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Fast wäre sie dem Aranjuezer in die Hacken getreten, als dieser stehen blieb. Sie strauchelte und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht gegen ihn zu fallen. "Was ...?", fragte sie. | Fast wäre sie dem Aranjuezer in die Hacken getreten, als dieser stehen blieb. Sie strauchelte und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht gegen ihn zu fallen. "Was ...?", fragte sie. | ||
"[[Anzures Ballan]], | "[[Anzures Ballan]], du alter Pferdedieb!", erwiderte der Baron, ein Grinsen in seinem schmutzstarrenden Gesicht. Er wies mit dem Handschuh hinunter auf die Dorfstraße. Und wirklich: Dort befand sich der Kamerad des Aranjuezers mit den verbleibenden vier Mercenarios, den beiden Mädchen und zwei Kriegerinnen Domna [[Rifada da Vanya|Rifadas]]. Offenkundig herrschte auch in dieser Gruppe keine Einigkeit darüber, ob man bleiben oder gehen sollte ... | ||
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Fragend sah der Baron in die Runde, derweil man sie nun wohl auch unten im Dorf entdeckt hatte, denn nachdem die andere Gruppe zunächst schleunigst die Straße – oder zumindest das, was man dort eine Straße nannte – verlassen hatte, schien jemand mit scharfen Augen mittlerweile bemerkt zu haben, dass es mitnichten etwaige Verfolger waren, sondern vielmehr zumindest ein Teil der Vermissten, die sich offenbar wie durch ein Wunder aus dem zur Falle gewandelten Castillo hatten retten können. | Fragend sah der Baron in die Runde, derweil man sie nun wohl auch unten im Dorf entdeckt hatte, denn nachdem die andere Gruppe zunächst schleunigst die Straße – oder zumindest das, was man dort eine Straße nannte – verlassen hatte, schien jemand mit scharfen Augen mittlerweile bemerkt zu haben, dass es mitnichten etwaige Verfolger waren, sondern vielmehr zumindest ein Teil der Vermissten, die sich offenbar wie durch ein Wunder aus dem zur Falle gewandelten Castillo hatten retten können. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
"Grezzano", brachte Moritatio zwischen klappernden Zähnen hervor. "Wir könnten nach Grezzano gehen. Es ist uns ... es war meiner Mutter zu eigen und liegt bereits droben im Gebirge in fast tausend Schritt Höhe. Dort wird uns niemand suchen. Wenn es stimmt, was man sagt, wurden die freien Steinbrecher und Sträflinge des Ortes alle von den Wilden umgebracht - aber da diese sich jetzt ja hier unten herumtreiben, muss Grezzano nunmehr einer Geisterstadt gleichen." | |||
Er schlang fröstelnd die Arme um den Leib, musterte besorgt Richeza, der es nicht besser zu gehen schien, und deutete dann mit einem Kopfnicken auf ein größeres Gehöft am Dorfrand von Vanyadâl. "Das ist das Haus von unserem Dorfschulzen Sanzo Guiterriz. Er hat meiner Mutter und meinem Großonkel viel zu verdanken, die dem alten Leuteschinder freie Hand ließen und über seine Zehntbetrügereien hinwegsahen, weil er die Eigenhörigen gut zur Arbeit anzutreiben versteht. Ich mag diesen Halunken zwar nicht sonderlich - aber wenn es hier jemanden gibt, der die Mittel und einen Grund hat, uns zu helfen, dann nur er! Außerdem müssen wir meine Schwester und die Amazonen verständigen! Sie werden meine Mutter rächen, und wenn man sie nach Selaque zu bringen versucht, werden sie dafür sorgen, dass dieses goldene Pökelfass niemals lebend dort ankommt!" | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Die Edle von Eslamsstolz blickte von ihrem Vetter zu Dom Gendahar. Seit sie den Bergfried verlassen hatten, hatte der Thangolforster kein Wort mehr gesprochen. Er sah gar nicht gut aus! Fragte sich nur,welcher von [[avwik:Boron|Borons]] Raben ihn zuerst ereilte ... Ohne ihn aber würde sie Praiodor und den Heiler niemals finden. | |||
Richeza griff in den Rucksack und zog die Briefe Domna Praiosmins heraus, die sie in ein Tuch eingeschlagen hatte. "Hier!", sagte sie und drückte das Bündel Dom Hernán gegen die gepanzerte Brust, damit er es rasch nahm und das Papier nicht nass wurde. Einen Moment lang war ihr, als durchlebe sie die Situation zum zweiten Mal. War es wirklich erst drei Tage her, seit sie die Briefe gefunden und Domna Rifada übergeben hatte? Die Erinnerung war so unerwartet schmerzhaft, dass es der Edlen kurz die Sprache versagte. Dann schluckte sie schwer und riss sich zusammen. | |||
"Nehmt die Briefe und bringt sie nach Punin, wie meine Tante Euch gebeten hat", sagte sie. "Wo auch immer wir hingehen: Heute werden wir unser Ziel nicht mehr erreichen. Ich werde nicht nach [[Kornhammer (Ort)|Kornhammer]] zurückkehren, ohne meinen Vetter gefunden zu haben. Nach Grezzano können wir es nicht im Hellen schaffen, so langsam, wie wir vorankämen. Wir können uns aber auch nicht in der Wildnis verstecken, ich glaube nicht, dass Dom Gendahar die Nacht überstehen würde." | |||
Sie machte eine Pause, während derer sie an Dom Hernán vorbei zu den Söldnern blickte. "Wir werden daher im Dorf bleiben und hoffen, dass dieser Schulze weiß, wem er was schuldig ist. Auch wenn Ihr recht habt und es riskant ist. Moritatio", wandte sie sich an ihren Vetter, "du wirst eine eurer Reiterinnen zur [[avwik:Keshal Rondra| Keshal Rondra]] schicken und deiner Schwester Nachricht zukommen lassen. Anschließend soll die Botin den [[Bosquir]] abwärts nach [[Wildenfest]] reiten und Domna [[Belisetha da Vanya|Belisetha]] Kunde bringen. Die andere Reiterin sende nach Schrotenstein zu deinem Onkel [[Lucrann da Vanya|Lucrann]]. Wenn er nicht daheim ist, soll sie nach Ragath weiterreiten und dort um Hilfe ersuchen." | |||
Sie sah den Baron wieder an. "Ihr aber geht mit Euren Leuten, um die Briefe nach [[Punin]] zu bringen und Domna [[Praiosmin von Elenta|Praiosmin]] davon abzulenken, dass noch ein paar von uns im Dorf zurückgeblieben sind. Wir werden im Dorf nach Proviant für zehn Leute ersuchen, das wird man den Schergen der Elenterin dann wohl so mitteilen, und hoffentlich fällt sie darauf herein, wenn es heißt, Domna Rifadas Reiterinnen und auch die Fremden hätten das Dorf verlassen. Ich werde mit Moritatio und Seiner Hochgeboren zurückkehren, unbemerkt, wenn wir Glück haben. Kommt nun", sagte sie, "wir haben nicht mehr viel Zeit!" | |||
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