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Gwain nickte. "Und Aracena?" "Die meisten Bewohner konnten sich hinter die Mauer der Feste retten. Meine Mutter konnte lange genug aushalten bis ich zu ihr vorstoßen konnte. Es hat sich wohl gelohnt die Befestigungen in den vergangenen Jahren wieder auf Vordermann zu bringen und auszubauen. So konnten die wilden trotz der geringen Anzahl an Wachen nichts ausrichten, sie zogen es wohl vor das Umland zu plündern." Der Marschall grübelte. "Aber warum wohl kommen sie in so großer Zahl aus den Bergen? Die Lust am Plündern alleine kann es wohl nicht sein. Konntet Ihr denn etwas in Erfahrung bringen, Dom Boraccio?" Der Junker schüttelte den Kopf. "Die Heiden waren nicht sehr mitteilsam. Sie gehören zum Stamm der Bân Gassârah, soviel konnte ich ihnen entlocken und suchen nach einem großen Krieger der Flachländer, der von einem Blutgeist bessen ist. Was auch immer das bedeuten soll." | Gwain nickte. "Und Aracena?" "Die meisten Bewohner konnten sich hinter die Mauer der Feste retten. Meine Mutter konnte lange genug aushalten bis ich zu ihr vorstoßen konnte. Es hat sich wohl gelohnt die Befestigungen in den vergangenen Jahren wieder auf Vordermann zu bringen und auszubauen. So konnten die wilden trotz der geringen Anzahl an Wachen nichts ausrichten, sie zogen es wohl vor das Umland zu plündern." Der Marschall grübelte. "Aber warum wohl kommen sie in so großer Zahl aus den Bergen? Die Lust am Plündern alleine kann es wohl nicht sein. Konntet Ihr denn etwas in Erfahrung bringen, Dom Boraccio?" Der Junker schüttelte den Kopf. "Die Heiden waren nicht sehr mitteilsam. Sie gehören zum Stamm der Bân Gassârah, soviel konnte ich ihnen entlocken und suchen nach einem großen Krieger der Flachländer, der von einem Blutgeist bessen ist. Was auch immer das bedeuten soll." | ||
Die Adjudantin erschien wieder im Zelt und brachte den Wein, den sie aus schenkte. Schweigsam nahmen die drei einen Schluck. "Und was bringt Euch in diese Gegend, Dom Boraccio?" fragte der Marschall. "Nach der Befreiung von Aracena zogen wir weiter nach Osten, um die letzten Banditen zu vertreiben und Kornhammer Entsatz zu bringen. Es war wieder das gleich Katz- und Mausspiel, bis sich wieder eine größere Horde zum Kampf stellte, etwa fünfzehn Meilen von hier. Diesmal gingen sie zwar klüger vor und griffen nicht kopflos an, aber ich hätte sie trotzdem geschlagen." Der Junker nahm einen Schluck. "Hätte?" fragte Gwain und zog eine Augenbraue hoch. "Hätte, wenn mir nicht plötzlich eine Horde Menschenfresser in den Rücken gefallen wäre! Ich hatte die Ferkinas schon beinahe geworfen, als einige dieser riesigen Monstren aus den Hügeln kamen. Die Bauern von der Landwehr nahmen die Beine in die Hand und es bleib mir nur noch den allgemeinen Rückzug anzutreten. Kaum | Die Adjudantin erschien wieder im Zelt und brachte den Wein, den sie aus schenkte. Schweigsam nahmen die drei einen Schluck. "Und was bringt Euch in diese Gegend, Dom Boraccio?" fragte der Marschall. "Nach der Befreiung von Aracena zogen wir weiter nach Osten, um die letzten Banditen zu vertreiben und Kornhammer Entsatz zu bringen. Es war wieder das gleich Katz- und Mausspiel, bis sich wieder eine größere Horde zum Kampf stellte, etwa fünfzehn Meilen von hier. Diesmal gingen sie zwar klüger vor und griffen nicht kopflos an, aber ich hätte sie trotzdem geschlagen." Der Junker nahm einen Schluck. "Hätte?" fragte Gwain und zog eine Augenbraue hoch. "Hätte, wenn mir nicht plötzlich eine Horde Menschenfresser in den Rücken gefallen wäre! Ich hatte die Ferkinas schon beinahe geworfen, als einige dieser riesigen Monstren aus den Hügeln kamen. Die Bauern von der Landwehr nahmen die Beine in die Hand und es bleib mir nur noch den allgemeinen Rückzug anzutreten. Kaum dass meine [[Sturmfalken]] den Rückzug decken konnten. Mit der Reiterei konnte ich die Oger lange genug verwirren, damit die Infanterie sich absetzen konnte. Zum Glück sind sie ebenso dumm wie dick. Hat mich mein bestes Roß gekostet." Boraccio schnaufte. Gwain deutete fragend auf das Bein des Junkers. Der nickte. "Meinen treuen Rappen hat es unter meinem Hintern erwischt. Ist mit mir umgefallen, auf das Bein. Aber als das Monster sich zu mir runter beugte hab ich ihm noch den Schädel eingeschlagen, um ihm zu zeigen was ich davon halte." Boraccio griff an den Stiel des Rabenschnabels an seiner Seite. "Wird schon wieder, es brauch es mehr als einen Menschenfresser um mich zur Strecke zu bringen." | ||
Der alte Marschall lächelte. Dieser Boraccio gefiel ihm immer besser. Noch ein Offizier vom alten Schlag, nicht die gelackten Höflinge, die jetzt in Punin um Posten buhlten, immer bemüht pünktlich zu den Mahlzeiten zurück an der gedeckten Tafel zu sein. "Ihr wart damals an der Trollpforte, wie ich hörte?" Der Aracener zeigte auf sein rechtes Auge, das von einer Augenklappe verdeckt wurde und über das eine lange Narbe verlief. "Aye. Keine schöne Sache, damals. Hat mich das hier gekostet. Die kalten Alriks." Er schwieg. Dafür hob seine Schwester die Stimme. "Der endlose Heerwurm verheert weiter die Lande im Osten, Dom Gwain. Ich bete täglich zum Herrn, daß sich das Reich endlich eint und gegen den wahren Feind zieht." Der Marschall brummte. "Wir hoffen alle, dass es bald zu einer Einigung kommt, Eurer Gnaden. Aber einen Krieg nach dem anderen." Gemeinsam schwiegen sie borongefällig eine Weile. | Der alte Marschall lächelte. Dieser Boraccio gefiel ihm immer besser. Noch ein Offizier vom alten Schlag, nicht die gelackten Höflinge, die jetzt in Punin um Posten buhlten, immer bemüht pünktlich zu den Mahlzeiten zurück an der gedeckten Tafel zu sein. "Ihr wart damals an der Trollpforte, wie ich hörte?" Der Aracener zeigte auf sein rechtes Auge, das von einer Augenklappe verdeckt wurde und über das eine lange Narbe verlief. "Aye. Keine schöne Sache, damals. Hat mich das hier gekostet. Die kalten Alriks." Er schwieg. Dafür hob seine Schwester die Stimme. "Der endlose Heerwurm verheert weiter die Lande im Osten, Dom Gwain. Ich bete täglich zum Herrn, daß sich das Reich endlich eint und gegen den wahren Feind zieht." Der Marschall brummte. "Wir hoffen alle, dass es bald zu einer Einigung kommt, Eurer Gnaden. Aber einen Krieg nach dem anderen." Gemeinsam schwiegen sie borongefällig eine Weile. |