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Dom Ferando verbeugte sich leicht, nachdem seine Waffe in die Scheide zurück glitt, zum Reiter. | Dom Ferando verbeugte sich leicht, nachdem seine Waffe in die Scheide zurück glitt, zum Reiter. | ||
"Habt Dank für den Vergleich mit | "Habt Dank für den Vergleich mit Eurem Bruder. Um die Neugierde die Euch entstammt zu zähmen, so soll denn das Rätsel gelüftet werden. Ihr rietet in der Tat richtig, Dom Salix war [[Soberan]] und vor Euch steht sein Erbe." | ||
Er blickte kurz auf die junge Domna an der Seite von Léon de Vivar um dann wieder seine blauen Augen auf den Reiter zu richten. | Er blickte kurz auf die junge Domna an der Seite von Léon de Vivar um dann wieder seine blauen Augen auf den Reiter zu richten. | ||
"Der Name ist Ferando Hal Meeltheuer von Brigellan und wie | "Der Name ist Ferando Hal Meeltheuer von Brigellan und wie Ihr sagtet war ich einer der Hofjunker. Die Marschallin ehrt mich, wenn sie die [[Familia Vivar]] an meiner Flanke aufmaschieren lässt. Ich glaube aber nicht, dass die silbernen Lilien auf dem blauen Grund, welcher wie der Sommerhimmel von Almada ist, sich für die Gänze der Schlacht auf dem Shadif halten werden. Nehmt es mir nicht übel, aber die Mauern von Dâl werden nicht mit einem Pferd erklommen. Die Kürisser werden auf Kurz oder Lang den Staub der Wege mit ihren eigenen Tritten wahrnehmen müssen. Der Heide wird nicht einfach die Tore öffnen." | ||
Er blickte erneut auf die junge Domna, der Gedanke dass solch ein junges Ding eventuell nicht geeignet sei für den zu erwartenden Kampf bildete sich kurz in seinem Kopf um bald wieder zu entschwinden und die Augen wanderten zurück zum Baron im Taubental. | Er blickte erneut auf die junge Domna, der Gedanke dass solch ein junges Ding eventuell nicht geeignet sei für den zu erwartenden Kampf, bildete sich kurz in seinem Kopf, um bald wieder zu entschwinden und die Augen wanderten zurück zum Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]]. | ||
"Vergebt mir Baron, es soll | "Vergebt mir, Baron, es soll Euch nicht schmähen, wenn ich mich nach Eurer Begleitung erkundige, aber wer ist die junge Domna, die wie die Leuin selbst an Eurer Seite reitet? Solch zartes Wesen ist nicht ein zu erwartender Anblick in einem Heerlager, auch wenn sicherlich wir Rahja danken sollten, dass sie uns mit solch einer Erscheinung beglückt, so kurz bevor Rondra und Kor regieren werden und die Wüstensöhne werden sie nicht schonen. Falls sie eines Schutzes benötigt, sofern Ihr selbst diesem nicht nachkommen könnt, in der Hitze der Schlacht, so will ich dafür sorgen, dass Ihr nichts widerfahren soll, wenn Ihr es wünscht." | ||
Ferando blickte abermals zu der jungen Domna und verbeugte sich tief vor ihr. Die Truppe unter seinem Kommando hatte sich derweil in eine lockere Formation begeben welche dem zu erwartenden Sturmlauf auf die Mauern am ehesten die Verluste durch Feindbeschuss gering halten würde. Es waren Söldner, nicht so herausgeputzt wie die Kürisser die Léon de Vivar befehligte, dafür waren sie für die Aufgabe gewappnet den Feind hart zu treffen. Ihre Rüstungen für den Nahkampf zu Fuß geeignet, einige trugen Bögen oder Armbrüste, mehrere Klingenwaffen beherbergten sie um vielfach den Tod zum Feind zu tragen. Sie machten den Eindruck eines geschickten, waffenstarrenden Haufens, der wusste was er tat. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
"Eure Heraldik habt Ihr bei den Hofjunkern ohne Zweifel gründlich studiert", nickte Dom León anerkennend. "Die Domnita, die mich accompagniert, ist meine Knappin, Leonora Karinor vom Berg, die Base unserer Marschallin. Domnita Leonora ist wohl noch ein Kätzchen. Ich trage mich aber mit der Hoffnung, eine rechte Leuin aus ihr zu machen, wie es einer Mundilla des Hauses vom Berg geziemt. Sie macht gute Fortschritte in Fechtkunst und Reiterei. Deshalb soll sie heute an meiner Seite reiten, so dass sie lernt, was eine Schlacht bedeutet. Und ''natürlich'' schmäht Ihr mich, wenn Ihr impliziert, ich könnte nicht auf meine Knappin aufpassen. Da ich heute aber ein so kühler Herbstmorgen ist, verspüre ich wenig Lust, meinen Handschuh auszuziehen. Der Unterricht meiner Knappin würde mir allerdings leichter fallen, wenn ihr nicht ständig Schmeicheleien von links und rechts die Sinne verwirrten. Nicht wahr, Leonora?" | |||
Das Mädchen hatte bei den Worten Dom Ferandos rote Wangen bekommen und ihr Blick war träumerisch über den jungen Meeltheuer und sein Terzio gestreift. Nun blickte sie irritiert zu ihrem Knappherrn auf. "Was?" | |||
"Seidenzungen können gefährlicher als Stahlklingen sein. Halt Deine Sinne wach, Mädchen, sonst bleibst du heute bei der Trosswache." | |||
"Ich werde meine Sinne wach halten, Dom León." Leonora nahm Haltung auf dem Pferd an. | |||
"Sehr gut." Der Vivar wandte sich wieder Dom Ferando zu. "Was die Kletterkünste meines Rosses angeht, Dom Ferando, so sind sie gewiss nicht ausreichend, um mich die Mauern Dâls hinafzutragen. Das ist aber auch nicht mein Ansinnen. Mein Hass auf die Novadis sitzt nicht so tief wie der Eure. Deswegen überlasse ich gerne anderen die Ehre, als Erster über die Mauern zu klettern und das Tor zu öffnen. Euch oder auch [[Condottiere]] [[Davos Rakane]], den wir [[Descendiente]]s angeworben haben, um Domna Gerones Heerbann zu verstärken. Er müsste mit seinen ''[[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]]'' auch Teil der linken Flanke sein. Ich soll mich nach dem Willen der Marschallin für die Abwehr eines Ausfalls aus dem rahjawärtigen Tor bereithalten und durch das Tor stürmen, sobald es geöffnet wurde." | |||
Er lächelte entschuldigend. "Da wir aber nun ohnehin auf den Fanfarenstoß zum Vorrücken warten, verratet mir derweil, Dom Ferando, was aus Eurem Vater geworden ist. Ist er tatsächlich von einem Baume...? Man hört ja, dass dies in den Brigellawäldern keine seltene Todesart ist." | |||
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