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Leutnant von Kündoch jedoch hatte sich pflichtbewusst an die Gefangene gewandt und löste ihre Fesseln mit dem Dolch. Flavia Fröhling war eine Maid von vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahren, von magerer Gestalt – ein Verehrer hätte das Wort „zierlich“ verwendet – und mit hellbraunem, etwas zerzaustem Haar. Aus einem Gesicht voller Sommersprossen blickten zwei blaue Augen furchtsam zu ihm hoch. „Mein Bruder…“, begann sie mit zitternder Stimme. | Leutnant von Kündoch jedoch hatte sich pflichtbewusst an die Gefangene gewandt und löste ihre Fesseln mit dem Dolch. Flavia Fröhling war eine Maid von vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahren, von magerer Gestalt – ein Verehrer hätte das Wort „zierlich“ verwendet – und mit hellbraunem, etwas zerzaustem Haar. Aus einem Gesicht voller Sommersprossen blickten zwei blaue Augen furchtsam zu ihm hoch. „Mein Bruder…“, begann sie mit zitternder Stimme. | ||
„Nur ruhig, Domnatella Flavia. Seine Hochwürden [[Bonaventura | „Nur ruhig, Domnatella Flavia. Seine Hochwürden [[Bonaventura XXV. Colombi|Bonaventura]] aus Santa Catalina hat uns geschickt. Und dort unten bei den Bäumen wartet eine Domna, die Ihr wohl kennt, die Herrin von las Dardas. Ihr seid in Sicherheit.“ Vorsichtig half ihr der Leutnant auf die Beine. Als sie strauchelte, fasste von Kündoch sie rasch um die Hüfte und stützte sie. Er spürte, wie sie am ganzen Leibe zitterte. Es wäre besser, wenn er führte sie schnell zu den Domnas brachte. Die würden besser wissen, wie man sich um das Kind zu kümmern hatte. | ||
Indes kamen diese beiden auch schon über die Lichtung geschritten. Domna Romina musterte die Koscher Waffenknechte, die gerade entwaffnet und gebunden wurden. Mit besorgtem Blick eilte indes Domna Fiona an der Comtessa vorbei auf den von Kündoch zu, um die Domnatella entgegen zu nehmen. Das Mädchen war bleich wie ein Laken und hing jetzt mehr an dem Leutnant, als dass er sie stützte. „Seid bedankt, Dom Ardan“, murmelte Domna Fiona ihm leise zu. Ihre Hände umfassten sanft die Schultern des Mädchens. „Kommt, wir setzen uns dort drüben erst einmal nieder“, deutete sie zu einem Baumstumpf und führte Flavia außer Sichtweite der gefangenen Koscher. | Indes kamen diese beiden auch schon über die Lichtung geschritten. Domna Romina musterte die Koscher Waffenknechte, die gerade entwaffnet und gebunden wurden. Mit besorgtem Blick eilte indes Domna Fiona an der Comtessa vorbei auf den von Kündoch zu, um die Domnatella entgegen zu nehmen. Das Mädchen war bleich wie ein Laken und hing jetzt mehr an dem Leutnant, als dass er sie stützte. „Seid bedankt, Dom Ardan“, murmelte Domna Fiona ihm leise zu. Ihre Hände umfassten sanft die Schultern des Mädchens. „Kommt, wir setzen uns dort drüben erst einmal nieder“, deutete sie zu einem Baumstumpf und führte Flavia außer Sichtweite der gefangenen Koscher. |