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"Eure Heraldik habt Ihr bei den Hofjunkern ohne Zweifel gründlich studiert", nickte Dom León anerkennend. "Die Domnita, die mich accompagniert, ist meine Knappin, [[Leonora Karinor vom Berg]], die Base unserer Marschallin. Domnita Leonora ist wohl noch ein Kätzchen. Ich trage mich aber mit der Hoffnung, eine rechte Leuin aus ihr zu machen, wie es einer Mundilla des [[Familia vom Berg|Hauses vom Berg]] geziemt. Sie macht gute Fortschritte in Fechtkunst und Reiterei. Deshalb soll sie heute an meiner Seite reiten, so dass sie lernt, was eine Schlacht bedeutet. Und ''natürlich'' schmäht Ihr mich, wenn Ihr impliziert, ich könnte nicht auf meine Knappin aufpassen. Da | "Eure Heraldik habt Ihr bei den Hofjunkern ohne Zweifel gründlich studiert", nickte Dom León anerkennend. "Die Domnita, die mich accompagniert, ist meine Knappin, [[Leonora Karinor vom Berg]], die Base unserer Marschallin. Domnita Leonora ist wohl noch ein Kätzchen. Ich trage mich aber mit der Hoffnung, eine rechte Leuin aus ihr zu machen, wie es einer Mundilla des [[Familia vom Berg|Hauses vom Berg]] geziemt. Sie macht gute Fortschritte in Fechtkunst und Reiterei. Deshalb soll sie heute an meiner Seite reiten, so dass sie lernt, was eine Schlacht bedeutet. Und ''natürlich'' schmäht Ihr mich, wenn Ihr impliziert, ich könnte nicht auf meine Knappin aufpassen. Da heute aber ein so kühler Herbstmorgen ist, verspüre ich wenig Lust, meinen Handschuh auszuziehen. Der Unterricht meiner Knappin würde mir allerdings leichter fallen, wenn ihr nicht ständig Schmeicheleien von links und rechts die Sinne verwirrten. Nicht wahr, Leonora?" | ||
Das Mädchen hatte bei den Worten Dom Ferandos rote Wangen bekommen und ihr Blick war träumerisch über den jungen Meeltheuer und sein Terzio gestreift. Nun blickte sie irritiert zu ihrem Knappherrn auf. "Was?" | Das Mädchen hatte bei den Worten Dom Ferandos rote Wangen bekommen und ihr Blick war träumerisch über den jungen Meeltheuer und sein Terzio gestreift. Nun blickte sie irritiert zu ihrem Knappherrn auf. "Was?" | ||
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"Ich werde meine Sinne wach halten, Dom León." Leonora nahm Haltung auf dem Pferd an. | "Ich werde meine Sinne wach halten, Dom León." Leonora nahm Haltung auf dem Pferd an. | ||
"Sehr gut." Der Vivar wandte sich wieder Dom Ferando zu. "Was die Kletterkünste meines Rosses angeht, Dom Ferando, so sind sie gewiss nicht ausreichend, um mich die Mauern Dâls | "Sehr gut." Der Vivar wandte sich wieder Dom Ferando zu. "Was die Kletterkünste meines Rosses angeht, Dom Ferando, so sind sie gewiss nicht ausreichend, um mich die Mauern Dâls hinanzutragen. Das ist aber auch nicht mein Ansinnen. Mein Hass auf die Novadis sitzt nicht so tief wie der Eure. Deswegen überlasse ich gerne anderen die Ehre, als Erster über die Mauern zu klettern und das Tor zu öffnen. Euch oder auch [[Condottiere]] [[Davos Rakane]], den wir [[Descendiente]]s angeworben haben, um Domna Gerones Heerbann zu verstärken. Er müsste mit seinen ''[[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]]'' auch Teil der linken Flanke sein. Ich soll mich nach dem Willen der Marschallin für die Abwehr eines Ausfalls aus dem rahjawärtigen Tor bereithalten und durch das Tor stürmen, sobald es geöffnet wurde." | ||
Er lächelte entschuldigend. "Da wir aber nun ohnehin auf den Fanfarenstoß zum Vorrücken warten, verratet mir derweil, Dom Ferando, was aus Eurem Vater geworden ist. Ist er tatsächlich von einem Baume...? Man hört ja, dass dies in den Brigellawäldern keine seltene Todesart ist." | Er lächelte entschuldigend. "Da wir aber nun ohnehin auf den Fanfarenstoß zum Vorrücken warten, verratet mir derweil, Dom Ferando, was aus Eurem Vater geworden ist. Ist er tatsächlich von einem Baume...? Man hört ja, dass dies in den Brigellawäldern keine seltene Todesart ist." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | ||
Ferando verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "Vergebt meine unbedachten Worten dann. Ich wusste nicht | Ferando verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "Vergebt meine unbedachten Worten dann. Ich wusste nicht, dass dies Eure Knappin ist. Es sollte keine Ehrschmälerung zu Eurem Leiden erfolgen, dass versichere ich Euch und wenn die Umstände es erlauben, so lade ich Euch auf einen Umtrunk, sobald die Heiden verworfen wurden." | ||
Er wandte sich Leonora zu und er verbeugte sich tiefst vor ihr. "Auch | Er wandte sich Leonora zu und er verbeugte sich tiefst vor ihr. "Auch Euch bitte ich um Verzeihung, edle Domna, es war nicht meine Absicht den Zorn Eures Knappherren auf Euch zu leiten und ohne Frage sollt auch Ihr zu diesem Umtrunk geladen sein, auf dass wir Eurer Schlachttaufe gebührend Ehre erweisen können und Ihr von Euren ruhmvollen Taten berichten möget." Wieder aufrecht stehend blickte er auf Léon um seine Frage bezüglich des Oheims zu erläutern. "Ich hörte von diesem Geschwätz des Gesindes und ich kann Euch versichern, dass es nicht ein Baum war, auch wenn diese Art in die Hallen von Boron einzufahren an der Brigella durchaus vorkommt. Es war ein Meuchler, tückisch gesandt von den Herren jener, die Almada mit ihrer Anwesenheit beschmutzen und ihren Heidengott dreist mit Tod in unsere Heimat treiben." | ||
Ferando spuckte kurz verächtlich auf den Boden bevor er erneut das Wort ergriff. "Dieser Schlag traf die Familia | Ferando spuckte kurz verächtlich auf den Boden bevor er erneut das Wort ergriff. "Dieser Schlag traf die Familia zutiefst, doch soll er nicht umsonst dahingeschieden sein. Sie werden sich des Namen Meeltheuer noch fürchten." Die Hand, die auf seiner Klinge ruhte, festigte sich kurz um dann wieder leicht zu erschlaffen. "Ich sah etwas weiter zu meiner Linken einen Condottiere seinen Haufen zusammenbrüllen, vielleicht ist es ja der genannte Davos Rakane? Ich bedanke mich bei den Descendientes für den Schutz meiner linken Flanke." Er verbeugte sich erneut vor Léon de Vivar. "So denn Eure Aufgabe des Abschmettern eines Ausfalles ist, so will ich mich bemühen, Euch den Feind vom Tor hinaus zu treiben, damit Ihr und die edle Domna Eurer Intention gerecht werden möget." Er blickte sich kurz um. "Ich selbst warte noch auf eine leichte Verstärkung meiner Schlagkraft, Dom Boraccio D'Altea sagte mir einige seiner Sturmfalken zu damit wir die Heiden vor uns her in den Yaquir treiben mögen." | ||
Einer der Söldner trat an Ferando heran und zeigte ihm ein Banner welches das Wappen von Almada trug. Er inspizierte es kurz und nickte um sich abermals den Reitern zu widmen. "Dieses Banner wird vom Tor hängen wenn wir es genommen haben. Es sollte das Zeichen für | Einer der Söldner trat an Ferando heran und zeigte ihm ein Banner, welches das Wappen von Almada trug. Er inspizierte es kurz und nickte um sich abermals den Reitern zu widmen. "Dieses Banner wird vom Tor hängen, wenn wir es genommen haben. Es sollte das Zeichen für Euch sein, mit Euren Kürissern in die Stadt zu stürmen, sofern nicht ein Novadi Euch außerhalb der Mauern beschäftigen sollte. Wenn die junge Domna es wünscht und ihr Knappherr es zulässt, so würde ich ein Tuch, sofern sie eines bei sich tragen sollte, an diesem Banner befestigen und ihr somit auch die Ehre der Tornehmung zuteil werden zu lassen." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | '''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | ||
"[[Khorim Uchakbar]]? Ihr befleißigt Euch hochrangiger Feindschaften, Meeltheuer!", sprach Dom León anerkennend. "Welche [[Querella]] mag zwischen dem alten Dom Salix und dem wohl ebenso alten Ben Seba geherrscht haben, dass dieser Eurem Vater einen Attentäter schickt und Ihr den Schelm daraufhin zu Tode quält?" Er | "[[Khorim Uchakbar]]? Ihr befleißigt Euch hochrangiger Feindschaften, Meeltheuer!", sprach Dom León anerkennend. "Welche [[Querella]] mag zwischen dem alten Dom Salix und dem wohl ebenso alten Ben Seba geherrscht haben, dass dieser Eurem Vater einen Attentäter schickt und Ihr den Schelm daraufhin zu Tode quält?" Er überlegte einen Moment, dann fügte er hinzu: "Wusstet Ihr, dass dem erwähnten Flingenförstener, dem [[Mundillo]] der Gräfin von der Südpforte, Ähnliches widerfuhr? Vor drei Jahren versuchte ihn eine zahorische Messerstecherin zu meucheln. Er kam schwerverletzt mit dem Leben davon. Sein Mondgesicht hat er aber vorher schon besessen. Da die Zahori auf frischer Tat getötet wurde, konnte man den Namen ihrer Auftraggeberin oder ihres Auftraggebers bedauerlicherweise nicht mehr aus ihr herauspressen. Mir wurde damals erzählt, es sei der [[lfwiki:Horasio della Pena|della Pena]] gewesen. Wenn ich aber Eure Geschichte höre, dünkt mir, es könnte ebensogut der Uchakbar gewesen sein, der sich solch tückischer Methoden bedient." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | '''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | ||
Der Vivar blickte dem stürmischen jungen Meeltheuer und seinem Tercio nachdenklich hinterher. Mut und Cortezia besaß der Jüngling zweifelsohne, aber um bis zum Herrn Dâls vorzudringen, würde das nicht reichen. [[Chabun ben Nafiref]] hatte, so berichteten es die Späher der Marschallin, nicht nur seine novadischen Kerntruppen in Dâl versammelt und in [[lfwiki:Unterfels|Unterfels]] Mercenarios aus aller Herren Länder angeworben, sondern in den letzten Wochen auch massive Verstärkung durch die [[Baialan]] aus [[Amhallah]] erhalten. Wenn es Dom Ferandos Vorhut tatsächlich gelingen sollte, wider die Pfeile und das heiße Pech der Verteidiger das | Der Vivar blickte dem stürmischen jungen Meeltheuer und seinem Tercio nachdenklich hinterher. Mut und Cortezia besaß der Jüngling zweifelsohne, aber um bis zum Herrn Dâls vorzudringen, würde das nicht reichen. [[Chabun ben Nafiref]] hatte, so berichteten es die Späher der Marschallin, nicht nur seine novadischen Kerntruppen in Dâl versammelt und in [[lfwiki:Unterfels|Unterfels]] Mercenarios aus aller Herren Länder angeworben, sondern in den letzten Wochen auch massive Verstärkung durch die [[Baialan]] aus [[Amhallah]] erhalten. Wenn es Dom Ferandos Vorhut tatsächlich gelingen sollte, wider die Pfeile und das heiße Pech der Verteidiger das firunwärtige Tor einzunehmen, dann nur unter Verlusten. Auch dann würde innerhalb der Mauern ein blutiger Kampf entbrennen, der gewiss weiteren der Mercenarios und vielleicht auch ihrem hitzköpfigen Anführer eine Fahrt über das Nirgendmeer bescheren würde. | ||
Dom León war Gerone vom Berg dankbar dafür, dass sie seine Kürisser und ihn nicht für die Vorhut eingeteilt hatte, auch wenn sie behauptet hatte, sie habe es lediglich um der Sicherheit ihrer Base Leonora willen getan. Die Abwehr von eventuellen Ausfällen und die Verfolgung Flüchtender war zwar nicht die rondrianischste aller Aufgaben, doch sie entsprach eher seinen bescheidenen militärischen Fähigkeiten als das Erstürmen von Mauern. Er wandte den Blick nach rechts und suchte die Marschallin mit seinen Augen. | Dom León war Gerone vom Berg dankbar dafür, dass sie seine Kürisser und ihn nicht für die Vorhut eingeteilt hatte, auch wenn sie behauptet hatte, sie habe es lediglich um der Sicherheit ihrer Base Leonora willen getan. Die Abwehr von eventuellen Ausfällen und die Verfolgung Flüchtender war zwar nicht die rondrianischste aller Aufgaben, doch sie entsprach eher seinen bescheidenen militärischen Fähigkeiten als das Erstürmen von Mauern. Er wandte den Blick nach rechts und suchte die Marschallin mit seinen Augen. | ||
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Sie saß im Zentrum des Heeres auf ihrem Ross, das Heilige Rossbanner in der Hand, den Heiligen Säbel gegürtet, und gab routiniert Befehle, die von Trompetern und Bannerträgern an die einzelnen Heeresteile weitergegeben wurden. Im ganzen Zentrum setzen sich nach und nach die Banner und Tercios in Bewegung, während die Kavallerie an den Flanken abwartete. Zu ihrer Rechten entdeckte Dom León die Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]], die mit konzentrierter Miene dem Schauspiel folgte. Als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, wandte sie den Kopf und ein leises, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Bei der Lagebesprechung am gestrigen Abend und beim Feldgöttinnendienst hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt. | Sie saß im Zentrum des Heeres auf ihrem Ross, das Heilige Rossbanner in der Hand, den Heiligen Säbel gegürtet, und gab routiniert Befehle, die von Trompetern und Bannerträgern an die einzelnen Heeresteile weitergegeben wurden. Im ganzen Zentrum setzen sich nach und nach die Banner und Tercios in Bewegung, während die Kavallerie an den Flanken abwartete. Zu ihrer Rechten entdeckte Dom León die Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]], die mit konzentrierter Miene dem Schauspiel folgte. Als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, wandte sie den Kopf und ein leises, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Bei der Lagebesprechung am gestrigen Abend und beim Feldgöttinnendienst hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt. | ||
Er griff an seine Brust und zog aus seiner Rocktasche ihr Tuch hervor; jenes Tuch, das mit ihren Initialen R.A. bestickt war und das sie ihm vergangenes Jahr dem [[Grafenturnier zu Ragath 1035 BF|Ragather Grafenturnier]] zugeworfen hatte. Sie war an jenem Abend zu ihm gekommen, doch nicht, um es zurückzufordern, sondern um bei ihm Erfüllung und Vergessen zu suchen, und Dom León hatte es nicht für nötig gehalten, ihr das Liebespfand unaufgefordert zurückzugeben. Jetzt schwenkte er das Tüchlein lächelnd über dem Kopf, so dass sie darauf aufmerksam wurde und ließ es sich anschließend von Leonora um den Schwertarm zu binden. | Er griff an seine Brust und zog aus seiner Rocktasche ihr Tuch hervor; jenes Tuch, das mit ihren Initialen R.A. bestickt war und das sie ihm vergangenes Jahr bei dem [[Grafenturnier zu Ragath 1035 BF|Ragather Grafenturnier]] zugeworfen hatte. Sie war an jenem Abend zu ihm gekommen, doch nicht, um es zurückzufordern, sondern um bei ihm Erfüllung und Vergessen zu suchen, und Dom León hatte es nicht für nötig gehalten, ihr das Liebespfand unaufgefordert zurückzugeben. Jetzt schwenkte er das Tüchlein lächelnd über dem Kopf, so dass sie darauf aufmerksam wurde und ließ es sich anschließend von Leonora um den Schwertarm zu binden. | ||
„Meine Domnas und Doms Kürisser“, sagte er dann, „ihr habt eure Befehle: die Stellung halten, einen Ausfall verhindern und Flüchtende verfolgen. Daran ist festzuhalten.“ | „Meine Domnas und Doms Kürisser“, sagte er dann, „ihr habt eure Befehle: die Stellung halten, einen Ausfall verhindern und Flüchtende verfolgen. Daran ist festzuhalten.“ | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | ||
Ferando wandte sich kurz um als er den Ruf Dom Léons vernahm und erblickte ihn und die junge Edle vom Berg. Er wollte antworten als plötzlich ein Pfeil knapp neben dem Ross Leonoras niederging, ein zweiter folgte nur kurz darauf und verfehlte erneut die Reiterin knapp. | Ferando wandte sich kurz um als er den Ruf Dom Léons vernahm und erblickte ihn und die junge Edle vom Berg. Er wollte antworten, als plötzlich ein Pfeil knapp neben dem Ross Leonoras niederging, ein zweiter folgte nur kurz darauf und verfehlte erneut die Reiterin knapp. | ||
"Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden" brüllte er als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung Dom Léon wenn ihr mir helfen wollt | "Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden", brüllte er, als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung, Dom Léon, wenn ihr mir helfen wollt! Die Mauern sind nicht mehr fern." | ||
Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun, als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten, um die Sturmleitern und den Rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge, auf dass er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde. | Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun, als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten, um die Sturmleitern und den Rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge, auf dass er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde. | ||
Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern, als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt | Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern, als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt. Erneut blickte sich Ferando um, um zu sehen, ob der Vivar schrittgehalten hatte und ob Leonora in Sicherheit war. | ||
"Welcher Daimonid hat Euch geritten, dass Ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht Euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?" | "Welcher Daimonid hat Euch geritten, dass Ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht Euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?" | ||
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Auch wenn es dem Vivar nicht in den Kopf wollte, warum die Verteidiger Dâls gerade seine kleine, unscheinbar gewandetete Knappin für ein besonders gutes Ziel halten sollten und nicht ihn selbst, einen ausgewachsenen Mann in Weiß, hinter dem sie beinahe völlig verschwand, oder seinethalben auch den Dom Meeltheuer, ließ er den Schildträger zunächst gewähren. | Auch wenn es dem Vivar nicht in den Kopf wollte, warum die Verteidiger Dâls gerade seine kleine, unscheinbar gewandetete Knappin für ein besonders gutes Ziel halten sollten und nicht ihn selbst, einen ausgewachsenen Mann in Weiß, hinter dem sie beinahe völlig verschwand, oder seinethalben auch den Dom Meeltheuer, ließ er den Schildträger zunächst gewähren. | ||
Als der Haufen jedoch nah genug an den Mauern war, um die Sturmleitern aufzustellen, zog der Baron seine Knappin wieder an sich heran. "Dicht hinter mir bleiben, Mädchen!", erinnerte er sie an seine Warnung. Dann zog er den Degen kletterte, diesen in der Rechten, die Sturmleiter empor - einer behelmten Mercenaria Dom Ferandos hinterher. Diesem, der am Fuß der Leitern stand und seine Leute hinaufscheuchte, rief er zu: "Ich bin kein Soldat und daher nicht besonders gut darin, Befehlen zu gehorchen - zudem, Rahja helfe mir, mir stets irgendwelche Frauen die Sinne verwirren." Um seine Worte zu unterstreichen, deutete er auf das schwankende Gesäß der Mercenaria über ihm. | Als der Haufen jedoch nah genug an den Mauern war, um die Sturmleitern aufzustellen, zog der Baron seine Knappin wieder an sich heran. "Dicht hinter mir bleiben, Mädchen!", erinnerte er sie an seine Warnung. Dann zog er den Degen und kletterte, diesen in der Rechten, die Sturmleiter empor - einer behelmten Mercenaria Dom Ferandos hinterher. Diesem, der am Fuß der Leitern stand und seine Leute hinaufscheuchte, rief er zu: "Ich bin kein Soldat und daher nicht besonders gut darin, Befehlen zu gehorchen - zudem, Rahja helfe mir, mir stets irgendwelche Frauen die Sinne verwirren." Um seine Worte zu unterstreichen, deutete er auf das schwankende Gesäß der Mercenaria über ihm. | ||
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