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Die junge Knappin des Cronvogts öffnete die zweiflügelige Tür zu einem Saal und verbeugte sich artig. "Hier herein bitte, Domna Rifada. Seine Hochgeboren läßt ausrichten, daß ihr euch bereits stärken möget, er wird alsbald zu uns stoßen." Der Saal war nicht allzu groß. An den Wänden hingen allerlei Waffen, Auszeichnungen und Trophäen, die von den rondrianischen Tugenden des Burgherren kündeten. Eine Wand war den Trophäen der Jagd vorbehalten, wo die Köpfe von einigen kapitalen Hirschen und Keilern vom firungefälligen Geschick des Vogtes zeugten. Am auffälligsten war allerdings der bleiche Schädel, der dem eines Menschen glich, aber bedeutend größer als jeder Menschenkopf war. Die dicke Schädeldecke war einer Stelle zertrümmert, so als ob der mächtige Schlag eines Streithammers der monströsen Kreatur ein Ende gesetzt hätte. Auf einem Tisch in der Mitte des Saals standen Platten mit Brot, Käse, Wurst, kaltem Braten und Früchten bereit, sowie Karaffen mit Wein. | Die junge Knappin des Cronvogts öffnete die zweiflügelige Tür zu einem Saal und verbeugte sich artig. "Hier herein bitte, Domna Rifada. Seine Hochgeboren läßt ausrichten, daß ihr euch bereits stärken möget, er wird alsbald zu uns stoßen." Der Saal war nicht allzu groß. An den Wänden hingen allerlei Waffen, Auszeichnungen und Trophäen, die von den rondrianischen Tugenden des Burgherren kündeten. Eine Wand war den Trophäen der Jagd vorbehalten, wo die Köpfe von einigen kapitalen Hirschen und Keilern vom firungefälligen Geschick des Vogtes zeugten. Am auffälligsten war allerdings der bleiche Schädel, der dem eines Menschen glich, aber bedeutend größer als jeder Menschenkopf war. Die dicke Schädeldecke war einer Stelle zertrümmert, so als ob der mächtige Schlag eines Streithammers der monströsen Kreatur ein Ende gesetzt hätte. Auf einem Tisch in der Mitte des Saals standen Platten mit Brot, Käse, Wurst, kaltem Braten und Früchten bereit, sowie Karaffen mit Wein. | ||
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'''Autor:'''[[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
Mit anerkennendem Blick schritt Rifada die Trophäen an den Wänden des Rittersaals ab. Auch wenn sie tüchtig Hunger hatte, wusste sie doch, dass es gegen die Gebote der [[Cortezia]] wäre, ohne den großzügigen Gastgeber mit dem Tafeln zu beginnen. So hatte sie sich nur eine Scheibe Braten von den aufgetragenen Platten stibitzt, die sie verzehrte, während sie den gewaltigen Ogerschädel betrachtete. Er erinnerte sie sofort an die ''[[Schädelpauke des Kanishkar]]'' - jenes unheilige Artefakt der Blutsäufer, dass der verfluchte [[Ordonyo di Alina]] während des letzten Ferkinasturms gegen sie und die Ihrigen benutzt hatte. Sie fragte sich einen Augenblick lang, was aus diesem elenden Hundskerl eigentlich geworden war. Seit ihm der Aranjuezer seinen Palacio niedergebrannt hatte, war ihr weder Ordonyo selbst noch dessen Vogelscheuche von Tochter jemals wieder unter die Augen gekommen. Aber sie zweifelte keinen Moment, dass sie diese zwei diebischen Elstern beim Austragen der Fehde in den Reihen ihrer Feinde wiederfinden würde. | |||
Dieser Boraccio schien tatsächlich ein Mann des Schwertes und der Tat zu sein - die Waffensammlung an den Wänden machte ihn Rifada gleich sehr sympathisch, die selbst noch ihren Harnisch und gleich zwei umgegürtete Schwerter trug. Die Rüstung und das leichte Krummschwert, zusätzlich zu ihrem eigenen Bastardschwert, hatte sie sich aus der Rüstkammer des Vogts von Scheffelstein geborgt. Richeza hatte immer so löblich und bewundernd vom neuen Cronvogt hier auf Khahirios gesprochen, dass Rifada mit einem Mal der Verdacht kam, dass er möglicherweise der Scheißkerl sein könnte, der das Kind geschwängert und dann sitzen gelassen hatte. Aber das - oder zumindest wie sie zum Khahirioser stand - würde sie schon noch herausfinden, wenn sie einige Zeit mit ihm verbrachte und ihn und seine Soldknechte für die Fehde gewinnen konnte. | |||
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