Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 18: Unterschied zwischen den Versionen

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Romina nickte und sah zum Onkel auf.
Romina nickte und sah zum Onkel auf.


"Ich bin ganz eurer Meinung, Onkel, Dom Rifada da Vanya ist ein halber Ferkina und ich befürchte, alles, was nicht mit ihr verwandt ist, betrachtet sie als nutzlos, wenn nicht feindlich." Sie schaute zu Richeza, kurz war ein Zögern zu bemerken, doch sie riss sich los und wandte sich wieder Gendahar zu. "Wir sollten Domna da Vanya nicht mehr begegnen. Vielleicht ist es sogar klug, sich neben den offiziellen Straßen zu bewegen, bestimmt sucht man schon nach uns und das tut man bestimmt nicht in den Wäldern." Sie schenkte Tsachariaus ein Lächeln. "Ich danke euch für alles, Meister, macht euch keine Sorgen, wir werden uns verbergen, bitte segnet uns, auf das die junge Göttin uns beschützen möge."  
"Ich bin ganz Eurer Meinung, Onkel, Domna Rifada da Vanya ist ein halber Ferkina, und ich befürchte, alles, was nicht mit ihr verwandt ist, betrachtet sie als nutzlos, wenn nicht feindlich." Sie schaute zu Richeza, kurz war ein Zögern zu bemerken, doch sie riss sich los und wandte sich wieder Gendahar zu. "Wir sollten Domna da Vanya nicht mehr begegnen. Vielleicht ist es sogar klug, sich neben den offiziellen Straßen zu bewegen, bestimmt sucht man schon nach uns, und das tut man bestimmt nicht in den Wäldern." Sie schenkte Tsachariaus ein Lächeln. "Ich danke Euch für alles, Meister, macht Euch keine Sorgen, wir werden uns verbergen, bitte segnet uns, auf dass die junge Göttin uns beschützen möge."  


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'''Autor''': [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
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Gendahar nahm den Segen gern entgegen - Tsacharias hatte schon mehrmals bewiesen, dass er die Gunst der Ewigjungen Göttin besaß. Er fühlte, wie ihn ein tiefer innerer Frieden überkam. Während der Alte die beiden Mädchen segnete, blickte Gendaharzu seiner Nichte und schloss sie in den Arm. Sie hatte die Gefangenschaft erstaunlich gut überstanden, dies sagten ihm ihr Blick und ihr Lächeln. Weiterer Worte bedurfte es dazu nicht. Den Göttern sei gedankt, dachte Gendahar, denn er wusste nicht, was er sie fragen oder ihr zum Trost sagen sollte. Dies sollten ihre Mutter und ihre Schwestern tun, wenn er sie unbeschadet dorthin zurück gebracht hatte.
Gendahar nahm den Segen gern entgegen - Tsacharias hatte schon mehrmals bewiesen, dass er die Gunst der Ewigjungen Göttin besaß. Er fühlte, wie ihn ein tiefer innerer Frieden überkam. Während der Alte die beiden Mädchen segnete, blickte Gendahar zu seiner Nichte und schloss sie in den Arm. Sie hatte die Gefangenschaft erstaunlich gut überstanden, dies sagten ihm ihr Blick und ihr Lächeln. Weiterer Worte bedurfte es dazu nicht. Den Göttern sei gedankt, dachte Gendahar, denn er wusste nicht, was er sie fragen oder ihr zum Trost sagen sollte. Dies sollten ihre Mutter und ihre Schwestern tun, wenn er sie unbeschadet dorthin zurück gebracht hatte.


Nachdem der Alte geendet hatte, bedankte sich Gendahar bei ihm und wünschte ihm ebenfalls den Segen der Götter. Tsacharias entfernte sich und setzte sich auf einen großen Stein in der Nähe, die Beine gekreuzt, das Gesicht der Sonne zugewandt und die Augen geschlossen, und summte eine Melodie. Bald schien er entrückt, allein mit seinen Empfindungen und Gedanken.
Nachdem der Alte geendet hatte, bedankte sich Gendahar bei ihm und wünschte ihm ebenfalls den Segen der Götter. Tsacharias entfernte sich und setzte sich auf einen großen Stein in der Nähe, die Beine gekreuzt, das Gesicht der Sonne zugewandt und die Augen geschlossen, und summte eine Melodie. Bald schien er entrückt, allein mit seinen Empfindungen und Gedanken.


Gendahar blickte abermals zu Richeza und dem Jungen hinüber. Praiodor hatte keinen guten Eindruck gemacht in den letzten Tagen, was aber nicht verwunderlich war. Doch Richeza, so kratzbürstig sie sonst auch sein mochte, schien sich aufopferungsvoll um ihn zu kümmern. Er würde bei ihr in guten Händen sein. Gendahar betrachtete die Scheffelsteinerin. Er wurde nicht schlau aus ihr. Warum musste jemand, der so schön war - und ohne Zweifel zuweilen auch umsichtig und kenntnisreich - mit dem Temperament einer Harpye geschlagen sein? Streitlust war ihn Almada breit gestreut und seine eigene Familie hatte ein gehöriges Maß davon abbekommen, pflegten diese gar, um ihrem Namen gerecht zu werden. Doch was die zierliche Junkerin aus Kornhammer bisweilen zeigte, ging weit darüber hinaus. Woher dieser Hass auf Romina, woher dieses Misstrauen? Auf dem Marsch aus der Höhle hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Gendahar widerstrebte es, im Streit auseinander zu gehen. Nicht mit einer so hübschen Frau, dachte er, und musste sogleich über sich selbst schmunzeln. Er würde sich wohl nie ändern.
Gendahar blickte abermals zu Richeza und dem Jungen hinüber. Praiodor hatte keinen guten Eindruck gemacht in den letzten Tagen, was aber nicht verwunderlich war. Doch Richeza, so kratzbürstig sie sonst auch sein mochte, schien sich aufopferungsvoll um ihn zu kümmern. Er würde bei ihr in guten Händen sein. Gendahar betrachtete die Scheffelsteinerin. Er wurde nicht schlau aus ihr. Warum musste jemand, der so schön war - und ohne Zweifel zuweilen auch umsichtig und kenntnisreich - mit dem Temperament einer Harpyie geschlagen sein? Streitlust war ihn Almada breit gestreut, und seine eigene Familie hatte ein gehöriges Maß davon abbekommen, pflegten diese gar, um ihrem Namen gerecht zu werden. Doch was die zierliche Edle aus Kornhammer bisweilen zeigte, ging weit darüber hinaus. Woher dieser Hass auf Romina, woher dieses Misstrauen? Auf dem Marsch aus der Höhle hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Gendahar widerstrebte es, im Streit auseinander zu gehen. Nicht mit einer so hübschen Frau, dachte er, und musste sogleich über sich selbst schmunzeln. Er würde sich wohl nie ändern.


Unwillkürlich hatte er sich ihr einige Schritte genähert. Richeza blickte auf und bemerkte ihn, und ihm blieb nichts anderes übrig, als den Rest der Strecke auch noch zurück zu legen. Praiodor schien zu schlafen, Moritatio lag weiterhin in einiger Entfernung im Gras.
Unwillkürlich hatte er sich ihr einige Schritte genähert. Richeza blickte auf und bemerkte ihn, und ihm blieb nichts anderes übrig, als den Rest der Strecke auch noch zurückzulegen. Praiodor schien zu schlafen, Moritatio lag weiterhin in einiger Entfernung im Gras.


"Wie geht es dem Jungen?", fragte Gendahar, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen. Er sprach leise, um den Jungen nicht aufzuwecken.
"Wie geht es dem Jungen?", fragte Gendahar, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen. Er sprach leise, um den Jungen nicht aufzuwecken.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Richeza blinzelte gegen die tieferstehende Sonne. Wie sie so dasaß, das Gesicht mit blutigem Schorf übersät, das zerzauste Haar fast grau vom Höhlenstaub, in dem Lumpen, der einmal eine Pferdedecke gewesen war, mit einem Strick um die Hüften, die Stiefel löchrig – war es leichter, sich vorzustellen, dass sie die Enkelin einer Zahori war, als dass sie von der rahjagleichen Fürstin abstammte, die – was noch unwahrscheinlicher erschien – auch Domna Rifada zu ihren Ahninnen zählte.
Unwillkürlich legte die Edle den Arm um die schmalen Schultern des Knaben. "Er ist krank", sagte sie heiser und blinzelte wieder, schaute an Gendahar vorbei zu Romina und zurück zum Thangolforster. Ihr Blick wanderte über sein Gesicht, den Bart, seine Schultern, verlor sich irgendwo im Nichts. "Ihr habt also gefunden, wonach Ihr gesucht habt", sagte sie.
"Ihr geht?", fragte sie, als sie ihn wieder ansah. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war schwer zu deuten. "Also dann." Schweigen. "Viel Glück. Streitzig."
Sie drehte den Kopf weg, um zu husten und blickte hinab über die bewaldeten Bergrücken und Hügel, zwischen denen, weit im Westen, die sonnenbeschienene Ebene des Kaiserlehens zu sehen war.




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