in Tobrien, ohne Amt und Titel. Und Lyngwyn - ist an seinen jüngeren Bruder Hjalbin gefallen, der sich als Knappe ausgerechnet in den Nordmarken aufhält.

Nein - Jan wird es nicht darauf ankommen lassen, dass ihm in Yasamir das Gleiche passiert wie seinem Vetter. Zum Glück ist er gewarnt vor dieser Kaiserin - durch eine Verwandte seiner Tante. Bis dahin... Ja - bis dahin heißt es beobachten, wohin die Reise geht.

Trutz hingegen stellt sich die Frage, welcher Monarch die Falkenburg zuerst besetzen wird. Selindian oder Rohaja. Die wenigen Soldaten unter Trutzs Befehl haben dem ohnehin nichts entgegenzusetzen. Als Burghauptmann kann er genauso gut gleich den ersten Hauptmann, der ankommen wird, auf eine Flasche Yasamirer Weißen und ein gutes Essen einladen.

Trutz blickt in den Runde.

"Trutz Ida, Bruder des Herrn von Yasamir. Wenn ich etwas dazu sagen darf. Die Meisten, mich eingeschlossen, können nicht wirklich beurteilen, was hinter den Geschichten steckt, die man aus Punin dieser Tage hört. Hatte der Kaiser borongesegnete Träume?" Er zuckt mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht. Aber spielt das eine Rolle? Viele Magnaten haben - auch das haben wir vernommen - selbst ohne das Ultimatum aus dem Windhag genug Probleme. Diese Probleme werden nicht verschwinden - gleich wie lange wir reden. Gleichermaßen ist es doch wohl an dem Kaiser zu entscheiden, ob er die Almadaner Wehr gegen seine Schwester, die Novadis und das Horasreich in Marsch setzt. Und hernach dabei hilft, Haffax zu besiegen. Ich hoffe, ich habe jetzt keinen unserer geschätzten Gegner vergessen, ja?

Wir mögen hier über Recht und Unrecht reden - auch in der Kaiserfrage. Ist das an uns zu entscheiden? Ich denke, in dieser Frage steht jeder für sich allein mit seinem Gewissen. Was aber passieren kann mit Almada, wenn es keine diplomatische Lösung gibt, haben wir doch gesehen. Rohaja hat nicht nachgegeben gegenüber ihrer Tante in Albernia und gegenüber ihrem Bruder wird sie es wohl auch nicht. Wenn Almada unterliegt, dann droht uns allen hier das gleiche Schicksal wie dem Albernischen Adel.

Ich habe auch keinen Zweifel daran, dass Rohaja erbittert um Almada kämpfen wird. Sie kann es sich nicht leisten, Almada preis zu geben, schon wegen der Horasier. Sie braucht die Einnahmen angesichts der Verwüstungen in Albernia, Garetien und Darpatien - und der Drohungen von Haffax.

Meine Folgerung ist: Rohaja hat in dieser Angelegenheit noch weniger Wahl wie der Kaiser. Sie braucht einen Sieg um fast jeden Preis. Aber ich denke, das wurde alles schon gesagt. Was also wird ein jeder von uns tun, um sein Leben oder seine Ehre - oder beides - zu bewahren?"

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 45