Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 12: Unterschied zwischen den Versionen

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=====25. Praios=====
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]   
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Moritatio erhob sich mit schmerzendem Rücken und stechendem Nacken von seinem harten, unbequem Steinlager unter dem Felsvorsprung, unter dem sie die Nacht verbracht hatten. Die ersten Vögel hatten zu zwitschern begonnen, und gen Rahja war das erste Sonnenlicht auszumachen, auch wenn sich das Praiosrund noch lange nicht über die himmelhohen Gipfel erhoben hatte, die sie ringsum wie eine titanischer Ringmauer umgaben. Dom Gendahar und Zaida schliefen offenbar noch, sodass er sich so leise wie möglich erhob und die verkrampften Schultern zur Lockerung kreisen
Moritatio erhob sich mit schmerzendem Rücken und stechendem Nacken von seinem harten, unbequem Steinlager unter dem Felsvorsprung, unter dem sie die Nacht verbracht hatten. Die ersten Vögel hatten zu zwitschern begonnen, und gen Rahja war das erste Sonnenlicht auszumachen, auch wenn sich das Praiosrund noch lange nicht über die himmelhohen Gipfel erhoben hatte, die sie ringsum wie eine titanischer Ringmauer umgaben. Dom Gendahar und Zaida schliefen offenbar noch, sodass er sich so leise wie möglich erhob und die verkrampften Schultern zur Lockerung kreisen
ließ. Er trat nach draußen und ging einige Schritte hinter einen Mastixbusch, um in der morgendlichen Eiseskälte erst einmal sein Wasser abzuschlagen. Ihr Götter war das kalt geworden! Sein gelber Urinstrahl dampfte in der eiskalten Luft und konnte dort, wo er plätschernd niederging, nicht im Erdreich versinken, denn der Boden war hartgefroren. Nachtfrost im Praiosmond?  
ließ. Er trat nach draußen und ging einige Schritte hinter einen Mastixbusch, um in der morgendlichen Eiseskälte erst einmal sein Wasser abzuschlagen. Ihr Götter war das kalt geworden! Sein gelber Urinstrahl dampfte in der eiskalten Luft und konnte dort, wo er plätschernd niederging, nicht im Erdreich versinken, denn der Boden war hartgefroren. Nachtfrost im Praiosmond?  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Moritatio blickte sich verärgert nach seinen beiden Begleitern um. Während der Thangolforster zum ersten Mal seit er ihn kennengelernt hatte wieder halbwegs bei Kräften und genesen ausschaute, waren die Belastungen der letzten Tage und nun der steile Aufstieg eindeutig zuviel für das Kind Zaida. Das sollte eine Waldwachterin sein, als die sie das Bergsteigen eigentlich gewohnt sein sollte? Immer öfter blieb sie stehen und musste verschnaufen und suchte mit angstgeweiteten Augen ihre Umgebung nach einem zuwandernswerten Ziel ab, obwohl es ringsum nichts zu entdecken gab außer Steinen und Nebel, Nebel, Nebel. Die dicke Suppe hing überall wie ein grauer Schleier um sie herum und verschluckte alles, was mehr wie 15 Schritt von ihnen entfernt lag. Wahrscheinlich war das in Wahrheit auch kein Nebel, sondern es waren einfach tiefhängende Schneewolken. Nein, "tiefhängend" war das falsche Wort, sie befanden sich hier sicher schon auf zweitausend Schritt Höhe, was sich langsam auch an der Atemluft bemerkbar machte, die dünn und eiskalt in Nase und Rachen stach, da der Aufstieg für sie alle hochanstrengend war.
"Wie soll Richeza bei dieser Sicht den Rückweg finden?" rief Moritatio hinter sich. "Ich hoffe, sie läuft uns durch Zufall geradewegs in die Arme!"<br>
"Das kann ich mir vorstellen. daß Ihr darauf hofft!" lächelte Dom Gendahar dünn. "Aber recht daran glauben mag ich nicht! Sie könnte geradewegs gleich da drüben an uns
vorbeilaufen, ohne daß einer den anderen bemerken würde!"<br>
Moritatio starrte angestrengt nach unten - war das unter seinen Füßen überhaupt noch "der Weg", den sie die ganze Zeit emporgeklettert waren - ein leicht ausgetretener Pfad
wahrscheinlich von Schmugglern oder von einem versponnenen Eremiten und seinen Gemsen - oder einfach nur eine natürliche Schneise im Geröll, die ein Firunschlag oder eine
Steinlawine einst gerissen hatte. Wenn es weiterhin der Weg zum Gipfel sein sollte, so stand er nun an einer Gabelung und keine der beiden Fortführungen sah sonderlich
vielversprechend aus.<br> "Wie weiter? Rechts oder links?" wartete er, bis Dom Gendahar und Zaida de las Dardas zu ihm aufgeschlossen hatten.<br>
"Da fragt Ihr mich?" zuckte der Thangolforster mit den Schultern. "Ihr seid hier aufgewachsen - nicht ich!"<br>
"Ich sagte bereits, daß ich bloß ein einziges Mal als Kind in dieser Gegend war - was sollte ich hier wollen?" gab Moritatio gereizt zurück.
Dom Gendahar nickte beschwichtigend und legte Zaida die Hand auf die Schulter. "Dann soll unser Kind hier entscheiden. Wie ich sie bisher kennengelernt habe, hat unsere kleine Zaida eine bessere Intuition wie wir alle zusammen!" Er beugte sich zu Zaida herab. "Welchen Weg würdest Du einschlagen?"<br>
Die junge Waldwachterin, die inzwischen ihre Decke wie ein Kopftuch über der dicken schwarzen Lockenpracht trug, da es wieder leicht zu schneien begonnen hatte, schaute sich die beiden Wege kurz an und deutete dann auf den Linken. "Der da! Dort müssen wir lang!"<br>
"Was? Ich hätte eher gesagt der Rechte" blickte sie Moritatio zweifelnd an. "Schaut doch nur, er ist viel steiler - wahrscheinlich führt er viel schneller zum Gipfel!"<br>
"Ihr wolltet unsere Meinung hören", entgegnete der Streitziger, "aber jetzt gefällt sie Euch nicht. Ich schließe mich Zaida an. Der scheinbar direktere Weg muss nicht zwangsläufig auch der bessere sein."<br>
Einen Moment lang war Moritatio hin- und hergerissen, ihnen dann eben hier die Trennung vorzuschlagen. Er war sich sicher, daß seine Cousine - wie er selbst - den steileren Weg gewählt hatte, falls sie sie ebenfalls an diese Weggabelung hier gelangt war. Ohne Zaida und Gendahar würde er wahrscheinlich besser vorankommen. Aber er hatte ja leider Richeza geschworen, bei ihnen zu bleiben und mit ihnen weiter nach dem Knaben Praiodor zu suchen, wenn sie nicht zurückkehrte - und wie es schien, kehrte sie nicht zurück...


Er blickte den Weg zurück, den sie emporgekommen waren. Diese ganze Suche war eine Narretei, was gingen ihn ein niegesehener Knabe oder eine entführte Grafentochter an, da seine Mutter und sein Vater gefangen oder tot waren? Er sollte besser irgendwie zur Keshal Rondra zu seiner Schwester Gujadanya oder nach Wildenfest und Schrotenstein zu seiner Großtante Belisetha und seinem Onkel Lucrann eilen, die Amazonen und alle verfügbaren Waffenknechte der Familia zusammentrommeln und Praiosmin eine blutige  Fehde liefern. Er musste diese Scharte auswetzen und das Castillo da Vanya oder besser gleich ganz Selaque von dieser widerlichen Tyrannin befreien! <br>
"Schaut nicht zurück, Junge!" schob ihn der Thangolforster mit sanftem Nachdruck den linken der beiden Wege hinauf, als ob er seine Gedanken gelesen hätte. "Denkt daran, was Ihr Eurer hübschen Base versprochen habt - sie ist doch sicher die letzte, die Ihr enttäuschen wollt, hm?"<br>
Moritatio knurrte etwas unverständliches als Antwort, wahrscheinlich irgendeine bosquirische Verwünschung, aber stieg tatsächlich finstergesichtig weiter den Weg bergan. <br>
Gendahar zwinkerte Zaida verschwörerisch zu und bedeutete ihr in der Mitte vor ihm herzugehen. "Keine Angst! Wir sind schon so weit oben, es kann nicht mehr weit bis zum
Gipfel sein."
 
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2.008

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