Chronik.Ereignis1044 Ein Großer ist ins Licht gegangen 05: Unterschied zwischen den Versionen

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==[[Punin]], Peraine 1044 BF ==
==[[Punin]], Peraine 1044 BF ==
===[[Schwarzer Schwan| Weinstube Schwarzer Schwan]] in Punin, um die siebte Abendstunde===
===In der [[Schwarzer Schwan| Weinstube Schwarzer Schwan]], kurz vor der Firunsstunde===
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]


'''Autoren:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]], [[Benutzer:BBB|BBB]]
Dom [[Algerio da Selaque von Culming|Algerio]] wusste nicht, woher die etwas untersetzte Tulamidin mit den graumelierten Locken und den Tintenflecken auf Fingern und Wams gekommen war. [[Zafira Almanzor]], Schreiberin aus dem [[Yaquirblick|Hause Yaquirblick]], war mit einem Mal an seinen Tisch im ''Schwarzen Schwan'' getreten, wo er auf die Junkerin von Mestera wartete, hatte eine Wachstafel aufgeklappt, einen Griffel hervorgeholt und begonnen, Fragen zu stellen: „Euer Wohlgeboren, es war vor weniger als einem Jahr bei dem von Euer Wohlgeboren veranstalteten [[Chronik:1043#Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF|Pferderennen]] im beschaulichen [[Edlengut Selkethal|Selkethal]], dass Seine Hochgeboren [[León Dhachmani de Vivar]], der Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]], zuletzt gesehen ward. Was könnt Ihr unserer geneigten Leser''innen''schaft über den Verbleib des ''Schönen Barons'' sagen, Euer Wohlgeboren?“


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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Algerio, zunächst etwas etwas überrascht, so überfallen zu werden, lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Das versprach ganz unterhaltsam zu werden - auch wenn er andere und
deutlich angenehmere Gesellschaft erwartet hatte.
Die Frage ignorierend, erwiderte er in höchstem Maße freundlich: "Auch Euch einen wundervollen und von den Göttern gesegneten Abend, werte... oh, vergebt mir, beim hiesigen Lärm scheine ich Euren Namen überhört zu haben...", wies er sein Gegenüber dezent auf die doppelte Unhöglichkeit hin, ihn weder begrüßt noch sich vorgestellt zu haben.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Ja, der Lärm von Gläserklang und Geselligkeit", blickte sich die Schreiberin in der gut gefüllten Taberna um, um dann mit einer eilfertigen Verneigung fortzufahren: "Zafira Almanzor, von den Nachrichten des Hauses Yaquirblick, zu Euren Diensten, Euer Wohlgeboren. Wir hatten damals Euer Wohlgeboren Annonce über das Pferderennen ''pro bono'' veröffentlicht, wie sich Euer Wohlgeboren sicher entsinnen? Gewiss erinnern sich Euer Wohlgeboren auch an den Verbleib des ''Schönen Barons''?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
"Selbstverständlich erinnere ich mich an die Annonce", bestätigte der Edle... wenngleich er sich nicht entsinnen konnte, diese pro bono erhalten zu haben. Er hatte den Text mit [[Farfanya von Taladur ä .H.|Farfanya von Taladur]], der zweiten Ausrichterin, abgestimmt, und dann seinen Hausdiener gebeten, sich um alles weitere zu kümmern. Die Details? Unwichtig.
"Es freut mich Euch persönlich kennen zu lernen...", fuhr er also fort, "aber verzeiht, was verleitet Euch zu der Annahme ich könnte etwas über den - ich nehme an, Ihr meint aktuellen - Verbleib Seiner Hochgeboren Dom León wissen?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Tatsächlich meine ich den Verbleib Seiner Hochgeboren nach dem Abschluss Eurer Veranstaltung, Euer Wohlgeboren. Seine Hochgeboren hat Zeugenaussagen zufolge das Selkethal aufgesucht, hat auf seinem Pferd an den Wettrennen und anschließend in persona am Abschlussbankett teilgenommen. Es gibt jedoch ''keinerlei'' Zeugenaussage darüber, dass er das Selkethal wieder verlassen habe. Ihr als Herr des Selkethals und Veranstalter wisst da doch sicherlich am besten Bescheid und könnt zur Aufklärung beitragen, Euer Wohlgeboren?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Dom Algerio richtete sich auf, in eine deutlich weniger entspannte Haltung. 'Mal sehen aus welchem Holz Ihr geschnitzt seid, Zafira', ging es ihm durch den Kopf, ehe er mit einer Gegenfrage antwortete: "Zeugen?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Zafira Almanzor war deutlich kleiner als der hünenhafte Dom Algerio und musste ihn nun von unten anblicken. Sie stemmte die Hand mit der Wachstafel in die Hüfte und vollführte mit der rechten und dem Griffel eine grandiose Geste. „Ja, Zeugen, Euer Wohlgeboren! Jene nandusgesegneten Menschen, die ''Zeugnis''“ - der Griffel stach in die Luft - „von etwas ablegen können! Ohne sie wäre unsere journailistische Mission kaum möglich. Schließlich sind wir Schreiber des Hauses Yaquirblick gehalten, getreulich über die Ereignisse in Almada zu berichten und - Praios
bewahre! - keine Unwahrheiten zu schreiben. Und Ihr, Euer Wohlgeboren, wäret freilich als Edelmann, Mitglied des ehrenwerten [[Familia von Culming|Hauses Culming]]  und Veranstalter der bedeutendste“ - der Griffel fuhr in die Höhe - „Zeuge in diesem göttergefälligen Unterfangen! Unsere Leserschaft im ganzen Königreich“ - eine weitere ausladende Geste des Griffels, die alle An- und Abwesenden einzuschließen schien - „wird es Euch danken!“
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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Die aufrichtige Leidenschaft der Reporterin ließ Algerio innerlich kichern - und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte er es auch äußerlich gezeigt. Aber er konnte sich beherrschen.
Noch wollte er dieses Spiel nicht sein lassen. Vielleicht war ja doch noch etwas zu holen?!
Ohne etwas an seiner Position zu ändern, entgegnete er: "Ich verstehe, was Ihr versucht zu sagen, werte Zafira, und wenn Ihr, wie Ihr behauptet, Praios getreu die Wahrheit sprecht, werdet Ihr mir vergeben, dass ich etwas misstrauisch bin... Ihr seid bereits die zweite Person diese Woche die sich in dieser Sache an mich wendet, die erste mit einem durchaus unterschwelligen Verdachtsmoment in der Frage, und so wundere ich mich doch, dass ihr von Zeugen sprecht... und nicht von Quellen."
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Quellen, Euer Wohlgeboren?" Die Schreiberin runzelte kurz die Stirn. "Ah, Ihr meint Menschen als Quellen der Nachricht, so wie Augen die Quellen der Tränen sind! Sehr poetisch, Euer Wohlgeboren." Sie nickte anerkennend, wobei der Griffel sich einem Zeigefinger gleich in die Luft reckte, ehe er wie ein Pfeil auf Dom Algerio zuschoss, um einen Spann vor seiner Brust innezuhalten. "Nun aber zurück zu meiner Frage, der Euer Wohlgeboren derart beharrlich ausweichen, dass man denken könnte, Euer Wohlgeboren wäre die Erinnerung an jenes Abschlussbankett aus irgendeinem Grunde unangenehm oder als ''wollten'' Euer Wohlgeboren in den Nachrichten des Hauses Yaquirblick lieber als ein Mann erscheinen, der vor einfachen Fragen das Hasenpanier ergreift, anstatt als ein Mann, der die dargebotene Bühne nutzt, um dem Königreich von den Verheißungen des Selkethals zu erzählen, um zu schildern, wie selbst Hochgeborene Magnaten wie Baron León Dhachmani de Vivar y Vivar von Taubental sich noch bei der Verabschiedung für das gelungene Ereignis bedankten - denn so war es doch, oder?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Algerio grinste zufrieden, nahm Platz, sodass er nun erneut zur Schreiberin aufschaute, und lehnte sich wieder entspannt zurück.
"An meinen Stolz und meine Ehre appelieren, sehr gut", lächelte er. "Ihr habt Euren Standpunkt klar gemacht. Und Ihr braucht Euch nicht weiter bemühen: Ich bin Eurer Frage nicht ausgewichen, sondern habe bislang schlicht verweigert sie zu beantworten, weil ich erwarte, mit dem gebotenen Respekt angesprochen zu werden und Eure Wahl der Worte in meiner Wahrnehmung eine Anschuldigung enthielt, der ich mich bereits ausgesetzt sah und die mich offen gestanden beginnt zu langweilen. Ich bin aber gern bereit dies als Missverständnis beiseite zu tun und Euch und Euren Lesern den Gefallen zu tun zu bezeugen, was ich weiß... wenn Ihr Euch bereiterklärt mir in der Zukunft einen Gefallen zu erwidern."
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Nun war es an Zafira Almanzor, breit zu grinsen. „Aber freilich, Euer Wohlgeboren! Gefälligkeit ist mein Mittelname! Schließlich sind die Nachrichten des Hauses Yaquirblick dazu da, unserer Leserschaft zu gefallen, zu der wir gewiss auch in den kommenden Jahren Euer Wohlgeboren zählen dürfen?“
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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Der Edle nickte. "Gut, ich komme darauf zurück. Und bezüglich Eurer Frage: Wie Eure 'Zeugen' ja schon sagten, war Dom León ein gern gesehener Gast bei unserer Veranstaltung, der sich auch aktiv an den Rennen beteiligt hat. Beim abschließenden Bankett war er anwesend, verlies dieses jedoch meines Wissens vorzeitig. Am nächsten Morgen hatte er mein Lehen bereits mit einem Teil seines Gefolges verlassen."


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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]


"Habt Dank, Euer Wohlgeboren. Er ist also abgereist und offenbar nie irgendwo aufgetaucht. Sensationell! Nur noch eine Frage, Euer Wohlgeboren: Andere Quellen haben verlauten lassen, dass er das Bankett am Abend in Begleitung von Domnatella" - sie blickte kurz auf ihre Wachstafel - "Farfanya von Taladur ä. H. verlassen habe. Wisst Ihr, in welcher Beziehung die beiden standen?"


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'''Autor:''' [[Benutzer:BBB|BBB]]
Algerio grinste. "Domnatella Farfanya war Mit-Ausrichterin der Rennen, Dom León ein Teilnehmer. Eine über diese Ebene hinausgehende Beziehung ist mir zumindest nicht bekannt."
Er erhob sich erneut, diesemal langsam und entspannt. "Und nun muss ich Euch leider bitten zu gehen. Es warten Verpflichtungen auf mich."
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Selbstverständlich, Euer Wohlgeboren. Untertänigsten Dank, Euer Wohlgeboren, für Eure Zeit." Mit einem Kratzfuß und einer Verbeugung verschabschiedete sich die Schreiberin.


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'''Autoren:''' [[Benutzer:BBB|BBB]], [[Benutzerin: Eliane|Eliane]]
'''Autoren:''' [[Benutzer:BBB|BBB]], [[Benutzerin: Eliane|Eliane]]


Die [[Schwarzer Schwan| Weinstube Schwarzer Schwan]] war gut besucht. An kleinen runden Tischen mit hohen Stühlen, die um einen zentralen Brunnen angeordnet waren, in dessen Mitte der namensgebende schwarze Schwan - eine steinerne Statue - thronte, saßen zahlreiche ins Gespräch vertiefte Patrizier und Adlige der Region. Wahrscheinlich waren viele von ihnen ebenfalls nach [[Punin]] gekommen, um [[Amando Laconda da Vanya|seiner Exzellenz]] die letzte Ehre zu erweisen - doch nun genossen sie den ihnen dargebotenen Wein und die dazu gereichten Früchte und Brot, was neben den Gesprächen maßgeblich dazu beitrug, dem doch recht großen Schankraum eine geschäftige Atmosphäre zu verleihen.
Die [[Schwarzer Schwan| Weinstube Schwarzer Schwan]] war inzwischen gut besucht. An kleinen runden Tischen mit hohen Stühlen, die um einen zentralen Brunnen angeordnet waren, in dessen Mitte der namensgebende schwarze Schwan - eine steinerne Statue - thronte, saßen zahlreiche ins Gespräch vertiefte Patrizier und Adlige der Region. Wahrscheinlich waren viele von ihnen ebenfalls nach [[Punin]] gekommen, um [[Amando Laconda da Vanya|seiner Exzellenz]] die letzte Ehre zu erweisen - doch nun genossen sie den ihnen dargebotenen Wein und die dazu gereichten Früchte und Brot, was neben den Gesprächen maßgeblich dazu beitrug, dem doch recht großen Schankraum eine geschäftige Atmosphäre zu verleihen.
 


[[Algerio da Selaque von Culming|Dom Algerio]] hatte es sich bereits an einem der Tische bequem gemacht, die Eingangstür stets im Blickfeld, als [[Selea Fabiola Al'Morsqueta|Domna Selea]] eintraf. Sofort stand er auf und hob die Hand, um sich bemerkbar zu machen.
[[Algerio da Selaque von Culming|Dom Algerio]] hatte es sich bereits an einem der Tische bequem gemacht, die Eingangstür stets im Blickfeld, als [[Selea Fabiola Al'Morsqueta|Domna Selea]] eintraf. Sofort stand er auf und hob die Hand, um sich bemerkbar zu machen.


Gemeinsam mit Keshlan näherte sich Domna Fabiola dem Schwarzen Schwan. Ihr Begleiter trug die Pagenuniform mit dem Wappen der [[Familia Al'Morsqueta|Al’Morsqueta]] mit einer Selbstverständlichkeit, als sei er von klein an dazu erzogen worden. Sich einen halben Schritt neben der Domna haltend, kommentierte er mit leiser Stimme, wenn er jemanden erkannte. Sie erreichten die von alten Weinstöcken überrankte Pergola der Weinstube. Dezent in einer Nebengasse, und doch ganz in der Nähe ihrer Herrschaften, tummelten sich wartende Angestellte. „Nun Azîla, sieht ganz so aus, als müsstest du dich deinem Gastgeber ganz allein stellen.” „Ich hab schlimmere Kaschemmen überstanden.”, erwiderte Fabiola, während sie abstieg. „Ohne Zweifel. Gib mir das Zeichen, wenn du mich brauchst. Ich nutze die Gelegenheit, mich umzuhören.”  
Gemeinsam mit Keshlan näherte sich Domna Fabiola dem Schwarzen Schwan. Ihr Begleiter trug die Pagenuniform mit dem Wappen der [[Familia Al'Morsqueta|Al’Morsqueta]] mit einer Selbstverständlichkeit, als sei er von klein an dazu erzogen worden. Sich einen halben Schritt neben der Domna haltend, kommentierte er mit leiser Stimme, wenn er jemanden erkannte. Sie erreichten die von alten Weinstöcken überrankte Pergola der Weinstube. Dezent in einer Nebengasse, und doch ganz in der Nähe ihrer Herrschaften, tummelten sich wartende Angestellte. „Nun Azîla, sieht ganz so aus, als müsstest du dich deinem Gastgeber ganz allein stellen.” „Ich hab schlimmere Kaschemmen überstanden.”, erwiderte Fabiola, während sie abstieg. „Ohne Zweifel. Gib mir das Zeichen, wenn du mich brauchst. Ich nutze die Gelegenheit, mich umzuhören.”  
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