Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 26: Unterschied zwischen den Versionen

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Steves Beitrag
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Der Durst war nicht kleiner geworden, der Hunger größer, und sicher wartete ein unerfreulicher Tag auf sie. Höchste Zeit, sich zu stärken, ehe ihr Vater noch auf die Idee käme, vor einem ausgiebigen Frühstück abzureisen.
Der Durst war nicht kleiner geworden, der Hunger größer, und sicher wartete ein unerfreulicher Tag auf sie. Höchste Zeit, sich zu stärken, ehe ihr Vater noch auf die Idee käme, vor einem ausgiebigen Frühstück abzureisen.
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===Im Raschtulswall nahe Vanyadâl===
=====4. Rondra, am frühen Vormittag=====
'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Na los, kommt schon! Macht dem störrischen Biest Beine! Da müssen wir rauf!"
Ungeduldig wandte sich Junker [[Ordonyo di Alina]] zum x-ten Mal zu seinen drei Begleitern um. Während ihm seine Tochter Dulcinea noch so dicht auf dem Fuß folgte, dass er ihre Schnapsfahne riechen konnte, die sie schon jetzt am frühen Vormittag wieder umwehte, mühten sich Ricardo und Pachotto leidlich ab, das aufmüpfige ''Lamah'', ein Ferkina-Kamel, an einem groben Strick hinter sich her zu ziehen.
Er war einerseits froh, die beiden Waffenknechte noch auf dem besetzten Castillo da Vanya angetroffen zu haben, die ihm schon früher gedient hatten, als Gut Rigoroso noch stand. Dafür hatte er den alten Jacopo, den Diener von Aldea de Vargas wieder nach Valenca zurücksenden können, ohne dass er sich vor dessen Herrin groß in Schulden gestürzt hätte.
Sein Pferd bei einem zwielichtigen Viehzüchter, dessen Hof etwas außerhalb des götterverlassenen Nestes Vanyadâl gelegen hatte, gegen dieses veritable Ekelpaket von einem Viech auszutauschen, war vielleicht keine so gute Idee gewesen - auch wenn ihm der Züchter für den Weg ins Gebirge dringend dazu geraten hatte. Kein Wunder, der Bursche war ihm gleich nicht geheuer gewesen, da schon seine hässliche Visage verraten hatte, dass er selbst nicht zu knapp Ferkinablut in den Adern hatte.
Der Junker deutete auf einen markant geformten Berg, dessen Steilwände sich in einiger Entfernung vor ihnen bis in den wolkenverhangen Himmel aufschwangen. "Das ist die Ogerklaue! An seinem nördlichen Fuß wartet mein Amigo bei den Wilden auf uns, und wenn er erst sieht, was wir ihm Schönes mitbringen, wird er sich nicht lumpen lassen und die Mercenarios zu blutigem Klump schlagen lassen, die mein Hab und Gut angezündet haben!"
Er registrierte wohl, dass seine Tochter und seine beiden Waffenknechte leise aufstöhnten, als sie die Entfernung zu dem besagten Berg sahen, der zwar in der Luftlinie direkt vor ihnen lag,
aber wegen zahlreicher tiefer Schluchten und Höhen dazwischen alles andere als leicht zu erreichen war.
"Keine Bange!", munterte er sie entgegen seiner sonstigen Art sogar etwas auf. "Sobald wir meinen Verbündeten getroffen haben und alles in meinem Sinne in die Wege geleitet wurde, verlassen wir diese Berge so schnell wieder, wie es nur geht! Wir begeben uns dann nach Selaque, denn Praiosmin, die fette Sau, schuldet mir etwas! Für meinen tapferen Einsatz wird sie mir Elenta geben müssen - andernfalls sorge ich dafür, dass auch Selaque wieder Besuch von Kreaturen erhält, die sie lieber niemals innerhalb der Grenzen ihres Lehens sehen möchte."
Im Laufe der Zeit kamen sie besser voran - das ''Lamah'', das nicht nur die in eine Holzkiste verpackte schwere Trommel, sondern auch all ihr Gepäck und ihren Proviant schleppte, erwies sich tatsächlich als ausgezeichneter Kletterer, wenn es auch hin und wieder dem vor ihm her gehenden Pachotto ohne jede Vorwarnung in den Nacken rotzte, worauf dieser jedesmal entsetzt und voller Ekel aufschrie und dem Tier tausenderlei qualvolle Todesarten ankündigte.
Einmal glaubte Ricardo, in etwa einer Dutzend Meilen Entfernung eine Gruppe Menschen auf einem Bergkamm erspäht zu haben, ohne hinterher sagen zu können, ob es Wilde oder möglicherweise gar ihre zwölfgöttergläubigen Feinde, der Spießhaufen des Mistkerls [[Hernán von Aranjuez]], gewesen waren.
Sie hatten gerade die Talsohle einer tiefen Schlucht durchquert und einen schnellfließenden Wildbach durchwatet, als Ordonyo mit einem Mal einen gurgelnden Schmerzensschrei hinter sich hörte und herumwirbelte.
Ricardo lag blutend am Boden, den Oberkörper unterhalb der Schulter von einem Speer mit beinerner Spitze durchbohrt. Pachotto ließ sofort die Führungsleine des ''Lamahs'' los und warf sich hinter einem Felsbrocken in Deckung. Geistesgegenwärtig ergriff wenigstens Dulcinea den Strick des furchtsam vorwärts trabenden Tieres und ging dann selbst hinter einer Felsnadel in Deckung, bemüht es festzuhalten.
Allein, dies erwies sich als keine gute Idee, denn als seine Tochter nur einen Wimpernschlag später wieder hinter der Felsnadel hervortrat, da wurde sie von hinten von einem halbnackten Wilden mit langem Bart und kahlrasiertem Schädel umklammert, der es offenbar auch gewesen war, der den Speer geschleudert hatte.
Ordonyo zog panisch sein Krummschwert - von beiden Enden der Schlucht her kam nun ein Dutzend weiterer Wilde angerannt - unmündige Knaben zwar größtenteils, aber doch allesamt bewaffnet und mit Muskeln gesegnet, dass sie es jederzeit mit einem erwachsenen Mann aufnehmen konnten.
"Halt! Wir kommen in Frieden!", brüllte Ordonyo, obwohl er genau wusste, dass wahrscheinlich kein einziger von ihnen Garethi verstand. "Frieden!", widerholte er radebrechend auf Tulamdiya. "Wir Freunde!"
Der Muskelprotz, der seine Tochter von hinten mit den Armen umklammert hielt und sie dabei sogar einen Spann vom Boden anhob, als wäre die lange und schlaksige Dulcinea leicht wie eine Feder, grinste bloß und entblößte dabei seinen hässlichen angespitzten Eckzähne.
'Ein ''Sayad Zhul''!', dachte Ordonyo still bei sich, ohne wirklich viel über diese 'Blutjäger' oder über das Volk der [[Bâni Khadr]] zu wissen. Immerhin konnte er sich ob dessen Anblick nun fast sicher sein, zumindest den 'richtigen' Wilden über den Weg gelaufen zu sein, denn auch [[Ghazal iban Muyanshîr]], der verrückte Zauberer der Blutsäufer, mit dem er dann und wann Informationen austauschte, wurde gelegentlich von derartigen
Gestalten begleitet. Dessen Name gebrauchte Ordonyo nun als Losung, da er hoffte, die Wilden damit gnädig zu stimmen:
"Ghazal iban Muyanshir! Hört ihr? Ghazal iban Muyanshir! Bringt uns zu ihm!"


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