Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 30: Unterschied zwischen den Versionen

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Steves Beitrag (Yegua)
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==In [[Kaiserlich Selaque|Ksl. Selaque]], 4. Rondra [[Annalen:1033|1033]] BF==
==In [[Kaiserlich Selaque|Ksl. Selaque]], 4. Rondra [[Annalen:1033|1033]] BF==


===Im Vanyadâl am frühen Abend===
===Im Vanyadâl und auf dem Castillo da Vanya am frühen Abend===


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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
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Und wiederum hatte ihn sein Glück nicht im Stich gelassen. Woher der Reiter so plötzlich gekommen war, wer sich unter dem Visier verbarg, und mit welchen Farben er es hielt war einerlei, Hauptsache dem Oger im letzten Moment entkommen. Da nahm man auch gerne einen Schwall wenig wohlriechendes Ogerblut in Kauf, sodass sich neben dem Weiß der weit aufgerissenen Augen auch kurz das Weiß eines bleckenden Grinsens im schwarzklebrigen Antlitz mischte. Die Aufforderung aufzusitzen brauchte der Reiter nicht zweimal zu sagen. Auf ein Knie gestützt, schob Anzures die Klinge in seinen Stiefelschaft, stemmte sich stöhnend hoch – eindeutig war er zu oft über seinen gebrochenen Arm gerollt – und hielt den gesunden Arm dem heranbrausenden Reiter entgegen gestreckt, bereit mit letzter Kraft und hoffentlich ein wenig gnädiger Mithilfe hinter ihm auf die Kruppe des Rosses zu springen…
Und wiederum hatte ihn sein Glück nicht im Stich gelassen. Woher der Reiter so plötzlich gekommen war, wer sich unter dem Visier verbarg, und mit welchen Farben er es hielt, war einerlei, Hauptsache dem Oger im letzten Moment entkommen! Da nahm man auch gerne einen Schwall wenig wohlriechendes Ogerblut in Kauf, sodass sich neben dem Weiß der weit aufgerissenen Augen auch kurz das Weiß eines bleckenden Grinsens im schwarzklebrigen Antlitz mischte. Die Aufforderung aufzusitzen brauchte der Reiter nicht zweimal zu sagen. Auf ein Knie gestützt, schob Anzures die Klinge in seinen Stiefelschaft, stemmte sich stöhnend hoch – eindeutig war er zu oft über seinen gebrochenen Arm gerollt – und hielt den gesunden Arm dem heranbrausenden Reiter entgegen gestreckt, bereit mit letzter Kraft und hoffentlich ein wenig gnädiger Mithilfe hinter ihm auf die Kruppe des Rosses zu springen …


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Wütend knallte [[Yegua von Elenta]] die Tür des Abtritts der herrschaftlichen Gemächer auf Castillo da Vanya von außen zu, ohne dass sie darin hätte erledigen können, weshalb sie dieses ''eigentlich'' stille Örtchen aufgesucht hatte. Konnte man denn hier nirgendwo seine Ruhe haben? Nicht einmal für einige wenige Augenblicke?
Eigentlich hätte sie allen Grund, ihrer Base dankbar zu sein, die ihr diese Bewährungschance gab und ihr eine mächtige Festung wie diese anvertraute, die unzweifelhaft ein Vermögen wert war. Mit jedem Tag aber, den sie seit der Abreise Praiosmins als deren Statthalterin und Burgcapitana hier verbracht hatte, war es offensichtlicher geworden, dass ihre Base ihr alles andere als die Crème de la Crème ihrer Büttel als Burgwachen zurückgelassen hatte. Unter den sechzehn Dorftrotteln und Vollidiotinnen, die sie unter ihrem Commando hatte, war kaum einer, der unfallfrei seinen eigenen Namen schreiben konnte - geschweige denn, irgendwelche komplizierteren Befehle in der gewünschten Art und Weise ausführen.
Mit zusammengepressten Lippen und sporenklirrend durchquerte Yegua das Arbeitszimmer des Großinquisitors, dessen Gemächer sie zu ihrem Domizil erwählt hatte, und riss die Tür zur Loggia auf, um im prasselnden Starkregen hinaus ins Freie zu treten.
"HEEEEEEYYYY! Was soll das Geklingel?", brüllte sie zur Barbakane hinüber. "Nur weil es gewittert, müsst ihr nicht Alarm schlagen! Das tut es hier jeden verdammten Tag! Und was ist das für ein Geschrei im Keller?"
Gegen das Tosen des Sturmes hörte sie bis zum Tor niemanden. Stattdessen antwortete ihr die Soldatin Lucia drunten im Hof, die ihr selbst noch als die Hellste ihrer Untergebenen vorkam: "Halten zu Gnaden, Domna - es ist nicht wegen dem Sturm! Es wird geläutet, weil der Bergfried brennt!"
"WAS?", schrie Yegua entsetzt und blickte nach oben. Tatsächlich brannten der Fahnenmast und das Selaquer Banner lichterloh, auch das Mauerwerk im obersten Stockwerk des Turmes schien beschädigt, und ein rötlicher Schein, der aus dem Inneren der Türmerstube kam, verhieß nichts Gutes.
"Orkverflucht! Das war ein Blitzeinschlag! Glücklicherweise war bei diesem Wetter wenigstens niemand oben auf den Zinnen!", antwortete Yegua und wandte sich bereits ab, um hinunter in den Hof zu laufen. Sie musste selbst die Löscharbeiten organisieren - ansonsten brannte wegen dieser Lappalie am Ende noch die ganze Burg ab.
"Eusebio war oben!", korrigierte sie Lucias Stimme aus dem Hof.
"Waaas? Dieser Schwachkopf! Wieso das denn?", fauchte Yegua.
"Ähm, er wollte das Banner einholen, damit es bei dem Sturm nicht abgerissen wird und fortfliegt. Das bringt Unglück, sagte er!"
"Friede seiner Asche!", ätzte Yegua und tippte sich an die Stirn. "Zumindest hat er Recht behalten - Unglück hat es ihm fürwahr gebracht!"
Sie knallte die Tür zu, griff sich ihren Helm und Streitkolben von einem Wandregal und stürmte die Treppe hinunter und durch die Vorhalle hinaus ins Freie.
"Nimm dir noch drei Mann hinzu und geht hinunter in den Keller! Sieh nach, was das dort unten für eine Schreierei war. Der Stimme nach, war es diese Rothaarige!", instruierte sie Lucia, während sie selbst weiter durch den Regen bis zum Torhaus lief, wo noch immer die Alarmglocke geläutet wurde.
"Holla! He! Aufhören!", rief sie dem Büttel zu, der das Klöppelseil der kleinen Glocke wie ein Irrsinniger hin und her riss. "Was ist denn los, verflucht nochmal?"
"Ach Ihr seid's!", antwortete ihr der Gardist, der erschrocken zusammengezuckt war. Sein Name war Eskariel, wie Yegua inzwischen wusste. Sie hatte seinen Namen als ersten von allen im Gedächtnis behalten, weil er aus irgendeinem abgeschiedenen Gebirgstal in der Waldwacht stammte und einen so fürchterlichen Dialekt sprach, dass sie kaum einen Satz verstand, als ob er nicht auf Almadanisch, sondern in der Sprache der Echsenmenschen mit ihr kommunizieren würde.
"Drausse sin' achd Oscher, Domscha, so gross wie ä klaa Häusje, die sin so'nem arme Bursch nach und wollden kapudd robbe und kapudd dabbe! Da kimmt awer gerad noch so'nen annern Bursch uffem Pferd und hat de aane uffgespiesst wie ä Mastsau. Da! Der anner kraxelt ach uff de Gaul! Ui, ui, ui dene gehd's jetz schee ans Ledder!"
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sprang Yegua die nassen Stufen zur Balustrade empor. Was faselte der Mensch? Sie hatte fast kein Wort seines Kauderwelschs verstanden und nickte nur, scheinbar zustimmend, ehe sie selbst einen Blick hinunter ins Dorf warf, der ihr fast das Blut in den Adern gefrieren ließ. Drunten auf dem Dorfplatz rotteten sich sieben riesige Ungeheuer mit bleicher glänzender Haut zusammen, wie sie sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Das also mussten Oger sein, die die Menschen am Rande des [[Raschtulswall]]s seit jeher fürchteten. Ein weiterer Oger lag tot oder verletzt am Boden, während zwei Menschen in ihrer Mitte um ihr Leben kämpften. Eben kam der Größte der Oger, ein mächtiger Brocken mit hässlichen Dornen am Hinterkopf, auf die beiden zu, deren verängstigtes Pferd im Angesicht dieser Monster scheute.
Ohne lang zu überlegen, nahm Yegua Eskariel seinen Kompositbogen vom Rücken und zog einen Pfeil aus dessen Köcher. In ihrer Zeit bei den [[Aguerridos]] war sie immer eine der besten Schützinnen des Terzios gewesen - nun war der rechte Moment zu überprüfen, ob dies noch immer so war...




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