Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit einem Satz war Djershar neben ihr, hielt sich gerade außerhalb ihrer Reichweite, hob erneut die Axt ...
Mit einem Satz war Djershar neben ihr, hielt sich gerade außerhalb ihrer Reichweite, hob erneut die Axt ...
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'''Autor''': [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Wütend grollend wie ein gereizter Höhlenpanther sprang Rifada aus dem Liegen behende wieder auf die Füße und bleckte die Zähne, die zwar nicht angefeilt waren, wie die des Sayad Zhul-Kriegers, aber deren Weiß wohl doch auch noch für die Wilden in großer Entfernung sichtbar war. "Ich bin kein Weib!" zischte sie Djershar in seiner eigenen Sprache zu - "in bin eine Gesandte der Götter, weil du den Sturm, den Donner und den Regen nicht fürchtest. Auch nicht das Eis, das Feuer und den Berg. Die Götter zürnen dir, Anmaßender, und sie haben mich ausgesandt Dich und Dein Volk zu strafen, ihr feigen Schwächlinge!" Sie hielt das Falcata nun nur einhändig in der Rechten und zog mit der Linken gleichzeitig den Säbel aus dem Gürtel, den sie dem getöteten Hauptmann Giordan Schlehwein abgenommen hatte. Der Wilde mochte mit seiner Axt fürchterlich zuschlagen können - aber um Stiche und Schläge abzuwehren, war seine Waffe denkbar ungeeignet, wie sie aus eigener Erfahrung wusste - erst recht, wenn diese von zwei Seiten gleichzeitig kamen, denn sie verstand sich auf den beidhändigen Kampf vielleicht besser wie jeder andere lebende Mensch in Bosquirien. Ihre Mutter Leonida hatte ihr als junges Mädchen oft den (stärkeren) rechten Arm auf den Rücken gebunden, wenn sie gegeneinander fochten, damit sie auch ihre andere Hand zu gebrauchen lernte. Damals hatte sie ihre Mutter dafür beinahe gehasst - heute war ihr linker Arm fast noch muskulöser als der rechte.
Der Sayad Zhul zog seine hässlichen buschigen Augenbrauen in die Höhe, ob ihrer Rede. Im Gegensatz zu den anderen Ferkinas auf dem Berg glaubte er offensichtlich nicht, mit ihr eine halbgöttliche Inkarnation der Rache vor sich zu haben - aber sie würde es ihn glauben machen! Mit einem Wutschrei schlug der Wilde mit seiner archaischen Axt erneut zu. Rifada parierte den immens harten Schlag funkenstiebend über den Kopf und stieß gleichzeitig mit dem Säbel nach seiner Rippengegend.
"Ay!" sprang der Barbar, halb getroffen, halb überrascht zurück. Seine Haut unter der Armbeuge war aufgerissen, Blut lief ihm an der Seite herab.
Demonstrativ ließ er seine angefeilten Zähne einmal auf- und zuschnappen. "Jetz' ich bring um Dir, Yil'Hayatim!" knurrte er in überraschend passabel verständlichem Garethi.
Rifada bemerkte, daß er mit seinen zusammengekniffenen Augen das markante Praiosamulett fixierte, das über ihren großen Brüsten baumelte, welches Richeza und sie aus dem Elenter Inquisitionsturm gerettet hatten - es hatte früher einmal der mächtigsten ihrer beider Vorfahren gehört - Sonnengebieterin Praiana der Gleißenden.


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Richeza setzte sich mit dem Rücken zur Wand des Ganges, legte das Gesicht an den kühlen Stein und blickte zurück zur Höhle, wo sich verschiedene Felsen vor dem Sonnenlicht abzeichneten. Sie konnte den Weg von hier aus überhaupt nicht sehen. Aber sie wagte nicht, ihr Versteck zu verlassen. So betete sie erneut zu Rondra. Kurz zog sie in Erwägung, auch die anderen Elf anzurufen. Travia vielleicht oder Tsa, wegen des Jungen? Aber etwas in ihr sträubte sich. Der alte Stolz verbot es ihr. Ihre ''Tante'' hatte Praiodor gefunden, nicht ''Travia''! 'Ehre, wem Ehre gebührt!', dachte sie trotzig, schloss die Augen und merkte nicht, wie ihre Gedanken immer weiter abschweiften.
Richeza setzte sich mit dem Rücken zur Wand des Ganges, legte das Gesicht an den kühlen Stein und blickte zurück zur Höhle, wo sich verschiedene Felsen vor dem Sonnenlicht abzeichneten. Sie konnte den Weg von hier aus überhaupt nicht sehen. Aber sie wagte nicht, ihr Versteck zu verlassen. So betete sie erneut zu Rondra. Kurz zog sie in Erwägung, auch die anderen Elf anzurufen. Travia vielleicht oder Tsa, wegen des Jungen? Aber etwas in ihr sträubte sich. Der alte Stolz verbot es ihr. Ihre ''Tante'' hatte Praiodor gefunden, nicht ''Travia''! 'Ehre, wem Ehre gebührt!', dachte sie trotzig, schloss die Augen und merkte nicht, wie ihre Gedanken immer weiter abschweiften.
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'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Richeza schreckte hoch. Sie war eingenickt! Sie wusste nicht, ob nur wenige Herzschläge vergangen waren, ein Wasserlauf oder eine Stunde. Für einen Moment war ihr gewesen, als hätte sie Schreie gehört. Praiodor? – Nichts. Richeza rappelte sich auf. Ihr schwindelte, und ihr war kalt. Waren da nicht Stimmen? Kamen die aus der Höhle? Den Dolch erhoben hielt die Edle auf das Licht zu.
Die Höhle war leer. Aber noch immer meinte sie, sehr, sehr leise Stimmen zu hören. Hinter sich. Kamen die aus einem der anderen Gänge? Richeza näherte sich den Öffnungen in der Felswand und horchte.
Nichts.
Oder von draußen? Vorsichtig spähte sie aus dem Höhleneingang. Ja, da waren Stimmen. Das Rufen von Ferkinas. Richeza wusste nicht zu sagen, ob es zornig klang, triumphierend oder furchtsam. Verdammt, wenn sie nur wüsste, wie viel Zeit vergangen war! Was, wenn ihre Tante an der Höhle vorbei gegangen war? – Was ... wenn sie ...
Halt, waren da nicht ...?
Noch einmal ging Richeza zur fernen Seite der Höhle. "PRAIODOR!", schrie sie in die Gänge hinein. Ihre Stimme hallte dumpf von den Wänden wider. "PRAIODOR!", rief sie noch einmal, ungeachtet des Schmerzes, der ihren Schädel zu zerreißen drohte.
Nichts. Keine Antwort.
Was sollte sie nur tun? Wenn sie nur wüsste, wo sie suchen sollte. Was, wenn die Comtessa und die Wilde doch weiter den Berg hinauf gegangen waren? Richeza legte die Finger an die Lippen und blickte zu Boden. Sie musste nachdenken. Wenn die Comtessa irgendwo hier war, dann hatte sie ihr Rufen zweifelsohne gehört. Nur: Wieso antwortete sie nicht? Hatte sie solche Angst, entdeckt zu werden, dass sie nicht einmal antwortete, wenn sie Richezas Stimme erkannte?
Wenn nur ihr Kopf nicht so schmerzte! Müde rieb sich Richeza die Augen. Das getrocknete Blut spannte auf ihrer Haut. Nein, die Comtessa war nicht hier. Sie mussten weitergegangen sein. Richeza trat erneut in den Höhleneingang. Dort hinauszugehen war Wahnsinn! Sie wäre den Ferkinas hilflos ausgeliefert!
Aber wenn sie hier bliebe, würde sie verhungern. Schlimmer noch: Sie würde die anderen niemals wiederfinden, wenn diese weitergegangen waren. Es half alles nichts – sie war zu schwach. Sie musste warten. Wenn es dunkel würde, würde sie die Höhle verlassen und sich auf die Suche begeben.
Bedrückt schlich Richeza zurück in ihr Versteck, hockte sich auf den Boden, die Arme um die Beine geschlungen, das Kinn auf den Knien. Und wartete.




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