YB-S Dämonische Umtriebe im Vorfeld der kaiserlichen Hochzeit?
Erschienen in den Sonderausgaben des Hauses Yaquirblick
Efferd1033 BF (5 Hal II.)
Grässliche Morde im Theaterviertel
CAPITALE PUNIN. Wie erst jetzt bekannt wurde, ereignete sich im Vorfeld der kaiserlichen Hochzeit (vgl. Alles über die Hochzeit des Kaisers mit Prinzessin Tulameth von Unau! in der fünfunddreißigsten Ausgabe der Meldungen des Hauses Yaquirblick) eine abscheuliche Bluttat in einer bislang noch nicht näher benannten Herberge im Theaterviertel. Bereits im Morgengrauen des 4. Rondra des Jahres 5 Hal II. wurden dort offenbar zwei schrecklich verstümmelte Leichen entdeckt. Um wen es sich bei den beiden Männern handelte, ist bis dato noch völlig unklar, wobei je nach Quelle verlautet, dass sie entweder völlig unbekannt sind, oder aber derart zugerichtet wurden, dass eine Identifizierung unmöglich erschien.
Die offiziellen Stellen hüllen sich derweil in Schweigen. Während das Decimo Criminale für keine Stellungnahme zu erreichen war, wollte man die kolportierten Vorgänge in der Kommandantur der Stadtgarde weder bestätigen noch dementieren. Unserem Hause liegen indes zuverlässige Informationen vor, dass an jenem Tage sowohl Geweihte der Gilbornshalle, als auch Vertreter der Heiligen Inquisition am Tatort gesichtet wurden. Die Natur der Morde legt den Schluss auf daimonide Umtriebe nahe, wie unserem Hause auch eine Angehörige der Academia der Hohen Magie versicherte. Trotz der Nähe des Pentagrammatons zum Schauplatz des Verbrechens sei das Institut zu keiner Zeit an etwaigen Ermittlungen beteiligt worden, wie die ungenannt bleiben wollende Magistra uns gegenüber reichlich verschnupft betonte.
Somit bleibt zunächst nur die Spekulation über die grausame Tat. Von einem Zufall so kurz vor den Feierlichkeiten zur Hochzeit Seiner Kaiserlichen Majestät kann wohl kaum ausgegangen werden. Handelte es sich um eine schief gelaufene Dämonenbeschwörung? Sind die beiden Verstümmelten bedauernswerte Opfer, eiskalt aus dem Weg geräumte Mitwisser oder gar die Beschwörer selbst? Welche finsteren Mächte waren am Vorabend eines so freudigen Ereignisses im Theaterviertel am Werke? Sollte die Hochzeit verhindert werden, gar ein Attentat auf unseren geliebten Kaiser verübt werden? Wem hätte dergleichen genützt? Almada ist umringt von Neidern und Feinden, sodass die Antwort auf solche Fragen nicht leicht fällt. War es ein gemeiner Racheakt eines kriegstreiberischen Liebfelders, dem das friedensstiftende Eingreifen Seiner Kaiserlichen Majestät im Yaquirbruch ein Dorn im Auge war? Oder womöglich gar eine alanfanische Verschwörung? Immerhin gehört die dortige Magierakademie der finsteren Schwarzmagiergilde an, und in der sogenannten Perle des Südens sieht man die Annäherung Almadas an den Erzfeind Kalifat gewiss nicht gern. Und ist es für jemanden, der in der Wahl seiner Mittel als alles andere als zimperlich gilt, nicht als geradezu günstiger Umstand hinsichtlich eines von Dämonen anzurichtenden Massakers zu sehen, dass ob jener ablehnenden Haltung kaum ein Alanfaner den Feierlichkeiten beiwohnte? Ja, gar die Kaiseringroßmutter seit wenigen Monden auf Cumrat zur Sommerfrische weilt?
Doch gibt es bislang, wie es scheint, weder Spuren noch Beweise, sodass man derweil nur raten kann. Und den Göttern danken, dass welch unheiliges Treiben auch immer in jener Nacht stattgefunden haben mag, ihm scheinbar kein Erfolg beschieden ward.