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Richeza achtete zunächst nicht auf den Streitzig und funkelte Romina an der Schulter ihrer Tante vorbei wütend an. "''Ihr'' habt ''mich'' gerettet? Das wird ja immer besser! Dieser verfluchte Bastard der Elenterin hat mich ''Euretwegen'' entführt. ''Seinetwegen'' habe ich Waffe, Kleider und Ausrüstung verloren. ''Euretwegen'' habe ich die Suche nach Praiodor unterbrochen, um Euch zu Eurem Onkel zu führen. Es war nur Glück, dass | Richeza achtete zunächst nicht auf den Streitzig und funkelte Romina an der Schulter ihrer Tante vorbei wütend an. "''Ihr'' habt ''mich'' gerettet? Das wird ja immer besser! Dieser verfluchte Bastard der Elenterin hat mich ''Euretwegen'' entführt. ''Seinetwegen'' habe ich Waffe, Kleider und Ausrüstung verloren. ''Euretwegen'' habe ich die Suche nach Praiodor unterbrochen, um Euch zu Eurem Onkel zu führen. Es war nur Glück, dass meine Tante uns und zuvor den Jungen gefunden hat! Ihr aber gabt doch zu, dass 'Dom Ramin', wie Ihr ihn nennt, Euch geholfen hat - dann wieder sind es die Wilden, was denn nun? - und Ihr erdreistet Euch, zu behaupten, der Bastard hätte mir zur Flucht verholfen! ''Das'' ist eine Lüge, Domnatella, wie ich sie nicht dulden werde! Wollt Ihr ''mir'' nun anhängen, ich würde mit diesem ''Hurensohn'' gemeinsame Sache machen, nur um Euch zu entlasten? Nimmer! Im Leben nicht! Der Bastard hat mir alles andere als geholfen, und er ist tot, wenn ich ihn in die Finger kriege, ''egal'', was er für ''Euch'' getan hat! - Was wisst Ihr schon, Streitzig?", wandte sie sich erregt an Dom Gendahar. "Wollt Ihr etwa behaupten, es sei wahr, was sie spricht? - Oder Ihr?", drehte sie sich wieder Domnatella Romina zu. "Wollt Ihr bestreiten, gelogen zu haben? Ihr habt ..." | ||
"Jetzt ist es aber genug, alle miteinander!", rief der alte Krähenfreund und trat zwischen die Zankenden. "Im Namen Tsas befehle ich Euch, jeglichen Streit beizulegen! Ihr gefährdet unser aller Leben und das den unschuldigen Jungen. Tragt Euch Vergangenes nicht nach", sagte er versöhnlicher. "Gebt Euch die Hand und fangt von Neuem an, wie es der jungen Göttin gefällig ist! - Oder geht. Geht alle und lasst mir den Jungen hier, denn er hat mit Eurem Streit nichts zu tun. Aber ich warne Euch: Wenn Ihr nicht in Frieden geht, werden die Wilden leichtes Spiel mit Euch haben! Zwietracht ist der Samen des Dreizehnten, der Leid und Unglück für die Menschen will. Lasst seine Saat nicht in Euren Herzen aufgehen! Gedenket der guten Götter, die uns Vergebung lehren, wo Vergeltung der Rat ihrer Widersacher ist. Frieden!, sage ich. Zum letzten Male: Frieden!" | "Jetzt ist es aber genug, alle miteinander!", rief der alte Krähenfreund und trat zwischen die Zankenden. "Im Namen Tsas befehle ich Euch, jeglichen Streit beizulegen! Ihr gefährdet unser aller Leben und das den unschuldigen Jungen. Tragt Euch Vergangenes nicht nach", sagte er versöhnlicher. "Gebt Euch die Hand und fangt von Neuem an, wie es der jungen Göttin gefällig ist! - Oder geht. Geht alle und lasst mir den Jungen hier, denn er hat mit Eurem Streit nichts zu tun. Aber ich warne Euch: Wenn Ihr nicht in Frieden geht, werden die Wilden leichtes Spiel mit Euch haben! Zwietracht ist der Samen des Dreizehnten, der Leid und Unglück für die Menschen will. Lasst seine Saat nicht in Euren Herzen aufgehen! Gedenket der guten Götter, die uns Vergebung lehren, wo Vergeltung der Rat ihrer Widersacher ist. Frieden!, sage ich. Zum letzten Male: Frieden!" | ||
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Sie sah zu Rifada. "Ich habe keine Ahnung, wo er sich versteckt, Domna da Vanya und ich glaube nicht, dass er sich noch mal sehen lassen wird, er war sehr ungehalten darüber, dass ich hierbleiben wollte." Sie forschte in dem Gesicht der rauhen Kämpferin. "Ich war ihm wohl doch nicht gefügig genug", fügte sie bissig hinzu. | Sie sah zu Rifada. "Ich habe keine Ahnung, wo er sich versteckt, Domna da Vanya und ich glaube nicht, dass er sich noch mal sehen lassen wird, er war sehr ungehalten darüber, dass ich hierbleiben wollte." Sie forschte in dem Gesicht der rauhen Kämpferin. "Ich war ihm wohl doch nicht gefügig genug", fügte sie bissig hinzu. | ||
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'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Richeza musterte die Comtessa mit gerunzelter Stirn, schließlich nickte sie leicht. "Ich glaube Euch", sagte sie langsam. "Also gut, dann sollt Ihr jetzt wissen, mit wem Ihr es zu tun habt. Aureolus Ramin von Elenta ist der Bastard der ver... Domna Praiosmins mit niemand anderem als dem verderbten Rakolus, der sich der Schwarze nennt. Oder nannte. Ich weiß nicht genau, ob er noch lebt. Wir fanden ... Das heißt: Dom [[Boraccio d'Altea]] und ich fanden Domna Praiosmin und ihren Bengel vor drei Jahren gefangen bei den Wilden, vielleicht war es gar derselbe Stamm wie der, der Euch entführte. Wir befreiten die Domna und den Jungen, aber auf dem Weg nach Königlich Kornhammer floh der Knabe. Er wird gewusst haben, was ihn erwartet hätte, denn der [[Danilo Caerdonnati von Cres|Creser]] und die [[L.A.W.]] würden ihn liebend gerne in ihre Finger bekommen. Ihr wart nur ein Kind und habt es vielleicht nicht mitbekommen, doch einst hat die Loyalistisch Almadanische Wehr Domna Praiosmin bezichtigt, eine Buhlschaft mit dem Borbaradjünger unterhalten zu haben. Zu Recht, wie wir heute wissen. Damals aber sprach man sie von dem Vorwurf frei und wollte den Creser für seinen vermeintlichen Irrtum büßen lassen. | |||
Sie rieb sich die Stirn, ihr Kopf schmerzte wieder. "Nun, der Bursche, den Ihr Dom Ramin nennt, ist der lebende Beweis dafür, dass Dom Danilo sich nicht geirrt hat. Außer Dom Boraccio und mir hat ihn jedoch bislang niemand gesehen, und offenbar legte er Wert darauf, dass es so bleibt, ebenso wie sein Vater. Es schien ihm gut zu passen, mich an die Ferkinas loszuwerden. Wenn niemand weiß, wer er ist, hat er weniger zu fürchten. Und seine Mutter gleichsam. Hat sie es meinem Großvater, Dom Hesindian, gedankt, dass er sich nach ihrer langen Abwesenheit beim Kaiser für sie verwendete, sodass sie in Amt und Würden zurückkehren konnte? Kaum! Sie wollte meine Tante umbringen, mich und den Aranjuezer gefangen nehmen und sogar Euren Onkel, der mir doch recht unbeteiligt scheint." | |||
Richeza fröstelte, und sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Vielleicht versteht Ihr jetzt, Domnatella. Ich lasse mich nicht gern von einem Halbwüchsigen als Hure an die Wilden verkaufen. Und wenn Ihr dann noch sagt, er hätte Euch geholfen, und ich glauben muss, Ihr machtet Euch mit diesem Bastard gemein ... Mehr noch: Ihr sagtet, ''ich'' hätte ihm zu danken." | |||
Ihr Gesicht verdüsterte sich, dann zuckte sie mit den Schultern. "Ach ... was soll's? Vergessen wir das Ganze einstweilen. Für heute Nacht." | |||
Brüsk wandte sie sich ab und ging zu Praiodor hinüber. Sie war müde, sie fror, und der hämmernde Schmerz in ihrem Kopf trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie hob ihren Dolch auf und ließ sich neben dem Jungen nieder. Zitternd rollte sie sich auf dem Boden zusammen, das nasse Haupt in der Ellenbeuge, den Dolch in der Rechten. Sollten die anderen doch machen, was sie wollten. Sie wollte nur eines: schlafen. Dieser Tag war eindeutig zu lang gewesen. | |||
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