Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 22: Unterschied zwischen den Versionen

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(Rominas Beitrag)
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Die junge Frau betrachtet Domna Praiosmin unablässig, jede Regung in sich aufnehmend.  
Die junge Frau betrachtet Domna Praiosmin unablässig, jede Regung in sich aufnehmend.  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Wie bedauerlich, dass Ihr uns schon so schnell wieder verlassen wollt!", hatte Praiosmin von Elenta auf das Vorhaben des alten Castellans entgegnet. Dann aber, als die Comtessa haarklein ihren nächtlichen Traum schilderte, entglitten ihr für einen kleinen Moment ihre Gesichtszüge. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, und auch ihr Mund stand für einen kurzen Moment offen, was während des Essens keinen allzu appetitlichen Anblick bot. Schnell aber fasste sie sich wieder und kaute auffällig in aller Seelenruhe weiter, als müsse die weiche Rosinengrütze vor dem Schlucken erst aufwendig zermahlen werden.
Was hatte ihr Sohn mit diesem blonden Klappergestell zu schaffen? War er gestern Nacht etwa sogar in ihrer Kammer gewesen und deswegen heute Morgen ohne jede Verabschiedung spurlos verschwunden, und diese miese kleine Dirne redete sich nur ein, dass es ein Traum gewesen war, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen? Recht hübsch war sie ja, das musste Praiosmin neidvoll anerkennen, der junge Caballero von San Owilmar hing mit seinen öligen Stielaugen an ihr, als wäre die Heilige Rahja höchstselbst aus Alveran herabgestiegen.
"Ein blonder Jüngling mit goldenen Augen", kicherte Praiosmin geziert und schüttelte den Kopf darüber. "Wann hat man so etwas schon gehört? Es gibt keine Menschen mit güldenen Augen - nur die Alveraniare unseres Herrn, des Götterfürsten, sehen dergestalt aus! Ein Boroni sagte mir einmal, Träume dienten der Reinigung der Seele. Ich halte nichts von dieser These, denn ein rechtschaffener Mensch hat auch nur rechtschaffene Träume! Ihr solltet Euch also fragen, mein Kind, was so einen schmucken blonden Jüngling in Eure Träume geführt haben könnte ..." Sie grinste anzüglich. 
Ihr Majordomus Zalameos und der junge Azzato von San Owilmar hatten indes bei Rominas Ausführungen überrascht aufgeblickt und glotzten dann nicht minder überrascht ihre Herrin an, ehe Letzterer schließlich mit seinem Frühmahl fortfuhr. Die Beschreibung der Comtessa hatte ja beinahe haargenau auf Ramin, das hochnäsige Mündel Domna Praiosmins gepasst, der sich auf Castillo Albacim oft aufspielte, als wäre er nicht etwa nur ein gemeiner Zögling der Burgherrin, sondern selbst der leibhaftige Herr der großen Burg. Sonderbar, dass der Herrin dies nicht ebenfalls auffiel - sie kannte doch selbst jemanden mit so sonderbar goldgelber Augenfarbe. 
Ehe sie diesen Gedanken weiter vertiefen konnten, öffnete sich die lederbespannte Tür des Speisezimmers und eine den Gräflichen bereits wohlbekannte, schwarzhaarige Edeldame mittleren Alters trat ein.
"Hochedle Domnas und Doms," stellte sie Haushofmeister Zalameos sogleich mit tragender Stimme vor, "Ihro Wohlgeboren Morena von Harmamund!"




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