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BBB (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „==Junkergut Tyras, Efferd 1045 BF== '''Autoren:''' Jan, BBB, De Verlez Algerio da Selaque von…“) |
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“Mein Kompliment, [[Rasdan di Vascara|Dom Rasdan]]”, tat Algerio seine Bewunderung kund, “Eure Pferde sind wahrhaft ein beeindruckender Anblick. Verkauft Ihr auch Jungtiere, oder lediglich nach erfolgter Ausbildung?” | “Mein Kompliment, [[Rasdan di Vascara|Dom Rasdan]]”, tat Algerio seine Bewunderung kund, “Eure Pferde sind wahrhaft ein beeindruckender Anblick. Verkauft Ihr auch Jungtiere, oder lediglich nach erfolgter Ausbildung?” | ||
Der | Der Angesprochene war sichtlich stolz und sich dem Umstand der Qualität bewusst, dennoch freute ihn das Lob, immerhin steckten Jahrzehnte der Arbeit dahinter. “Ihr habt ein gutes Auge, Dom Algerio, das hier ist der Stolz Tyras’ und es heißt einige dieser Tiere trügen das Blut Tharvuns in ihren Adern, so wild und stark sind sie. Nur die besten können sie zähmen. Dementsprechend könnt Ihr Euch natürlich auch ein Jungtier aussuchen, aber ist ihre Wildheit noch ungezähmt und es braucht einen geschickten Reiter, viel Zeit und einen wahren Pferdekenner um sie zu bändigen. Wollt Ihr Euch dem stellen oder lieber eines, dass Euch nicht viel harte Arbeit abringt?” Auf die Antwort war Dom Rasdan sichtlich gespannt. | ||
Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Algerios Lippen. | Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Algerios Lippen. | ||
Es war wie Musik in seinen Ohren. Der Mungo flüsterte ihm mal wieder eine dieser seltenen Gelegenheiten ins Ohr, und er war nur allzu bereit sich ihr zu stellen. Fast sein ganzes Leben hatte er mit Pferden verbracht - zumindest den Teil seines Lebens, an den er sich erinnern konnte. Hatte sie geritten. Sie ausgebildet. War mit ihnen in ungezählte Gefechte und Schlachten gezogen. | Es war wie Musik in seinen Ohren. Der Mungo flüsterte ihm mal wieder eine dieser seltenen Gelegenheiten ins Ohr, und er war nur allzu bereit sich ihr zu stellen. Fast sein ganzes Leben hatte er mit Pferden verbracht - zumindest den Teil seines Lebens, an den er sich erinnern konnte. Hatte sie geritten. Sie ausgebildet. War mit ihnen in ungezählte Gefechte und Schlachten gezogen. | ||
‘Tharvuns Blut’, ging es ihm durch den Kopf. ‘Was eine Trophäe.’ | ‘Tharvuns Blut’, ging es ihm durch den Kopf. ‘Was für eine Trophäe.’ | ||
Freundlich lächelnd wandte er sich an Dom Rasdan. “Es ist sehr großzügig von Euch, mir eines Eurer Jungtiere anzubieten. Ich verstehe wenig von der Pferdezucht, doch ihre Ausbildung liegt mir in der Tat am Herzen. So will ich mich gern dieser Herausforderung stellen.” Als Zeichen seines Dankes deutete er eine Verneigung an. | Freundlich lächelnd wandte er sich an Dom Rasdan. “Es ist sehr großzügig von Euch, mir eines Eurer Jungtiere anzubieten. Ich verstehe wenig von der Pferdezucht, doch ihre Ausbildung liegt mir in der Tat am Herzen. So will ich mich gern dieser Herausforderung stellen.” Als Zeichen seines Dankes deutete er eine Verneigung an. | ||
“Ein Kenner der Pferde also, Dom Algerio. | “Ein Kenner der Pferde also, Dom Algerio. Seid Ihr auch ein Mann des Risikos und des Wettkampfes? Wollt ihr eine ECHTE Herausforderung?” | ||
“Als könntet Ihr meine Gedanken lesen, Dom Rasdan”, grinste Algerio. “Ich bin Euer Mann!” | “Als könntet Ihr meine Gedanken lesen, Dom Rasdan”, grinste Algerio. “Ich bin Euer Mann!” | ||
“Dann habe ich eine Jungstute, die versuchen wird Euer Herz und Eure Geduld zu brechen. Sie wird Euch nicht nur einmal herausfordern und testen, nicht nur Heute, vielleicht Euer ganzes Leben. Könnt | “Dann habe ich eine Jungstute, die versuchen wird Euer Herz und Eure Geduld zu brechen. Sie wird Euch nicht nur einmal herausfordern und testen, nicht nur Heute, vielleicht Euer ganzes Leben. Könnt Ihr mit so einer Kraft und so einer wilden Bestie umgehen? Denn endgültig zähmen werdet Ihr diesen Schatz niemals können. Aber Ihr Euren Willen aufzwingen, wie sie es mit Euch versuchen wird, Euch in beidseitiger Kraft überbieten und messen.”, Rasdan machte eine Pause, “Wenn Ihr denn solchen Gewalten gewachsen seid und sie liebt.” Er kannte den Mann vor ihm noch nicht genau, aber bisher hatte er sich als äußerst wacker erwiesen und könnte eventuell sogar ein Kandidat sein für seine Glaubensgemeinschaft, die seit einiger Zeit in ihrer Größe stagnierte - nicht erst seit den Vorkommnissen auf der Hochzeit seiner Schwester. Zumindest war dieser Waldwachter ein interessanter Mensch und so oder so vielleicht Zugang zu Gleichgesinnten in der [[Grafschaft Waldwacht|Waldwacht]], selbst wenn dieser Culming es nicht sein sollte. | ||
Das Lächeln auf Algerios Lippen verbreiterte sich, wurde ein Strahlen. “Ich kann es kaum erwarten!”, gab er unumwunden zu, und bedeutete Dom Rasdan, den Weg zu weisen. | Das Lächeln auf Algerios Lippen verbreiterte sich, wurde ein Strahlen. “Ich kann es kaum erwarten!”, gab er unumwunden zu, und bedeutete Dom Rasdan, den Weg zu weisen. | ||
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Da stand sie. | Da stand sie. | ||
Ihm zugewandt. Den Kopf erwartungsvoll und neugierig schief gelegt sah | Ihm zugewandt. Den Kopf erwartungsvoll und neugierig schief gelegt sah sie Dom Algerio an. | ||
Ein wirklich prachtvolles Tier, wenn auch ein wildes. Es war weder groß, noch klein und hatte eine seltsame Fellzeichnung, es war schmuddelig weiß - fast beige - und hatte wenige unregelmäßige hellbraune Flecken, kein Tier dass man auf eine Schau mitnahm, aber in seinem Blick war Feuer. Das eigensinnigste an ihr war aber der kleine Fleck auf seiner Stirn, einem Tropfen gleich, sowie der Fleck um das linke Auge, der dieses dadurch größer wirken ließ als das linke. | Ein wirklich prachtvolles Tier, wenn auch ein wildes. Es war weder groß, noch klein und hatte eine seltsame Fellzeichnung, es war schmuddelig weiß - fast beige - und hatte wenige unregelmäßige hellbraune Flecken, kein Tier dass man auf eine Schau mitnahm, aber in seinem Blick war Feuer. Das eigensinnigste an ihr war aber der kleine Fleck auf seiner Stirn, einem Tropfen gleich, sowie der Fleck um das linke Auge, der dieses dadurch größer wirken ließ als das linke. | ||
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Dom Rasdan blickte zufrieden drein, die Stute hatte dem Waldwachter ordentlich eingeheizt und sie hatten sich beide nichts geschenkt. Einschätzen konnte er den [[Caballero]] dennoch nicht gänzlich, aber das hatte auch noch Zeit. Einen Fuß in der Tür hatte er, er müsste nur den Kontakt halten. | Dom Rasdan blickte zufrieden drein, die Stute hatte dem Waldwachter ordentlich eingeheizt und sie hatten sich beide nichts geschenkt. Einschätzen konnte er den [[Caballero]] dennoch nicht gänzlich, aber das hatte auch noch Zeit. Einen Fuß in der Tür hatte er, er müsste nur den Kontakt halten. | ||
“Vorzüglich, Dom Algerio, | “Vorzüglich, Dom Algerio, grämt Euch nicht, das wird noch häufiger passieren. Sie ist ein Prachtstück, das noch lernen muss, wer der Herr ist… andernfalls wird sie die Herrin sein. Aber Ihr werdet genug Zeit haben, sie in ihre Schranken zu weisen. Ihr habt mich überzeugt, Euch dieses Tier zu überlassen, mit Eurem gesamten Auftreten hier, Ihr seid ein Edelmann, der weiß, wo er steht und der Traditionen versteht. Nennt sie Euer eigen wenn Ihr mögt, aber gebt Ihr erst einen Namen, wenn Ihr sie soweit habt.” Der Edle vom Selkethal verneigte sich, dankbar und sichtlich stolz. “Es bleibt nur noch das Formale zu klären. Sie hat einen stolzen Preis, denn sie ist ein stolzes Pferd, die Überführung kann ich gerne für Euch übernehmen, so komme ich einmal wieder in die Waldwacht. Und zu guter letzt: wollt Ihr sie als Reittier nutzen oder auch zur Zucht? Das Privileg dazu ist allerdings nicht günstig, bei einem solchen Vollblut, einem solchen Stammbaum.” | ||
Dom Algerio ließ seinen Gastgeber ausreden, dann stahl sich ein breites Grinsen in sein Gesicht. “Ihr seid ein gewiefter Verhandlungspartner, Dom | Dom Algerio ließ seinen Gastgeber ausreden, dann stahl sich ein breites Grinsen in sein Gesicht. “Ihr seid ein gewiefter Verhandlungspartner, Dom Rasdan, und das meine ich im besten Sinne! Lasst mich das Pferd reiten, sodass ich gar nicht mehr anders kann als es besitzen zu wollen, und im Moment des größten Erfolgs und der größten Niederlage des Tages offenbart Ihr mir, dass Ihr mich finanziell zu schröpfen gedenkt, indem Ihr mir sogar Zuchtrechte anbietet?” Er lachte. | ||
“Bislang hatte ich nicht von Zuchtrechten zu träumen gewagt, doch nun, da Ihr sie auf den Tisch gebracht habt, werde ich sie nicht mehr herunternehmen.” Er atmete einmal tief durch, fuhr dann fort. “Was haltet Ihr von folgendem Vorschlag: Ich nehme das Pferd und die Zuchtrechte. Ich zahle den Preis, den Ihr vorschlagt, oder ich versüße Euch dieses Geschäft noch ein wenig: Seid mein Gast beim nächsten [[Pferderennen zu Ehren der Schönen Göttin]]. Tretet auf Euren Pferden an, ich erlasse Euch die Startgebühr für bis zu fünf Reiter, und Ihr werdet viele neue Käufer finden. Zudem nutze ich das Tier, um es bei meinen Geschäftspartnern im Ausland vorzustellen und ihre Bestellungen entgegenzunehmen und bis ich selbst Pferde aus eigener Zucht anbieten kann, biete ich Eure Pferde an. Wir teilen die Einnahmen gerecht unter uns auf. Und im Gegenzug überlasst Ihr mir dieses hier für den Betrag Eurer absoluten Schmerzgrenze minus einen Kreuzer.” | “Bislang hatte ich nicht von Zuchtrechten zu träumen gewagt, doch nun, da Ihr sie auf den Tisch gebracht habt, werde ich sie nicht mehr herunternehmen.” Er atmete einmal tief durch, fuhr dann fort. “Was haltet Ihr von folgendem Vorschlag: Ich nehme das Pferd und die Zuchtrechte. Ich zahle den Preis, den Ihr vorschlagt, oder ich versüße Euch dieses Geschäft noch ein wenig: Seid mein Gast beim nächsten [[Pferderennen zu Ehren der Schönen Göttin]]. Tretet auf Euren Pferden an, ich erlasse Euch die Startgebühr für bis zu fünf Reiter, und Ihr werdet viele neue Käufer finden. Zudem nutze ich das Tier, um es bei meinen Geschäftspartnern im Ausland vorzustellen und ihre Bestellungen entgegenzunehmen und bis ich selbst Pferde aus eigener Zucht anbieten kann, biete ich Eure Pferde an. Wir teilen die Einnahmen gerecht unter uns auf. Und im Gegenzug überlasst Ihr mir dieses hier für den Betrag Eurer absoluten Schmerzgrenze minus einen Kreuzer.” | ||
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Der Junker von Tyras war keine Händlernatur, er machte Geschäfte wie ihm die Stimmung stand und momentan stand diese gut. Er merkte zwar, dass er vielleicht etwas vorschnell gewesen war, aber freute sich auch über die Chance, die sich ihm bot, in mehrfacher Hinsicht. Außerdem gefiel ihm die Art Dom Algerios ihn so zu überfallen, das zeugte von Charakterstärke, vielleicht war der Waldwachter doch jemand für seine Mission. Aber eins nach dem anderen. | Der Junker von Tyras war keine Händlernatur, er machte Geschäfte wie ihm die Stimmung stand und momentan stand diese gut. Er merkte zwar, dass er vielleicht etwas vorschnell gewesen war, aber freute sich auch über die Chance, die sich ihm bot, in mehrfacher Hinsicht. Außerdem gefiel ihm die Art Dom Algerios ihn so zu überfallen, das zeugte von Charakterstärke, vielleicht war der Waldwachter doch jemand für seine Mission. Aber eins nach dem anderen. | ||
Er packte seinen Gegenüber ebenfalls fest an der Schulter und machte sich bereit einzuschlagen. “Das klingt hervorragend, Dom Algerio, es gefällt mir, wie ihr denkt. Allerdings, bin ich und meine Zucht nicht leicht zu haben, so lasst es uns so machen wie ihr vorschlagt, allerdings verstehe ich das gerechte Teilen meiner Tiere, die ihr bei Euren Reisen herumführt, aber ich jahrelang heranreifen lasse, nicht als Hälfte Hälfte. Ihr bekommt ein Viertel, ich drei. Außerdem muss ich bei jeder Paarung die mit meiner, dann Eurer Zucht-Stute geplant ist mein Einverständnis geben und nicht zu guter Letzt überlasse ich | Er packte seinen Gegenüber ebenfalls fest an der Schulter und machte sich bereit einzuschlagen. “Das klingt hervorragend, Dom Algerio, es gefällt mir, wie ihr denkt. Allerdings, bin ich und meine Zucht nicht leicht zu haben, so lasst es uns so machen wie ihr vorschlagt, allerdings verstehe ich das gerechte Teilen meiner Tiere, die ihr bei Euren Reisen herumführt, aber ich jahrelang heranreifen lasse, nicht als Hälfte Hälfte. Ihr bekommt ein Viertel, ich drei. Außerdem muss ich bei jeder Paarung die mit meiner, dann Eurer Zucht-Stute geplant ist mein Einverständnis geben und nicht zu guter Letzt überlasse ich Euch zwar das Tier zum Preis meiner Schmerzgrenze minus einen Kreuzer, aber die Zuchtrechte kosten den vollen Preis.” Einen Preis den Dom Rasdan daraufhin nannte und der stolz war, eben so stolz wie ein almadanisches Pferd, dessen Stammbaum bis zu Tharvun zurückreichen sollte. Ein kleines Vermögen für einen einfachen Caballero. | ||
Algerio lächelte zufrieden, in mehr als einer Hinsicht. | Algerio lächelte zufrieden, in mehr als einer Hinsicht. |