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Moritatio kroch aus dem Versteck hinter den Fuderfässern hervor und klopfte sich Staub und Spinnweben von der Hose. | Moritatio kroch aus dem Versteck hinter den Fuderfässern hervor und klopfte sich Staub und Spinnweben von der Hose. | ||
Er blickte als Erstes zum Flaschenzug an der Decke empor. Wie er bereits vermutet hatte, baumelte dort tatsächlich ein Unglücklicher gefesselt von der Decke herab. Der ihm gänzlich unbekannte Mann hatte eine dick geschwollene Nase, aus der in regelmäßigen Abständen Blutstropfen herabfielen, da er mit dem Kopf nach unten hing. Moritatios Mitleid mit ihm verflog aber augenblicklich, als er im Halbdunkel näher unter ihn trat und so den Wappenrock des Ohnmächtigen erkennen konnte: Er war | Er blickte als Erstes zum Flaschenzug an der Decke empor. Wie er bereits vermutet hatte, baumelte dort tatsächlich ein Unglücklicher gefesselt von der Decke herab. Der ihm gänzlich unbekannte Mann hatte eine dick geschwollene Nase, aus der in regelmäßigen Abständen Blutstropfen herabfielen, da er mit dem Kopf nach unten hing. Moritatios Mitleid mit ihm verflog aber augenblicklich, als er im Halbdunkel näher unter ihn trat und so den Wappenrock des Ohnmächtigen erkennen konnte: Er war gelb und purpur mit einem aufgestickten roten Drachen auf der Vorderseite - der Bursche war ein Lakai der Harmamunds! Was suchte er hier und weshalb hatte man ihm so übel mitgespielt? | ||
Als er bemerkte, daß Raúl und Richeza ebenfalls mit ihm nach oben starrten, wandte er sich der zersplitterten Tür zu, als ginge sie der Gefangene nichts weiter an. Er kniff ein Auge zusammen und spähte durch den Türriß auf den Hof hinaus. | Als er bemerkte, daß Raúl und Richeza ebenfalls mit ihm nach oben starrten, wandte er sich der zersplitterten Tür zu, als ginge sie der Gefangene nichts weiter an. Er kniff ein Auge zusammen und spähte durch den Türriß auf den Hof hinaus. | ||
"Ich denke, wir heben drei Möglichkeiten," zählte er flüsternd auf, "erstens, wir warten die Dunkelheit ab und schleichen uns dann in den Palas. Da wir weit mehr Zimmer haben | "Ich denke, wir heben drei Möglichkeiten," zählte er flüsternd auf, "erstens, wir warten die Dunkelheit ab und schleichen uns dann in den Palas. Da wir weit mehr Zimmer haben, als diese Schurken an Personen zählen, könnten wir dort einen Raum finden, in dem wir unentdeckt bleiben. Zweitens könnten wir jetzt zum Bergfried rennen und uns darin verschanzen, wie wir es schon einmal getan haben. So hätten wir den Vorteil, das wir notfalls nochmals auf die Richeza bereits bekannte Art aus dem Castillo entkommen könnten und außerdem natürlich, dass wir von oben den allerbesten Ausblick auf das ganze Umland hätten, wann Verstärkung anrückt. Die dritte und riskanteste Möglichkeit wäre, daß wir direkt versuchen, die Barbakane und das Torhaus einzunehmen. Seitlich des Tores gibt es eine Wachstube mit einem Bett darin und außerdem wird von dort auch das Fallgatter betätigt. Allerdings wird das Tor - soweit ich es von hier einsehen kann - von drei Mann bewacht und wenn wir diese angreifen, so kann man uns von jedem Punkt des Innenhofes aus sehen - wir würden also rasch gegen eine Überzahl stehen." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Richeza rappelte sich auf und betrachtete den blutenden Mann am Flaschenzug nachdenklich. "Wir sollten schnell hier raus, aber gerade solange es hell ist, darf uns niemand sehen. Wenn wir einen Raum finden, den wir schnell und unbemerkt erreichen können, wäre das am besten. Vor allem aber brauchen wir Wasser und etwas zu Essen. Ein Angriff aufs Torhaus wäre schierer Wahnsinn." | |||
Sie nickte in Richtung des Gefangenen. "Und lass diesen Burschen herunter! Lass es so aussehen, als sei das Seil nicht ordentlich festgemacht worden. Kein Mensch hat es verdient, so zu sterben!" | |||
Sie sah Moritatio an. "Also: Können wir von hier unbemerkt irgendwohin gelangen, wo wir eine Weile unbemerkt überleben können?" | |||
Er blickte seine Cousine und den Faladoer fragend an: "Ich für meinen Teil würde den Palas favorisieren . aber wenn Ihr anderer Meinung seid, so richte ich mich nach Eurer Entscheidung." | Er blickte seine Cousine und den Faladoer fragend an: "Ich für meinen Teil würde den Palas favorisieren . aber wenn Ihr anderer Meinung seid, so richte ich mich nach Eurer Entscheidung." |
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