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|Wappen=[[Datei:Reichsstadt-Omlad.jpg]]<br>Auf grünem Grund ein silberner Halbmond (Kelch) über einem silbernen Sparren|Grafschaft=[[Reichsmark Amhallas]]|Herrschaft=Cabildo unter | |Wappen=[[Datei:Reichsstadt-Omlad.jpg]]<br>Auf grünem Grund ein silberner Halbmond (Kelch) über einem silbernen Sparren|Grafschaft=[[Reichsmark Amhallas]]|Herrschaft=Cabildo unter Corregidora [[Tulameth saba Malkillah]]|Einwohner=1.050 (60% [[Docenyo]]s, 40% [[Aramya]]s und ca. 200-300 Händler, Reisende, Mercenarios und Pilger, die nur zeitweise in der Stadt sind | ||
|Bewaffnete=50 Gardisten des Reichsvogtes, etwa | |Bewaffnete=50 Gardisten des Reichsvogtes, etwa 20 Milizionäre der 'Bürgerwehr', einige Mercenarios der ''Großen Patrone''|Tempel=[[Bild:TSA.png|20px]] Tsa, [[Bild:RAH.png|20px]] Rahja, [[Bild:BOR.png|20px]] Boron, Bethaus des Rastullah, Schreine der [[Bild:RON.png|20px]] Rondra, der [[Bild:PER.png|20px]] Peraine und des Ras'Ragh|Wichtige Gasthöfe/Schänken=Hotel ''Zum Aufrechten Alrigo'' (Q7/P7/S30), Teehaus ''Zum Abendlicht'' (Q4/P4), Taberna ''Straße nach Al'Keshir'' (Q2/P2), Karawanserei ''Zum Feisten Kamel'' (Q5/P4/S50)|Stadtteile=Emeraldviertel, Händlerviertel, Hafenviertel, Viertel der Funduqim, Aramviertel | ||
|Bedeutende Familias=[[Familia de Modigliana]], [[Familia Nerapellónez]], [[Familia Sfappini]], [[Familia Solivan]], Die ''Großen Patrone'' ([[Familia Castillón]], [[Familia Mancares]], [[Familia Erlani]], [[Beni Nasreddini]], [[Familia Dhachmani]], [[Familia von Viryamun]], [[Familia Cotar]])|Gewässer=[[Yaquir]]|Verkehrswege=Karawanenroute, Yaquir|Besonderheiten=Beginn der Karawanenroute nach Mhanadistan, Zankapfel zwischen Almada und Kalifat}} | |Bedeutende Familias=[[Familia de Modigliana]], [[Familia Nerapellónez]], [[Familia Sfappini]], [[Familia Solivan]], Die ''Großen Patrone'' ([[Familia Castillón]], [[Familia Mancares]], [[Familia Erlani]], [[Beni Nasreddini]], [[Familia Dhachmani]], [[Familia von Viryamun]], [[Familia Cotar]])|Gewässer=[[Yaquir]]|Verkehrswege=Karawanenroute, Yaquir|Besonderheiten=Beginn der Karawanenroute nach Mhanadistan, Zankapfel zwischen Almada und Kalifat | ||
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'''Omlad''' ist eine Stadt in der ehemaligen [[Reichsmark Amhallas]]. Die Stadt wurde im Zuge der [[Reconquista]] ([[Annalen:1025|1025]]-[[Annalen:1027|1027]]) von den Novadis für Almada zurückerobert und ging im ''Frieden von Unau'' 1027 BF zusammen mit einigen Rechtmeilen Umland in den Besitz des Kaiserhauses über. Für die kaiserliche [[Familia von Gareth]] herrscht Reichsvögtin [[Tulameth saba Malkillah]] über die Stadt. Von ihren Bewohnern, den ''Omladim'', wird die Stadt in Erinnerung an ihre Vergangenheit als Sitz der Markverweser der Reichsmark auch stolz ''Capitale'' [vulg.-bosp. "Hauptstadt"] genannt. | |||
Früher war Omlad vor allem als größter Sklavenmarkt nördlich der Khôm und als Anfangs- bzw. Endpunkt einer bedeutenden Handelsroute vom Yaquirtal nach Mhanadistan bekannt. Nach der Eroberung durch das vereinigte Magnatenheer und dem anschließenden ''Frieden von Unau'' hat sich der Charakter der Stadt geändert. Sklavenmärkte gibt es nicht mehr, dafür ist der Handel zum wichtigsten Faktor des Überlebens geworden. Das Umland gehört in einem sieben Meilen umfassenden Umkreis zur Stadt, in dem sich die ''Pfahlbürger'' angesiedelt haben und versuchen, trotz der Verwüstungen des Krieges wieder Korn zur Versorgung der Stadt anzubauen. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Omladim wieder in der Lage sein werden, sich selbst zu ernähren. Bis dahin bleiben sie vom Lebensmittelkauf in Almada und im Emirat abhängig. | |||
==Politik und Gesellschaft== | ==Politik und Gesellschaft== | ||
Versteht man 'almadanisch' als Synonym für einen Schmelztiegel der Kulturen und Völker, so ist Omlad wohl die almadanischste Stadt des Königreichs. Novadische Wüstenreiter wird man in den Gassen ebenso erblicken wie horasische Handelskapitäne, mhanadische Karawanenführer und Handwerker aus [[Punin]] oder [[Taladur]]. Das Zusammenleben ist nicht immer friedlich, ganz im Gegenteil. Aber es gibt keine offenen Kämpfe mehr zwischen gestrandeten [[Reconquistador]]es und zurückgekehrten Aramyas, da alle in der gleichen Stadt leben müssen, die wiederum von allen Seiten bedrängt wird. Das Zusammenleben von Docenyos und Aramyas hat sich nach dem Friedensschluss in stille Wachsamkeit verwandelt. Das Bethaus des Rastullah, während der Belagerung geschlossen, wurde wieder eröffnet, die Geweihten der Zwölfe sind in die Stadt zurückgekehrt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich hier und da Hitzköpfe bei einem 'religiösen Disput' den Schädel einschlagen. | Versteht man 'almadanisch' als Synonym für einen Schmelztiegel der Kulturen und Völker, so ist Omlad wohl die almadanischste Stadt des Königreichs. Novadische Wüstenreiter wird man in den Gassen ebenso erblicken wie horasische Handelskapitäne, mhanadische Karawanenführer und Handwerker aus [[Punin]] oder [[Taladur]]. Das Zusammenleben ist nicht immer friedlich, ganz im Gegenteil. Aber es gibt keine offenen Kämpfe mehr zwischen gestrandeten [[Reconquistador]]es und zurückgekehrten Aramyas, da alle in der gleichen Stadt leben müssen, die wiederum von allen Seiten bedrängt wird. Das Zusammenleben von Docenyos und Aramyas hat sich nach dem Friedensschluss in stille Wachsamkeit verwandelt. Das Bethaus des Rastullah, während der Belagerung geschlossen, wurde wieder eröffnet, die Geweihten der Zwölfe sind in die Stadt zurückgekehrt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich hier und da Hitzköpfe bei einem 'religiösen Disput' den Schädel einschlagen. | ||
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Dom Gwain von Harmamund hat denn auch alle Hände voll zu tun, sein Lehen in Frieden zu regieren. Und dies ist nicht einfach, schon ob der politischen Lage der Stadt. Da wäre zum Beispiel der ungeklärte Status: ist Omlad eine Reichsstadt, dem Greifenthron des Kaisers untertan, die sich selbst regieren darf? Oder doch eher eine almadanisch verwaltete Enklave auf novadischem Boden? Oder ist sie im Besitz des Hauses Gareth, mithin [[gar:Storko_von_Gareth|Prinz Storko]] als ältestem Prinz von Geblüt untertan? Vielleicht ist Omlad aber auch der ehemalige Markverwesersitz, mithin Teil des Königreiches Almada unter Herrschaft des Kaisers und Königs [[Hal II.|Selindian Hal]].? | Dom Gwain von Harmamund hat denn auch alle Hände voll zu tun, sein Lehen in Frieden zu regieren. Und dies ist nicht einfach, schon ob der politischen Lage der Stadt. Da wäre zum Beispiel der ungeklärte Status: ist Omlad eine Reichsstadt, dem Greifenthron des Kaisers untertan, die sich selbst regieren darf? Oder doch eher eine almadanisch verwaltete Enklave auf novadischem Boden? Oder ist sie im Besitz des Hauses Gareth, mithin [[gar:Storko_von_Gareth|Prinz Storko]] als ältestem Prinz von Geblüt untertan? Vielleicht ist Omlad aber auch der ehemalige Markverwesersitz, mithin Teil des Königreiches Almada unter Herrschaft des Kaisers und Königs [[Hal II.|Selindian Hal]].? | ||
Der ''Friede von Unau'' lässt Interpretationen in jede Richtung offen, was | Der ''Friede von Unau'' lässt Interpretationen in jede Richtung offen, was Domna Tulameth einerseits unter Druck setzt, anderseits jedoch viel Spielraum eröffnet. Denn lavieren muss die Vögtin, taktieren nach allen Seiten, intrigieren gegen jeden, der die Capitale schwächen will. Der Emir, der zwar die 'Ruine Omlad' nun nicht aufzubauen braucht, wirft trotzdem begehrliche Blicke auf 'seine Stadt'. Gleiches ist von [[Kazan Al'Mougan ibn Surkan]], dem ehemaligen Bey zu Omlad zu sagen, der durch den Ratschluss des Kalifen nicht einmal in der seinem Lehen den Namen gebenden Stadt residieren kann. Selbst innerhalb des Königreiches gibt es Neid, Habgier und Missgunst, denn Punin und [[Ragath]] fürchten einen weiteren Konkurrenten um den Handel auf dem Fluss. | ||
Mittendrin sitzt | Mittendrin sitzt die Königinwitwe Tulameth saba Malkillah, die es möglichst jedem Recht machen muss, um die Stadt am Leben zu erhalten, die sich erst in einigen Jahren wieder aus eigener Kraft ernähren kann. So nutzt sie die Streitereien und legt bisweilen phexische Schläue an den Tag. Mag es an einem Tag geraten sein, Reichsrecht anzuerkennen (als Teil des Neuen Reiches), so mag es am nächsten Tag eher die novadische Auslegung des Rechts sein, die zum Tragen kommt. War gestern noch der Emir als Statthalter des Kalifen nomineller Oberherr, so mag es heute Kaiserin Rohaja, morgen Gwain von Harmamund als Fürst Almadas und übermorgen Prinz Storko von Gareth sein, dem die Treue der Bürger gehören soll. | ||
Denn deren Mitarbeit bedarf es, um Omlad zu regieren. In der ''Capitale'' existiert kein eigenständiger Stadtrat wie in den Reichsstädten Punin, Ragath und Taladur, sondern ein [[Cabildo]], der eine Mischung aus Kontrollorgan der Reichsvögtin und bürgerlicher Selbstverwaltung darstellt. Den Vorsitz führt als Vertreter des Stadtherrn Domna Tulameth unter dem Titel einer ''Corregidora''. | |||
===Der Cabildo von Omlad=== | ===Der Cabildo von Omlad=== | ||
Als Vertreter der Bürgerschaft gehören dem Cabildo sieben Räte an (von den Omladim respektvoll als die ''Großen Patrone'' bezeichnet), die unter sich einen [[Alcalde]] (Sprecher) wählen können. In Abwesenheit des Vogtes obliegt diesem die niedere Gerichtsbarkeit, weswegen er unter den novadisch sprechenden Omladim auch ''Kadi'' | Als Vertreter der Bürgerschaft gehören dem Cabildo sieben Räte an (von den Omladim respektvoll als die ''Großen Patrone'' bezeichnet), die unter sich einen [[Alcalde]] (Sprecher) wählen können. In Abwesenheit des Vogtes obliegt diesem die niedere Gerichtsbarkeit, weswegen er unter den novadisch sprechenden Omladim auch ''Kadi'' ["Richter"] genannt wird. | ||
Einst waren die Großen Patrone allesamt traditionsbewusste Omladim. Aufgrund der engen Bindung der Ratswürde an das Einkommen (und damit an die Zahl der Clienten) und des hohen Blutzolls einiger Patrizierfamilien, verloren die alten Familias [[Familia de Modigliana|de Modigliana]], [[Familia Sfappini|Sfappini]], [[Familia Solivan|Solivan]] und [[Familia Nerapellonez|Nerapellónez]] ihre Sitze im Cabildo an ortsfremde Handelsherren, die mit ihrem Geld schnell zu Macht und Einfluss gelangt waren und sich alle drei Jahre die Ämter kaufen konnten. Über die politischen Geschicke der Stadt bestimmt heute daher mehr denn je das Geld. | Einst waren die Großen Patrone allesamt traditionsbewusste Omladim. Aufgrund der engen Bindung der Ratswürde an das Einkommen (und damit an die Zahl der Clienten) und des hohen Blutzolls einiger Patrizierfamilien, verloren die alten Familias [[Familia de Modigliana|de Modigliana]], [[Familia Sfappini|Sfappini]], [[Familia Solivan|Solivan]] und [[Familia Nerapellonez|Nerapellónez]] ihre Sitze im Cabildo an ortsfremde Handelsherren, die mit ihrem Geld schnell zu Macht und Einfluss gelangt waren und sich alle drei Jahre die Ämter kaufen konnten. Über die politischen Geschicke der Stadt bestimmt heute daher mehr denn je das Geld. | ||
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Jedem Rat fällt eine besondere Aufgabe zu, die in der Regel auch mit besonderen Ehren und vor allem besonderen Einkünften verbunden ist. Daher wird unter den Großen Patronen alle drei Jahre aufs Neue um die Ämter geschachert. Der ''Stadtkämmerer'' ist für die Verwaltung der Stadtkasse, das Eintreiben von Steuern in der Stadt und im Umland und für die Verfolgung von Falschmünzerei zuständig. Die ''Commercienrätin'' erhebt und kontrolliert die Zölle bei Ein- und Ausfuhr und überwacht die Gewichte und Maße. Wer ''Hafenmeister'' wird, muss die Liegegebühren eintreiben und verhindern, dass Reisende Krankheiten in die Stadt einschleppen. Für die Reinigung von Straßen und öffentlichen Gebäuden, die Trinkwasserversorgung, vor allem aber für die Instandhaltung der ''Foggara'', die teils künstliche, teils natürliche Bewässerungs- und Kanalisationsanlage Omlads ist die ''Meisterin der Foggara'' veranwortlich. Wenn die Stadt offizielle Bankette, Festlichkeiten oder Empfänge ausrichet, so fällt das in den Aufgabenbereich des ''Meisters der Spiele''. Dieser trägt seinen Namen aber vor allem, weil er für die in der Pferdearena vor Omlads Toren stattfindenden Pferderennen und Schauspiele zuständig ist. Die ''Almosarin'' oder "Bettelvögtin" schließlich sorgt durch die Gewährung und den Entzug von Lizenzen dafür, dass sich Bettelei und Prostitution im Rahmen halten. | Jedem Rat fällt eine besondere Aufgabe zu, die in der Regel auch mit besonderen Ehren und vor allem besonderen Einkünften verbunden ist. Daher wird unter den Großen Patronen alle drei Jahre aufs Neue um die Ämter geschachert. Der ''Stadtkämmerer'' ist für die Verwaltung der Stadtkasse, das Eintreiben von Steuern in der Stadt und im Umland und für die Verfolgung von Falschmünzerei zuständig. Die ''Commercienrätin'' erhebt und kontrolliert die Zölle bei Ein- und Ausfuhr und überwacht die Gewichte und Maße. Wer ''Hafenmeister'' wird, muss die Liegegebühren eintreiben und verhindern, dass Reisende Krankheiten in die Stadt einschleppen. Für die Reinigung von Straßen und öffentlichen Gebäuden, die Trinkwasserversorgung, vor allem aber für die Instandhaltung der ''Foggara'', die teils künstliche, teils natürliche Bewässerungs- und Kanalisationsanlage Omlads ist die ''Meisterin der Foggara'' veranwortlich. Wenn die Stadt offizielle Bankette, Festlichkeiten oder Empfänge ausrichet, so fällt das in den Aufgabenbereich des ''Meisters der Spiele''. Dieser trägt seinen Namen aber vor allem, weil er für die in der Pferdearena vor Omlads Toren stattfindenden Pferderennen und Schauspiele zuständig ist. Die ''Almosarin'' oder "Bettelvögtin" schließlich sorgt durch die Gewährung und den Entzug von Lizenzen dafür, dass sich Bettelei und Prostitution im Rahmen halten. | ||
Ein weiteres Mitglied des Cabildo, jedoch keiner der ''Großen Patrone'', ist der ''Garde-Capitán'', der für die Sicherheit des Marktes und seiner Besucher sorgt sowie über die Einhaltung der Gesetze wacht. Dieses Amt wird | Ein weiteres Mitglied des Cabildo, jedoch keiner der ''Großen Patrone'', ist der ''Garde-Capitán'', der für die Sicherheit des Marktes und seiner Besucher sorgt sowie über die Einhaltung der Gesetze wacht. Dieses wichtige Amt wird von der Reichsvögtin bestimmt und derzeit von einem von Domna Tulameths wenigen Vertrauten gehalten. Schließlich gehören dem Cabildo Omlads noch die ''Secretaria'' und der ''Archivar'' an. | ||
==Wirtschaft== | ==Wirtschaft== | ||
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Daher ist die Stadt nun stärker als je zuvor auf den ''Fernhandel'' angewiesen. Schon seit ewigen Zeiten ist Omlad der Start- oder Endpunkt der Mhanadistankarawanenroute, die über Alam Terekh und Selicum bis ins mächtige Fasar führt. Hier werden die Kamelzüge zusammengestellt, um almadanische Waren wie Alaun, Glas oder Wein durch die gefährliche Khôm zu führen. Hier werden kostbare tulamidische Gewürze, Früchte und Teppichballen auf die Flussschiffe verladen, um ihre Reise bis Punin, [[lfwiki:Vinsalt|Vinsalt]] oder gar Gareth anzutreten. Und hier haben selbstverständlich auch alle ihren Sitz, die am Warenumschlag und seinen Begleiterscheinungen verdienen (wollen): Schauerleute, Kameltreiber, Mercenarias, Schmuggler, Karawanenführerinnen, Handelsherren, Wirtsfrauen, Krämer, Handwerkerinnen, Zuhälter, Diebinnen, Bettler, Huren und viele mehr. | Daher ist die Stadt nun stärker als je zuvor auf den ''Fernhandel'' angewiesen. Schon seit ewigen Zeiten ist Omlad der Start- oder Endpunkt der Mhanadistankarawanenroute, die über Alam Terekh und Selicum bis ins mächtige Fasar führt. Hier werden die Kamelzüge zusammengestellt, um almadanische Waren wie Alaun, Glas oder Wein durch die gefährliche Khôm zu führen. Hier werden kostbare tulamidische Gewürze, Früchte und Teppichballen auf die Flussschiffe verladen, um ihre Reise bis Punin, [[lfwiki:Vinsalt|Vinsalt]] oder gar Gareth anzutreten. Und hier haben selbstverständlich auch alle ihren Sitz, die am Warenumschlag und seinen Begleiterscheinungen verdienen (wollen): Schauerleute, Kameltreiber, Mercenarias, Schmuggler, Karawanenführerinnen, Handelsherren, Wirtsfrauen, Krämer, Handwerkerinnen, Zuhälter, Diebinnen, Bettler, Huren und viele mehr. | ||
Was den Warenverkehr über Omlad in den Augen vieler Handelsmagnaten so günstig erscheinen lässt, ist sein ''Zollgesetz'', das Dom Gwain erließ, um möglichst schnell möglichst viele Investoren nach Omlad zurückzulocken. Denn weil es keine einheitliche Regelung zur Zugehörigkeit zu einem bestimmten Land und keine Preise diktierenden Zünfte gibt, | Was den Warenverkehr über Omlad in den Augen vieler Handelsmagnaten so günstig erscheinen lässt, ist sein ''Zollgesetz'', das Dom Gwain, Domna Tulameths Vorgänger, erließ, um möglichst schnell möglichst viele Investoren nach Omlad zurückzulocken. Denn weil es keine einheitliche Regelung zur Zugehörigkeit zu einem bestimmten Land und keine Preise diktierenden Zünfte gibt, hatte er festgesetzt, dass eine Ware nur verzollt werden solle, 'wenn sie zwischen den Stadttoren den Besitzer nicht wechsle'. Kluge Großhändler lassen ihre Waren von Omlader Zwischenhändlern das letzte Stück des Weges transportieren (und lassen so das zum Wiederaufbau dringend nötige Geld in der Stadt), noch klügere Großhändler richteten sich ihr eigenes Zwischenhandelskontor in der Stadt ein (und bereichern sie erneut). Es ist sogar gang und gäbe, dass eine Ware in Omlad zweimal den Besitzer wechselt und wieder bei ihrem ursprünglichen Verkäufer landet, denn das ist immer noch billiger als der Zoll (der, je nach momentaner Reichszugehörigkeit, zwischen 18 und 24% schwankt). | ||
Das Kulturengemisch Omlads, die gebundenen Hände | Das Kulturengemisch Omlads, die gebundenen Hände der Reichsvögtin und der unbestimmte Status bergen jedoch auch ihre Gefahren. Manch einer der sieben ''Großen Patrone'' ([[Evita Castillón]], [[Boroña Mancares]], [[Mhukkadin ibn Erlani]], [[Jalif ben Nasreddin]], [[Yashima saba Dhachmani]], der Vertreter der [[Phexhilf-Floggondsche Handelscompagnia|Phexhilf-Flogglondschen Handelscompagnia]] und [[Felicio de Cotar]]) schrammt haarscharf an der Grenze zur Illegalität vorbei, wenn er mit Maraskanware handelt (wie Yashima saba Dhachmani) oder hat diese bereits überschritten, indem er Rauschkraut vertreibt (wie Felicio de Cotar). | ||
Überhaupt gedeiht in der zollfreien Stadt der Schmuggel mit illegalen Kräutern, Giften, Waffen sowie Hehlerware hervorragend. Einige, wie ''[[El Octavo]]'', der berüchtigte Patron des Aramviertels, haben sich sogar darauf spezialisiert. Auch haben sich aus den treuesten Clienten richtige Diebes- und Schlägerbanden gebildet, von denen jedoch keine so stark ist, die Herrschaft über Omlads Unter- und Halbwelt zu übernehmen. Es gibt keine Gerüchte darüber, dass der horasische Arm der [[lfwiki:Omerta|Omerta]] in der Stadt zu Gange ist; d.h., wenn sie auftauchen, sind sie nach wenigen Tagen wieder verstummt. | Überhaupt gedeiht in der zollfreien Stadt der Schmuggel mit illegalen Kräutern, Giften, Waffen sowie Hehlerware hervorragend. Einige, wie ''[[El Octavo]]'', der berüchtigte Patron des Aramviertels, haben sich sogar darauf spezialisiert. Auch haben sich aus den treuesten Clienten richtige Diebes- und Schlägerbanden gebildet, von denen jedoch keine so stark ist, die Herrschaft über Omlads Unter- und Halbwelt zu übernehmen. Es gibt keine Gerüchte darüber, dass der horasische Arm der [[lfwiki:Omerta|Omerta]] in der Stadt zu Gange ist; d.h., wenn sie auftauchen, sind sie nach wenigen Tagen wieder verstummt. | ||
==Militär== | ==Militär== | ||
In der 'Capitale' sind seit dem Friedensschluss keine königlichen Truppen mehr stationiert. Die Herrschaft des | In der 'Capitale' sind seit dem Friedensschluss keine königlichen Truppen mehr stationiert. Die Herrschaft des Cronvögtin stützt sich allein auf 50 Stadtgardisten. Diese Ordnungshüter reichen jedoch nicht, um die Sicherheit der Bewohner der Stadt zu sichern, denn sie sind zum Einen schlecht ausgebildet und unterbezahlt und zum Anderen auch und vor allem für die Sicherheit des Emerald-Viertels, der Tore, der Mauern und des Umlands zuständig. Daher verpachtet Domna Tulameth wie bereits Dom Gwain die Sicherheit der Stadtteile oder kleinerer Bereiche jeweils für ein Jahr an einige der Großen Patrone. | ||
Diese verpflichten sich dazu, durch das Aufstellen eigener Sicherheitskräfte in ihrem jeweiligen Einflussbereich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Dafür können sie von jedem Bewohner eine Gebühr verlangen. Zum Leidwesen der Anwohner ähnelt diese Gebühr einem Schutzgeld und die meisten Pächter scheuen sich auch nicht den Bürgern zu 'demonstrieren', dass sie schutzbedürftig sind. Und da die Bereiche der Großen Patrone nicht immer klar voneinander abgegrenzt sind, kommt es auch zu Reibereien zwischen den | Diese verpflichten sich dazu, durch das Aufstellen eigener Sicherheitskräfte in ihrem jeweiligen Einflussbereich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Dafür können sie von jedem Bewohner eine Gebühr verlangen. Zum Leidwesen der Anwohner ähnelt diese Gebühr einem Schutzgeld und die meisten Pächter scheuen sich auch nicht den Bürgern zu 'demonstrieren', dass sie schutzbedürftig sind. Und da die Bereiche der Großen Patrone nicht immer klar voneinander abgegrenzt sind, kommt es auch zu Reibereien zwischen den Milizen (wenn zum Beispiel die Schutztruppe des für das Hafenviertel zuständigen Patrons mit der des Hafenmeisters zusammentrifft). Doch die Corregidora bekommt durch die Pachtgebühr Geld in ihre klammen Kassen und nimmt dieses Vorgehen daher in Kauf. | ||
Kurz nach dem Friedensschluss begann ein Teil der ehemaligen Reconquistadores damit, eine ''Milicia'' für Omlad nach dem Vorbild der Garether Spießbürger oder der Puniner [[Dispuesto]]s zu trainieren. Wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass nur [[Docenyo]]s in diese Miliz aufgenommen werden und man hinter vorgehaltener Hand weiter von der Reconquista spricht. Bis [[Annalen:1029|1029]] BF war die Karawanserei ''Zum Feisten Kamel'' Treffpunkt und Ausbildungsquartier der Bürgerwehr. Sie hatte schon während der Belagerung der Capitale durch die Novadis schon als Lager der Reconquistadores gedient. Nach dem Friedenschluss begründeten die Zurückgebliebenen ihr Anrecht auf das Karawanserei mit dem Platzbedarf der Bürgerwehr und sie beriefen sich darauf, dass das Gebäude vor der heidnischen Invasion die | Kurz nach dem Friedensschluss begann ein Teil der ehemaligen Reconquistadores damit, eine ''Milicia'' für Omlad nach dem Vorbild der Garether Spießbürger oder der Puniner [[Dispuesto]]s zu trainieren. Wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass nur [[Docenyo]]s in diese Miliz aufgenommen werden und man hinter vorgehaltener Hand weiter von der Reconquista spricht. Bis [[Annalen:1029|1029]] BF war die Karawanserei ''Zum Feisten Kamel'' Treffpunkt und Ausbildungsquartier der Bürgerwehr. Sie hatte schon während der Belagerung der Capitale durch die Novadis schon als Lager der Reconquistadores gedient. Nach dem Friedenschluss begründeten die Zurückgebliebenen ihr Anrecht auf das Karawanserei mit dem Platzbedarf der Bürgerwehr und sie beriefen sich darauf, dass das Gebäude vor der heidnischen Invasion die Garnison der Stadt gewesen sei. Mit dem Aufschwung des Handels und der Wiederinbetriebnahme der Karawanserei musste die kleine Bürgerwehr (etwa ein Dutzend junge Omladim) auf Druck des damaligen Vogtes jedoch das Gebäude räumen und exerziert nun im Funduqim-Viertel, auf den Feldern vor der Stadt. Der endgültige Verzicht des so genannten Mondenkaisers auf die Reichsmark Amhallas im Jahr [[Annalen:1033|1033]] stürzte die ''Milicia'' in eine schwere Existenzkrise, von der sie sich nicht wieder erholte. Ein harter Kern von etwa 20 Veteranen und Heißspornen um die raubeinige Condottiera [[Piera Novacasa]] - von der man munkelt, sie werde im Verborgenen aus der Südpforte finanziert - probt jedoch weiterhin den Heidenkampf und die Fortsetzung der Reconquista. | ||
So bleibt viel zu tun für umherziehendes, abenteuerlustiges Volk, da einzelne Händler oder Patrizier Begleitschutz benötigen, die verschiedenen Mächtegruppen für ihre Pläne Auswärtige um Unterstützung bitten und selbst der Vogt oftmals auf 'Spezialisten' angewiesen ist. | So bleibt viel zu tun für umherziehendes, abenteuerlustiges Volk, da einzelne Händler oder Patrizier Begleitschutz benötigen, die verschiedenen Mächtegruppen für ihre Pläne Auswärtige um Unterstützung bitten und selbst der Vogt oftmals auf 'Spezialisten' angewiesen ist. | ||
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Hoch über der Stadt auf einem Felsen gelegen thront die [[San Telo (Alcazar)|Zitadelle San Telo]], einst der Palast der Markverweser von Amhallas. Heute sind hier die Truppen des Reichsvogtes kaserniert. | Hoch über der Stadt auf einem Felsen gelegen thront die [[San Telo (Alcazar)|Zitadelle San Telo]], einst der Palast der Markverweser von Amhallas. Heute sind hier die Truppen des Reichsvogtes kaserniert. | ||
===Das Emerald-Viertel=== | ===Das Emerald-Viertel=== | ||
Direkt an die Zitadelle anschließend findet sich das ummauerte '''Emerald-Viertel''', in dem die Reichen und Mächtigen Omlads lebten und leben und von dem man über den Rest der Stadt und über das Umland blicken kann. In den Palästen aus dem grünem und grauem Marmor des Raschtulswalls laden kühle Innenhöfe mit Springbrunnen und Obstbäumen zum Verweilen ein. Die alten Häuser der Almadanis wurden von den Novadis ihren Ansprüchen gemäß umgebaut, so dass ehemals trutzige Gemäuer nunmehr kleine Türme und Erker aufweisen, wie man sie verspielter und verzierter in Khunchom nicht findet. Unter vielen der Häuser befinden sich inzwischen zudem kühle unterirdische Keller, in denen Eisblöcke aus den Bergen gelagert werden, welche die wichtigste Zutat für das ''sharbu'' bilden - in kleinste Stücke zerbrochenes Eis, das mit dem Saft von Früchten verfeinert wurde. | Direkt an die Zitadelle anschließend findet sich das ummauerte '''Emerald-Viertel''', in dem die Reichen und Mächtigen Omlads lebten und leben und von dem man über den Rest der Stadt und über das Umland blicken kann. In den Palästen aus dem grünem und grauem Marmor des Raschtulswalls laden kühle Innenhöfe mit Springbrunnen und Obstbäumen zum Verweilen ein. Die alten Häuser der Almadanis wurden von den Novadis ihren Ansprüchen gemäß umgebaut, so dass ehemals trutzige Gemäuer nunmehr kleine Türme und Erker aufweisen, wie man sie verspielter und verzierter in Khunchom nicht findet. Unter vielen der Häuser befinden sich inzwischen zudem kühle unterirdische Keller, in denen Eisblöcke aus den Bergen gelagert werden, welche die wichtigste Zutat für das ''sharbu'' bilden - in kleinste Stücke zerbrochenes Eis, das mit dem Saft von Früchten verfeinert wurde. | ||
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Im Emerald-Viertel steht auch das kleine, aber prächtig ausgestaltete '''Bethaus des Rastullah'''. Weil es unter seiner kupfernen, in der Sonne blinkenden Kuppel eine Goldplastik von ''Rastullahs Lockenpracht'' birgt, ist es Ziel vieler Pilger. | Im Emerald-Viertel steht auch das kleine, aber prächtig ausgestaltete '''Bethaus des Rastullah'''. Weil es unter seiner kupfernen, in der Sonne blinkenden Kuppel eine Goldplastik von ''Rastullahs Lockenpracht'' birgt, ist es Ziel vieler Pilger. | ||
Das '''Stadthaus''' ist ein gewaltiger Palacio mit zwei Innenhöfen. Er liegt oberhalb des ehemaligen Sklavenmarktes, von dem er nur über eine imposante Freitreppe zu erreichen ist, und ist Residenz | Das '''Stadthaus''' ist ein gewaltiger Palacio mit zwei Innenhöfen. Er liegt oberhalb des ehemaligen Sklavenmarktes, von dem er nur über eine imposante Freitreppe zu erreichen ist, und ist Residenz der Reichsvögtin sowie Sitz des [[Cabildo]]. | ||
===Das Händlerviertel=== | ===Das Händlerviertel=== | ||
Der ehemalige Sklavenmarkt bildet das Herz des großen '''Händlerviertels''', wiewohl er bei weitem nicht der einzige Ort ist, an dem Handel getrieben wird: Der '''Bazar''' beschränkt sich nicht allein auf einen oder einige wenige Plätze, so wie man dies aus den mittelreichischen Städten kennt, sondern zieht sich durch das gesamte Viertel. Schon an den Toren finden sich die ersten Stände, an denen Händler ihre Ware (meist überteuert mit wenig Auswahl) feilbieten, und je weiter der Reisende in die Stadt vordringt, desto erlesener wird das Angebot. Wo er am Stadtrand auf Töpfer und Kleinkrämer trifft, muss er sich bald schon der aufdringlichen Werbung der Gerber und Weber erwehren, bevor ihn die süßen Düfte verschleierter Händlerinnen verführen, die Parfüme und Öle aus Yaseminblüten und Rosenholz darbieten oder, auf Schnüre aufgereiht, feines Geschmeide, das zart im Winde klingt, der den Duft nach gebratenem Fleisch und Würzbrot heranträgt, das allerorten in kleinen Buden verkauft wird. Inzwischen sieht man auch wieder die ersten weißen Shadifs und nachtschwarze Khômrösser, Klingen aus Taladur und Khunchom, Mirhamer Seide, Fasarer Teppiche und in Leder gebundene Bücher. | Der ehemalige Sklavenmarkt bildet das Herz des großen '''Händlerviertels''', wiewohl er bei weitem nicht der einzige Ort ist, an dem Handel getrieben wird: Der '''Bazar''' beschränkt sich nicht allein auf einen oder einige wenige Plätze, so wie man dies aus den mittelreichischen Städten kennt, sondern zieht sich durch das gesamte Viertel. Schon an den Toren finden sich die ersten Stände, an denen Händler ihre Ware (meist überteuert mit wenig Auswahl) feilbieten, und je weiter der Reisende in die Stadt vordringt, desto erlesener wird das Angebot. Wo er am Stadtrand auf Töpfer und Kleinkrämer trifft, muss er sich bald schon der aufdringlichen Werbung der Gerber und Weber erwehren, bevor ihn die süßen Düfte verschleierter Händlerinnen verführen, die Parfüme und Öle aus Yaseminblüten und Rosenholz darbieten oder, auf Schnüre aufgereiht, feines Geschmeide, das zart im Winde klingt, der den Duft nach gebratenem Fleisch und Würzbrot heranträgt, das allerorten in kleinen Buden verkauft wird. Inzwischen sieht man auch wieder die ersten weißen Shadifs und nachtschwarze Khômrösser, Klingen aus Taladur und Khunchom, Mirhamer Seide, Fasarer Teppiche und in Leder gebundene Bücher. | ||
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Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ist der '''Tempel der Regenbogenechse''' ein eher unscheinbares Gebäude aus schlichtem Sandstein, das keinen Baumeister zu einem zweiten Blick verleiten würde. Auffällig allein sind die Kletterranken, die sich an allen Seiten an den alten Mauern empor schlängeln und dem Gebäude das Aussehen eines überwucherten Felsens verleihen. ''Koruk Toumla'' nennen die Omladim den Tempel deshalb auch, den "Schmetterlingsfelsen", denn wann immer die Ranken blühen, finden sich Hunderte von Faltern und Schmetterlingen zwischen dem Grün. | Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ist der '''Tempel der Regenbogenechse''' ein eher unscheinbares Gebäude aus schlichtem Sandstein, das keinen Baumeister zu einem zweiten Blick verleiten würde. Auffällig allein sind die Kletterranken, die sich an allen Seiten an den alten Mauern empor schlängeln und dem Gebäude das Aussehen eines überwucherten Felsens verleihen. ''Koruk Toumla'' nennen die Omladim den Tempel deshalb auch, den "Schmetterlingsfelsen", denn wann immer die Ranken blühen, finden sich Hunderte von Faltern und Schmetterlingen zwischen dem Grün. | ||
===Funduqim-Viertel=== | ===Funduqim-Viertel=== | ||
Früher war das '''Funduqim-Viertel''' südwestlich des Praioslob-Tores ein eher ländlicher Ort, doch auch hier hat der Krieg das Gesicht verändert. Die Felder vor den Mauern tragen die ersten Früchte, die Gebäude sind oftmals stark in Mitleidenschaft gezogen und es wird Jahre dauern, alles wieder so herzurichten wie vor dem Beginn der Reconquista. Seltsamerweise gab es im Viertel der Funduqim [Plural von nov. ''Funduq'' "Hotel, Herberge"] nie eine nennenswerte Gastronomie. | Früher war das '''Funduqim-Viertel''' südwestlich des Praioslob-Tores ein eher ländlicher Ort, doch auch hier hat der Krieg das Gesicht verändert. Die Felder vor den Mauern tragen die ersten Früchte, die Gebäude sind oftmals stark in Mitleidenschaft gezogen und es wird Jahre dauern, alles wieder so herzurichten wie vor dem Beginn der Reconquista. Seltsamerweise gab es im Viertel der Funduqim [Plural von nov. ''Funduq'' "Hotel, Herberge"] nie eine nennenswerte Gastronomie. | ||
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Die bereits erwähnte ''Milicia'' hat ihr Hauptquartier in der '''Kaserne St. Praioslob vor den Mauern''' direkt am gleichnamigen Tor. Hier bildet [[Piera Novacasa]], eine ehemalige Leutnantin der [[Yaquirtaler Pikeniere]], junge Docenyos im Kampf mit 'Reiterabwehrwaffen' wie Partisane und Hakenspieß, vor allem aber mit der tödlichen ''Boronsichel'' aus. Auch Glaubenslehre, Geschichtskunde und Heeresführung gehören zum Lehrplan, denn nach den Vorstellungen der alten Reconquistadores, für die die Kaserne auch Versammlungsort ist, sollen die 'Jungspunde' einmal den Kern eines Heeres zur Rückeroberung der Reichsmark bilden. | Die bereits erwähnte ''Milicia'' hat ihr Hauptquartier in der '''Kaserne St. Praioslob vor den Mauern''' direkt am gleichnamigen Tor. Hier bildet [[Piera Novacasa]], eine ehemalige Leutnantin der [[Yaquirtaler Pikeniere]], junge Docenyos im Kampf mit 'Reiterabwehrwaffen' wie Partisane und Hakenspieß, vor allem aber mit der tödlichen ''Boronsichel'' aus. Auch Glaubenslehre, Geschichtskunde und Heeresführung gehören zum Lehrplan, denn nach den Vorstellungen der alten Reconquistadores, für die die Kaserne auch Versammlungsort ist, sollen die 'Jungspunde' einmal den Kern eines Heeres zur Rückeroberung der Reichsmark bilden. | ||
===Aramviertel=== | ===Aramviertel=== | ||
Im Süden und Osten Omlads befinden sich das '''Armen-''' oder '''Aramviertel''' der Stadt, das seinen Namen vom novadischen Wort ''Aram'' ["Zelt"] ableitet. | Im Süden und Osten Omlads befinden sich das '''Armen-''' oder '''Aramviertel''' der Stadt, das seinen Namen vom novadischen Wort ''Aram'' ["Zelt"] ableitet. Hier leben heute die Ärmsten der Armen: freie Mittelreicher, die als "Pfahlbürger" ihrer Arbeit nachgehen, aber kaum besser leben als unfreie Fellachen. Novadis, deren Häuser einst in der Stadt lagen und die nun durch den Krieg alles verloren haben. Gestrandete Reconquistadores, die für wenig Geld ihren Schwertarm anbieten müssen. Aber auch die Bettler, die tagsüber auf den Basaren um Almosen flehen, und zur Abenddämmerung tunlichst die Mauern verlassen sollten, ziehen sich in ihre Bretterverschläge zurück. So wie das Viertel der Reichen Luxus und Pracht aufweist, so sind hier Not und Entbehrung an der Tagesordnung. | ||
Hier leben heute die Ärmsten der Armen: freie Mittelreicher, die als "Pfahlbürger" ihrer Arbeit nachgehen, aber kaum besser leben als unfreie Fellachen. Novadis, deren Häuser einst in der Stadt lagen und die nun durch den Krieg alles verloren haben. Gestrandete Reconquistadores, die für wenig Geld ihren Schwertarm anbieten müssen. Aber auch die Bettler, die tagsüber auf den Basaren um Almosen flehen, und zur Abenddämmerung tunlichst die Mauern verlassen sollten, ziehen sich in ihre Bretterverschläge zurück. So wie das Viertel der Reichen Luxus und Pracht aufweist, so sind hier Not und Entbehrung an der Tagesordnung. | |||
Das Viertel ist einst um den '''Boronanger''' Omlads enstanden. Dessen Grabanlagen gleichen heute einem verwilderten Park. Entlang der begrenzenden Mauer reihen sich Standbilder und Nasuleen der einstigen Herrscher der Stadt, und zwischen Zedern und Zypressen steht manch verwitterter Grabstein mit dem zerbrochenen Rad des Boron. Die Aramyas begraben ihre Toten nicht, und den Gläubigen ist es untersagt, diesen unheiligen Boden zu betreten. Seit der letzte Boronpriester im Jahre [[Annalen:1013|1013]] grausam entstellt inmitten der Gräber aufgefunden wurde, wagen jedoch auch die Anhänger der Zwölfgötter kaum, den Totenanger zu betreten. Beerdigungen finden stets zur Mittagsstunde statt und sind oft Zeremonien von bemerkenswert kurzer Dauer. | Das Viertel ist einst um den '''Boronanger''' Omlads enstanden. Dessen Grabanlagen gleichen heute einem verwilderten Park. Entlang der begrenzenden Mauer reihen sich Standbilder und Nasuleen der einstigen Herrscher der Stadt, und zwischen Zedern und Zypressen steht manch verwitterter Grabstein mit dem zerbrochenen Rad des Boron. Die Aramyas begraben ihre Toten nicht, und den Gläubigen ist es untersagt, diesen unheiligen Boden zu betreten. Seit der letzte Boronpriester im Jahre [[Annalen:1013|1013]] grausam entstellt inmitten der Gräber aufgefunden wurde, wagen jedoch auch die Anhänger der Zwölfgötter kaum, den Totenanger zu betreten. Beerdigungen finden stets zur Mittagsstunde statt und sind oft Zeremonien von bemerkenswert kurzer Dauer. |