Junkergut Aranjuez: Unterschied zwischen den Versionen

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Im üppigen Grün zahlreicher Akazien, Pinien, Zypressen, Bosparanien und sonstigen Pflanzenwerks mehr zu erahnen als zu erkennen, befindet sich das im tulamidischen Stil gehaltene Hauptgebäude: zwei außen weiß getünchte, innen säulen- und balustradengeschmückte Stockwerke mit einem flachen Dach aus roten Ziegeln, errichtet um einen geräumigen, zentralen Innenhof.<br>
Im üppigen Grün zahlreicher Akazien, Pinien, Zypressen, Bosparanien und sonstigen Pflanzenwerks mehr zu erahnen als zu erkennen, befindet sich das im tulamidischen Stil gehaltene Hauptgebäude: zwei außen weiß getünchte, innen säulen- und balustradengeschmückte Stockwerke mit einem flachen Dach aus roten Ziegeln, errichtet um einen geräumigen, zentralen Innenhof.<br>
Jener ist erfüllt vom Duft zahlreicher Blüten und Kräuter, welche in den großzügig bemessenen Beeten oder an Ranken an den Säulengängen hinauf wachsen, in Kübeln und Kästen an der Balustrade hängen, oder in den Gängen stehen. Inmitten der Pflanzenpracht findet sich eine Art Brunnen, dessen Becken aus der steinernen Amphore der Statue [[Valpo I. von Almada|Kaiser Valpos]] gespeist wird, ganz so, als wolle jener dem Gast persönlich erquickenden Trunk einschenken. Der Grund des nicht allzu tiefen Beckens besteht aus einem bunten Mosaikboden, sodass die sich stetig kräuselnde Wasseroberfläche durch die zu jeder Tageszeit einfallenden Praiosmalsstrahlen facettenreich glitzert. Gegenüber jener Statue stehen jeweils schräg zu den beiden Ecke des Beckens eine steinerne Bank unter einer Laube aus Grün, und laden etwaig Parlierende, des Lustwandelns durch die ebenso engen wie konzentrisch angelegten Wege müde, zum Verweilen ein.<br>
Jener ist erfüllt vom Duft zahlreicher Blüten und Kräuter, welche in den großzügig bemessenen Beeten oder an Ranken an den Säulengängen hinauf wachsen, in Kübeln und Kästen an der Balustrade hängen, oder in den Gängen stehen. Inmitten der Pflanzenpracht findet sich eine Art Brunnen, dessen Becken aus der steinernen Amphore der Statue [[Valpo I. von Almada|Kaiser Valpos]] gespeist wird, ganz so, als wolle jener dem Gast persönlich erquickenden Trunk einschenken. Der Grund des nicht allzu tiefen Beckens besteht aus einem bunten Mosaikboden, sodass die sich stetig kräuselnde Wasseroberfläche durch die zu jeder Tageszeit einfallenden Praiosmalsstrahlen facettenreich glitzert. Gegenüber jener Statue stehen jeweils schräg zu den beiden Ecke des Beckens eine steinerne Bank unter einer Laube aus Grün, und laden etwaig Parlierende, des Lustwandelns durch die ebenso engen wie konzentrisch angelegten Wege müde, zum Verweilen ein.<br>
Keine Tür, kein Tor hindert einen Gast am Eintreten, sodass er sich nach dem kurzen Weg durch die Eingangshalle sofort in jenem Garten wiederfindet. Überhaupt lässt der Gutshof jede Art von Flur vermissen, sodass die Räumlichkeiten auf beiden Stockwerken nur über die zum Innenhof offenen Gänge zu erreichen sind.<br>
Keine Tür, kein Tor hindert einen Gast am Eintreten, sodass er sich nach dem kurzen Weg durch die Eingangshalle sofort in jenem Garten wiederfindet. Überhaupt lässt der Gutshof jede Art von Flur vermissen, sodass die Räumlichkeiten auf beiden Stockwerken nur über die zum Innenhof offenen Gänge zu erreichen sind.
[[Bild:AranjuezFalk.JPG|right|thumb|120px|Einer von zahlreichen Holzstichen im aranjuezer Falkenhaus]]
[[Bild:AranjuezFalk.JPG|right|thumb|120px|Einer von zahlreichen Holzstichen im aranjuezer Falkenhaus]]  
Während jener Bau also seit jeher den Herrschaften und ihren Gästen zu Wohnung und Aufenthalt dient, finden sich um selbigen noch weitere, ungleich kleinere doch gleichfalls von Grün umrankte Gebäude wie Gesindehaus oder Küche gruppiert.<br>
Während jener Bau also seit jeher den Herrschaften und ihren Gästen zu Wohnung und Aufenthalt dient, finden sich um selbigen noch weitere, ungleich kleinere doch ebenfalls von Grün umrankte Gebäude wie Gesindehaus oder Küche gruppiert. Gleichfalls noch im Schatten der Bäume befindet sich das im [[Eslamidischer Stil|Eslamidischen Stil]] errichtete Falkenhaus, ganz offensichtlich eine Errungenschaft jüngerer Tage.<br>
Gleichfalls noch im Schatten der Bäume befindet sich das im [[Eslamidischer Stil|Eslamidischen Stil]] errichtete Falkenhaus, ganz offensichtlich eine Errungenschaft jüngerer Tage.<br>
Endet jenes kleine Wäldchen, steht man freilich vor weithin offenen Fläche grünen Wiesengrunds, befindet sich doch dahinter das Areal der gutseigenen Pferdezucht, welche sich nicht zuletzt auch dank der zahlreichen Abgänger der '[[Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht zu Ragath|Kaiserlichen Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht]]' aus den Reihen der Familie eines guten Rufes erfreut, und wie selbstverständlich zu den eifersüchtigst gehüteten Privilegien zählt.<br>
Endet jenes kleine Wäldchen, steht man freilich vor weithin offenen Fläche grünen Wiesengrunds, befindet sich doch dahinter das Areal der gutseigenen Pferdezucht, welche sich nicht zuletzt auch dank der zahlreichen Abgänger der '[[Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht zu Ragath|Kaiserlichen Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht]]' aus den Reihen der Familie eines guten Rufes erfreut, und wie selbstverständlich zu den eifersüchtigst gehüteten Privilegien zählt.<br>
Etwas überraschend mag man dort über den Toren der Stallungen die [[Glyphen von Unau]] lesen, steht doch dort kunstvoll in den Bogen gemeißelt:
Etwas überraschend mag man dort über den Toren der Stallungen die [[Glyphen von Unau]] lesen, steht doch dort kunstvoll in den Bogen gemeißelt:
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==Brauchtum==
==Brauchtum==
Einer gar skurril anmutenden Tradition begegnet der Reisende hin und wieder in dieser Ecke der Grafschaft, fallen einem doch die ungewöhnlich bunt dekorierten Vogelscheuchen auf, die in den wogenden Kornfeldern stehen. Ein jedes Kind kann einem freilich erklären, dass es sich dabei um die sogenannten 'Steifen Horasier' (oder in Unkenntnis jüngerer Ereignisse auch gerne noch 'Amenes Beste') handelt, wobei freilich meist die ungläubige Frage hinzugefügt wird, wie man denn bitteschön in der Heimat des Reisenden Samen und Feld vor Vögeln schütze, wenn nicht mit jenen.<br>
Einer gar skurril anmutenden Tradition begegnet der Reisende hin und wieder in dieser Ecke der Grafschaft, fallen einem doch die ungewöhnlich bunt dekorierten Vogelscheuchen auf, die in den wogenden Kornfeldern stehen. Ein jedes Kind in diesem Landstrich kann einem erklären, dass es sich dabei um die sogenannten 'Steifen Horasier' (oder in Unkenntnis jüngerer Ereignisse auch gerne noch 'Amenes Beste') handelt, wobei freilich meist die ungläubige Frage hinzugefügt wird, wie man denn bitteschön in der Heimat des Reisenden Samen und Feld vor Vögeln schütze, wenn nicht mit jenen.<br>
Denn wenn zu Beginn der [[Tristeza]] die Holzgestelle von den Feldern geholt werden, findet, mittlerweile auf den achten Tag des Boronmondes terminiert (welches rein zufällig auch der Jahrestag der Horaskränzung ist) schon seit Generationen ein Fest statt, zu welchem die verschiedenen Sippen darin konkurrieren, die Vogelscheuchen mit Hilfe der abgelegten und zu diesem noblen Zwecke gestifteten Kleidung der Herrschaften und allerlei Einfallsreichtum möglichst authentisch [[Horasreich|horasisch]] einzukleiden...oder eben was das [[Ragatien|ragatische]] Landvolk für horasisch hält. Die beste Vogelscheuche wird schließlich unter sinkender Praiosscheibe auf dem von den Herrschaften ausgerichteten Fest gekürt, und bringt der Sippe, gleichfalls auf Kosten des Junkers, neben Ruhm und Ehre auch eine Sau ein.<br>  
Denn wenn zu Beginn der [[Tristeza]] die Holzgestelle von den Feldern geholt werden, findet, mittlerweile auf den achten Tag des Boronmondes terminiert (welches rein zufällig auch der Jahrestag der Horaskränzung ist) schon seit Generationen ein Fest statt, zu welchem die verschiedenen Sippen darin konkurrieren, die Vogelscheuchen mit Hilfe der abgelegten und zu diesem noblen Zwecke gestifteten Kleidung der Herrschaften und allerlei Einfallsreichtum möglichst authentisch [[Horasreich|horasisch]] einzukleiden...oder eben was das [[Ragatien|ragatische]] Landvolk für horasisch hält. Die beste Vogelscheuche wird schließlich unter sinkender Praiosscheibe auf dem von den Herrschaften ausgerichteten Fest gekürt, und bringt der Sippe, gleichfalls auf Kosten des Junkers, neben Ruhm und Ehre auch eine Sau ein.<br>  
So kümmert es dann auch niemanden, dass die zum Saatfest wieder hervorgeholten Vogelscheuchen über den Winter rätselhafterweise das eine oder andere Kleidungsstück eingebüßt haben, während so manche Bauersleut neuerdings über meist mehr schlecht als recht umgearbeitete und eingefärbte Stoffe verfügen.<br>
So kümmert es dann auch niemanden, dass die zum Saatfest wieder hervorgeholten Vogelscheuchen über den Winter rätselhafterweise das eine oder andere Kleidungsstück eingebüßt haben, während so manche Bauersleut neuerdings über meist mehr schlecht als recht umgearbeitete und eingefärbte Stoffe verfügen.<br>
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