Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 32: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Wind rauschte in den Bäumen; er hatte an Stärke zugenommen. Schnee wirbelte vom Boden auf.  
Der Wind rauschte in den Bäumen; er hatte an Stärke zugenommen. Schnee wirbelte vom Boden auf.  
Richeza nagte an ihrer Unterlippe, die Handschuhe fest um die Zügel des Gauls geschlossen, den Blick auf den Rücken der Capitana geheftet. Gerade überlegte sie, wie es einer Unbewaffneten gelingen sollte, eine geharnischte Reiterin zu töten, als etwas gänzlich Unvorhergesehenes geschah ...
Richeza nagte an ihrer Unterlippe, die Handschuhe fest um die Zügel des Gauls geschlossen, den Blick auf den Rücken der Capitana geheftet. Gerade überlegte sie, wie es einer Unbewaffneten gelingen sollte, eine geharnischte Reiterin zu töten, als etwas gänzlich Unvorhergesehenes geschah ...
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Eine Bewegung aus den Augenwinkeln ließ Richeza zusammenzucken. Instinktiv duckte sie sich über den Hals des Tieres. Zeitgleich war aus Richtung der Capitana vor ihr ein hässliches Schmatzen zu hören, begleitet von einem Krachen, als spalte eine Axt einen Brennholzscheit. Mit einem erstickten Gurgeln kippte die Gardistin aus dem Sattel und stürzte rücklings in den verharschten Schnee, der sich sofort dunkel färbte. Ein Fuß hing noch im Steigbügel, aus dem, was mal ihr Gesicht gewesen war, ragte der Schaft eines Armbrustbolzens. Der Helm hatte ihr nichts genützt, zumal sie das Visier wegen der Dunkelheit offen getragen hatte. Das Pferd schnaubte, trabte an, schleifte die Tote hinter sich her, blieb stehen und tänzelte auf der Stelle.
"Schilde hoch!" – "Das kam von vorne!" – "Da, rechts, Achtung!", schrien die Soldaten durcheinander. Gegen das flackernde Licht der Fackel war in der Dunkelheit niemand zu sehen.
Richezas Herz raste, in ihrer Magengrube flatterte die Angst. Dennoch zögerte sie keinen Augenblick. Sie trieb ihr Pferd an das der toten Capitana heran, ließ sich aus dem Sattel gleiten und stürzte geduckt zu der gefallenen Soldation hinüber, zerrte – die Deckung, die das Ross ihr gab, nutzend – an deren Stiefel, bekam den Fuß frei, schwang sich in den Sattel. Vom Waldrand her vernahm sie ein mehrstimmiges Brüllen. Richeza trat dem Pferd die Hacken in die Flanken, tief über den Hals des Tieres gebeugt, versuchte zugleich, den Degen blank zu ziehen, fluchte, weil sie die Klinge nicht frei bekam.
"Schützt die da Vanyas!", schrie jemand hinter ihr.
Erleichterung mischte sich in die Furcht: Jemand kam, sie zu befreien! Den Göttern – oder besser noch: den Rettern – sei Dank! Jetzt nur rasch aus dem Kampfgetümmel heraus, aus der Schusslinie, den Degen ziehen ...
Das Tier sprang vorwärts, schnell auf dem unebenen Weg. Wenn nur jemand die Harmamunder aufhielt!
Richeza warf einen Blick zurück; das Blut gefror ihr in den Adern ...




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