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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]] | ||
"Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Oheims die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint uns damit aufzuhalten so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen. | "Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Oheims die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen, um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint, uns damit aufzuhalten, so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden; dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen. | ||
"Hört her! Wer mir den Kopf des Stadtkommandanten bringt, | |||
"Verzeiht Dom León und verzeiht | "Hört her! Wer mir den Kopf des Stadtkommandanten bringt, der soll doppelt entlohnt werden!" Hass loderte in seinen Augen auf, als er von ferne einen Laut vernahm, das Erschallen einer Signaltrompete deutete den Beginn der Schlacht. Rings um die sich unterhaltenden Adligen bewegten sich Truppenformationen voran und auch das Söldneraufgebot Ferandos ergriff umherliegende Waffen und Sturmleitern. | ||
"Verzeiht, Dom León und verzeiht edle Domnatella, die Schlacht ruft. Mögen wir uns in Dâl zu dem erwähnten Umtrunk wiederfinden und ich Euch Euer Tüchlein zurückgeben." Er verbeugte sich vor beiden und gab mit der Hand den Befehl zum Vorrücken. Die Söldner folgten ihrem Auftraggeber Dâl entgegen. Der schlammige Boden würde ihren Ansturm abbremsen und so mancher würde die Mauern nicht erreichen, jedoch war sich Ferando sicher, dass Almada obsiegen würde, als er die Waffe zog und mit einer Handbewegung die Klinge der Stadt entgegen reckte und die Formation schneller wurde. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Der Vivar blickte dem stürmischen jungen Meeltheuer und seinem Tercio nachdenklich hinterher. Mut und Cortezia besaß der Jüngling zweifelsohne, aber um bis zum Herrn Dâls vorzudringen, würde das nicht reichen. [[Chabun ben Nafiref]] hatte, so berichteten es die Späher der Marschallin, nicht nur seine novadischen Kerntruppen in Dâl versammelt und in [[lfwiki:Unterfels|Unterfels]] Mercenarios aus aller Herren Länder angeworben, sondern in den letzten Wochen auch massive Verstärkung durch die [[Baialan]] aus [[Amhallah]] erhalten. Wenn es Dom Ferandos Vorhut tatsächlich gelingen sollte, wider die Pfeile und das heiße Pech der Verteidiger das rahjawärtige Tor einzunehmen, dann nur unter Verlusten. Auch dann würde innerhalb der Mauern ein blutiger Kampf entbrennen, der gewiss weiteren der Mercenarios und vielleicht auch ihrem hitzköpfigen Anführer eine Fahrt über das Nirgendmeer bescheren würde. | |||
Dom León war Gerone vom Berg dankbar dafür, dass sie seine Kürisser und ihn nicht für die Vorhut eingeteilt hatte, auch wenn sie behauptet hatte, sie habe es lediglich um der Sicherheit ihrer Base Leonora willen getan. Die Abwehr von eventuellen Ausfällen und die Verfolgung Flüchtender war zwar nicht die rondrianischste aller Aufgaben, doch sie entsprach eher seinen bescheidenen militärischen Fähigkeiten als das Erstürmen von Mauern. Er wandte den Blick nach rechts und suchte die Marschallin mit seinen Augen. | |||
Sie saß im Zentrum des Heeres auf ihrem Ross, das Heilige Rossbanner in der Hand, den Heiligen Säbel gegürtet, und gab routiniert Befehle, die von Trompetern und Bannerträgern an die einzelnen Heeresteile weitergegeben wurden. Im ganzen Zentrum setzen sich nach und nach die Banner und Tercios in Bewegung, während die Kavallerie an den Flanken abwartete. Zu ihrer Rechten entdeckte Dom León die Comtessa [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]], die mit konzentrierter Miene dem Schauspiel folgte. Als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, wandte sie den Kopf und ein leises, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Bei der Lagebesprechung am gestrigen Abend und beim Feldgöttinnendienst hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt. | |||
Er griff an seine Brust und zog aus seiner Rocktasche ihr Tuch hervor; jenes Tuch, das mit ihren Initialen R.A. bestickt war und das sie ihm vergangenes Jahr dem [[Grafenturnier zu Ragath 1035 BF|Ragather Grafenturnier]] zugeworfen hatte. Sie war an jenem Abend zu ihm gekommen, doch nicht, um es zurückzufordern, sondern um bei ihm Erfüllung und Vergessen zu suchen, und Dom León hatte es nicht für nötig gehalten, ihr das Liebespfand unaufgefordert zurückzugeben. Jetzt schwenkte er das Tüchlein lächelnd über dem Kopf, so dass sie darauf aufmerksam wurde und ließ es sich anschließend von Leonora um den Schwertarm zu binden. | |||
„Meine Domnas und Doms Kürisser“, sagte er dann, „ihr habt eure Befehle: die Stellung halten, einen Ausfall verhindern und Flüchtende verfolgen. Daran ist festzuhalten.“ | |||
Die Reiter nickten stumm. | |||
Zu Leonora gewandt sagte er: „Leonora, für dich und mich gibt es eine Änderung des Plans. Wir werden Dom Ferando helfen, dass Rossbanner auf dem Torturm aufzupflanzen.“ | |||
Das Mädchen riss Augen und Mund auf. „Aber Dom, die Befehle der Marschallin…“ | |||
Er winkte ab. „Du wolltest doch eine Schlacht? Die sollst du haben! Komm mit und bleib immer hinter mir, dann wird dir nichts geschehen.“ Mit diesen Worten und einem letzten, herausfordernden Blick zu Domna Romina gab er seiner Shadifstute die Sporen. | |||
Binnen weniger Minuten hatten Leonora und er den Meeltheuer’schen Haufen eingeholt, der, die einen mit Sturmleitern, die anderen mit Schilden in den Händen, nur noch knapp hundert Schritt von den Mauern Dâls entfernt war. | |||
„Dom Fernando!“, rief der Vivar aus, indem er vom Pferd sprang. „Wir assümierten, dass Ihr eine helfende Hand bei Eurer Kletterei gebrauchen könntet!“ | |||
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