Unter-Punin: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter-Punin [[Bild:Unter-Punin.jpg|left|thumb|500px|Unter-Puniner bei ihrem "Handwerk"]] gilt als Elendsquartier der Capitale - es ist die dichtbesiedelste und bevölkerungsreichste der Puniner Contraden. Auf der Fläche, die in der Oberstadt ein einziger Palacio einer Patrizierfamilia einnehmen würde, stehen hier 3 oder 4 Mietskasernen mit vielen Dutzend Bewohnern. Die einzige große, breite und gepflasterte Straße des gesamten Zehntels ist der längs durch ganz Unter-Punin hindurchführende [[Yaquirstieg]], der an der ''Vinsalter Pforte'' mit Erreichen der ummauerten Innenstadt von Punin endet.<br> Alle anderen Straßen - oder besser: Gassen und dunkle Stichwege - des Stadtzehntels sind so schmal, dass gerade eben zwei beladene Maulesel aneinander vorbeikommen - oft aber nicht einmal das. Tropfnasse Wäscheleinen mit dreckigen Lumpen, die im [[Yaquir]] gewaschen wurden, hängen überall kreuz und quer über den Gassen, oft so tief, daß Reiter absteigen müssen. Da die Wege hier anders als in der Innenstadt nicht gepflastert sind und es auch keine Gehsteige und keine Kanalisation gibt, versinkt man die meiste Zeit des Jahres bis zu den Knöcheln oder gar bis zu den Waden in menschlichen und tierischen Exkrementen, die aus vollen Nachttöpfen ohne jede Vorwarnung auf die Gasse gekippt oder auch gleich im Freien vor aller Augen ausgeschieden werden.  
Unter-Punin [[Bild:Unter-Punin.jpg|left|thumb|500px|Unter-Puniner bei ihrem "Handwerk"]] gilt als Elendsquartier der Capitale - es ist die dichtbesiedelste und bevölkerungsreichste der Puniner Contraden. Auf der Fläche, die in der Oberstadt ein einziger Palacio einer Patrizierfamilia einnehmen würde, stehen hier 3 oder 4 Mietskasernen mit vielen Dutzend Bewohnern. Die einzige große, breite und gepflasterte Straße des gesamten Zehntels ist der längs durch ganz Unter-Punin hindurchführende [[Yaquirstieg]], der an der ''Vinsalter Pforte'' mit Erreichen der ummauerten Innenstadt von Punin endet.<br> Alle anderen Straßen - oder besser: Gassen und dunkle Stichwege - des Stadtzehntels sind so schmal, dass gerade eben zwei beladene Maulesel aneinander vorbeikommen - oft aber nicht einmal das. Tropfnasse Wäscheleinen mit dreckigen Lumpen, die im [[Yaquir]] gewaschen wurden, hängen überall kreuz und quer über den Gassen, oft so tief, daß Reiter absteigen müssen. Da die Wege hier anders als in der Innenstadt nicht gepflastert sind und es auch keine Gehsteige und keine Kanalisation gibt, versinkt man die meiste Zeit des Jahres bis zu den Knöcheln oder gar bis zu den Waden in menschlichen und tierischen Exkrementen, die aus vollen Nachttöpfen ohne jede Vorwarnung auf die Gasse gekippt oder auch gleich im Freien vor aller Augen ausgeschieden werden.  


Unter den Bewohnern der feineren Stadtzehntel Punins heißt es, daß jedem, der dem Elendsquartier entstammt, der typische "Unterstadt-Geruch" ein Leben lang anhängt, selbst wenn er - was höchst unwahrscheinlich ist - einmal gesellschaftlich aufsteigen sollte. Die Bewohner Unter-Punins sorgen sich nicht um ihren ''Stato,'' sie sorgen sich ums nackte Überleben und sie kennen viele Tätigkeiten, die einem dabei nützlich sind - sowohl legale wie illegale. <br>Bei Tag sind die Gassen und wenigen Plätze Unter-Punins reich belebt, überall hört man das Geschrei und Gegacker von Hahnenkämpfen, denn das Wetten auf die Kämpfe der gefiederten Kombattanten ist hier äußerst beliebt. Viele Färber und Gerber - die dreckigen Zuarbeiter der reichen Textilproduzenten von Punin - gehen hier in den Hinterhöfen ihrem stinkenden Handwerk nach und verdunkeln den Yaquir am schlammigen Uferstrand von Unter-Punin in den seltsamsten Farben. Hier - an der ehemaligen Einmündung des Bächleins [[Gorm]], endet auch die Kanalisation von Punin. Alle Gitter, die vom Hohen Rat davor angebracht wurden, waren meist schon in der darauffolgenden Nacht wieder passé, den die "Rattenkinder", wie die »[[Schnarrer und Pfeifer]]« wegen ihrer geheimen Warnlaute von anständigen Bürgern auch genannt werden, leben davon, durch sie hindurch in die Wohngegenden der Reichen zu gelangen. Noch weitaus gefährlicher wie diese Bande von Gassenkindern ist der Haufen des berühmt-berüchtigten Blut-Alriks, des ungekrönten Verbrecherkönigs von Unter-Punin. Es gibt kaum ein von der Obrigkeit verbotenes Verbrechen, in das er nicht involviert ist - sowohl die Hehlerei, Raubmorde, Entführungen und Erpressungen, wie auch die Kuppelei und der Handel mit Rauschmitteln wie dem ''Boronwein'', der unter den Wohlhabenden Punins in Mode gekommen ist, haben ihn längst zu einem sehr reichen Mann gemacht. Dennoch bleibt er aber in seinem angestammten Zehntel, wo ihn jeder kennt und auch jeder deckt, dem sein Leben lieb und teuer ist.
Unter den Bewohnern der feineren Stadtzehntel Punins heißt es, daß jedem, der dem Elendsquartier entstammt, der typische "Unterstadt-Geruch" ein Leben lang anhängt, selbst wenn er - was höchst unwahrscheinlich ist - einmal gesellschaftlich aufsteigen sollte. Die Bewohner Unter-Punins sorgen sich nicht um ihren ''Stato,'' sie sorgen sich ums nackte Überleben und sie kennen viele Tätigkeiten, die einem dabei nützlich sind - sowohl legale wie illegale. <br>Bei Tag sind die Gassen und wenigen Plätze Unter-Punins reich belebt, überall hört man das Geschrei und Gegacker von Hahnenkämpfen, denn das Wetten auf die Kämpfe der gefiederten Kombattanten ist hier äußerst beliebt. Viele Färber und Gerber - die dreckigen Zuarbeiter der reichen Textilproduzenten von Punin - gehen hier in den Hinterhöfen ihrem stinkenden Handwerk nach und verdunkeln den Yaquir am schlammigen Uferstrand von Unter-Punin in den seltsamsten Farben. Hier - an der ehemaligen Einmündung des Bächleins [[Gorm]], endet auch die Kanalisation von Punin. Alle Gitter, die vom Hohen Rat davor angebracht wurden, waren meist schon in der darauffolgenden Nacht wieder passé, den die "Rattenkinder", wie die »[[Schnarrer und Pfeifer]]« wegen ihrer geheimen Warnlaute von anständigen Bürgern auch genannt werden, leben davon, durch sie hindurch in die Wohngegenden der Reichen zu gelangen. Noch weitaus gefährlicher wie diese Bande von Gassenkindern ist der Haufen des berühmt-berüchtigten [[Blut-Alrik|Blut-Alriks]], des ungekrönten Verbrecherkönigs von Unter-Punin. Es gibt kaum ein von der Obrigkeit verbotenes Vergehen, in das er nicht involviert wäre - sowohl die Hehlerei, Raub- und Auftragsmorde, Entführungen und Erpressungen, wie auch die Kuppelei, Pferdediebstähle und der Handel mit Rauschmitteln wie dem ''Boronwein'', der unter den Wohlhabenden Punins in Mode gekommen ist, haben ihn längst zu einem sehr reichen Mann gemacht. Dennoch bleibt er aber in seinem angestammten Zehntel, wo ihn jeder kennt und auch jeder deckt, dem sein Leben lieb und teuer ist.


Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Vinsalter Pforte geschlossen und anders als bei den drei anderen Stadttoren gibt es hier auch kein Mannsloch. Nicht nur aus diesem Grunde meiden die Bewohner der übrigen Stadtzehntel, die die Unterstadt schon tagsüber nur mit mulmigem Gefühl aufsuchen, das Elendsquartier nachts wie ein Dämon das Weihwasser, da es hier nach ihrer Vorstellung Nacht für Nacht Messerstechereien, Duelle und Morde gibt. Das ist zwar übertrieben, aber ein aufgeschlitzter und bis auf die Unterwäsche ausgeplünderter Toter, den man am Morgen unter irgendeinem Misthaufen hervorzieht, löst hier tatsächlich bei niemandem Entsetzensschreie aus. Die 'Kaltblütigkeit der Unterstädter' ist sprichwörtlich in Punin, wenn hier jemand um Hilfe ruft, werden eher überall die Läden zugezogen, als dass sich jemand in fremder Leute Händel einmischen würde. Die verrufenste Ecke der ganzen Capitale ist das berüchtigte ''Kreuz von St. Therbun'', eine dunkle Kreuzung zweier Stichgassen die ironischerweise von einem Mauerbild des Heilers und Peraineheiligen geziert wird - es geht kein Mond ins Land, an dem hier nicht ein Duellant sein Leben aushaucht.
Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Vinsalter Pforte geschlossen und anders als bei den drei anderen Stadttoren gibt es hier auch kein Mannsloch. Nicht nur aus diesem Grunde meiden die Bewohner der übrigen Stadtzehntel, die die Unterstadt schon tagsüber nur mit mulmigem Gefühl aufsuchen, das Elendsquartier nachts wie ein Dämon das Weihwasser, da es hier nach ihrer Vorstellung Nacht für Nacht Messerstechereien, Duelle und Morde gibt. Das ist zwar übertrieben, aber ein aufgeschlitzter und bis auf die Unterwäsche ausgeplünderter Toter, den man am Morgen unter irgendeinem Misthaufen hervorzieht, löst hier tatsächlich bei niemandem Entsetzensschreie aus. Die 'Kaltblütigkeit der Unterstädter' ist sprichwörtlich in Punin, wenn hier jemand um Hilfe ruft, werden eher überall die Läden zugezogen, als dass sich jemand in fremder Leute Händel einmischen würde. Die verrufenste Ecke der ganzen Capitale ist das berüchtigte ''Kreuz von St. Therbun'', eine dunkle Kreuzung zweier Stichgassen die ironischerweise von einem Mauerbild des Heilers und Peraineheiligen geziert wird - es geht kein Mond ins Land, an dem hier nicht ein Duellant sein Leben aushaucht.
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