Chronik.Ereignis1032 Alte Freunde, alte Feinde 13
Baronie Haffith, Mitte Boron 1032 BF[Quelltext bearbeiten]
Auf dem Weg nach Haffith[Quelltext bearbeiten]
Autor: Thorom
Langsam ritt die junge Frau auf der Straße dahin. Der Trott ihres Pferdes hätte bei einem Beobachter den Eindruck erwecken mögen, dass sie diesen Weg nur unwillig auf sich genommen hatte. Und doch war es für sie wie eine Befreiung aus Zwängen, die sie sich selber gesetzt hatte. Zum wiederholten Male ließ sie die letzten Wochen vor ihrem geistigen Auge passieren. Das Essen mit Lanvolo di Astori war genauso verlaufen, wie sie es sich in ihren schlimmsten Vorstellungen ausgemalt hatte. Ein paar Mal hatte sie mit dem Gedanken gespielt, Lanvolo zu erklären, wer sie in Wirklichkeit war – doch hatte sie sich zu diesem Schritt einfach nicht durchringen können Zu sehr hatte er sie an diesem Abend wie eine Fremde behandelt, kein freundschaftliches Gespräch war aufgekommen, nichts von seinem lustigen und liebenswürdigen Wesen hatte sie bezaubert. Es war, als ob sich Fremde gegenüber gesessen hatten – und war es nicht auch so?
Lanvolo. Salandra seufzte innerlich auf. Überstürzt war sie aus der Capitale abgereist, nicht ohne vorher noch ein paar Besuche zu erledigen und vor allem den Gerüchten um ihr Ableben ein Ende zu bereiten. Sie hatte sich in ein paar wilde Abenteuer gestürzt und versucht, Informationen über den Baron zu erlangen. Vergebens.
Nun ritt sie Richtung Haffith und würde es, wenn alles gut verlief, bald erreichen. Was war nur in der Südpforte seid ihrer Abwesenheit passiert? Kam es ihr nur so verändert vor, oder war alles wilder? Irgendwie ungeordneter? Sie hatte sich unterwegs gegen ein paar Wegelagerer, die in ihr eine schnelle und leichte Beute vermutet hatten, zur Wehr gesetzt. Auch ein paar Goblins hatten daran gedacht ihre Verwegenheit, resultierend aus einer Überzahl heraus, an ihr zu erproben. Den Göttern sei Dank waren ihr just in diesem Augenblick ein paar merkwürdige Gestalten zu Hilfe gekommen. Sie ritt an ein paar Bewohnern eines nahen Gehöftes vorbei und bemerkte wie die Leute stutzten. Die Domna war zurück. Wie ein Lauffeuer würde sich diese Nachricht herumsprechen – die Domna war zurück.
Zu Castillo Therenstein[Quelltext bearbeiten]
Es dauert noch eine Stunde, dann ritt sie durch den vertrauten Torbogen hindurch. Sie gab die Zügel einem Stallburschen in die Hand, der ihr mit großen Augen ehrfürchtig nachsah und eilte die ach so vertrauten Stufen zum Hauptportal empor. In der Eingangshalle stockte ihr der Schritt. Nun war es an ihr, voller Überraschung zurückzuprallen.
In staubiger Reisekleidung, einen unmöglichen Hut auf dem bärtigen Haupte stand vor ihr: Baron Thorom.
Beide musterten sich lange.
Schließlich war es Thorom, der die Stille durchbrach: "Habe ich dich um ein halbes Stündchen und einen Humpen Bier geschlagen, mein Kind?"
|
|