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"Ich bin hier, weil das Gerücht umgeht, dass Domna Morena eine da Vanya gehängt hätte. Nachdem Eure Nichte, Domna Rifada, vor wenigen Tagen kurzzeitig mein Gast auf Aranjuez war, fürchtete ich Schlimmes. Ich brauche ja Euch am allerwenigsten auseinander zu setzen, welche Folgen eine solche Tat für die gesamte Grafschaft hätte. Domna Morena versicherte mir nun, dass dies Gerücht falsch sei, und alle in ihrer Obhut befindlichen Angehörigen des Hauses da Vanya wohlauf seien...?" Fragend, Bestätigung erheischend blickte er seine Gegenüber an. | "Ich bin hier, weil das Gerücht umgeht, dass Domna Morena eine da Vanya gehängt hätte. Nachdem Eure Nichte, Domna Rifada, vor wenigen Tagen kurzzeitig mein Gast auf Aranjuez war, fürchtete ich Schlimmes. Ich brauche ja Euch am allerwenigsten auseinander zu setzen, welche Folgen eine solche Tat für die gesamte Grafschaft hätte. Domna Morena versicherte mir nun, dass dies Gerücht falsch sei, und alle in ihrer Obhut befindlichen Angehörigen des Hauses da Vanya wohlauf seien...?" Fragend, Bestätigung erheischend blickte er seine Gegenüber an. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
[[Belisetha da Vanya]] betrachtete ihren Besucher aus dunklen Augen einen Moment. "Hernán", sagte sie. "Hernán von Aranjuez." So als wäre ihr sein Name soeben in den Sinn gekommen. Ob der Diener ihn doch nicht angekündigt hatte? "Ihr seid Eleas kleiner Sohn. Bedauerlich, was mit Eurer Mutter geschehen ist." Sie sah sich nach dem Diener um, aber man hatte sie allein gelassen. Belisetha da Vanya seufzte und deutete mit der Rechten auf die Ablage über dem Kamin, auf der ein Krug und Becher standen. Ihre Linke hing in einer Schlinge um ihren Hals. | |||
"Ich bin es gewohnt, meinen Gästen eine angemessene Bewirtung zuteilwerden zu lassen. Ich bedauere, dass Ihr Euch nun selbst helfen müsst." | |||
Wieder sah sie Hernán sehr aufmerksam an. "Domna Morena hat niemanden gehängt. Am allerwenigsten meine Nichte. Sie ist nicht hier, und wäre sie es …" Sie schüttelte den Kopf. "Wenn Ihr glaubt, man könne Leonidas Tochter einfach eine Schlinge um den Hals legen, dann kennt Ihr sie schlecht." | |||
Sie machte eine Pause, dann runzelte sie die Stirn. "Allerdings könntet Ihr unserer Gastgeberin bestellen, dass ich mich wohl genug fühle, um am morgigen Tag die Heimreise nach Quazzano anzutreten, gemeinsam mit meiner Großnichte. Denn obwohl mein Bruder, so hat mir das Mädchen versichert, ein Schreiben schickte und um meine … Freilassung … bat, erachtet es Domna Morena nicht für notwendig, seiner Bitte nachzukommen. Vielmehr scheint sie sich in den Kopf gesetzt zu haben, Rifada der Brandstiftung und des Frevels zu verdächtigen." Sie schüttelte den Kopf. | |||
"Wenn Ihr Euch Sorgen um die Grafschaft macht, dann solltet Ihr Euch bemühen, dieses haltlose Gerücht alsbald aus der Welt zu schaffen und meine Nichte von meinem Wohlergehen überzeugen. Sie hat nicht vergessen, was Morenas Urgroßvater unserer Familia angetan hat und wird nicht dulden, dass unser Name noch einmal in Verruf gebracht wird." Der Blick der greisen Fürstentochter, der Hernán traf, war streng und bestimmt. | |||
"Im Übrigen wäre mir wohler, wenn ich wüsste, dass auch meine Großnichte, Richeza von Scheffelstein, nicht Streit mit Domna Morena begänne, denn sie hat Rifadas Temperament. Ich habe den Verdacht, Domna Morena fürchtet, wir könnten gegen sie konspirieren, deshalb hat man sie mittags in eine andere Kammer gebracht. Ich denke aber, dass sie in meiner Gegenwart weniger geneigt wäre, Streit mit unserer … Gastgeberin zu beginnen, als wenn sie allein Gelegenheit hat, über deren insolente Verdächtigung nachzudenken." | |||
Belisetha da Vanya blickte kurz zum Fenster, als ein Windstoß an dem geschlossenen Laden rüttelte, dann wandte sie sich wieder dem Besucher zu. "Aber sagt: Was war Rifadas Anliegen, Euch auf Aranjuez zu besuchen? Und in welchem Verhältnis steht Ihr zu ihr?" | |||
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