YB32 Das almadanische Ross in Bedrängnis

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 32
Phex 1030 BF (2 Hal II.)


REICHSCAPITALE PUNIN. „Es steht nicht gut um das Raul’sche Reich.“ Dieser Satz mag dem geneigten Leser auf den ersten Blick nicht recht einleuchten. Schließlich ist BORon selbst mit unserem geliebten Kaiser, schließlich ist Punin die strahlendste Reichscapitale aller Zeiten, schließlich florieren almadanischer Handel und Wandel wie noch nie, schließlich haben wir Frieden, schließlich stehen Kunst und Kultur in vollster Blüte.

Doch ein Blick über die Grenzen des neuen und alten Herzlands des Neuen Reiches hinaus zeigt nur allzu schnell, wie bedroht unsere kulturellen Errungenschaften sind. Die Reichseinheit besteht nur auf dem Papiere. Auch wenn sie vielfach gegen den Willen ihrer Lehnsleute handelten, so verweigerten die meisten Provinzoberhäupter S. K. M. den ihm als rechtmäßigem Kaiser des Raul’schen Reiches zustehenden Treueschwur und begaben sich somit de iure in Reichsacht. Doch da S. K. M. renegate Schwester Rohaja sich mit ihnen verband, sind S. K. M. bei der Durchsetzung des ihm zustehenden Rechts die Hände gebunden.

In diesem Zustand liegt jedoch auch die größte Gefahr für Almada. Wie lange wird es noch dauern, bis die machtgierige Kaiserschwester ihre langen Finger auch nach Almada ausstreckt, um S. K. M. herauszufordern? Vom besetzten Nordteile Caldaias aus ziehen bereits einzelne garetische Ritter aus, um sich gierig in Plünderungen an almadanischem Erbe zu vergehen (s. S. 10). Derweil hat man Übergriff Nordmärker Truppen im vergangenen Jahr gerade noch zurückschlagen können (s. YB 31). Nun aber scheinen die Feinde von allen Seiten in unser reiches Land eindringen zu wollen. Aus dem Raschtulswall sind unlängst Ferkinabarbaren herab gestiegen, um ihren widerwärtigen Blutdurst zu stillen. Sie konnten nur durch heldenhaften Widerstand aufgehalten werden (s. S. 8). Aus dem Eisenwalde, so hört man, sind Goblins, tückische kleine Pelzwesen, nach Mesch und Agum vorgedrungen, wo sie den Bewohnern eine rechte Plage sein sollen (s. S. 13). Jedem zivilisierten Almadaner möge es erspart bleiben, einem dieser schmutzigen kleinen Räuber zu begegnen! Gleichzeitig kommt die Südpforte nicht zur Ruhe. Innere Streitigkeiten nur haben es möglich gemacht, das dass kaiserliche Land um das schöne Imdâl jenseits des Phecanowalds bereits seit Längerem unter liebfeldischer Herrschaft steht. Die Novadis sind erneut über den Yaquir gekommen und haben – o Schande! – durch Verrat die uneinnehmbare Feste Neu-Süderwacht genommen. Als wäre es der Walpurgasbotschaften nicht genug, scheint das almadanische Engagement in Unteryaquirien ebenfalls unter keinem guten Sterne zu stehen.

Das almadanische Ross, stolzestes und königlichstes aller Pferde, droht, von den Klauen seiner Feinde zerrissen zu werden. Da ist der novadische Löwe, der es nur allzu gerne mit seinen Pranken zerreißen würde. Da ist der horasische Adler, der seine Klauen in seinen Hals schlagen und ihm am liebsten die Augen auspicken würde. Da ist die goblinische Wildsau, die darauf brennt, ihre Hauer in seine Flanken zu stoßen. Da ist die Ferkinabestie, deren Blutdurst sie dazu brächte, mit den bloßen Zähnen in seine Läufe zu beißen und es schließlich zu Fall zu bringen, so dass auch der Nordmärker Barsch etwas davon hätte. Und immer, wenn es Beute zu holen gibt, so ist auch der garetische Fuchs nicht weit.

Den Göttern sei Dank werden diese Feinde des Reiches sich niemals gegen Almada verbünden, wäre dies doch das sofortige Ende unseres geliebten Landes! Doch das almadanische Ross kann und darf nicht weiter tatenlos zuschauen, wie ringsherum seine Gegner gierig die Zähne blecken und nur auf einen Moment der Schwäche warten, um sich ihren Teil zu holen. Es muss endlich wieder ordentliche Tritte austeilen, wie anno 744 in Arivor. Dazu bedarf es zumindest dreier Göttinnengaben: Concordia, das Geschenk der TSA, ist die eine. Geeint war Almada stets stark, einig nur kann es auch heute seinen Feinden widerstehen. Es gilt, die inneren Zwiste und Fehden zu beenden, sich auf das Gemeinsame zu besinnen und sich an die Grenzen zu stellen, um ein paar ordentliche Sträuße mit den ausländischen Räubern und Halunken zu fechten! Die zweite Gabe ist amicitia, ein Geschenk der guten TRAvia. Wenn Punin sich als Reichscapitale halten will, so muss es um die Vasallen des Reiches werben, sie dem schädlichen Einfluss der so genannten „Kaiserin“ entziehen und muss die Provinzfürsten in freundschaftlicher Treue an sich binden, denn ohne starke Freunde ist ein jeder allein. Die letzte Gabe schließlich, gespendet durch die donnernde RONdra, ist fortitudo. Den Feinden muss, wie es gute almadanische Art ist, wieder furchtlos ins Auge gesehen werden.

Mögen die Götter geben, dass unser geliebter Kaiser Almada und das Reich mit starker und sicherer Hand durch all diese Fährnisse steuert, dass sich die Magnaten und Edlen in Eintracht zusammenfinden und dass die Vasallen des Kaisers ihre Irrtümer bald einsehen, bevor almadanisches Eisen sie ihnen austreibt! Lang lebe der Kaiser! Lang lebe das Reich! Lang lebe Almada!

Zafira Almanzor