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Richezas aufgeregte Stimme wurde rasch leiser, bald verschwanden sie und Moritatio in der Dunkelheit, ohne sich noch einmal nach Domna Rifada oder Dom Gendahar umzudrehen. | Richezas aufgeregte Stimme wurde rasch leiser, bald verschwanden sie und Moritatio in der Dunkelheit, ohne sich noch einmal nach Domna Rifada oder Dom Gendahar umzudrehen. | ||
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'''Autor''': [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]] | |||
"Ich würde sagen, es geht ihm gut, den Umständen entsprechend zumindest, auch wenn er ..." Verdutzt bemerkte der Vogt von Thangolforst, dass Domna Richeza ihm nicht mehr zuhörte und schon hinfort geeilt war. Augenrollend folgte er den beiden, nicht ohne einen Blick auf die ebenso überrascht wirkende Domna Rifada zu werfen. | |||
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'''Autor''': [[Benutzer: | '''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | ||
Richeza griff nach Moritatios Arm, um ihn im Dunkeln nicht zu verlieren. Erst als es heller wurde, ließ sie ihn los. Kurz darauf folgte sie Moritatio in die vom warmen Licht der Steine erleuchtete Höhle. Doch die Edle hatte keinen Blick für die Schönheit des fremdartigen Gesteins, für den regenbogenfarben schimmernden Dunstschleier über dem See, für die Stille –. Auch auf den Alten achtete sie kaum, der neben der Comtessa hockte, die ihre Blößen spärlich mit einem Umhang bedeckte. | |||
"Praiodor!", rief Richeza und ging neben dem Jungen auf die Knie. Sie nahm sein bleiches Gesicht in beide Hände, fuhr mit den Daumen über die eingefallenen Wangen. "Götter, er hat Fieber!" Beinahe vorwurfsvoll sah sie den Alten an, der die Hüfte Domnatella Rominas mit Leinenbinden umwickelte. "Seid Ihr Krähenfreund? Könnt Ihr ihm nicht helfen? Könnt Ihr ihn heilen?" | |||
Der alte Mann sah nicht einmal auf, zog eine weiche Metallnadel aus seiner Tasche und bog sie so, dass sie den Verband zusammenhielt. "Der bin ich", sagte er. "Und heilen wird ihn die Zeit. So die Götter wollen, vermag ich sein Leiden zu verkürzen." | |||
Für einen Augenblick herrschte eine Stille in der Höhle, die fast greifbar war. | |||
"Was? Wie ... meint Ihr das: Sein Leiden verkürzen? Seid Ihr verrückt? Ihr wollt ihn doch nicht sterben lassen?" Richeza sprang auf. | |||
Tsacharias Krähenfreunds Blick ruhte in den Augen der Comtessa. Er schlug den Umhang über ihre Hüfte und lächelte sie an. "Haltet Euch warm! Und schlaft bald", sagte er. | |||
"He! Ich rede mit Euch ..." | |||
"Geduld ist der erste Schritt auf dem Weg zur Heilung." Der Alte stand auf, wandte sich endlich Richeza zu. | |||
"Was? Hört Ihr mir überhaupt zu? Es geht um den Jungen! Verdammt noch mal, wisst Ihr eigentlich, was wir für ihn durchge..." Sie verstummte, als der alte Mann seine Hand auf ihren Kopf legte, die Berührung so sacht, dass ihr eigens Haar sie auf der Stirn kitzelte. | |||
"Ihr seid verwundet. Wascht Euer Gesicht mit dem Wasser aus der Kalebasse. Und dann ruht. Morgen werden die Schmerzen besser sein." | |||
Einen Moment lang starrte Richeza ihn einfach nur an. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. Tsacharias ließ seine Hand sinken. "Es geht nicht um mich, versteht Ihr nicht? Könnt Ihr den Jungen jetzt heilen oder nicht?" | |||
"Nur wer sich selber achtet, kann auch geben! Habt Vertrauen! Nehmt an diesem Abend von den Kräften, die an diesem Ort wirken. Schenkt Euch Ruhe! Erwacht zu einem neuen Tag und seht, dass Euer innerer Frieden auch diesem Knaben Zuversicht ..." | |||
"So ein Schwachsinn!", schnaubte Richeza gereizt. Der Hunger und die Kopfschmerzen machten sie unleidig. Das also sollte der lang gesuchte Heiler sein? Ein palavernder Quacksalber, das war alles, was er zu sein schien! Sie hatte schon etliche davon auf den Straßen Punins und Ragaths gesehen. Sie versprachen einem Alveran auf Deren, ewiges Glück, vollkommene Gesundheit, ein sorgenfreies Leben – wenn man nur dieses oder jenes täte und ihnen ihre Wundermittel abkaufte. Wehe diesem hier, wenn er Praiodor nicht half! Grollend hielt Richeza auf den See zu, um sich das Blut aus den Augen zu waschen. | |||
"Wehrt Euch nicht! Seid offen für die Schönheit des Seins! Die Kräfte, die Ihr ruft, werden Euch be ... HALT!" | |||
Richeza zuckte zusammen. "Was – ist – denn – ''jetzt'' – schon wieder?" | |||
Tsacharias Krähenfreund hatte die Hand erhoben. Seine hageren Schultern waren gespannt, die Ruhe war aus seinem Gesicht gewichen. "Bleibt von dem Wasser fort! Berührt es nicht! Blut klebt an Euren Händen!" | |||
"Ja und? Natürlich! Was meint Ihr wohl, warum ich es abwaschen will? – Verrückter!", fügte sie zischend hinzu und bückte sich nach dem Wasser. | |||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 16|Teil 16]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 17|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 18|Teil 18]]}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 16|Teil 16]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 17|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 18|Teil 18]]}} | ||
[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]] | [[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]] |
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