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Das Bild mochte freilich nicht ganz zu dem respektvollen Auftreten der sieben Männer passen, die in tiefer Verbeugung mit gebührendem Abstand vor dem Thron standen. Der tulamidische Einschlag war bei den meisten unverkennbar und äußerte sich teilweise auch in ihrer Kleidung. Manche trugen eine Mischung aus almadanischer und tulamidischer Tracht, was sich in gewagten Kombinationen wie Kaftan und [[Caldabreser]] äußerte, manche trugen nur die eine oder die andere. In allen Fällen aber war ob Stoff und Schnitt, Verzierungen und Schmuck offensichtlich, dass es sich um wohlhabende Männer handeln musste. | Das Bild mochte freilich nicht ganz zu dem respektvollen Auftreten der sieben Männer passen, die in tiefer Verbeugung mit gebührendem Abstand vor dem Thron standen. Der tulamidische Einschlag war bei den meisten unverkennbar und äußerte sich teilweise auch in ihrer Kleidung. Manche trugen eine Mischung aus almadanischer und tulamidischer Tracht, was sich in gewagten Kombinationen wie Kaftan und [[Caldabreser]] äußerte, manche trugen nur die eine oder die andere. In allen Fällen aber war ob Stoff und Schnitt, Verzierungen und Schmuck offensichtlich, dass es sich um wohlhabende Männer handeln musste. | ||
Schließlich trat ein etwa 60-Jähriger vor, dessen wettergegerbtes Gesicht von einer kühnen Adlernase beherrscht und von einem schwarz-grauen Vollbart und einem aufwendigen Turban umrandet wurde. Er führte die Fingerspitzen von Herz zu den Lippen und dann zur Stirn. ''Ich denke gut von Euch, ich spreche gut von Euch und Ihr seid immer in meinem Herzen.'' "''As-salamu alaikum, | Schließlich trat ein etwa 60-Jähriger vor, dessen wettergegerbtes Gesicht von einer kühnen Adlernase beherrscht und von einem schwarz-grauen Vollbart und einem aufwendigen Turban umrandet wurde. Er führte die Fingerspitzen von Herz zu den Lippen und dann zur Stirn. ''Ich denke gut von Euch, ich spreche gut von Euch und Ihr seid immer in meinem Herzen.'' "''As-salamu alaikum, Sayyid''", sprach er salbungsvoll. | ||
"''Wa-alaikumu s-salam'' und ''merhaba'', mein guter [[Familia Abencerraga|Abencerraga]]", antworte der Baron und Junker mit einem leichten Neigen des Hauptes und der flachen Hand auf dem Herzen. "Wie kann ich Euch und den Euren...", bezog er die übrigen Sechs mit ein "...zu Diensten sein?" | "''Wa-alaikumu s-salam'' und ''merhaba'', mein guter [[Familia Abencerraga|Abencerraga]]", antworte der Baron und Junker mit einem leichten Neigen des Hauptes und der flachen Hand auf dem Herzen. "Wie kann ich Euch und den Euren...", bezog er die übrigen Sechs mit ein "...zu Diensten sein?" | ||
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"Ich kann euch versichern, dass es unter der Herrschaft Seiner Durchlaucht kein zweites Edikt von Haffith geben wird. Solange aber der [[Familia Meeltheuer|Meeltheuer]] nur laut denkt, wird Seine Durchlaucht kaum etwas tun können. Mögen seine Gedanken noch so bösartig sein." | "Ich kann euch versichern, dass es unter der Herrschaft Seiner Durchlaucht kein zweites Edikt von Haffith geben wird. Solange aber der [[Familia Meeltheuer|Meeltheuer]] nur laut denkt, wird Seine Durchlaucht kaum etwas tun können. Mögen seine Gedanken noch so bösartig sein." | ||
"Oh, '' | "Oh, ''Sayyid''", hob der Alte klagend die Hände. "Aber es wird zu spät sein für die Söhne und Töchter ''Al'Abus'', wenn dieser Sohn der Heimtücke erst vom Gedanken zur Tat schreitet. Wir bitten Euch, Sayyid, erlaubt unseren Brüdern und Schwestern nach Heldor und Dubios zu kommen. Viele haben bereits ihre Bündel gepackt." Und damit warf er sich auf die Knie und legte die Stirn in einer Demutsgeste auf den Boden, welche dem Baron und Junker gegenüber keiner Kaiserin, gegenüber keinem Hochgeweihten eingefallen wäre und die ihm sichtlich peinlich war. Bis auf den jungen Mann in almadanischer Tracht folgten die anderen seinem Beispiel. | ||
"Mein lieber Abencerraga, meine werten Freunde, erhebt Euch", bat er die Besucher, um dann, als sie sich zumindest wieder knieend aufrichteten fortzufahren: "Ein jeder Aramya, der glaubt in der Südpforte seines Lebens nicht mehr sicher zu sein, soll mir hier willkommen sein, dessen seid gewiss." | "Mein lieber Abencerraga, meine werten Freunde, erhebt Euch", bat er die Besucher, um dann, als sie sich zumindest wieder knieend aufrichteten fortzufahren: "Ein jeder Aramya, der glaubt in der Südpforte seines Lebens nicht mehr sicher zu sein, soll mir hier willkommen sein, dessen seid gewiss." |