Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 12: Unterschied zwischen den Versionen

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"Brich dir den Hals!", wünschte ihr Rahjada-Mera hinterher.
"Brich dir den Hals!", wünschte ihr Rahjada-Mera hinterher.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Hernán von Aranjuez sah von seinem Schreibpult auf, als in der Ferne das Horn des Postens erklang. Stirnrunzelnd versuchte er durch das trübe Fensterglas den Stand der Praiosscheibe abzuschätzen, doch der Feuerschein des Kamins und das Licht der Kerze auf dem Pult verfälschten den ohnehin nur matten Sonnenschein zu dieser Jahreszeit. Es sah seiner Verlobten jedenfalls überhaupt nicht ähnlich bereits so früh am Morgen einzutreffen. Oder war die Zeit über der Arbeit doch schneller verflogen? Wirklich vorangekommen war er nicht, wie er mit einem Seufzen feststellen musste, als er die Papiere ordnete. Seine schon lange begonnene Denkschrift ''"Die vier Tercios"'' würde weiter auf sich warten lassen.
Nachdem er die Kerze gelöscht hatte, machte er sich auf die Suche nach Mahmud, dem greisen ''Majordomus'' des [[Familia Aranjuez|Hauses Aranjuez]]. Das herrschaftliche Anwesen auf dem [[Junkergut Aranjuez|Junkergut]] war auf einer heißen Quelle errichtet worden, sodass der [[:avwik:Tulamide|tulamidische]] Bädertrakt Tag und Nacht über warmes Wasser verfügte, sollte die Grafentochter sich aufwärmen wollen. Seine Suche nach Mahmud erwies sich als überflüssig, hatte dieser doch längst in der Küche Anweisung gegeben Wein und Suppe erhitzen zu lassen. Zweifellos dürfte die berittene Bedeckung Domna Rahjadas entsprechend durchgefroren sein.
Auch der Baron und Junker fröstelte, nun, da er sein warmes Arbeitszimmer verlassen hatte. Dort hatte er nur die schwarzen, typisch weiten Hosen im [[Landsknechtsstil]] und ein weit aufgeschnürtes weißes Hemd getragen, zu wenig in den unbeheizten Fluren. Dennoch machte er sich über das nicht minder unbeheizte Treppenhaus auf den Weg ins Obergeschoss. Dort öffnete er eines der nach außen gehenden Fenster, um einen Blick auf die Reisegesellschaft zu erhaschen, die nun bald den zypressengesäumten Weg zum Gutshof herauf kommen musste.
Der kalte Zug des plötzlichen Windstoßes trieb ihm die Tränen in die Augen, sodass der [[Condottiere]] blinzeln musste, als er in der Ferne einen einzelnen Reiter ausmachen konnte, viel näher schon als er erwartet hatte. Äußerst unwahrscheinlich, dass seine zukünftige Gemahlin bei dieser Witterung auf die Annehmlichkeiten einer Kutsche verzichten, geschweige denn, dass sie alleine reisen würde. Ein Botenreiter vielleicht? Nachdenklich strich er sich mit der Rechten übers unrasierte Kinn, als er über den Inhalt einer etwaigen Nachricht grübelte, welche zu wichtig sein könnte, als dass man sie einer Brieftaube anvertraute.
Schließlich stahl sich ein leiser Fluch von seinen Lippen, als er seiner wenig [[Magnat|magnatenhaften]] Aufmachung gewahr wurde. Gewiss, einen einzelnen Botenreiter konnte man natürlich auch warten lassen, derweil er sich um ein angemesseneres Äußeres kümmerte. Dennoch zog der [[Soberan]] des Hauses Aranjuez es stets vor umgehende Kenntnis von jedweden Neuigkeiten zu erhalten. Er schloss das Fenster und begab sich schnellen Schrittes in die ihm vorbehaltene Zimmerflucht, um sich wenigstens ein Paar Stiefel anzuziehen. 
Mahmud, ein [[Aramya]] mit schlohweißem Haar, der beinahe alt genug schien, als hätte er noch den Fall des alten [[Eslamabad]] miterlebt, wartete im windgeschützten Bereich des Eingangsportales, derweil einem Pferdeknecht die Aufgabe zufiel, die Zügel des Pferdes Domna Rifadas zu ergreifen. Wenn der ''Majordomus'' über die abgerissene Erscheinung der Besucherin überrascht war, so ließ er es sich zumindest nicht anmerken. Immerhin war sie auf dem Rücken eines Rosses eingetroffen, was in [[Königreich Almada|Almada]] noch etwas heißen mochte.
"As-salāmu 'alaikum. Willkommen auf Aranjuez", neigte er freilich nur andeutungsweise das greise Haupt, derweil der Pferdeknecht das Reittier zu den Stallungen führte.
    
    
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