Chronik.Ereignis1036 Pilgerzug Ragath 01: Unterschied zwischen den Versionen

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BEITRAGSTEXT BLABLA


Die Arme verschränkt, den Kopf zur Seite geneigt, so blickte Dom [[Savertin von Culming|Savertin]] auf seine Schwester. Irgendwie spöttisch erklang sein „und du bist sicher, dass du auch wirklich NICHTS vergessen hast? Vielleicht noch etwas Punipan, falls auch Dom Raff-ik erscheint?“
Seine Betonung ließ einen Wortwitz zu Lasten des Kanzlers verraten, doch vor allem klang er etwas genervt beim Anblick seiner Schwester. [[Mireia von Culming|Miréîà]] hatte die für eine Rahjageweihte gewohnt luftige Kleidung, doch auf ihrem Rücken prangerte ein riesiger und offensichtlich prallgefüllter Rucksack. Zudem an beiden Seiten jeweils eine nicht minder gut gefüllte Tragetasche und am Gürtel hingen diverse, laut klappernde Feldflaschen. Ihre Hand hielt die Zügel einer geradezu bemitleidenswerten Maultierstute, deren Satteltaschen jeweils noch einmal die Breite der Trägerin zu erreichen vermochten. Mit etwas Phantasie konnte man dem Tier sogar einen geradezu mitleidigen Blick andichten. Der Blick der Culmingerin hingegen ließ ob der Bemerkung ihres Bruders eine leichte Verärgerung erkennen.
„Hör auf zu unken. Wir werden sicher ein bis zwei Wochen unterwegs sein, da ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Du wirst mir um das ein oder andere Detail in meiner Ausrüstung noch dankbar sein!“
„Ich sehe mich eher jetzt schon deinen Rucksack tragen, weil du ihn irgendwann nicht mehr packst. Wenn du denkst, du kannst mich so voll packen wie Naschel, dann hast du dich geirrt.“
Miréîà streichelte über die Mähne der Maultierstute. „Naschel wird eine ganz wunderbare Zeit mit meinem Gepäck haben und sehr glücklich sein, es für mich tragen zu dürfen…. Nicht wahr meine kleine?“ Das Maultier gab einen seufzenden Laut von sich. „Siehst du?“
Savertin grinste. „ich bin gespannt... Und nun laß uns los gehen, sonst verpassen wir noch den Pilgerzug. Eh verrückt, das Ganze mit dem Aufgehen der Praiosscheibe anzusetzen. Die meisten Magnaten werden noch tief und fest schlafen.“
„Ach, der Anlass wird sicher das ein oder andere nächtliche Wecken wert sein. Sie werden kommen, da bin ich mir sicher.“ Sie griff nach einem von zwei etwa zwei Schritt großen Stecken, die an die Wand des Ragather Rahjatempels gelehnt waren. Savertin tat es ihr gleich und griff nach dem zweiten. Tatsächlich wirkten sie in ihrer Aufmachung nun wie arme Pilgerer… mit zum Teil überdurchschnittlich viel Gepäck. Die Geweihte griff zudem nach einer großen Schale mit Wasser, welche Sie auf einem kleinen Tischchen parat gestellt hatte. Vorsichtig ob der nun fehlenden dritten Hand stakste sie langsam nach vorne.
„Wofür ist die Schale? Du hast doch Wasser dabei?“
„Der Fürst kniet schon die ganze Nacht am Marktplatz seiner Stadt. Er wird froh sein, wenn sich ihm die Gelegenheit einer kurzen Katzenwäsche bietet.“
Dom Savertin lachte. „Du hast wirklich an alles gedacht.“


Kurze Zeit später kamen Savertin und Miréîà von Culming am Marktplatz an. Außer Fürst Gwain und Dom Boraccio D’Altea sowie einiger Bediensteten hatten sich noch keiner am Ort eingefunden, aber das teils hektische Rumoren an diversen passierten Gasthäusern ließ schon vermuten, dass sich dies noch ändern würde. Der noch recht kärgliche Anblick trieb ein Lächeln in das Gesicht der Rahjageweihten. „Savertin, ich sage dir, dieses Bild wird noch Geschichte schreiben. Ein kniender, demütiger, schmutziger Fürst, neben ihm ein ebenso kniender, geschundener Krieger und sonst leere, doch am Horizont der flammende Sonnenaufgang der Hoffnung und mit ihm die Silhouette der Edlen, die ihn wie einen Schatten einzuholen drohen.“
„Da wünscht man sich eine Staffelei…“
„Die packe ich jetzt nicht aus…“
„Du hast eine Staffelei….?“
„Shhhh“ Miréîà unterbrach ihren Bruder und drückte ihm die Zügel und den Stecken in die Hand. Dann ging sie zum Fürsten und stellte ihm mit einem wärmenden Lächeln die Schale Wasser vor die Knie. Dieser blickte irritiert auf und sah so ein Gesicht voller Zuversicht, passend zu einer bis an die Zähne bepackten Rahjageweihten. Wortlos setzte sie sich neben den beiden im Schneidersitz auf den Boden. Und auch Dom Savertin kniete nieder. Es konnte los gehen.




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