Chronik.Ereignis1032 Alaunrausch in Liepenstein 19
Baronie Taubental, 30. Travia 1032 BF[Quelltext bearbeiten]
Auf Castillo Chellara (früher Abend)[Quelltext bearbeiten]
Autor: León de Vivar
„Auch die holde Domna Rahja ist keine Freundin blutiger Schlachten, Euer Gnaden. Der Weg der Harmonie, der zur Vereinigung und Vollendung führt, ist es, den wir beschreiten sollen, wo immer dies möglich ist. Glaubt mir, nichts liegt mir ferner, als dass noch ein Alstinger zu Boron ginge! Ich fürchte jedoch, dass uns nichts anderes übrig bleiben wird, als uns unserer Haut zu wehren, sollten die Damen und Herren Schlosswachen gleich über die Schwelle treten und der gefallenen Riesin – Golgari führe sie heim – angesichtig werden. Es sei denn, wir verlassen diesen Raum durch eine der beiden anderen Türen; das wäre wohl die unblutigere Variante.“ Dom León deutete auf die zweite Flügeltür zu seiner Linken und eine kleinere Tür gegenüber derjenigen, durch die sie hereingekommen waren.
Sadiq ben Omar, der von Säuberung der Toten abgelassen hatte und sich gerade die Hände wusch, wiegte den Kopf. „Die Krankheit des einen heilt nicht die des anderen. Bisweilen ist der Weg des Sandfuchses kein schlechter, doch wenn wir jetzt fliehen, so wird noch viel eher geglaubt werden, dass wir am Tod der... Frau Schuld tragen. Wir müssen uns stattdessen fragen: Wie können wir aus der jetzige Situation eine vorteilhafte machen?“
Nachdenklich betrachtete er die anwesenden Bediensteten, drei an der Zahl, und überlegte, ob man sie als Geiseln nehmen könnte, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Wegen einiger Diener würde niemand viel Aufhebens machen. „Wir wissen nicht, ob überhaupt, und wenn ja, wie viele Krieger dort vor der Türe warten. Wenn dort draußen jedoch tatsächlich dieser Al'Winjan steht, so sollten wir möglichst bald in lautes Wehklagen und Jammern verfallen über den Tod seiner Schwester. Angesichts einer Toten, die wir nicht getötet haben, verhalten wir uns auffällig ruhig – bis auf Sahib Thallian, der offensichtlich großen Anteil nimmt.“ Er blickte den immer noch bleichen Caballero an.
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