2.008
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Richeza suchte sich eine trockene Stelle und lehnte sich mit dem Rücken an eines der Fässer. Obwohl der Raum alles andere als bequem war und obwohl sie noch immer in Gefahr waren, vielleicht mehr als zuvor, fühlte es sich fast an, wie nach Hause zu kommen, nach all der Zeit in den Bergen. | Richeza suchte sich eine trockene Stelle und lehnte sich mit dem Rücken an eines der Fässer. Obwohl der Raum alles andere als bequem war und obwohl sie noch immer in Gefahr waren, vielleicht mehr als zuvor, fühlte es sich fast an, wie nach Hause zu kommen, nach all der Zeit in den Bergen. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
"Phexseidank!" atmete Moritatio erleichert auf, als er sich neben Richeza im Schutze eines der gewaltigen Fuderfässer niederließ. "Ich hatte mich schon gefragt, was wir tun sollen, wenn die Falltüre verschlossen gewesen wäre" wisperte er leise in deren Ohr. | |||
Die Flüssigkeit, die den Steinboden des Raumes benetzte, war offenbar größtenteils ausgelaufener Weißwein, wie er an den wenigen zum Weinbau geeigneten Hängen in Bosquirien wuchs, von wo Rolban der Brenner seiner Mutter die Fässer alle paar Jubeljahre schickte. Hier in Selaque wuchs kein Wein, den ein rechter Almadani trinken konnte - zumindest nicht auf ihrem Land. Offenbar hatten seine Eltern und das Burggesinde bei ihrer Flucht eines der Fässer angestochen, das in vollem Zustand den Weg in die Freiheit verbarrikadiert hatte. Direkt neben der schweren Holztür, die nach draußen auf den inneren Burghof hinausführte, lag ein umgestürzter Holzeimer, von dem ein bestialischer Gestank nach menschlichem Kot und Urin ausging - offenbar hatte ihn jemand längere Zeit als Abtritt verwendet und ihn dann umgetreten oder gar geworfen. Vielleicht hatte hier drin damals während der Flucht ein Kampf stattgefunden? | |||
"Dom Raúl hat einen guten Einwand vorgebracht, den ich noch gar nicht bedacht hatte" flüsterte Moritatio weiter, diesmal etwas lauter, so daß ihn auch eben dieser verstehen konnte. "Damals bei dem Kampf im Burghof, als wir in letzter Sekunde durch den Bergfried entkamen, hatte meine Mutter ja Unterstützung durch unsere Geleitreiterinnen und eine Mercenaria von Dom Hernán, die mit ihr wider die Leute der Elenterin kämpften. Vielleicht ist von diesen noch jemand am Leben und harrt im Kerker seither ihrer Befreiung? Dass man dagegen meinen Vater und unser Gesinde wieder hierher gebracht hätte, wage ich zu bezweifeln. Eher hat man sie wahrscheinlich auf Albacim eingekerkert, als sie wieder in ihre alte Heimat zurückzuschaffen." | |||
Er kratzte sich nachdenklich am Kinn, als plötzlich draußen irgendwoher von den Zinnen ein Alarmruf zu hören war. | |||
"Was ist los? Was schreit der Schwachkopf oben auf dem Tor so laut herum?" brüllte [[Yegua von Elenta]] von der Loggia ihres requirierten Gemachs in den Hof herunter, wo sie gerade im Begriff war, einen kurzen Lagebericht an ihre Cousine, die Vogtin, aufzusetzen. | |||
"Draußen vor dem Tor ist ein Botenreiter, der hier eine Nachricht für eine gewisse Morena von Harmamund abliefern soll. Er sagt, er habe gerade unterwegs eine Rotte Oger überholt, die ihm ans Leder wollten. Die Ungeheuer wären geradewegs auf dem Weg hierher!" | |||
"Was?" Yegua schüttelte ungläubig den Kopf und stützte sich auf die steinerne Brüstung der Loggia. | |||
"Draußen steht ein Botenreiter aus Ragathsquell, der eine Nachricht für eine gewisse..." wiederholte der Wachposten noch lauter seine Meldung. | |||
"Ja, ja, das habe ich schon verstanden, Idiot!" unterbrach ihn Yegua ungehalten. Wieso glaubte irgendjemand, diese Morena von Harmamund hier anzutreffen? Hieß so nicht das selbstherrliche Weib, dass ihr mit irgendeinem Schrieb ihres Onkels, des kaiserlichen Marschalls, ihre Pfründe stehlen wollte, was sie gerade noch mit einer kleinen List hatte abwenden können? | |||
"Meinetwegen lasst den Kerl herein, solange niemand sonst mit ihm vor dem Tor steht!" befahl sie. "Hier herein werden seine Oger wohl kaum kommen! Die sollen sich schön an den Bauern drunten im Dorf sattfressen!" Leiser, so daß nur der Wächter unter der Loggia sie verstehen konnte, fügte sie hinzu: "Sobald er drin ist, nehmt ihr ihm sein Schreiben ab und bringt es zu mir rauf! Weigert er sich, es herauszugeben, dann prügelt ihr ihn gründlich durch und sperrt ihn in den Weinkeller! Ich kümmere mich dann später selbst um ihn!" | |||
Der Wachposten nickte und grinste vorfreudig-gehässig, wobei er den Stiel seines Hakenspießes wie einen Prügel in die freie Handfläche klatschen ließ. | |||
"Herein mit ihm!" gab er den Befehl der Burgcapitana an die beiden Wachposten an der Barbarkane weiter. "Sobald er drin ist, schließt ihr das Tor sofort wieder hinter ihm!" | |||
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