Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 29: Unterschied zwischen den Versionen

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Sanft aber bestimmt griff Domna Siona nach dem Oberarm der Mundschenkin und diese ließ sich tatsächlich ohne größeren Widerstand durch den Kuppelsaal hinüber zu dem jungen Hospitiar führen. "Bruder...", die Yaquirtalerin überlegte einen kurzen Moment, dann entsann sie sich wieder des Namens, "... Zafir. Könnt ihr uns vielleicht ein geeignetes Gemach zur Verfügung stellen, in dem die Domnita wieder zu sich finden kann? Zudem wäre ich Euch dankbar, wenn eine Priesterin oder ein Priester uns begleitete."
Sanft aber bestimmt griff Domna Siona nach dem Oberarm der Mundschenkin und diese ließ sich tatsächlich ohne größeren Widerstand durch den Kuppelsaal hinüber zu dem jungen Hospitiar führen. "Bruder...", die Yaquirtalerin überlegte einen kurzen Moment, dann entsann sie sich wieder des Namens, "... Zafir. Könnt ihr uns vielleicht ein geeignetes Gemach zur Verfügung stellen, in dem die Domnita wieder zu sich finden kann? Zudem wäre ich Euch dankbar, wenn eine Priesterin oder ein Priester uns begleitete."


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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Bruder Zafir wiegte den Kopf. "Ich weiß nicht, ob das Wirken Rahjens dazu geeignet ist, Erregung zu mindern." Er lächelte fein. "Viel eher scheint es mir - obwohl ich davon weiß die Göttin nichts verstehe -, dass die Domnita unter einer Art Zauber- oder Hexenbann steht. Vielleicht kann uns Maestra Lariana weiter helfen?"
Als sie ihren Namen hörte, unterbrach die neben Domna Yedra sitzende Magierin die Betrachtung ihrer Hände und blickte auf.  Ohne ein weiteres Wort stand sie auf, strich ihr Gewand glatt, ergriff ihren Spazierstock und begab sich zu Domna Siona und der auf den Lippen kauenden Leonora.
Letztere fixierte sie mit festem Blick, dann hob sie ihren Spazierstock und sprach mit leiser Stimme die Formel: "ODEM ARCANUM." Ohne die Augen von Leonora zu lassen, fügte sie nach einer Weile angespannten Schweigens hintan: "Die Maid ist in der Tat von Magie umgeben. Ich will sehen, welcher Art sie ist."
So ward von ihr auch die Formel ANALYS ARCANSTRUCTUR gesprochen und - wiederum für die Umstehenden unersichtlich - entzifferte die kleingewachsene Frau mit hellsichtigem Blick die Art des Zaubers. Schließlich richtete sie mit glockenheller Stimme an Domna Fiona, Domna Siona und die anderen Umstehenden: "Mit einem cantus der magia controllaria ist sie besprochen worden. Allerdings etwas... ungewöhnlicher Natur."
"Was meint Ihr damit?", wollte die Franfelderin wissen.
"Nun... wie soll ich das erklären? Stellt Euch die magia controllaria wie ein Seil oder einen Faden vor. Je nach Knüpfart und Dicke des Seiles kann der ein Magus einen schwachen Geist zur Erfüllung eines Dienstes bewegen, zu seinem Freunde machen oder vollkommen unter seine Gewalt zwingen. In der Regel sind die Knoten kunstvoll geknüpft, je feinmaschiger das magische Netz, desto besser ist die Kontrolle.
In diesem Falle jedoch ist es, als ob jemand mit viel Kraft willkürlich ein dickes Seil um den Kopf der Domnita geschlungen und irgendwie zusammengewickelt hätte. Ich habe eine solche Technik noch niemals gesehen. Es muss sich bei dem Zauberwirker um einen ziemlichen Stümper handeln, der Kunstfertigkeit durch schiere Kraft ersetzt. Oder um ein Naturtalent. Ein akademisch gebildeter Magus ist auszuschließen."
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'''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|lindholz]]
"Es ist äußerst beunruhigend, dass jemand, der solch finstere Pläne wider den Baron in die Wege zu leiten gewillt war, nicht nur über derartige Kräfte verfügt, sondern diese womöglich nicht einmal voll unter Kontrolle hat", konstatierte die Yaquirtaler Junkerin bestürzt. "Einer solchen Person ist dringend Einhalt zu gebieten!" Nach kurzem Nachdenken fügte sie hinzu: "Ich vermute, Ihr hättet es erwähnt, wenn es Euch möglich gewesen wäre, diesem schändlichen Zauber einem Urheber zuzuordnen."
Maestra Lariana bestätigte dies mit einem Nicken: "Jedoch sollte ich - die richtigen Umständen vorausgesetzt - in der Lage sein, durch einen Abgleich der astralen Matrices und der  spezifischen Eigenarten ebenselbiger, den Verdacht gegen einen Verdächtigen zu erhärten oder abzumildern, so sich eine solche Persona finden lässt."
"Das wird wohl der schwierige Teil", stimmte Domna Siona zu und wandte sich dann erneut dem schönen Hospitiar zu. "Um ganz offen mit Euch zu sein, Bruder Zafir, hatte ich auch deshalb um die Anwesenheit eines Mitglieds Eures Ordens gebeten, damit die Worte der jungen Domnita und mögliche Ereignisse während der Befragung von jemandem wiedergegeben werden können, der über jeden Zweifel der Befangenheit und Parteinahme erhaben ist. Aus diesem Grunde wäre mir auch noch weiterhin daran gelegen. Ich hoffe immer noch darauf, dass das Mädchen sich vielleicht an etwas von Bedeutung erinnert. Dieser Zauber muss doch irgendwann an Wirkung verlieren, bei Praios' Licht!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Wir sind ja alle hier, Wohlgeboren, und hören, was das Kind uns sagt", lächelte Bruder Zafir milde und wies auf den Abt und die anderen Catalinenser, die sich um die übrigen, verwirrten Gäste kümmerten, teils aber auch selbst etwas ratlos umherstanden. "Vielleicht könnte Maestra Lariana einen Gegenzauber...?"
"Gewiss, Bruder Zafir. Doch die Antimagie ist kein Spezialgebiet von mir. Daher benötige ich etwas Zeit um mich auf einen cantus zu konzentrieren, der die Beherrschung des Mädchens aufhebt. Ich bitte um Geduld. Ich vermute, dass es hinterher noch verwirrter sein wird als zuvor, denn wenn ich die magischen Knoten um ihr Haupt löse, so wird sie wie aus einem Schlaf erwachen. Ich bitte um absolute Ruhe, um mich zu konzentrieren."
Dieses Mal nahm Maestra Lariana zuerst das Haupt Leonoras in beide Hände und blickte ihr tief in die Augen. Als sich diese angsterfüllt weiteten, lächelte die Magierin zuversichtlich und strich der Domnita beruhigend über die Locken. "Schließt Eure Augen, Domnita." Leonora blickte zögerlich drein, schloss dann aber beide Augen. Die Umstehenden hielten den Atem an.
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Derweil war die Grafentochter in ihrem Gemach angekommen. Sie schloss die Tür und sah sich um. In was war sie hier hineingeraten? Sie hatte nur ihre zukünftige Knappin begleiten wollen und jetzt fand sie sich in einer Fehde wieder. Blitzschnell überschlug sie in Gedanken die Verbindungen von Vivar und Streitzig. Die Ehrensteiner waren in solchen Sachen außen vor; ihr Vater schien den [[Magnat]]en nicht streitwürdig genug. Sie musste lächeln. Sie liebte ihren Vater, doch er war nie richtig in Almada angekommen.
Es gab einen angeheirateten [[Familia von Rebenthal|Rebenthal]] bei den Vivar. Sie schnaubte kurz. Kurz bevor sie hierher aufgebrochen war, hatte sie noch nachgelesen, dass jener Rebenthal sich aus der großen Yaquiertalfehde rausgehalten hatte. Außerdem konnte Dom Léon nichts für diesen Schwager. Gerüchtehalber war die Braut einem Anderen versprochen gewesen und hatte schwanger geheiratet.
Sie schlüpfte behände aus dem Kleid und legte das kostbare Stück aufs Bett.
Was wusste sie noch von den Vivar? Sehr alter, stolzer Adel, doch seit Dom Leóns Mutter hatte zum Entsetzen vieler Magnaten einen Ausländer aus der [[Familia Dhachmani|Händlerfamilia Dhachmani]] verheiratet. Der schöne Baron war ein halber Händler und wilder Abenteurer. Seine ebenso schöne Schwester diente erfolgreich komponierend dem Kaiser. Dann die Sache mit [[Gonzalo di Madjani]]. Die Aussage des Vivars hatte diesen und einige andere Magnatensprösslinge vor die Kaiserin gebracht und der halben Ehre beraubt. Sie hatte den alten Bericht im Archiv des [[Castillo Ragath|gräflichen Castillos]] nur überflogen und erst interessiert gelesen, als [[Richeza von Scheffelstein]] erwähnt worden war.
So etwas interessierte die Familia von Streitzig nur oberflächlich. Die "Freundschaft" zu dem alten Madjani war immer von Nutzen, aber auch von Vorsicht geprägt gewesen. Außerdem war Dom Gonzalo längst tot und sein kindlicher Enkel, Rominas Vetter, war der letzte seines Geschlechts.
Romina stand kurz unschlüssig vor den wenigen Sachen in ihrem Kleiderschrank und zog dann die weißblaue Junkertracht mit dem Wappen der Streitzig heraus. Wenn sie sich schon einmischte, dann unter dem blauweißen Schimmel, den man in Almada achtete und fürchtete. Kurz zögerte sie. Die Farben waren denen der Vivar sehr ähnlich.
Wer wohl der Gegenspieler in diesem Schlagabtausch war? Diesen Alstinger, ehemals hier Baron, kannte sie nicht. Entschlossen begann sie sich anzukleiden. Wie auch immer, er oder sie hatte den Baron vergiftet. Allein das war verdammenswert. Es dann auch noch im Rahjatempel auf des Vivars eigenem Fest zu tun war bösartig. Sie würde das niemanden durchgehen lassen. Nicht einmal dem Kaiser selbst, bei Praios!
Sie schlüpfte in die schwarzen Stiefel und schnappte sich den Cadabreser.
Dass es der Kaiser war, war wohl eher unwahrscheinlich, es sei denn, der schöne Baron hat sich an die Novad rangemacht. Sie musste lächeln. So weit würde der fesche Domjuan bestimmt nicht sinken, aber sie würde es ihn trotzdem irgendwann fragen, nur um sein verblüfftes Gesicht zu sehen. Wenn er überlebte. Sie spürte kurz einen Stich in der Herzgegend, ihr Lächeln erstarb und sie machte sich auf, um in den Tempel zurückzukehren.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Die Caballera Romina von Ehrenstein-Streitzig, gewandet in ihr weißblaue Reisegewand, betrat gerade wieder die Tempelhalle, als Maestra Lariana ihren Spazierstock hob und dreimal sanft mit dessen Knauf gegen die Stirn Leonoras klopfte. Zwei Mal geschah nichts. Doch beim dritten Mal begannen die goldenen Locken Leonoras zu glänzen und zu schimmern, als ob sie tatsächlich aus lauterem Gold wären.
Verwundert schlug Leonora vom Berg die Augen auf und blickte erst Maestra Lariana, dann Dom Franco, dann die anderen Gäste an, als sähe sie sie zum ersten Male. Als sie verwirrt den Kopf schüttelte, lösten sich winzig kleine Goldflöckchen aus ihrem Haar, die sich, sobald sie den Boden berührten, in Luft auflösten.
Maestra Lariana lächelte fein und verneigte sich vor Dom Franco, Domna Romina und den anderen: "Nun könnt Ihr Eure Befragung fortsetzen, Hoch- und Hochwohlgeborene Herrschaften. Das Kind ist von der Beherrschung befreit."


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