Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 22: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Züge Servando Cronbieglers schienen regelrecht erfroren, als die fette Vogtin sich dergestalt lustig machte. Und diesem Gecken auf der anderen Seite des Tisches hätte er auch nur zu gerne das ölige Grinsen aus dem Gesicht gewischt. Zu schade, dass sie so bald aufbrechen mussten, ein oder zwei Runden mit Übungsschwertern im Burghof, und der Caballero von San Hinterwald hätte schon gesehen, dass man am gräflichen Hofe aus anderem Holze geschnitzt sein musste, als hier draußen am Rande der zivilisierten Welt. Nachdem nun freilich Dom Gendahar und Dom Rondrigo scheinbar noch zu pikiert über die Offenheit Domna Rominas waren, war es an ihm auf Domna Praiosmins Ausführungen hin zu murmeln: „Die Anrede lautet nicht ''mein Kind'', sondern ''Comtessa'' oder ''Euer Hochgeboren''.“
Die Züge Servando Cronbieglers schienen regelrecht erfroren, als die fette Vogtin sich dergestalt lustig machte. Und diesem Gecken auf der anderen Seite des Tisches hätte er auch nur zu gerne das ölige Grinsen aus dem Gesicht gewischt. Zu schade, dass sie so bald aufbrechen mussten, ein oder zwei Runden mit Übungsschwertern im Burghof, und der Caballero von San Hinterwald hätte schon gesehen, dass man am gräflichen Hofe aus anderem Holze geschnitzt sein musste, als hier draußen am Rande der zivilisierten Welt. Nachdem nun freilich Dom Gendahar und Dom Rondrigo scheinbar noch zu pikiert über die Offenheit Domna Rominas waren, war es an ihm auf Domna Praiosmins Ausführungen hin zu murmeln: „Die Anrede lautet nicht ''mein Kind'', sondern ''Comtessa'' oder ''Euer Hochgeboren''.“


Bevor nun freilich die Elenterin hierzu Stellung nehmen konnte, rauschte auch schon Morena von Harmamund herein. Noch staubig vom Ritt, war offensichtlich, dass etwas die schöne Domna verärgert hatte, sodass sie sich auch gar nicht großartig mit Höflichkeiten aufzuhalten gedachte. Nach einem kurzen Neigen des Hauptes gegenüber den übrigen Anwesenden, und einem hastigen „Domnas y Doms.“, fixierten ihre Augen Praiosmin von Elenta. „Domna Praiosmin, soeben komme ich von meinem Castillo. Man hat mir dort den Einlass verweigert, EURE Leute haben MIR den Einlass verweigert! Und nicht nur das, sie haben sich einer direkten Anordnung meines Onkels nicht nur widersetzt, sondern die schriftliche Order zerstört! Von der Gefahr unter die Wilden zu fallen einmal ganz zu schweigen. Was hat das zu bedeuten?“  
Bevor nun freilich die Elenterin hierzu Stellung nehmen konnte, rauschte auch schon Morena von Harmamund herein. Noch staubig vom Ritt, war offensichtlich, dass etwas die schöne Domna verärgert hatte, sodass sie sich auch gar nicht großartig mit Höflichkeiten aufzuhalten gedachte. Nach einem kurzen Neigen des Hauptes gegenüber den übrigen Anwesenden, und einem hastigen „Domnas y Doms.“, fixierten ihre Augen Praiosmin von Elenta. „Domna Praiosmin, soeben komme ich von meinem Castillo. Man hat mir dort den Einlass verweigert, ''Eure'' Leute haben ''mir'' den Einlass verweigert! Und nicht nur das, sie haben sich einer direkten Anordnung meines Onkels nicht nur widersetzt, sondern die schriftliche Order zerstört! Von der Gefahr unter die Wilden zu fallen einmal ganz zu schweigen. Was hat das zu bedeuten?“  


Immerhin, trotz ihres Zornes hatte die Harmamunderin es vermieden jenes fragliche Castillo genauer zu benennen, sodass die meisten Anwesenden sich wohl zusammen reimen mussten, um welches Castillo es sich dabei wohl handeln mochte. Morena von Harmamund jedenfalls gönnte sich erst einmal einen großen Schluck aus dem Kelch, den ihr ein Diener schon seit geraumer Zeit auf einem Tablett zur Verfügung hielt…
Immerhin, trotz ihres Zornes hatte die Harmamunderin es vermieden jenes fragliche Castillo genauer zu benennen, sodass die meisten Anwesenden sich wohl zusammen reimen mussten, um welches Castillo es sich dabei wohl handeln mochte. Morena von Harmamund jedenfalls gönnte sich erst einmal einen großen Schluck aus dem Kelch, den ihr ein Diener schon seit geraumer Zeit auf einem Tablett zur Verfügung hielt …
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
 
"Euch schickt der Himmel, meine Gute!", begrüßte Praiosmin ihre angehende Lehnsvasallin mit einem strahlenden Lächeln. "Vergesst einmal das Castillo, welches - wie Ihr richtig sagtet - noch immer von den Meinigen gehalten wird. Solange es nicht zurück an unser beider Feinde fällt, ist ja alles in bester Ordnung."
 
[[Morena von Harmamund|Morena]]s Augen, die sich bei diesen Worten zu Schlitzen verengten, verrieten ihr, dass die junge Harmamund ganz anders darüber dachte - darum fuhr Praiosmin gleich in ihrer Rede fort, ehe diese ihr widersprechen konnte. "Zunächst einmal habe ich eine kleine Aufgabe für Euch, die Eure Eignung als meine Lehnsfrau ''in proscriptione'' auf die Probe stellen wird! Ich habe gestern Abend die Information erhalten, wo sich die treulos verräterische Aufwieglerin Rifada da Vanya herumtreibt - Praiosseidank wurde sie offenbar gefangen gesetzt und sitzt zur Zeit in einem Verlies am Schwarzen See in Schrotenstein. Ich will, dass Ihr mit einem Aufgebot dorthin zieht, die Verräterin dingfest macht und sie dann hierher schafft, damit ich ein Urteil über sie sprechen kann, auf dass sie ihrer gerechten Strafe zugeführt wird."
 
Bei diesen Worten hatte sie die Comtessa, Zaida und Gendahar sehr genau im Auge behalten - sie wusste genau, dass diese bis vor wenigen Tagen zusammen mit der Lehnseidbrecherin gereist waren.
 
"Derjenige, der sie fasste", fuhr Praiosmin unterdessen an Morena gewandt fort, als sprächen sie zu zweit und nicht vor einem Dutzend Personen, "ein Raubritter und Schnapphahn mit Namen [[Gasparo von Sebeloh|Gasparo]], ist wohl so dumm zu glauben, uns mit der Verräterin erpressen zu können. Tausend Dukaten - man stelle sich das nur vor! - verlangt er für die Herausgabe der Schurkin - aber von mir wird er keinen roten Kreuzer bekommen, ganz im Gegenteil! Ihr werdet diesem Menschen klarmachen, dass er nur auf meine Nachsicht und meine Gewogenheit hoffen kann, wenn er Euch die Treulose sofort und ohne Bedingungen übergibt. Ziert er sich oder zeigt sich verstockt, so legt ihr sein Castillo in Schutt und Asche, das meiner Erinnerung nach sowieso schon einer halben Ruine gleicht!
 
Der edle Dom Azzato von San Owilmar hier," sie deutete auf den jungen Mann, der aus seinem träumerischen Anhimmeln von Romina hochschreckte, "wird Euch als Euer Adjutant begleiten! Draußen im Burgvorhof lungern genug wehrfähige junge Burschen und Maiden herum, die mir in Krisenzeiten wie diesen allesamt den Dienst an der Waffe schuldig sind! Nehmt so viele von ihnen mit, wie Ihr als nötig erachtet - zwanzig, dreißig, vierzig oder meinetwegen fünfzig - aber bringt mir dieses verrückte Mörderweib Rifada da Vanya! Da ich alle Waffen aus ihrer Burg konfisziert habe - Aberdutzende von Schwertern, Säbeln, Spießen, Rüstungen, Helmen - braucht Ihr Euch um die Armierung unseres Aufgebots keinerlei Sorgen zu machen - wir werden die Verrückte mit ihren eigenen Waffen schlagen, im wahrsten Sinne des Wortes höhöhö!"
 
Die Reichsvogtin lachte glucksend und wandte sich dann an Castellan Rondrigo vom Eisenwalde: "Ihr tragt Euch doch gewiss ebenfalls in der Absicht, Exzellenz, über Schrotenstein nach Ragath zurückzukehren? Ihr und die Euren könntet also mit Domna Morena und meinem Aufgebot gemeinsam bis an den Schwarzen See ziehen, denn so genießt Ihr das Geleit eines kopfstarken Kriegshaufens, und die Meinigen genießen im Umkehrschluss den Schutz des gräflichen Banners - nur für den Fall, dass irgendwelche Briganten oder Rebellen entlang des Weges Unfrieden suchen ..."




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