YB13 Gebt das Duell frei!: Unterschied zwischen den Versionen

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Gemeint ist das Duell, der Gebrauch der Waffe zur Verteidigung der Ehre, der persönlichen Integrität. Wird man als Adliger beleidigt, so muss man nun zu einem Gericht laufen und sich wie ein Marktweib zeternd vor den Richter stellen, gerade als wäre man ein [[Fellache]]! Dies ist eines [[Magnat]]en nicht würdig. Darum seien hier gute Argumente genannt, das vom Landfrieden geächtete Duell als notwendig und praiosgefällig wieder einzuführen. Zuvorderst jedoch sollen einige Worte verloren werden über das Wesen des Duells, von dem einige Gecken wenig Ahnung zu haben scheinen. Wie sonst konnte es passieren, dass ''[[Querella|Fehde]]'' und ''Duell'' unterschiedslos in einen Topf geworfen wurden? Sieg oder Niederlage sind in einem Duell erst einmal völlig zweitrangig. Man streitet nicht um ein handfestes Ergebnis, sondern man stellt seine Ehre unter Beweis. Es geht nicht darum, wer am schnellsten sein Schwert zieht oder den härtesten Schlag hat, wichtig ist allein, dass beide Gegner sich einem vielleicht tödlichen Kampf stellen und auf diese Weise zu erkennen geben. dass sie ihre Ehre höher schätzen als ihr Leben.
Gemeint ist das Duell, der Gebrauch der Waffe zur Verteidigung der Ehre, der persönlichen Integrität. Wird man als Adliger beleidigt, so muss man nun zu einem Gericht laufen und sich wie ein Marktweib zeternd vor den Richter stellen, gerade als wäre man ein [[Fellache]]! Dies ist eines [[Magnat]]en nicht würdig. Darum seien hier gute Argumente genannt, das vom Landfrieden geächtete Duell als notwendig und praiosgefällig wieder einzuführen. Zuvorderst jedoch sollen einige Worte verloren werden über das Wesen des Duells, von dem einige Gecken wenig Ahnung zu haben scheinen. Wie sonst konnte es passieren, dass ''[[Querella|Fehde]]'' und ''Duell'' unterschiedslos in einen Topf geworfen wurden? Sieg oder Niederlage sind in einem Duell erst einmal völlig zweitrangig. Man streitet nicht um ein handfestes Ergebnis, sondern man stellt seine Ehre unter Beweis. Es geht nicht darum, wer am schnellsten sein Schwert zieht oder den härtesten Schlag hat, wichtig ist allein, dass beide Gegner sich einem vielleicht tödlichen Kampf stellen und auf diese Weise zu erkennen geben. dass sie ihre Ehre höher schätzen als ihr Leben.


Ehre, ein Schlüsselbegriff ständisch-praiosgewollter Ordnung, ist nicht an Reichtum und Erwerb gebunden. Er fußt auf immateriellen Werten, auf einem ritterlichen Ideal. Treue und Tapferkeit spielen dabei eine große Rolle, die völlige Hingabe des Dienstes an seinen Lehensherren. Ehrlichkeit. Hilfsbereitschaft. Frömmigkeit, so wie es in den ''12 Ehernen Geboten der Ehrenhaftigkeit'' genannt wird<ref>ird: zu finden in ''[[:avwik:Fürsten, Händler, Intriganten|Fürsten, Händler, Intriganten]]'', S.49.</ref>. Diesem Geist liegen die Ritterturniere zugrunde: zusätzlich zur einfachen Waffenübung geht es um den Gewinn von Ehre, Ansehen und Ruhm. Es ist natürlich, dass nur Angehörige des gleichen Standes, die die gleichen Ehrbegriffe teilen, miteinander um Ehre ringen können. Einen Bauern, der sich mit einem Adligen duellieren will, lasse man wegprügeln wie einen tollen Hund!
Ehre, ein Schlüsselbegriff ständisch-praiosgewollter Ordnung, ist nicht an Reichtum und Erwerb gebunden. Er fußt auf immateriellen Werten, auf einem ritterlichen Ideal. Treue und Tapferkeit spielen dabei eine große Rolle, die völlige Hingabe des Dienstes an seinen Lehensherren. Ehrlichkeit. Hilfsbereitschaft. Frömmigkeit, so wie es in den ''12 Ehernen Geboten der Ehrenhaftigkeit'' genannt wird<ref>ird: zu finden in ''Fürsten, Händler, Intrigante'', S.49.</ref>. Diesem Geist liegen die Ritterturniere zugrunde: zusätzlich zur einfachen Waffenübung geht es um den Gewinn von Ehre, Ansehen und Ruhm. Es ist natürlich, dass nur Angehörige des gleichen Standes, die die gleichen Ehrbegriffe teilen, miteinander um Ehre ringen können. Einen Bauern, der sich mit einem Adligen duellieren will, lasse man wegprügeln wie einen tollen Hund!


Im besagten Ehrbegriff kommt ein besonderer Charakter des Adels zur Geltung, der sein Land verteidigt, sei es mit blankem Stahl oder arkaner Macht. Gradlinigkeit, Entschlusskraft und Mut zeichnen ihn aus, der sich im Augenblick der höchsten Gefahr gar bis zur Lebensverachtung steigern kann. Ein Anführer, der im Gefecht diese Eigenschaften vermissen lässt, hat seine Bestimmung verfehlt, denn er gibt seinen Untergebenen ein schlechtes Beispiel und schwächt die Kampfkraft seiner Truppe. Wie fatal muss dies sein, gerade in den heutigen dunklen Zeiten! Ehre und Mut sind das unverletzliche Eigentum des Kriegers, das im Duell verteidigt und bestätigt werden muss. Die Welt muss wissen, dass Ehre ihm alles und Gefahr nichts gilt. Wie wichtig dies ist, wird der verstehen, der bereits bei einer [[Campanya]] in erster Reihe stand. Man muss sich auf seinen Kameraden verlassen können, mit dem man Schulter an Schulter reitet wider den Gegner. Wenn dieser sich aber schon im Frieden als feiger Zauderer gezeigt hat, der eine Beleidigung auf sich beruhen ließ, anstatt seine Ehre zu verteidigen, wie soll der gleich Mann dann wohl erst im echten Kampf reagieren! Könnte man ihm bedenkenlos den Rücken zuwenden in der Gewissheit, dass der Feigling diesen schütze? Wohl kaum.
Im besagten Ehrbegriff kommt ein besonderer Charakter des Adels zur Geltung, der sein Land verteidigt, sei es mit blankem Stahl oder arkaner Macht. Gradlinigkeit, Entschlusskraft und Mut zeichnen ihn aus, der sich im Augenblick der höchsten Gefahr gar bis zur Lebensverachtung steigern kann. Ein Anführer, der im Gefecht diese Eigenschaften vermissen lässt, hat seine Bestimmung verfehlt, denn er gibt seinen Untergebenen ein schlechtes Beispiel und schwächt die Kampfkraft seiner Truppe. Wie fatal muss dies sein, gerade in den heutigen dunklen Zeiten! Ehre und Mut sind das unverletzliche Eigentum des Kriegers, das im Duell verteidigt und bestätigt werden muss. Die Welt muss wissen, dass Ehre ihm alles und Gefahr nichts gilt. Wie wichtig dies ist, wird der verstehen, der bereits bei einer [[Campanya]] in erster Reihe stand. Man muss sich auf seinen Kameraden verlassen können, mit dem man Schulter an Schulter reitet wider den Gegner. Wenn dieser sich aber schon im Frieden als feiger Zauderer gezeigt hat, der eine Beleidigung auf sich beruhen ließ, anstatt seine Ehre zu verteidigen, wie soll der gleich Mann dann wohl erst im echten Kampf reagieren! Könnte man ihm bedenkenlos den Rücken zuwenden in der Gewissheit, dass der Feigling diesen schütze? Wohl kaum.
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