YB57 Ganz Punin trägt Trauer!
Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 57
Peraine 1044 BF
Ganz Punin trägt Trauer! Waldwachter Nobleza turtelt in Weinstube!
PUNIN. Aus gut informierten Quellen wurden dem Hause Yaquirblick Berichte über eine pikante Turtelei zwischen zwei Angehörigen der Waldwachter Nobleza zugetragen. Die Begleitumstände machen diese Nachricht umso interessanter. Es handelte sich nämlich um den Abend nach der sehr ergreifenden Prozession zu Ehren Seiner Eminenz Amando Laconda da Vanya, dem Oberhaupt der Heiligen Suprema und ehemaligen Lichthüter der Gilbornshalle zu Punin. Wie unseren Lesern sicherlich in Erinnerung geblieben ist, hatte sich ganz Almada in der Capitale eingefunden, um Seiner Eminenz zu gedenken und feierlich die letzte Ehre zu erweisen.
Während die meisten Anwesenden im Anschluss die Gesellschaft nutzten, um gemeinsam bei einem Wein die Heldentaten Seiner Eminenz und seine Verdienste im Kampf gegen die Feinde des Götterfürsten zu würdigen, hatten einige wenige anders vor. Von vertrauenswürdigen Vertretern der Nobleza, welche aus Gründen der Diskretion ungenannt bleiben sollen, der Redaktion jedoch bekannt sind, erfuhren wir von wenig pietätvollem Verhalten einiger Waldwachter in der in Ober-Punin gelegenen Weinstube Schwarzer Schwan.
Offensichtlich hatte sich Dom Algerio da Selaque von Culming, Edler des Selkethals mit bewegter, zu Teilen etwas undurchsichtiger Vergangenheit, zu einem Stelldichein mit der mysteriösen neuen Junkerin von Mestera, Domna Selea Fabiola Al'Morsqueta getroffen, über deren unerwartete Rückkehr und Verbleib während der letzten Götterläufe verdächtig wenig bekannt ist. Wie Augenzeugen berichteten, sprachen die beiden, ganz unter sich und ohne Begleitung von Bediensteten, bei offensichtlich angeregter und überaus amüsanter Konversation eifrig größeren Mengen Weins zu. Dabei ließ es sich der Edle nicht nehmen, seiner “bezaubernden Begleitung” persönlich aufzuwarten - woraufhin diese ihn wiederum mit tiefen Einblicken und Gesten größter Vertrautheit belohnte, die ihr Gegenüber ohne Zögern erwiderte. Welche verbalen Vertraulichkeiten genau ausgetauscht wurden, entzieht sich unserer Kenntnis, doch die geröteten Wangen, glänzenden Augen und mitunter sichtliche Erregung beider Beteiligter lassen recht eindeutige Schlüsse zu. Augenzeugen bestätigen, dass die beiden die Weinstube schließlich beinahe überhastet Arm in Arm verließen, was immerhin auf ein gewisses Schamgefühl ob dieser öffentlichen Amorette im Umfeld eines so traurigen Anlasses schließen lässt.
Im berechtigten Interesse unserer Leserschaft werden die Nachrichten des Hauses Yaquirblick die Sache weiter verfolgen, Hintergründe aufklären und berichten.