Baronie Taubental: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Leiretal''', das kleinste der vier von Menschen erschlossenen Täler, ist zugleich dasjenige, das am dichtesten bewaldet ist. Wild wuchert hier die Natur und droht immer wieder den schmalen, aus [[Braast]] herabführenden Waldpfad zu verschlingen. Nur vereinzelte Köhler und Jägerinnen leben in dieser Wildnis, die - so munkelt man - unter der Herrschaft des lebenslustigen Waldgeistes [[Leire]] steht. Am Talausgang, bei '''[[Las Dardas]]''', trifft der Pfad auf einen leidlich befestigten Karrenweg, der aus [[Flogglond]] kommend in Richtung Westen führt.
Das '''Leiretal''', das kleinste der vier von Menschen erschlossenen Täler, ist zugleich dasjenige, das am dichtesten bewaldet ist. Wild wuchert hier die Natur und droht immer wieder den schmalen, aus [[Braast]] herabführenden Waldpfad zu verschlingen. Nur vereinzelte Köhler und Jägerinnen leben in dieser Wildnis, die - so munkelt man - unter der Herrschaft des lebenslustigen Waldgeistes [[Leire]] steht. Am Talausgang, bei '''[[Las Dardas]]''', trifft der Pfad auf einen leidlich befestigten Karrenweg, der aus [[Flogglond]] kommend in Richtung Westen führt.


Am Rand des unheimlichen '''[[Katzenwald]]es''' führt eine Holzbrücke über den [[Rôn (Bach)|Rôn]]. Wer seinem Lauf durch ein immer steiler und enger werdendes Tal in Richtung der Quelle folgt, erreicht nach etwa sieben Meilen eine Stelle, an der sich die benachbarten Bergrücken derart aneinander schieben, dass sie den Bach dazu gedrängt haben, sich kaskadenartig über mehrere Felsstufen herab zu ergießen. Aus dem linken Berg ragt, einem Adlerhorst gleich, ein steiler Felsen empor, von dem aus der achtseitige Turm '''[[Montevivar]]''' über das Rôn- und das Taubental wacht. Der Weg schlängelt sich dagegen rechterhand den steilen Abhang hinauf und erreicht nach weiteren vier Meilen das Nest '''[[Junkergut Vivar|Vivar]]'''. Es ist der Stammsitz des gleichnamigen [[Familia Vivar|Magnatengeschlechts]], welches einst über alles Land "zwischen Rôn und Escarra" herrschte.
Am Rand des unheimlichen '''[[Katzenwald]]es''' führt eine Holzbrücke über den [[Rôn (Bach)|Rôn]]. Wer seinem Lauf durch ein immer steiler und enger werdendes Tal in Richtung der Quelle folgt, erreicht nach etwa sieben Meilen eine Stelle, an der sich die benachbarten Bergrücken derart aneinander schieben, dass sie den Bach dazu gedrängt haben, sich kaskadenartig über mehrere Felsstufen herab zu ergießen. Aus dem linken Berg ragt, einem Adlerhorst gleich, ein steiler Felsen empor, von dem aus der achtseitige Turm '''[[Montevivar]]''' über das Rôn- und das Taubental wacht. Der Weg schlängelt sich dagegen rechterhand den steilen Abhang hinauf und erreicht nach weiteren vier Meilen das Nest '''[[Junkergut Vivar|Vivar]]'''. Turm und Dorf bilden den Stammsitz des gleichnamigen [[Familia Vivar|Magnatengeschlechts]], welches einst über alles Land "zwischen Rôn und Escarra" herrschte.


[[Datei:baronie_taubental_karte2.jpg|thumb|500px|left|Eine Karte der Baronie Taubental]]Jenseits des Turms von Montevivar, direkt an den Ufern der sanft plätschernden ''Inoscha'', wurde den Menschen gestattet, eine Siedlung zu gründen, die sie - das zwergische ''Aurom-Dûm'' ("Gold - beständig - prächtige Halle") missverstehend - '''[[Orondo]]''' nannten. Die Bewohner des Ortes, die ''Orondini'', treiben im Sommer ihre Schafe auf die gleichen Bergalmen hinauf wie die Hirten Vivars und liegen daher andauernd mit den ''Vivarese'' in heftigem Streit über Weidegründe und Wasserstellen. Während die menschliche Herrschaft über den Ort einigen (teilweise blutigen) Wechseln unterworfen war, liegt die Herrschaft ''unter'' Orondo seit mehr als 1.000 Jahren in der Hand der erzzwergischen Sippe der ''Aurixim'', die in den Stollen unter und um Orondo ''Angrak'' (Zwergengold) und ''Mongrabrosch'' (Zwergenkohle) abbauen und verhütten.  
[[Datei:baronie_taubental_karte2.jpg|thumb|500px|left|Eine Karte der Baronie Taubental]]Jenseits des Turms von Montevivar, direkt an den Ufern der sanft plätschernden ''Inoscha'', wurde den Menschen gestattet, eine Siedlung zu gründen, die sie - das zwergische ''Aurom-Dûm'' ("Gold - beständig - prächtige Halle") missverstehend - '''[[Orondo]]''' nannten. Die Bewohner des Ortes, die ''Orondini'', treiben im Sommer ihre Schafe auf die gleichen Bergalmen hinauf wie die Hirten Vivars und liegen daher andauernd mit den ''Vivarese'' in heftigem Streit über Weidegründe und Wasserstellen. Während die menschliche Herrschaft über den Ort einigen (teilweise blutigen) Wechseln unterworfen war, liegt die Herrschaft ''unter'' Orondo seit mehr als 1.000 Jahren in der Hand der erzzwergischen Sippe der ''Aurixim'', die in den Stollen unter und um Orondo ''Angrak'' (Zwergengold) und ''Mongrabrosch'' (Zwergenkohle) abbauen und verhütten.  
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===Die Familia Castañeda und die Magierkriege (575-602 BF)===
===Die Familia Castañeda und die Magierkriege (575-602 BF)===
Baron Lope hatte von Anfang an nicht nur gegen den Widerstand seiner Vasallen, sondern auch gegen die zusammen gestückelte Derographie seines Lehens zu kämpfen. So ließ er sich zunächst mit seinem Weib und seinem jungen Sohn in Orondo nieder. Doch weil ihm das zentrale Versatzstück seines Lehens fehlte, blieben sowohl die Zehntzahlungen aus Trajalés, das brav weiter nach Santa Catalina im Taubental lieferte, wo die Zehntscheune der Junker von Vivar in den Besitz des neuen Klosters übergegangen war, als auch die aus Kellfall, das sich durch die Zurückstufung von einem Gräflichen zu einem Freiherrlichen Gut gekränkt fühlte, aus. Vivar dachte nicht einmal daran, den Zehnt zu zahlen und drohte sogar damit "den Puniner Hund wieder dahin zu prügeln, wo er hergekommen ist". Nach einigen Jahren zog Dom Lope vorsichtshalber auf das Castillo Chellara um und konnte sich so immerhin die Einnahmen des efferdwärtigen Teils seiner Baronie sichern.
Baron Lope hatte von Anfang an nicht nur gegen den Widerstand seiner Vasallen, sondern auch gegen die zusammen gestückelte Derographie seines Lehens zu kämpfen. So ließ er sich zunächst mit seinem Weib und seinem jungen Sohn in Orondo nieder. Doch weil ihm das zentrale Versatzstück seines Lehens fehlte, blieben sowohl die Zehntzahlungen aus Trajalés, das brav weiter nach Santa Catalina im Taubental lieferte, wo die Zehntscheune der Junker von Vivar in den Besitz des neuen Klosters übergegangen war, als auch die aus Kellfall, das sich durch die Zurückstufung von einem Gräflichen zu einem Freiherrlichen Gut gekränkt fühlte, aus. Las Dardas fühlte sich immer noch den Baronen von Flogglond verbunden. Vivar dachte nicht einmal daran, den Zehnt zu zahlen und drohte sogar damit "den Puniner Hund wieder dahin zu prügeln, wo er hergekommen ist". Nach einigen Jahren zog Dom Lope vorsichtshalber auf das Castillo Chellara um und konnte sich so immerhin die Einnahmen des efferdwärtigen Teils seiner Baronie sichern.


Es zeigte sich bald, dass Dom Lope ''der Zarte'' Liebhaber größere Talente besessen hatte denn als Verwalter. Ohne Heeresmacht, ohne Unterstützung durch den an menschlichem Händel wenig interessierten zwergischen Grafen und ohne treue Aftervasallen sollte es ihm bis zu seinem Tode im Jahre [[Annalen:597|597]] BF nicht gelingen, eine geordnete Herrschaft aufzubauen. So konnte er auch nicht verhindern, dass sich um [[Annalen:590|590]] ein Anhänger des Schwarzen [[avwik:Borbarad|Borbarad]] in Villanúa niederließ und seine finsteren Experimente durchführte. Um die jenseitigen Mächte anzurufen, bedurfte dieser Unhold einer reinen Seele, und so entführte er in einer sternenlosen Nacht den Abt der Catalinenser, [[Bonaventura I. Colombi]] und brachte ihn als Opfer dar.
Es zeigte sich bald, dass Dom Lope ''der Zarte'' Liebhaber größere Talente besessen hatte denn als Verwalter. Ohne Heeresmacht, ohne Unterstützung durch den an menschlichem Händel wenig interessierten zwergischen Grafen und ohne treue Aftervasallen sollte es ihm bis zu seinem Tode im Jahre [[Annalen:597|597]] BF nicht gelingen, eine geordnete Herrschaft aufzubauen. So konnte er auch nicht verhindern, dass sich um [[Annalen:590|590]] ein Anhänger des Schwarzen [[avwik:Borbarad|Borbarad]] in Villanúa niederließ und seine finsteren Experimente durchführte. Um die jenseitigen Mächte anzurufen, bedurfte dieser Unhold einer reinen Seele, und so entführte er in einer sternenlosen Nacht den Abt der Catalinenser, [[Bonaventura I. Colombi]] und brachte ihn als Opfer dar.
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Als im Jahre [[Annalen:602|602]] BF der Almadanerfürst [[Eslam I. von Almada]] den Kaiserthron des Mittelreiches bestieg und Rechenschaft von all seinen Vasallen forderte, geriet wieder Bewegung ins almadanische Lehensgefüge. Da der Waldwachter Graf undurchdringlich wie der Fels von Tosch Mur schwieg, wurde ihm von Gareth eine neue Baronin 'anempfohlen'. Der jungen Soldatin [[Rondriane von den Blutfeldern]] war für ihren heldenhaften Kampf gegen die blutrünstigen [[avwik:Tordochai|Tordochai-Orks]] eine Baronie im Almadanischen versprochen worden und weil es gerade vakant war, erhielt sie auf kaiserlich-königlichen Wunsch das Taubental.
Als im Jahre [[Annalen:602|602]] BF der Almadanerfürst [[Eslam I. von Almada]] den Kaiserthron des Mittelreiches bestieg und Rechenschaft von all seinen Vasallen forderte, geriet wieder Bewegung ins almadanische Lehensgefüge. Da der Waldwachter Graf undurchdringlich wie der Fels von Tosch Mur schwieg, wurde ihm von Gareth eine neue Baronin 'anempfohlen'. Der jungen Soldatin [[Rondriane von den Blutfeldern]] war für ihren heldenhaften Kampf gegen die blutrünstigen [[avwik:Tordochai|Tordochai-Orks]] eine Baronie im Almadanischen versprochen worden und weil es gerade vakant war, erhielt sie auf kaiserlich-königlichen Wunsch das Taubental.


Domna Rondriane war jung und unerfahren, und daher nur allzu bereit die Ratschläge des bereits 60-jährigen Halbelfenjunkers zu befolgen. Beinahe ein halbes Jahrhundert diente er als ihr Kanzler und väterlicher Berater, sorgte für eine pünktliche Ablieferung der Zehntabgaben, verfasste die Korrespondenz der Baronin, begleitete sie auf ihren häufigen Reisen nach Punin und Gareth, sorgte für einen angemessenen Luxus auf Castillo Chellara, vertrat sie als Richter, arrangierte ihre Ehe mit einem Nachgeborenen aus unbedeutender, aber wohlhabender Familia und kümmerte sich auch sonst in jeder Hinsicht um alles, was mit der Verwaltung des Lehens zu tun hatte. Auf diese Art und Weise konnte der Soberan der Vivar seine Erblande beherrschen und Domna Rondriane das tun, was ihrer Ansicht nach die Essenz des Adels ausmachte: prassen, saufen, huren, jagen und sich duellieren.
Domna Rondriane war jung und in der Politik unerfahren, und daher nur allzu bereit die Ratschläge des bereits 60-jährigen Halbelfenjunkers zu befolgen. Beinahe ein halbes Jahrhundert diente er als ihr Kanzler und väterlicher Berater, sorgte für eine pünktliche Ablieferung der Zehntabgaben, verfasste die Korrespondenz der Baronin, begleitete sie auf ihren häufigen Reisen nach Punin und Gareth, sorgte für einen angemessenen Luxus auf Castillo Chellara, vertrat sie als Richter, arrangierte ihre Ehe mit einem Nachgeborenen aus unbedeutender, aber wohlhabender Familia und kümmerte sich auch sonst in jeder Hinsicht um alles, was mit der Verwaltung des Lehens zu tun hatte. Auf diese Art und Weise konnte der Soberan der Vivar seine Erblande beherrschen und Domna Rondriane das tun, was ihrer Ansicht nach die Essenz des Adels ausmachte: prassen, saufen, huren, jagen und sich duellieren.


Als Dom Raúl im Jahre [[Annalen:646|646]] mit 103 Jahren starb, übernahm seine Urenkelin [[Jesabela de Vivar y Braast]] das Amt der Kanzlerin und lenkte die Geschäfte der bereits betagten Baronin. Es gelang ihr auch, das Vertrauen von Domna Rondrianes Sohn [[Bernal de Camposang]] zu gewinnen, der nur wenige Jahre älter als sie selbst war und ähnlich unpolitischem Zeitvertreib wie seine Mutter nachging. Nach Domna Rondrianes Tod [[Annalen:950|950]] verblieb Junkerin Jesabela daher in Diensten des neuen Barons. Doch [[Hunfred de Camposang]], ein von Baronin Rondriane anerkannter Bastardsohn, wollte sich nicht damit zufrieden geben, dass sein Halbbruder Halbbruder Bernal, den er aus tiefster Seele hasste, das Taubental beherrschen sollte und dass er selbst mit dem armseligen Caballerogut Trajalés abgespeist worden war.  
Als Dom Raúl im Jahre [[Annalen:646|646]] mit 103 Jahren starb, übernahm seine Urenkelin [[Jesabela de Vivar y Braast]] das Amt der Kanzlerin und lenkte die Geschäfte der bereits betagten Baronin. Es gelang ihr auch, das Vertrauen von Domna Rondrianes Sohn [[Bernal de Camposang]] zu gewinnen, der nur wenige Jahre älter als sie selbst war und ähnlich unpolitischem Zeitvertreib wie seine Mutter nachging. Nach Domna Rondrianes Tod [[Annalen:950|950]] verblieb Junkerin Jesabela daher in Diensten des neuen Barons. Doch [[Hunfred de Camposang]], ein von Baronin Rondriane anerkannter Bastardsohn, wollte sich nicht damit zufrieden geben, dass sein Halbbruder Halbbruder Bernal, den er aus tiefster Seele hasste, das Taubental beherrschen sollte und dass er selbst mit dem armseligen und drachenverseuchten Caballerogut Trajalés abgespeist worden war.  


Er ermordete Dom Bernal und rief sich daraufhin selbst zum Baron im Taubental aus. Domna Jesabela entließ er sofort aus seinen Diensten. Diese zog sich mit Dom Bernals einzigem Sohn [[Macaro de Camposang|Macaro]] nach Vivar zurück und schwor in dessen Namen Rache. Gemeinsam mit ihren Verbündeten zog sie gegen Dom Hunfred zu Feld. Dom Hunfred überlebte die dreijährige Fehde ([[Annalen:657|657]]-[[Annalen:660|660]]) nicht, doch ein gräflicher Urteilsspruch aus Taladur bestimmte, dass Dom Hunfreds Tochter [[Rondriane II. de Camposang|Rondriane II.]] ihm als Baronin nachfolgen sollte. Die Vivar protestierten lauthals. Domna Jesabelas Mundilla hatte nämlich inzwischen Dom Macaro geheiratet und die Familia machte sich Hoffnungen auf die gesamte Baronie. Daher ließen sie keine Möglichkeit ungenutzt, Streit mit Domna Rondriane II. zu suchen. Im Jahr [[Annalen:674|674]] gelang es ihnen sogar, die Baronin zu vertreiben und Dom Macaro auf dem Baronsstuhl zu installieren. Bereits zwei Jahre später kehrte Domna Rondriane II. allerdings an der Spitze eines schlagkräftigen Soldhaufens zurück, brandschatzte Santa Catalina (das Kloster wurde verschont) und Orondo, besiegte ihren Vetter Macaro in der Schlacht und meuchelte sein Weib und seine Kinder. Danach herrschten sie und ihre Töchter, mit reichlich härterer Hand als zuvor, bis zum Jahre [[Annalen:699|699]] über das Taubental, als die junge Offizierin [[Loba de Vivar y López]] die letzte Baronin [[Crispiana de Camposang|Crispiana]] tötete.
Er ermordete Dom Bernal und rief sich daraufhin selbst zum Baron im Taubental aus. Domna Jesabela entließ er sofort aus seinen Diensten. Diese zog sich mit Dom Bernals einzigem Sohn [[Macaro de Camposang|Macaro]] nach Vivar zurück und schwor in dessen Namen Rache. Gemeinsam mit ihren Verbündeten zog sie gegen Dom Hunfred zu Felde. Dom Hunfred überlebte die dreijährige Fehde ([[Annalen:657|657]]-[[Annalen:660|660]]) nicht, doch ein gräflicher Urteilsspruch aus Taladur bestimmte, dass Dom Hunfreds Tochter [[Rondriane II. de Camposang|Rondriane II.]] ihm als Baronin nachfolgen sollte. Die Vivar protestierten lauthals. Domna Jesabelas Mundilla hatte nämlich inzwischen Dom Macaro geheiratet und die Familia machte sich Hoffnungen auf die gesamte Baronie. Daher ließen sie keine Möglichkeit ungenutzt, Streit mit Domna Rondriane II. zu suchen. Im Jahr [[Annalen:674|674]] gelang es ihnen sogar, die Baronin zu vertreiben und Dom Macaro auf dem Baronsstuhl zu installieren. Bereits zwei Jahre später kehrte Domna Rondriane II. allerdings an der Spitze eines schlagkräftigen Soldhaufens zurück, brandschatzte Santa Catalina (das Kloster wurde verschont) und Orondo, besiegte ihren Vetter Macaro in der Schlacht und meuchelte sein Weib und seine Kinder. Danach herrschten sie und ihre Töchter, mit reichlich härterer Hand als zuvor, bis zum Jahre [[Annalen:699|699]] über das Taubental, als die junge Offizierin [[Loba de Vivar y López]] die letzte Baronin [[Crispiana de Camposang|Crispiana]] tötete.


===Rahjatreue Schöngeister: die Familia di Bellini (699-726 BF)===
===Rahjatreue Schöngeister: die Familia di Bellini (699-726 BF)===
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Kurze Zeit später war der Griff nach der Baronswürde des Taubentals für die Vivar zum Greifen nah. Als bei einem Ehrenduell im Jahre [[Annalen:955|955]] auf dem Gongplatz von [[Taladur]] zwischen der neu gekürten Baronin im Taubental [[Siguenza de Bejar]] und der Caballera [[Dela vom Berg]] erstere den Tod fand, rächte sich Domna Siguenzas Bruder [[Alonso de Bejar|Alonso]], indem er Dela vom Berg nur wenige Monde später auf der [[Via Ferra]] überfiel und tötete. Daraufhin erklärte die mächtige [[Familia vom Berg]] dem recht unbedeutenden [[Familia de Bejar|Haus de Bejar]] den ''Händel''. Die Regeln der [[Querella]] hätten es verlangt, dass auch Domna Delas Gemahl [[Eslam de Vivar y Jurios|Eslam VII. Glaciano Praiano Valpojóz de Vivar y Jurios]], ein Neffe des [[Brancaleón|Brancaleon]]en, sich an dieser Fehde beteiligte, doch während die vom Bergs die Waldwacht nach Dom Alonso absuchten, blieb Dom Eslam wohlfeil in Punin zurück.
Kurze Zeit später war der Griff nach der Baronswürde des Taubentals für die Vivar zum Greifen nah. Als bei einem Ehrenduell im Jahre [[Annalen:955|955]] auf dem Gongplatz von [[Taladur]] zwischen der neu gekürten Baronin im Taubental [[Siguenza de Bejar]] und der Caballera [[Dela vom Berg]] erstere den Tod fand, rächte sich Domna Siguenzas Bruder [[Alonso de Bejar|Alonso]], indem er Dela vom Berg nur wenige Monde später auf der [[Via Ferra]] überfiel und tötete. Daraufhin erklärte die mächtige [[Familia vom Berg]] dem recht unbedeutenden [[Familia de Bejar|Haus de Bejar]] den ''Händel''. Die Regeln der [[Querella]] hätten es verlangt, dass auch Domna Delas Gemahl [[Eslam de Vivar y Jurios|Eslam VII. Glaciano Praiano Valpojóz de Vivar y Jurios]], ein Neffe des [[Brancaleón|Brancaleon]]en, sich an dieser Fehde beteiligte, doch während die vom Bergs die Waldwacht nach Dom Alonso absuchten, blieb Dom Eslam wohlfeil in Punin zurück.


Wo dies schon den Unverständnis der Familia vom Berg hervorrief, die nichts als Feigheit hinter diesem Handeln sah, strapazierte er anschließend die Beziehungen zu seinen Verbündeten aufs Äußerste, indem er die am Puniner Fürstenhofe weilende Tochter Domna Siguenzas, die über 20 Jahre jüngere [[Alena de Bejar]], kurzerhand ehelichte ohne das Trauerjahr für seine ermordete Frau zu respektieren.
Wo dies schon das Unverständnis der Familia vom Berg hervorrief, die nichts als Feigheit hinter diesem Handeln sah, strapazierte er anschließend die Beziehungen zu seinen Verbündeten aufs Äußerste, indem er die am Puniner Fürstenhofe weilende Tochter Domna Siguenzas, die über 20 Jahre jüngere [[Alena de Bejar]], kurzerhand ehelichte ohne das Trauerjahr für seine ermordete Frau zu respektieren.


Innerhalb der Familia Vivar wurde heftig über diese Entscheidung gestritten. Viele fürchteten den (gerechten) Zorn der mächtigen Familia vom Berg oder sahen gar Dom Eslam selbst als Anstifter der Mordtat Dom Alonsos - schließlich hatte er schon zu Lebzeiten seiner Gemahlin auf das hübsche Bejarkind geschielt. Andere wiederum sahen in den Ereignissen das harmonische Wirken der Lieblichen Göttin, das weitere Bluttaten verhindert habe und den Vivar obendrein die lang ersehnte Herrschaft über das "Land zwischen Ron und Escarra" zurückgegeben habe - schließlich war Domnatella Alena die Erbin der Baronie Taubental. Dom Eslam zog mit seiner blutjungen Gemahlin aus Punin in die raue Waldwacht um und herrschte im Folgenden als Baronsgemahl für die in der Herrschaft reichlich unerfahrene Domna Alena.
Innerhalb der Familia Vivar wurde heftig über diese Entscheidung gestritten. Viele fürchteten den (gerechten) Zorn der mächtigen Familia vom Berg oder sahen gar Dom Eslam selbst als Anstifter der Mordtat Dom Alonsos - schließlich hatte er schon zu Lebzeiten seiner Gemahlin auf das hübsche Bejarkind geschielt. Andere wiederum sahen in den Ereignissen das harmonische Wirken der Lieblichen Göttin, die weitere Bluttaten verhindert habe und den Vivar obendrein die lang ersehnte Herrschaft über das "Land zwischen Ron und Escarra" zurückgegeben habe - schließlich war Domnatella Alena die Erbin der Baronie Taubental. Dom Eslam zog mit seiner blutjungen Gemahlin aus Punin in die raue Waldwacht um und herrschte im Folgenden als Baronsgemahl für die in der Herrschaft reichlich unerfahrene Domna Alena.


Seine Herrschaft sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn seine [[Mundilla]] [[Zylva de Vivar y Berg|Zylva I. Feroza Dela Caneya de Vivar y Berg]] ({{TSA}} [[Annalen:943|943]]), die einzige Tochter Delas, fühlte sich von ihrem Vater verraten. Sie ersäufte [[Annalen:962|962]] eigenhändig Alonso de Bejar, den Mörder ihrer Mutter (und Oheim ihrer Stiefmutter) wie einen räudigen Hund in der [[Brigella]] und brach damit eine [[Querella]] vom Zaun, ehe sich das Familienoberhaupt de Vivar, der trunksüchtige Dom Enjural, zu einer Entscheidung hatte durchringen können.
Seine Herrschaft sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn seine [[Mundilla]] [[Zylva de Vivar y Berg|Zylva I. Feroza Dela Caneya de Vivar y Berg]] ([[Annalen:943|943]]-[[Annalen:1028|1028]]), die einzige Tochter Delas, fühlte sich von ihrem Vater verraten. Sie ersäufte [[Annalen:962|962]] eigenhändig Alonso de Bejar, den Mörder ihrer Mutter (und Oheim ihrer Stiefmutter) wie einen räudigen Hund in der [[Brigella]] und brach damit eine [[Querella]] vom Zaun, ehe sich das Familienoberhaupt de Vivar, der trunksüchtige Dom Enjural, zu einer Entscheidung hatte durchringen können.


Die Familia vom Berg sah ihre Ehre durch den Tod Dom Alonsos wieder hergestellt und verzichtete auf weitere Akte der Aggression, auch wenn sie Dom Eslam aufgrund seiner umstrittenen Heirat noch immer grollte. Die Bejar aber sahen sich dazu verpflichtet, den Tod ihres Soberans zu rächen und zogen gegen die Vivar zu Felde. Durch das Eingreifen der Viryamuner und der Braaster ging das ''Treffen bei Las Dardas'' am 7. Rondra [[Annalen:962|962]] übel für die Bejar aus: während fünf der Bejar und 17 ihrer Clienten ihren Blutzoll entrichteten, bezahlten auf Vivar'scher Seite nur Dom [[Eslam Alcorta de Vivar|Eslam V.]], ein Vetter Dom Eslams (die Namen der Eslamiden waren zu jener Zeit in Mode) und sieben Rustikale mit dem Leben. Durch Vermittlung des Rates der [[Descendiente]]s konnte die Fehde daraufhin beendet werden, denn Baronin Alena de Bejar und Dom Eslam fürchteten um das Wohl ihrer beiden Kinder, die sowohl Bejar- als auch Vivarblut in sich trugen.
Die Familia vom Berg sah ihre Ehre durch den Tod Dom Alonsos wieder hergestellt und verzichtete auf weitere Akte der Aggression, auch wenn sie Dom Eslam aufgrund seiner umstrittenen Heirat noch immer grollte. Die Bejar aber sahen sich dazu verpflichtet, den Tod ihres Soberans zu rächen und zogen gegen die Vivar zu Felde. Durch das Eingreifen der Viryamuner und der Braaster ging das ''Treffen bei Las Dardas'' am 7. Rondra [[Annalen:962|962]] übel für die Bejar aus: während fünf der Bejar und 17 ihrer Clienten ihren Blutzoll entrichteten, bezahlten auf Vivar'scher Seite nur Dom [[Eslam Alcorta de Vivar|Eslam V.]], ein Vetter Dom Eslams (die Namen der Eslamiden waren zu jener Zeit in Mode) und sieben Rustikale mit dem Leben. Durch Vermittlung des Rates der [[Descendiente]]s konnte die Fehde daraufhin beendet werden, denn Baronin Alena de Bejar und Dom Eslam fürchteten um das Wohl ihrer beiden Kinder, die sowohl Bejar- als auch Vivarblut in sich trugen.
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[[Buriana von Alstingen]], wie sich die Neuadlige nannte, trat im Jahre [[Annalen:963|963]] BF ihre Herrschaft über die Baronie Taubental an. Sie versuchte zunächst ihren luxuriösen Lebensstil, den sie am Kaiserhof geführt hatte, auf [[Castillo Chellara]] fortzusetzen, war jedoch in der Verwaltung eines Lehens und den vielen almadanischen Eigenheiten, die dabei zu beachten waren, vollkommen unbewandert, so dass sie schnell den Unwillen ihrer Aftervasallen, der [[Familia Vivar]], der [[Familia di Montiano]] und der [[Familia de las Dardas]] erregte. Ein rauschendes Fest im Spätsommer [[Annalen:964|964]], mit dem sie die Freundschaft ihrer Nachbarbarone gewinnen wollte, geriet zum Fiasko, als Domna Buriana unwissend gegen hundert ungeschriebene Gesetze der komplizierten almadanischen Etikette verstieß. In Folge dessen zog man es im Tosch Mur vor, die Baronin und ihre beiden Nachkommen mit Missachtung zu strafen. Einzig der Zwergenbaron [[Thorom Sohn des Thorgasch]], erst vor 14 Jahren ebenfalls von Bardo und Cella zum Baron von [[Baronie Haffith|Haffith]] ernannt, trat ihr gegenüber freundlich auf. Seiner Vermittlung war es auch zu verdanken, dass Domna Buriana gute Verbindungen zu den Erzzwergen von [[Orondo]] aufbaute und die [[Familia von Alstingen]] sich bis heute recht gut mit den Kleinen Leuten versteht.
[[Buriana von Alstingen]], wie sich die Neuadlige nannte, trat im Jahre [[Annalen:963|963]] BF ihre Herrschaft über die Baronie Taubental an. Sie versuchte zunächst ihren luxuriösen Lebensstil, den sie am Kaiserhof geführt hatte, auf [[Castillo Chellara]] fortzusetzen, war jedoch in der Verwaltung eines Lehens und den vielen almadanischen Eigenheiten, die dabei zu beachten waren, vollkommen unbewandert, so dass sie schnell den Unwillen ihrer Aftervasallen, der [[Familia Vivar]], der [[Familia di Montiano]] und der [[Familia de las Dardas]] erregte. Ein rauschendes Fest im Spätsommer [[Annalen:964|964]], mit dem sie die Freundschaft ihrer Nachbarbarone gewinnen wollte, geriet zum Fiasko, als Domna Buriana unwissend gegen hundert ungeschriebene Gesetze der komplizierten almadanischen Etikette verstieß. In Folge dessen zog man es im Tosch Mur vor, die Baronin und ihre beiden Nachkommen mit Missachtung zu strafen. Einzig der Zwergenbaron [[Thorom Sohn des Thorgasch]], erst vor 14 Jahren ebenfalls von Bardo und Cella zum Baron von [[Baronie Haffith|Haffith]] ernannt, trat ihr gegenüber freundlich auf. Seiner Vermittlung war es auch zu verdanken, dass Domna Buriana gute Verbindungen zu den Erzzwergen von [[Orondo]] aufbaute und die [[Familia von Alstingen]] sich bis heute recht gut mit den Kleinen Leuten versteht.


Der stärkste Widerstand gegen Domna Burianas Herrschaft kam von Junker [[Enjural de Vivar y Albesh]]. Von Beginn an weigerte er sich konsequent den [[Zehnt]] in der freiherrlichen Zehntscheuer zu [[Kellfall]] abzuliefern und zahlte lediglich den für den Grafen bestimmten Anteil bei seinen Verbündeten in der [[Baronie Flogglond]]. Mehrere Versuche der Alstingerin, die Abgaben mit Waffengewalt auf dem [[Junkergut Vivar]] einzutreiben, scheiterten kläglich, weil der Junker die Landwehr hinter sich wusste. Zeitweise schlossen sich auch die Caballeros von [[Caballerogut Las Dardas|Las Dardas]] dem Boykott an. Um die Verluste zu kompensieren, erhöhte die Baronin die Abgaben in den von ihr kontrollierten Teilen des Tales, was dazu führte, dass die Edlen von [[Edlengut Waldhaus|Waldhaus]] und die Junker von [[Junkergut Orondo|Orondo]] ihre Lehen an sie verpfänden mussten.
Der stärkste Widerstand gegen Domna Burianas Herrschaft kam von dem lebenslustigen Junker [[Enjural de Vivar y Albesh]]. Von Beginn an weigerte er sich konsequent den [[Zehnt]] in der freiherrlichen Zehntscheuer zu [[Kellfall]] abzuliefern und zahlte lediglich den für den Grafen bestimmten Anteil bei seinen Verbündeten in der [[Baronie Flogglond]]. Mehrere Versuche der Alstingerin, die Abgaben mit Waffengewalt auf dem [[Junkergut Vivar]] einzutreiben, scheiterten kläglich, weil der Junker die Landwehr hinter sich wusste. Zeitweise schlossen sich auch die Caballeros von [[Caballerogut Las Dardas|Las Dardas]] dem Boykott an. Um die Verluste zu kompensieren, erhöhte die Baronin die Abgaben in den von ihr kontrollierten Teilen des Tales, was dazu führte, dass die Edlen von [[Edlengut Waldhaus|Waldhaus]] und die Junker von [[Junkergut Orondo|Orondo]] ihre Lehen an sie verpfänden mussten.


Ein Verfahren vor dem gräflichen Gericht gegen den aufsässigen Dom Enjural, das die Baronin [[Annalen:971|971]] anstrebte, wurde auf Betreiben der Barone von Braast, Flogglond und Jennbach fünf Jahre lang verzögert und schließlich eingestellt. Schließlich resignierte Buriana von Alstingen und beschränkte sich auf die Einnahmen aus ihren Eigengütern und aus dem [[Rahjastift Taubental]]. Dessen Herren, die [[Catalinenser]], verhielten sich neutral und zahlten den Zehnt, verbaten sich aber jede Einmischung der Baronin in ihre eigenen Angelegenheiten.
Ein Verfahren vor dem gräflichen Gericht gegen den aufsässigen Dom Enjural, das die Baronin [[Annalen:971|971]] anstrebte, wurde auf Betreiben der Barone von Braast, Flogglond und Jennbach fünf Jahre lang verzögert und schließlich eingestellt. Schließlich resignierte Buriana von Alstingen und beschränkte sich auf die Einnahmen aus ihren Eigengütern und aus dem [[Rahjastift Taubental]]. Dessen Herren, die [[Catalinenser]], verhielten sich neutral und zahlten den Zehnt, verbaten sich aber jede Einmischung der Baronin in ihre eigenen Angelegenheiten.


Unter Domna Burianas Sohn [[Vitus von Alstingen|Vitus]] sollte sich an dieser Situation nichts ändern. Mit Hilfe seiner Gemahlin [[kos:Roana Grobhand von Koschtal|Roana Grobhand von Koschtal]], die als seine Kanzlerin fungierte, hielt er mit Müh' und Not die Einnahmen größer als die Ausgaben, während Dom Enjural und später dessen Mundillo und Nachfolger [[Lope de Vivar y Viryamun]] ihm bei jeder Gelegenheit zeigten, dass sie ihn nicht als ihren Lehnsherrn anerkannten. Alle Versuche von Seiten des Barons, die mächtigen Junker für sich zu gewinnen, blieben erfolglos. Auch eine mit Krediten aus Taladur finanzierte Strafexpedition gegen Vivar im Jahre [[Annalen:999|999]] scheiterte, weil Baron [[Sumudan von Viryamun]] seinem Verbündeten Dom Lope zur Hilfe eilte. Immerhin gelang es Baron Vitus, die neue Caballera von Las Dardas zum Ablegen des Lehnseids zu zwingen.
Unter Domna Burianas Sohn [[Vitus von Alstingen|Vitus]] sollte sich an dieser Situation nur wenig ändern. Mit Hilfe seiner Gemahlin [[kos:Roana Grobhand von Koschtal|Roana Grobhand von Koschtal]], die als seine Kanzlerin fungierte, hielt er mit Müh' und Not die Einnahmen größer als die Ausgaben, während Dom Enjural und später dessen Mundillo und Nachfolger [[Lope de Vivar y Viryamun]] ihm bei jeder Gelegenheit zeigten, dass sie ihn nicht als ihren Lehnsherrn anerkannten. Alle Versuche von Seiten des Barons, die mächtigen Junker für sich zu gewinnen, blieben erfolglos. Auch eine mit Krediten aus Taladur finanzierte Strafexpedition gegen Vivar im Jahre [[Annalen:999|999]] scheiterte, weil Baron [[Sumudan von Viryamun]] seinem Verbündeten Dom Lope zur Hilfe eilte. Immerhin gelang es Baron Vitus, die neue Caballera von Las Dardas zum Ablegen des Lehnseids zu zwingen.


[[Annalen:1005|1005]] übernahm [[Buriana II. von Alstingen]], im Gegensatz zu ihrem Vater eine selbstsüchtige und verwöhnte Person, mit 17 Jahren die Herrschaft. Ihr ausgesprochener Hang zu guten kostspieligen Speisen und Getränken sollte sich zunächst nicht auf die Kassen der Baronie auswirken, denn die Ministerialen des ehemaligen Barons waren fähige Leute, und Travia, Rahja und Peraine hielten ihre schützenden Hände über Domna Buriana, so dass das Taubental prosperierte.
[[Annalen:1005|1005]] übernahm [[Buriana II. von Alstingen]], im Gegensatz zu ihrem Vater eine selbstsüchtige und verwöhnte Person, mit 17 Jahren die Herrschaft. Ihr ausgesprochener Hang zu guten kostspieligen Speisen und Getränken sollte sich zunächst nicht auf die Kassen der Baronie auswirken, denn die Ministerialen des ehemaligen Barons waren fähige Leute, und Travia, Rahja und Peraine hielten ihre schützenden Hände über Domna Buriana, so dass das Taubental prosperierte.


Doch dies sollte sich im Jahr [[Annalen:1017|1017]] schlagartig ändern. Domna Buriana hatte den Graumagier [[Tai Andor]] in ihre Dienste genommen und ihm und seiner Frau gestattet, sich in einem alten Turm am Rande des [[Katzenwald]]es niederzulassen. Die Baronin war der gewöhnlichen Zubereitungsweisen müde und Tai Andor sollte unter anderem nach Mitteln und Wegen suchen, neue, intensivere Geschmäcke herzustellen. Der Magier verfiel jedoch alsbald jener unheimlichen und verführerischen Macht, die im Katzenwald hauste und entfesselte schließlich den ''Schwarzen Kater'', der das Taubental auf fürchterliche Art vollständig verwüstete.  
Doch dies sollte sich im Jahr [[Annalen:1017|1017]] schlagartig ändern. Domna Buriana hatte den Graumagier [[Tai Andor]] in ihre Dienste genommen und ihm und seiner Frau gestattet, sich in einem alten Turm am Rande des [[Katzenwald]]es niederzulassen. Die Baronin war der gewöhnlichen Zubereitungsweisen müde und Tai Andor sollte unter anderem nach Mitteln und Wegen suchen, neue, intensivere Geschmacksrichtungen herzustellen. Der Magier verfiel jedoch alsbald jener unheimlichen und verführerischen Macht, die im Katzenwald hauste und entfesselte schließlich den ''Schwarzen Kater'', der das Taubental auf fürchterliche Art vollständig verwüstete.  


Zwar erholte sich das Land in den folgenden Jahren von den dämonischen Schädigungen, doch in dem Maße, in dem die Erträge zurückgegangen waren, stieg nun die Schlemmerei der Buriana von Alstingen an, bis sie sich in den letzten Jahren zu einer wahren Fresssucht fortentwickelte, unter der die Bevölkerung des Taubentals arg zu leiden hatte. Trotzdem ließ sich die Baronin weiterhin teure Speisen liefern und verschuldete sich zu diesem Zweck erheblich bei diversen Taladurer Geschlechtern. Die Baronie wäre in Chaos und Hungeraufstand versunken, hätte nicht Dom Lopes Sohn, Junker [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], die Gunst der Stunde genutzt, um durch seine verwandtschaftlichen Verbindungen dafür zu sorgen, dass keiner, der ihn als [[Soberan]] anerkannte, Hunger fürchten musste. Indem er mit den einbehaltenen Abgaben außerhalb der Baronie Korn einkaufte, rettete er viele Menschenleben. Als Dom Zurbarán jedoch im Jahre [[Annalen:1026|1026]] vor Borons Seelenwaage berufen wurde, brach diese Versorgung der Bevölkerung zusammen, denn der neue Soberan der Familia Vivar, der junge Schönling [[León Dhachmani de Vivar|León VI. Dhachmani de Vivar]], saß im fernen [[Punin]] und scherte sich nicht um seine lehnsherrlichen Pflichten im [[Tosch Mur]]. Brigantentum, Hungerrevolten und Schollenflucht waren die Folge.
Zwar erholte sich das Land in den folgenden Jahren von den dämonischen Schädigungen, doch in dem Maße, in dem die Erträge zurückgegangen waren, stieg nun die Schlemmerei der Buriana von Alstingen an, bis sie sich in den letzten Jahren zu einer wahren Fresssucht fortentwickelte, unter der die Bevölkerung des Taubentals arg zu leiden hatte. Trotzdem ließ sich die Baronin weiterhin teure Speisen liefern und verschuldete sich zu diesem Zweck erheblich bei diversen Taladurer Geschlechtern. Die Baronie wäre in Chaos und Hungeraufstand versunken, hätte nicht Dom Lopes Sohn, Junker [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], die Gunst der Stunde genutzt, um durch seine verwandtschaftlichen Verbindungen dafür zu sorgen, dass keiner, der ihn als [[Soberan]] anerkannte, Hunger fürchten musste. Indem er mit den einbehaltenen Abgaben außerhalb der Baronie Korn einkaufte, rettete er viele Menschenleben. Als Dom Zurbarán jedoch im Jahre [[Annalen:1026|1026]] vor Borons Seelenwaage berufen wurde, brach diese Versorgung der Bevölkerung zusammen, denn der neue Soberan der Familia Vivar, der junge Schönling [[León Dhachmani de Vivar|León VI. Dhachmani de Vivar]], saß im fernen [[Punin]] und scherte sich nicht um seine lehnsherrlichen Pflichten im [[Tosch Mur]]. Brigantentum, Hungerrevolten und Schollenflucht waren die Folge.